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Allgemeinmedizin

Wie gefährlich ist häufiges Röntgen

von Nene123 , 31.12.14 16:58
Hallo,

Ich habe eine Frage zu den Röntgenuntersuchungen im Laufe meines Lebens. Ich bin 30 Jahre alt.

Mit 5 Jahren Röntgen am Kopf wegen eines Unfalls
Mit 8 Jahren 2 x am Bein geröngt wegen Bruch
Mit etwa 15 1x Lunge und dann nochmal mit 18 Jahren.
Mit 16 hws, Lws, bws und Hüfte geröngt.
Mit 24 Brustkorb geröngt
Mit 26 Speiseröhre geröngt
Mit 28 mittelfußknochrn geröngt 3x
In diesem Jahr April bws,hws und Lws. Im November dann Kopf Ct.

Ich habe nun schon panische Angst, alleine durch da Kopf ct, an Krebs zu erkranken. War meine strahkenbelastungen in den Jahren sehr hoch oder ist es doch vernachlässigbar?
Dann hätte ich noch eine Frage:Ist ein Kopf ct für die Aufdeckung eines Tumors geeignet? Es wurde gemacht da ich ständig an morgendlicher Übelkeit leide. Auch Blutuntersuchungen und Ultraschall wurden vom Bauch gemacht. Alles ohne Befund. Es wurde auf die Psysche geschoben.

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Re: Wie gefährlich ist häufiges Röntgen

von Cyberdoktor , 31.12.14 19:12
Hallo,

"bin 30 Jahre alt. Mit 5 Jahren Röntgen am Kopf wegen eines Unfalls Mit 8 Jahren 2 x am Bein geröngt wegen Bruch Mit etwa 15 1x Lunge und dann nochmal mit 18 Jahren... Mit 28 mittelfußknochrn geröngt 3x In diesem Jahr April bws,hws und Lws."
keine ungewöhnliche Patientengeschichte, keine besondere Strahlenbelastung, vergleichbar mit Strahlendosen, die man im Laufe der Zeit auch bei Urlaubsreisen mit Langstreckenflügen ansammelt.

"Im November dann Kopf Ct."
hat zwar eine höhere Dosis als konventionelle Röntgenaufnahmen, ist aber ebenfalls kein Anlass zur Panik, eine einzelne Untersuchung bewirkt keine nennenswerte Risikoerhöhung Strahlenbelastung durch 2 CT junger Erwachsener .

"Ich habe nun schon panische Angst, alleine durch da Kopf ct, an Krebs zu erkranken."
unbegründet, siehe der Link oben zum Themenblock mit Beispielrechnungen.

"doch vernachlässigbar?"
ist es.

"Ist ein Kopf ct für die Aufdeckung eines Tumors geeignet?"
in vielen Fällen ist ein Tumor im CT sichtbar.

"ständig an morgendlicher Übelkeit leide... Alles ohne Befund. Es wurde auf die Psyche geschoben."
eine sehr plausible Erklärung, die Psyche bzw. Belastungen wie Stress haben einen riesigen Einfluss, siehe z.B. Reizdarm, Reizmagen / funktionelle Bauchbeschwerden (Häufige Fragen) .

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zwei CT in einem Monat

von Unbekannt , 05.01.15 06:57
Mich würde ebenfalls interessieren wie das Risiko einzuschätzen ist, man liest soviel unterschiedliches und dann kommen doch irgendwie Ängste auf, dass bald etwas im Kopf wächst. Ich hatte in Folge eines Unfalls vor einem Jahr 2 CCT innerhalb von einem Monat. (Alter 20-21).

Das mit den regelrechten panikzuständen kenne ich auch gut, Nene. Übelkeit habe ich btw seitdem auch öfters, ebenso wie Kopfschmerzen und Schwindel... das ist wohl wirklich die Psyche, schon erstaunlich

Viele Grüße
Thomas

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Re: zwei CT in einem Monat

von Cyberdoktor , 05.01.15 17:53
Lieber Thomas,

"Ich hatte in Folge eines Unfalls vor einem Jahr 2 CCT innerhalb von einem Monat. (Alter 20-21)."
Sie müssen sich über diese Aufnahmen keine Gedanken machen, siehe Strahlenbelastung durch viele Röntgenaufnahmen und Strahlenbelastung durch 2 CT junger Erwachsener .

"Übelkeit habe ich btw seitdem auch öfters, ebenso wie Kopfschmerzen und Schwindel..."
hat natürlich nichts mit dem CT zu tun!

"das ist wohl wirklich die Psyche, schon erstaunlich"
in der Hausarztpraxis haben sogar die meisten Fälle einen funktionellen Hintergrund, d.h. Faktoren wie Ängste, Belastungen und Stress führen zu belastenden körperlichen Symptomen.

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Re: zwei CT in einem Monat

von Unbekannt , 07.01.15 04:00
Hallo,
vielen Dank für Ihre Einschätzung, die mich natürlich sehr beruhigt... schon sind die Kopfschmerzen weg )
Ich habe mich mit der Frage von Strahlenauswirkung mit Hilfe der von Ihnen verlinkten Themen noch etwas beschäftigt. Es scheint in meinem Fall zu einer relativen Erhöhung von max. 300% für das Hirntumorrisiko gekommen sein, da dies den Wert für Kinder darstellt. Durch etwas höheres Alter, mögliche zusätzliche Fehlkausalitäten durch den retrospektiven Charakter der Studie sowie Verbesserung der CTs, darf man wohl guten Gewissens von ca. 200%-250% ausgehen (was zu einem absoluten Risiko von ca. 1⁄2500 führen würde).
Einer anderen retrospektiven CT-Studie nach ergibt dies eine absolute Inzidenz von ca. 1⁄1000 bei 2 modernen CCTs im Kindesalter (passt also bei doppelten Risiko beim Kind grob zu obiger Zahl) .Das Risiko von 1 Promille ist ca. doppelt so hoch wie nach den Schätzungen der LifeSpanStudy, mag man jetzt orakeln wo das herkommt, aber die Größenordnung aller drei Studien ist jedenfalls kompatibel, so dass man wohl was das angeht von einer recht gesicherten Größenordnung ausgehen kann.

Zumindest in meinem Kopf erscheint das Risiko auch jetzt noch gigantisch :⁄

Daher würde ich gerne alle die nun ebenfalls einen Weg suchen das ja eigentlich minimale Riskio aus psychologischen Gründen auszugleichen, aber das Rauchen nicht ausgleichsweise aufgeben können (zB weil sie wie ich gar nicht erst damit angefangen haben ) ) , gerne auf folgende Veröffentlichung hinweisen:

Wer viel Kaffee und Tee trinkt, senkt Hirntumor-Risiko (Ärzte Zeitung, 25.01.2011)

Ich für meinen Teil war weder Kaffee- noch Teetrinker und werde von nun an täglich 1-2 Tassen Tee trinken. Bei einem HRR von 0.66 kommt dies schon sehr nahe an einen Risikoausgleich, falls man davon ausgeht, dass dies sich auch auf strahleninduzierte Tumore gleichartig auswirkt, was aber in Anbetracht der Annahme der Linearität mit der Dosis und der nicht alleinigen Verursachung durch die Strahlung (sonst würde der Tumor ja sofort auftreten) recht plausibel erscheint. Und selbst falls es nicht so ist, sinkt wenigstens das Risiko der strahlenunabhängigen Gliome.

Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen, der nicht ganz so panisch ist wie ich, damit etwas Ruhe zu finden.

Beste Grüße
Thomas

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Re: zwei CT in einem Monat

von Cyberdoktor , 07.01.15 13:35
Lieber Thomas,

"Es scheint in meinem Fall zu einer relativen Erhöhung von max. 300% für das Hirntumorrisiko gekommen sein"
viel wichtiger als die Prozentwerte sind bei seltenen Krankheiten die absoluten (sehr niedrigen) Erkrankungszahlen und bei Krebs ist ausserdem die natürliche (nicht durch besondere Risiken verursachte) hohe Krebsrate in der Normalbevölkerung zu berücksichtigen.

Aber das haben wir Ihnen ja bereits alles in unserer Antwort auf Ihre Frage im Themenblock Strahlenbelastung durch 2 CT junger Erwachsener mit glasklaren Beispielrechnungen erläutert. Wenn das Thema Sie nach der Oktoberanfrage nun auch im neuen Jahr weiter beschäftigt und Sie immer wieder von "Panik" sprechen, ist es sehr naheliegend, dass übersteigerte Ängste vorliegen. Sie wollten damals doch über eine Psychotherapie nachdenken, nun sieht es aber eher so aus, als würden Sie weiter im Web nach Medizinthemen suchen, das ist sehr ungünstig ( Cyberchondrie ).

Es wäre schön, wenn Sie hier für alle Beiträge einen einheitlichen Spitznamen wählen und auch stets auf die Angstproblematik hinweisen, sodass Antworten auf bereits gestellte Fragen aufbauen können.

"durch den retrospektiven Charakter der Studie sowie Verbesserung der Cts, darf man wohl guten Gewissens von ca. 200%-250% ausgehen (was zu einem absoluten Risiko von ca. 1/2500 führen würde)."
wenn Statistik nicht zufällig Ihr Hobby ist: Ihre weiteren umfassenden Analysen sind aus ärztlicher Sicht typisch für Angstpatienten. Unsere Entwarnung in den bisherigen Antworten ist ausführlich begründet und mit Studien belegt und würde normale Sorgen bei Personen ohne Angsterkrankung auf Dauer aus dem Weg räumen.

"Zumindest in meinem Kopf erscheint das Risiko auch jetzt noch gigantisch"
wie gesagt: Angstpatienten können Risiken nicht mehr objektiv einschätzen.

"Ich für meinen Teil war weder Kaffee- noch Teetrinker und werde von nun an täglich 1-2 Tassen Tee trinken. Bei einem HRR von 0.66 kommt dies schon sehr nahe an einen Risikoausgleich"
das sind doch alles nur Korrelationen, aber kein gesicherter ursächlicher Zusammenhang, d.h. evt. haben diverse weitere (unbekannte) Faktoren in den Lebensumständen der Teetrinker die Risikosenkung verursacht, z.B. treiben die Betroffenen evt. mehr oder weniger Sport, haben mehr oder weniger Freizeit, essen mehr oder weniger bestimmte Nahrungsmittel, etc. etc. Es ist also nicht richtig, pauschal als Schutzmassnahme einen Kaffee oder Teegenuss zu empfehlen.

Man sollte auch nicht gegen die eigenen Trinkgewohnheiten handeln, wenn bereits eine dem persönlichen Bedarf angepasste Flüssigkeitszufuhr und Getränkeauswahl besteht, gibt es keinen Grund, Änderungen vorzunehmen. Stellen Sie sich z.B. vor, dass Leser ihren Ratschlag befolgen und zugunsten von Tee auf den gewohnten Saft zum Frühstück (der einen grösseren Nutzen haben könnte) verzichten. Eher negativ wäre beispielsweise auch ein Tausch Wasser gegen Kaffee bei Menschen mit geringer Flüssigkeitszufuhr. Ein Zuviel kann ebenfalls schaden, z.B. wenn gegen das Durstgefühl aus Gesundheitssorgen bei einer bisher perfekt ausgeglichenen Flüssigkeitsbilanz plötzlich zusätzlich auch noch Tee oder Kaffee getrunken werden.

Im Allgemeinen gilt ausserdem: wenn der Körper ein bestimmtes Getränke oder Nahrungsmittel nicht über eine verstärkte Lust auf ein Produkt "einfordert", liegt normalerweise auch kein Bedarf für die entsprechenden Inhaltsstoffe vor, bzw. es wird sogar durch ein "Nicht-Schmecken" oder "Nicht-Verlangen" im Einzelfall unterbewusst einer individuellen Unverträglichkeit vorgebeugt. Siehe auch Kann grüner Tee negative Auswirkungen haben? .

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