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Arbeits- und Umweltmedizin

400 Euro Job: Lohn bei Beschäftigungsverbot

von juliabaer , 23.10.08 19:32
hallo, bin in der 18. SSW. meine doktorin möchte mich jetzt entweder krankschreiben oder mir ein beschäftigungsverbot erteilen. ich habe einen 400€ job und bin zusätzlich arbeitssuchend gemeldet dadurch auch selber krankenversichert). können sie mir sagen wer dann welche gelder zahlt? und vor allem wie lange?

beste grüße

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Re: 400 Euro Job: Lohn bei Beschäftigungsverbot

von Cyberdoktor , 23.10.08 21:46
Hallo,

"hallo, bin in der 18. SSW."
Glückwunsch!

" oder mir ein beschäftigungsverbot erteilen. ich habe einen 400€ job"
bei einem Beschäftigungsverbot gilt: Ihr Einkommen ist gesichert. Wenn die Ärztin meint, dass ein allgemeines oder individuelles Beschäftigungsverbot greift, behalten Sie ihren Durchschnittsverdienst (auch Mutterschutzlohn genannt), den zahlt der Arbeitgeber für die gesamte Dauer des Verbotes weiter.

"krankschreiben... und bin zusätzlich arbeitssuchend gemeldet dadurch auch selber krankenversichert)."
das Beschäftigungsverbot wäre eigentlich der einfachere Weg. Zur Not kann ein Arzt auch immer wieder krankschreiben (wenn es gerechtfertigt ist). Bei Minijobs muss der Arbeitgeber für 6 Wochen eine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall leisten. Anschliessend muss die Krankenkasse leider kein Krankengeld zahlen. Dieser Weg wäre also mit finanziellen Einbussen verbunden. Lassen Sie sich auch stets bei der Gewerkschaft beraten.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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schwanger an der maschine

von Unbekannt , 10.11.08 18:03
hallo

also ich bin schwanger, noch gaaanz am anfang.

ich arbeite in einer produktionsfirma, hier kann ich in drei abteilungen eingesetzt werden, in der einen muss ich hülsen für die anderen schneiden, eine davon wiegt zwischen 10 und 20 kilo. davon müsste ich so alle 8 minuten eine an das schneide gerät tragen. die andere abteilung ist die konfektion, abgesehen davon das die luft sehr schlecht ist herscht an diesen maschinen ein ziemliches tempo und die temperaturen steigen auch recht schnell bis zu 40 grad und mehr, je nach aussentemperatur) das produkt wird alle paar minuten in einen karton oder eine box getan, was mit ständigem bücken verbunden ist. die andere tätigkeit meine hauptbeschäftigung) ist eine maschine an der mehrmals am tag die welle gehoben werden muss 28 kilo ca.) das produkt muss von den vorderen wellen gelöst werden, wo eins meist um die 30 kilo wiegt, dieses wird entweder mit oder ohne lastenkran gemacht, je nach produkt, doch selbst mit lastenkran ist es anstrengend. dazu kommt der abfall der produziert wird, auch um die 20 klio...

p.s. in dem gesamten betrieb ist es äußerst laut, auch mit ohrenstöpseln)

das sind alles handgriffe die ich ziemlich oft am tag ausführe, an sich störts mich nicht, aber ich frage mich schon ob ich mein kind damit gefährde. besonders in den ersten drei monaten. ende der woche hab ich einen termin beim fa, würde aber ganz gern schon jetzt wissen wies in meinem fall aussieht

lg

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Re: schwanger an der maschine

von Cyberdoktor , 10.11.08 20:17
Hallo,

"also ich bin schwanger"
Glückwunsch, das ist wunderbar!

" noch gaaanz am anfang."
dennoch sollen auch Sie voll geschützt werden.

"ich arbeite in einer produktionsfirma, hier kann ich in drei abteilungen eingesetzt werden, in der einen muss ich hülsen für die anderen schneiden, eine davon wiegt zwischen 10 und 20 kilo. davon müsste ich so alle 8 minuten eine an das schneide gerät tragen."
das geht nicht. Bitte das Gewicht des Materials ermitteln, es gilt Absatz (2) des Paragraphen 4. d. Mutterschutzgesetz (Weitere Beschäftigungsverbote):

"Werdende Mütter dürfen insbesondere nicht beschäftigt werden
1. mit Arbeiten, bei denen regelmäßig Lasten von mehr als fünf kg Gewicht oder
gelegentlich Lasten von mehr als zehn kg Gewicht ohne mechanische Hilfsmittel von
Hand gehoben, bewegt oder befördert werden."

" wo eins meist um die 30 kilo wiegt, dieses wird entweder mit oder ohne lastenkran gemacht, je nach produkt, doch selbst mit lastenkran ist es anstrengend. dazu kommt der abfall der produziert wird, auch um die 20 klio..."
auch hier ist das Gesetz eindeutig: "Sollen größere Lasten mit mechanischen
Hilfsmitteln von Hand gehoben, bewegt oder befördert werden, so darf die körperliche Beanspruchung der werdenden Mutter nicht größer sein als bei Arbeiten nach Satz 1."

"das die luft sehr schlecht ist...und die temperaturen steigen auch recht schnell bis zu 40 grad und mehr"
es gilt Absatz (1) des Paragraphen 4. (Weitere Beschäftigungsverbote):
"Werdende Mütter dürfen nicht mit schweren körperlichen Arbeiten und nicht
mit Arbeiten beschäftigt werden, bei denen sie schädlichen Einwirkungen von
gesundheitsgefährdenden Stoffen oder Strahlen von Staub, Gasen oder Dämpfen, von Hitze, Kälte oder Nässe, von Erschütterungen oder Lärm ausgesetzt sind."
Sie beschreiben Hitze, die Luftqualität können wir nicht sicher beurteilen, Hitze reicht aber...

" das produkt wird alle paar minuten in einen karton oder eine box getan, was mit ständigem bücken verbunden ist."
der zweite Absatz des des Paragraphen 4. (Weitere Beschäftigungsverbote) sagt klipp und klar, dass Schwangere nicht beschäftigt werden dürfen " mit Arbeiten, bei denen sie sich häufig erheblich strecken oder beugen oder bei
denen sie dauernd hocken oder sich gebückt halten müssen"!

"in dem gesamten betrieb ist es äußerst laut, auch mit ohrenstöpseln)"
unabhängig von der Schwangerschaft kann man bei Bedarf prüfen lassen, ob geeignete Ohrstöpsel eingesetzt werden.

"aber ich frage mich schon ob ich mein kind damit gefährde."
ja, wir sehen viel Gefährdungspotential. Reden Sie bitte ohne Zeitverlust mit dem Frauenarzt, aus frauenärztlicher bzw. arbeitsmedizinischer Sicht dürfen Sie diese Tätigkeit vermutlich nicht ausüben. Es gilt wie immer auch unser Tipp, sich an den Betriebsarzt und die zuständige Gewerkschaft zu wenden.

Schreiben Sie uns, was der Frauenarzt sagt!

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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Re schwanger an der maschine

von Unbekannt , 18.11.08 18:55
hi,

vielen dank erstmal für die ausführliche antwort.

in der zwischenzeit hatte ich ein ausführliches gespräch mit unserer fachkraft für sicherheit, diese hat mir zugestimmt das meine tätigkeiten wärend der ss nicht zumutbar sind.
nachdem ich dem chef auch mitteilte das ich schwanger bin ging alles seinen mehr oder weniger offiziellen gang, ich bin ja erst schwanger wenn ein arzt sagt ich bin schwanger. zunächst sollte ich also weiter an meiner maschine arbeiten, mein vorarbeiter ist bis heute der meinung es wäre der perfekte arbeitzplatz für eine schwangere...dann hieß es ich werde warscheinlich in die konfektion müssen meiner ansicht nach der schlimmste platz von allen drein). mein problem sei das dort schon eine schwangere arbeitet, ich musste dann erstmal klarstellen das es nicht mein problem ist, sondern das der firma, und die lieber froh sein sollten das ihr bisher nichts passiert ist. freitag war mein arzt termin, mir wurde gesagt ab montag würde ich dann an einen anderen platz versetzt, voraussichtlich om büro, gut da man mich am mittwoch und donnerstag wie immer weiter arbeiten lies bin ich freitag gar nicht erst hin, da ich die belastung schon merkte, ziehen im bauch, unwohlsein allgemein... freitag beim arzt, ss festgestellt, sieht alles gut aus. er fragte mich wo ich arbeite, und als ich den nahmen meiner firma sagte. hat er sofort gesagt beschäftigungsverbot, da es schon spät war, er seit einer halben stunde feierabend hatte und mir auf arbeit zugesichert wurde das ich ohnehin an einen anderen platz komme, sagte ich ihm er braucht keins schreiben. soweit so gut, montag auf arbeit find ich mich an der maschine wieder, niemand fühlte sich verantwortlich und der ein oder andere sagte weiterhin perfekter platz. nach zwei stunden hielt ich es nicht mehr aus und bin gegangen. zu hause hab ich mich auf die couch gelegt und fühlte mich den halben tag elend, und dann musste ich feststellen das ich blute und hab zugesehen das ich zum arzt komme, die schwangerschaft ist gott sei dank noch in takt aber nu lieg ich hier mit absoluter bettruhe, muss hormone nehmen und hör nur noch die worte von meinem arzt drohende fehlgeburt.

lg

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Re: Re schwanger an der maschine

von Cyberdoktor , 18.11.08 21:08
Hallo,

"ich bin ja erst schwanger wenn ein arzt sagt ich bin schwanger."
das stimmt so nicht, Sie sind schwanger, wenn Sie das sagen.

"zunächst sollte ich also weiter an meiner maschine arbeiten, mein vorarbeiter ist bis heute der meinung es wäre der perfekte arbeitzplatz für eine schwangere."
Sie können heute zum Arzt gehen, der kann dann sofort feststellen, ob Sie an dem Arbeitsplatz weiter arbeiten dürfen.

" sondern das der firma, und die lieber froh sein sollten das ihr bisher nichts passiert ist."
richtig.

freitag war mein arzt termin, mir wurde gesagt ab montag würde ich dann an einen anderen platz versetzt, voraussichtlich om büro,

"gut da man mich am mittwoch und donnerstag wie immer weiter arbeiten lies"
das geht nicht! Man kann nicht mal eben eine Schwangere zwei Tage wider besseres Wissen weiterarbeiten lassen. Das war fahrlässig und Sie müssen das nicht mitmachen.

"freitag beim arzt, ss festgestellt, sieht alles gut aus.
er fragte mich wo ich arbeite, und als ich den nahmen meiner firma sagte. hat er sofort gesagt beschäftigungsverbot,... sagte ich ihm er braucht keins schreiben."
Sie können auf die Kooperation von Arbeitgebern nicht wirklich bauen, das Beschäftigungsverbot hätten Sie sich daher trotzdem mitgeben lassen sollen.

"soweit so gut, montag auf arbeit find ich mich an der maschine wieder, niemand fühlte sich verantwortlich und der ein oder andere sagte weiterhin perfekter platz.nach zwei stunden hielt ich es nicht mehr aus und bin gegangen."
Sie hätten auf dem alten Arbeitsplatz keinen Finger rühren müssen, das Beschäftigungsverbot ist eindeutig gerechtfertigt. Gut, dass Sie dann aufgehört haben.

"und dann musste ich feststellen das ich blute und hab zugesehen das ich zum arzt komme, die schwangerschaft ist gott sei dank noch in takt aber nu lieg ich hier mit absoluter bettruhe, muss hormone nehmen"
Prima, das der Arzt die Schwangerschaft intakt ansieht! Berichten Sie uns über den weiteren Verlauf.

"hör nur noch die worte von meinem arzt drohende fehlgeburt."
machen Sie sich da nicht zuviel Sorgen, leichte Blutungen sind in bei Schwangeren recht häufig und oft harmlos (müssen aber trotzdem stets vom Arzt kontrolliert werden) evtl. wollte der Arzt Ihnen damit den Ernst der Lage klar machen, so dass Sie nicht wieder gegen seinen Rat an die Maschine zurückkehren.

Beste Grüsse

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schwanger, Blutungen, Utrogest

von Unbekannt , 22.11.08 15:57
hi,

nur mal eben eine frage. ich hatte ja nun diese blutung, bekomme jetzt seit montag utrogest, nu ist es so das ich morgens ausfluss hab der mit schwarzen krümmlen durchsetzt ist, sieht aus wie asche.. es ist nicht viel, und eigentlich nur morgens, is das rest blut, nebenwirkung vom utrogest oder muss ich mir schon wieder sorgen machen. am freitag ist mein nächster fa termin, sollte ich vorher gehen?

vielen dank

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Re: schwanger, Blutungen, Utrogest

von Cyberdoktor , 22.11.08 18:11
Hallo,

wir haben Ihre Frage verschoben:
ist jetzt im Themenblock Fragen zu Utrogest einsortiert und wird dort beantwortet.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team



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arbeiten im akkord (Telefon)

von Unbekannt , 10.01.09 18:21
Hallo,

erstmal möchte ich sagen dass ich diese Seite wirklich sehr informativ finde. Jetzt würde ich nur gern auch eine meiner Fragen beantwortet haben, um mir selber Klarheit zu verschaffen.

Ich arbeite Vollzeit am Telefon mit Zielvorgaben um das Gehalt zu steigern. Laut des BR ist dies offizielle Akkordarbeit. Genau das ist auch, als ich über meine Schwangerschaft informiert, in schriftlicher Form festgehalten worden mit dem Nachtrag dass mich der Arbeitgeber nicht mehr anheizen darf. Ich möchte ungern, einfach nur so, aufhören zu arbeiten aber ich befürchte allerdings dass die Verminderung des Drucks auf Dauer nicht klappen wird. Habe ich auch noch später, wenn der Druck zu groß wird, die Chance auf Beschäftigungsverbot?

Danke im Vorraus
Yvona

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Re: arbeiten im akkord (Telefon)

von Cyberdoktor , 10.01.09 20:35
Liebe Yvona,

"Laut des BR ist dies offizielle Akkordarbeit. Genau das ist auch, als ich über meine Schwangerschaft informiert, in schriftlicher Form festgehalten worden mit dem Nachtrag dass mich der Arbeitgeber nicht mehr anheizen darf."
für die Zeit der Schwangerschaft darf es für Sie normalerweise keine Arbeit geben, bei der Sie durch ein gesteigertes Arbeitstempo ein höheres Entgelt erzielen können, auch andere Arbeiten, bei denen der Lohn leistungsabhängig differenziert wird sind durchaus als Akkordarbeit einzuschätzen. Es können aber Ausnahmen bewilligt werden, wenn die Art der Arbeit und das Arbeitstempo eine Beeinträchtigung der Gesundheit von Mutter oder Kind nicht befürchten lassen, bei einer Telefonarbeit wäre das evtl. denkbar, der Arzt muss den Einzelfall prüfen.

"Ich möchte ungern, einfach nur so, aufhören zu arbeiten aber ich befürchte allerdings dass die Verminderung des Drucks auf Dauer nicht klappen wird. "
das wäre abzuwarten.

"Habe ich auch noch später, wenn der Druck zu groß wird, die Chance auf Beschäftigungsverbot? "
ja, das kann der Arzt, wenn er es für sinnvoll hält, jederzeit aussprechen.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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