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Allgemeinmedizin

Cannabis Entzug

von Unbekannt , 25.09.09 19:04
Hallo liebe Cyberdocs,

Ich bin 22 und habe bis vor ein Paar Tagen noch täglich gekifftleider, und das seit ca. 1 Jahr). Jetzt habe ich aufgehört und will das auch beibehalten. Mein Problem ist aber das ich ebenfalls sehr starke Schweißausbrüche habe vor allem an Händen und Füßen. Ich bin 1,80 groß und mit 75kg eher unter- als übergewichtig. Ich habe mittlerweile richtige Käsefüße obwohl ich Sie natürlich regelmäßig wasche. Dies ist mir natürlich extrem unangenehm. Als ich bei der Hautärztin war habe ich allerdings den Cannabiskonsum verschwiegen, dummerweise.
Ich habe mal gelesen dass die Füße als Entgiftungsorgane, wie die Nieren, funktionieren und über den Fußschweiß Schadstoffe ausgeschieden werden.

Meine Frage ist, stimmt das und kann das durch mein regelmäßigen Konsum kommen?

Ich habe mir bereits diese Sagenumwobenen Geox Schuhe gekauft, was allerdings nichts half. Außerdem habe ich von der Ärztin eine Lösung Namens Tannosynt bekommen was allerding auch nicht wirklich hilft.

Soll ich vieleicht noch ein Paar Wochen warten bis mein Körper restlos clean ist?

Danke im Voraus für eure Hilfe

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Re: Cannabis Entzug

von Cyberdoktor , 25.09.09 21:17
Hallo,

"Ich bin 22 und habe bis vor ein Paar Tagen noch täglich gekifftleider, und das seit ca. 1 Jahr). Jetzt habe ich aufgehört und will das auch beibehalten."
Glückwunsch, dass Sie aufhören bzw. den Konsum reduzieren wollen, ist sehr vernünftig.

Ein täglicher Konsum ist alles andere als gesund. Zu nennen sind hier beispielhaft chronische Atemwegsentzündungen, Lungenkrebs, Störungen Spermienbildung , sowie psychische Veränderungen (im Extremfall psychotische Episoden mit schizophreniformer Symptomatik.) Auch ein amotivationales Syndrom kommt vor, mit Lethargie, Passivität, Gefühlsarmut und mangelndem Interesse.

Bei einem starken Konsum sollte man Cannabis aber nicht auf eigene Faust schlagartig absetzen (neben eher harmlosen Schweissausbrüchen kommen auch handfestere Entzugserschinungen vor, dabei kann darf man dann z.B. kein Auto fahren), sondern sich vor dem Absetzen mit dem Arzt bzw. den Experten der Drogenberatung absprechen, evt. wird der auch einen ambulanten kontrollierten (langsamen) Entzug empfehlen. Einige Kliniken haben eine Cannabissprechstunde.


Cannabis sativa
Hanf (Cannabis sativa): Entzugsnebenwirkungen sind möglich.


"Mein Problem ist aber das ich ebenfalls sehr starke Schweißausbrüche habe vor allem an Händen und Füßen."
kommt gemäss diverser Studien als Entzugseffekt vor.

"Ich habe mal gelesen dass die Füße als Entgiftungsorgane, wie die Nieren, funktionieren und über den Fußschweiß Schadstoffe ausgeschieden werden."
das ist Quatsch. Man kann im Schweiss zwar Schadstoffe nachweisen, aber nicht in nennenswertem Ausmasse.

"Soll ich vieleicht noch ein Paar Wochen warten bis mein Körper restlos clean ist?"
man kann in der Regel abwarten, ob die Schweissausbrüche sich wieder geben, wenn der Körper sich auf das Ende des Drogenkonsums eingestellt hat.

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cannabis absetzen

von quest , 02.06.10 00:22
hey

ich rauche nun seit ca. 10 jahren cannabis, bin 21 jahre alt und habe mich gestern dazu entschlossen, es mal wieder) etwas langsamer anzugehen. gerade wegen meinem studium jura) sollte ich nicht nur auf meine gesundheit, sondern auch auf moegliche folgen durch die kriminalitaet achten.

es gab in diesen 10 jahren sicherlich oftmals tagezeiten, an denen ich nicht geraucht habe..seit gut einem halben oder einem ganzen jahr rauche ich nun taeglich mehrmals. ich konnte gestern kein auge zudruecken, habe drei verschiedene decken benutzt und alle jeweils vollgeschwitzt. wie lange haelt das an? ich schreib demnaechst noch eine klausur, da kann ich solch schlaflose naechte verstaendlicherweise kaum gebrauchen.

herzlichen dank im voraus.

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Re: cannabis absetzen

von Cyberdoktor , 02.06.10 02:36
Hallo,

"ich rauche nun seit ca. 10 jahren cannabis,...habe mich gestern dazu entschlossen, es mal wieder) etwas langsamer anzugehen. gerade wegen meinem studium jura) sollte ich nicht nur auf meine gesundheit, sondern auch auf moegliche folgen durch die kriminalitaet achten."
beides gute Gründe für eine Einschränkung oder ein Ende des Konsums.

"es gab in diesen 10 jahren sicherlich oftmals tagezeiten, an denen ich nicht geraucht habe..seit gut einem halben oder einem ganzen jahr rauche ich nun taeglich mehrmals. "
ein sehr heftiger Konsum. Wenn Sie nun Cannabis absetzen wollen, sollten Sie sich zuvor in einer Drogenambulanz bzw. vom Hausarzt beraten lassen. Es drohen doch einige Enzugserscheinungen.

"ich konnte gestern kein auge zudruecken, habe drei verschiedene decken benutzt und alle jeweils vollgeschwitzt."
kein Wunder, Schlafstörungen und auch Schweissausbrüche kommen bei einem Cannabis-Entzug recht oft vor. Die genannten Nebenwirkungen unterstreichen den Bedarf für eine ärztliche Entzugsbegleitung (geht auch ambulant).

Immerhin haben Sie keine weiteren Entzugssymptome, das ist positiv, denn neben Schlafstörungen und Schwitzen drohen auch z.B. Müdigkeit / Abgeschlagenheit, Depressionen, Angstzustände, Unruhe, Kopfschmerzen ( Hasin DS et al. 2008: "Cannabis withdrawal in the United States: results from NESARC." ). Hervorzuheben ist auch eine sog. psychomotorische Verlangsamung, d.h. das Denken und Bewegungsfähigkeit sind verlangsamt, die Fähigkeit, Fahrzeuge zu führen, ist dann für einige Zeit beeinträchtigt - Vorsicht!

"wie lange haelt das an? "
kommt sehr auf den Einzelfall an, Schlafstörungen können Tage, Wochen, selten auch Monate anhalten, die Schweissausbrüche oder Hitzewallungen lassen meist nach einigen Tagen bzw. wenigen Wochen nach. Sie können hier gern über Ihren Verlauf berichten.

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Re: cannabis absetzen

von Unbekannt , 08.02.13 21:05
hallo liebes ärzteteam ich möchte es kurz halten.

ich bin 21 habe 5 jahre cannabis fast täglich cannabis geraucht (1-2 gramm) rauche auch zigaretten (~3 täglich) und habe nun nachdem ich etwas über einen monat aufgehört habe immernoch erektionsprobleme.ich kann zwar eine erektion erreichen jedoch muss ich dafür sehr stark erregt sein und ausserdem habe ich selten eine morgenerektion und wenn dann auch nicht so intensiv wie früher.ich habe zwar eine verbesserung seit der absetzung des cannabis bemerkt jedoch ist es längst noch nicht so wie früher. ich habe gelesen dass dies mit der dopaminausschüttung zutun haben könnte und sich die dopaminzellen erst bis zu einem jahr regenieren müssen. stimmt dies oder haben sie eine idee wodran es sonst liegen könnte ? was für maßnahmen kann ich ergreifen ?

bitte um schnelle antwort,danke im vorraus

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Re: Cannabis absetzen, Erektionsprobleme

von Cyberdoktor , 13.02.13 21:30
Hallo,

"ich bin 21 habe 5 jahre cannabis fast täglich cannabis geraucht"
eindeutig zu viel, kann dann leider recht drastische Auswirkungen auf die Gesundheit haben (siehe Unerwünschte Cannabis Effekte und Nebenwirkungen ). Gut, dass Sie diesen übermässigen Gebrauch nun einschränken.

"habe nun nachdem ich etwas über einen monat aufgehört habe immernoch erektionsprobleme."
einige Wissenschaftler diskutieren einen negativen Einfluss von Cannabis auf die Sexualfunktion (siehe z.B. Shamloul R et al. 2011: "Impact of cannabis use on male sexual health." ). Falls Ihre Beschwerden durch den Konsum ausgelöst wurden, kann es bei langfristigen Effekten nach chronischem Gebrauch durchaus länger als einen Monat dauern, bis es zu einer Besserung kommt.

"rauche auch zigaretten (~3 täglich)"
ebenfalls nicht förderlich für die Potenz, siehe z.B. McVary KT et al. 2001: "Smoking and erectile dysfunction: evidence based analysis." .

"ich habe zwar eine verbesserung seit der absetzung des cannabis bemerkt"
prima, wenn es bereits Zeichen einer positiven Entwicklung gibt, können Sie nun entspannt auf weitere Verbesserungen warten.

"und sich die dopaminzellen erst bis zu einem jahr regenieren müssen."
möglich, auch sonstige Regenerationsvorgänge, z.B. im Bereich der Blutgefässe dauern, so ganz genau ist aber ohnehin nicht bekannt, warum Cannabis negative Auswirkungen haben kann.

"was für maßnahmen kann ich ergreifen ?"
Das ein irreparabler Schaden entstanden ist, ist eher unwahrscheinlich, üben Sie sich in Geduld, achten Sie auf einen gesunden Lebenswandel (z.B. ausreichend Schlaf, Stressabbau, Genuss von Alkohol auf ein vernünftiges Maß beschränken), setzen Sie sich nicht unter Leistungsdruck. Siehe auch Erektionsprobleme / erektile Dysfunktion (häufige Fragen) .

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Re: Cannabis absetzen, Erektionsprobleme

von Unbekannt , 19.03.13 10:50
hallo,

ich bin es noch einmal.

Ich habe nun seit mittlerweile 2,5 Monaten kein Cannabis mehr geraucht und auch das Zigaretten-Rauchen habe ich seit etwa einem Monat komplett aufgegeben.

Ich verspüre aber kaum Besserung bei meinen Errektionsbeschwerden.

Es sind zwar noch Errektionen möglich jedoch bauen sich diese nicht so schnell auf wie früher und sind auch nicht so intensiv. Ich werde einfach nicht mehr so schnell erregt und auch meine Orgasmen haben nicht mehr so eine Intensität wie früher.Zudem habe ich auch nur selten eine Morgenerrektion und wenn ist diese nicht so stark wie früher und auch viel schneller wieder verflogen.

Ist es warscheinlich, dass dies an meinem Cannabiskonsum liegt oder gibt es noch andere realistische Faktoren auf die man es zurückführen könnte ?

Was für Maßnahmen kann ich vornehmen um eine Besserung zu erreichen ?

Besteht auch die Gefahr eines irreparablen Schadens oder ist dies mehr oder weniger auszuschliessen ?

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Re: Cannabis absetzen, Erektionsprobleme

von Cyberdoktor , 22.03.13 14:52
Hallo,

"Ich habe nun seit mittlerweile 2,5 Monaten kein Cannabis mehr geraucht und auch das Zigaretten-Rauchen habe ich seit etwa einem Monat komplett aufgegeben."
Glückwunsch, das ist auf jeden Fall gut für Ihre Gesundheit.

"Ich verspüre aber kaum Besserung bei meinen Errektionsbeschwerden."
Sie müssen sich wohl oder übel in Geduld üben, auch eine leichte Besserung ist bereits positiv. Nach einem jahrelangen Konsum war es nicht zu erwarten, dass bereits nach wenigen Monaten alle Körperfunktionen wieder perfekt funktionieren, realistischer wäre es, sich eher auf ganz langsame Verbesserungen im Jahresverlauf einstellen.

Es ist auch wichtig, keine bange Erwartungshaltung aufzubauen, wenn man bei jeder Gelegenheit zu sehr die Erektionsqualität analysiert, kommen schnell Stress und Ängste auf, dann wird die Sexualfunktion zusätzlich erschwert.

"Es sind zwar noch Errektionen möglich jedoch bauen sich diese nicht so schnell auf wie früher und sind auch nicht so intensiv."
man darf auch nicht vergessen, dass Sie älter werden, d.h. der während der Pubertät meist sehr intensiv erlebte Sexualtrieb lässt dann in der Regel mit sich einpendelnden Hormonspiegeln doch deutlich nach.

"Ist es warscheinlich, dass dies an meinem Cannabiskonsum liegt oder gibt es noch andere realistische Faktoren auf die man es zurückführen könnte ?"
ein Zusammenhang mit dem Konsum ist sehr wahrscheinlich, eine weitere häufige Erklärung sind Ängste bzw. eine Anspannung bei verstärkter Selbstbeobachtung.

"Was für Maßnahmen kann ich vornehmen um eine Besserung zu erreichen ?"
weiter auf für die Potenz schädliche Stoffe verzichten, zusätzlich nicht ständig auf Verbesserungen achten, machen Sie sich keinen Stress.

"Besteht auch die Gefahr eines irreparablen Schadens oder ist dies mehr oder weniger auszuschliessen ?"
siehe oben: in Ihrem Alter eher auszuschliessen.

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Re: Cannabis absetzen, Erektionsprobleme

von Unbekannt , 14.05.13 04:24
hallo ich bin es nochmal

ich wartete weiter geduldig auf besserung als ich diese woche etwas verblüffendes beobachtete.

Für 2-3 tage waren meine Errektionsstörungen quasi verschwunden, ich war leicht erregbar und auch die Errektion an sich war deutlich intensiver als sonst.

ich freute mich schon und dachte ich hätte es endgültig überwunden, obwohl ich mich auf der anderen seite wunderte wie dies von einem auf den anderen tag so schnell passieren konnte.

Doch dann waren wie erwähnt nach 3 Tagen diese wirklich sehr große Besserung (es war kein leichter subjektiver Unterschied sondern ein sehr sehr großer Unterschied) wieder verschwunden.

An der physischen Fähigkeit zur Erektion kann es also nicht liegen,daher überlegte ich ob ich irgendwelche anderen Lebensmittel oder sonstige Substanzen eingenommen hatte bzw irgendetwas aussergewöhnliches gemacht hatte von der diese Wirkung ausgehen könnte,doch mir viel nix ein.

Irreparrabel ist der Schaden somit auf keinen Fall, doch nun bin ich mir nichtmals mehr sicher ob es überhaupt am cannabis gelegen hat ,da ja sonst diese positive entwicklung nicht wieder hätte verschwinden können.

Um es auf den Punkt zu bringen: Können sie durch diese neuen Erkenntnisse eine andere Diagnose stellen ? Könnte es ein Mangel an irgendeinem Vitamin oder ähnlichem sein ?

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Re: Cannabis absetzen, Erektionsprobleme

von Cyberdoktor , 14.05.13 11:43
Hallo,

"nach 3 Tagen diese wirklich sehr große Besserung... wieder verschwunden."
Die Erholung kann in Schüben verlaufen, dann wäre es nicht ungewöhnlich, wenn auch wieder (längere) Phasen mit Beschwerden auftreten. Auf jeden Fall ist es positiv, dass Sie eine Besserung beobachten konnten, das gibt Anlass zur Hoffnung.

"Lebensmittel oder sonstige Substanzen eingenommen hatte"
in der Regel kein Einfluss.

"bzw irgendetwas aussergewöhnliches gemacht hatte"
äussere Faktoren sollte man nicht überbewerten, allenfalls kann Stress begrenzt, auf Alkohol und Rauchen verzichtet und auch auf ausreichend Schlaf bzw. eine gesunde Ernährung geachtet werden.

"ob es überhaupt am cannabis gelegen hat ,da ja sonst diese positive entwicklung nicht wieder hätte verschwinden können."
doch kann sie, es können durchaus gute und schlechte Phasen auftreten, z.B. ist die Hormonproduktion auch nicht stets gleichbleibend.

"Könnte es ein Mangel an irgendeinem Vitamin oder ähnlichem sein ?"
Vitamine wirken nicht über Nacht, ausserdem ist bei einer normalen Ernährung kein Mangel zu erwarten.

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