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Allgemeinmedizin

Re: Cannabis absetzen, Erektionsprobleme

von Unbekannt , 15.05.13 03:06
hallo,

erstmals danke für die sehr schnelle antwort.

Also liegt es an der Hormonproduktion ? Welche Hormone sind denn notwendig dafür und könnte man nicht für die übergangsphase durch medikamente oder eine andere Methode die Hormonproduktion anregen bzw positiv beeinflussen ?

Könnte auch ein verminderter Testosteronspiegel der Grund sein ?

Wann wäre die nächste positive phase zu erwarten bzw wie lange dauert es bei solchen anzeichen vorraussichtlich noch bis zur Genesung ? (natürlich kann man dies nicht auf den tag genau sagen,jedoch wäre ein schätzwert hilfreich )

danke im vorraus

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Re: Cannabis absetzen, Erektionsprobleme

von Cyberdoktor , 15.05.13 09:14
Hallo,

"danke für die sehr schnelle antwort."
Gerne! Wenn Sie unsere Antworten hilfreich finden, unterstützen Sie uns bitte mit einer Online-Spende. So können wir unsere Patientenberatung weiter kostenlos anbieten.

"Also liegt es an der Hormonproduktion? "
Erektionsstörungen mit der geschilderten Vorgeschichte kann man in der Regel nicht einem einzelnen Auslöser wie der Hormonproduktion anlasten. Meist spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie z.B. Hormone, Hodenfunktion, Zustand des Nervensystems und der Blutgefässe, Allgemeinzustand (Stress, Schlafpensum) und psychische Faktoren (Ängste). Wir haben oben die Hormone angesprochen, weil die Produktion oft nicht gleichbleibend ist und in einer Erholungsphase durchaus Schwankungen auftreten können, es wäre aber nicht richtig, das hier ohne Untersuchungen als eindeutigen Auslöser zu bezeichnen.

"Welche Hormone sind denn notwendig"
z.B. das bei Cannabis-Dauerkonsumenten meist erniedrigte Testosteron ( Kolodny RC et al. 1974: "Depression of plasma testosterone levels after chronic intensive marihuana use." ), Störungen treten vermutlich auf, weil zentrale, im Gehirn gelegene Regelkreise durcheinander geraten (es sind auch auf die Hoden und Hormonproduktion wirkende Steuerungshormone betroffen).

"Hormonproduktion anregen bzw positiv beeinflussen ?"
eine Hormongabe ist, wenn ein vorübergehender Mangel vorliegt, nicht angeraten. So würde das Erreichen eines körpereigenen hormonellen Gleichgewichts verhindert und die Produktion evt. anschliessend sogar sinken (der Körper passt die Produktion an die im Blut zirkulierende Menge an).

"wie lange dauert es bei solchen anzeichen vorraussichtlich noch bis zur Genesung ?"
wir hatten in unseren Beiträgen oben ja bereits angesprochen, dass es bei durch einen chronischen Drogenkonsum gestörten Körperfunktionen recht lange (z.B. mehrere Monate, je nach Einzelfall auch durchaus ein Jahr) dauern kann, bis die Beschwerden deutlich zurückgehen. Wenn allerdings zusätzlich psychische Faktoren eine Rolle spielen (z.B. Ängste), ist evt. eine komplette Besserung ohne Psychotherapie nicht möglich. Lassen Sie Ihren Hausarzt einmal Ihren Gesundheitszustand kontrollieren, Sie sollten auch keine Scheu haben, Erektionsprobleme anzusprechen, dieses Problem sieht man auch bei jungen Männern in der Praxis sehr sehr häufig (siehe auch die zahlreichen Fragen junger Leute zu diesem Thema in unseren Foren). Der Arzttermin ist wirklich wichtig, wenn der Mediziner Ihnen einen guten Gesundheitszustand bescheinigt, können Sie dann evt. einige Ängste zu den Akten legen, Sorgen sind für die Sexualfunktion nicht sehr förderlich.

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Re: Cannabis absetzen, Erektionsprobleme

von Unbekannt , 27.05.13 05:47
Hallo,

ich bin es noch einmal.

Eine Spende lässt meine momentane finanzielle Sitatution leider nicht zu, sonst würde ich dies sehr gerne machen, da sie wirklich gute arbeit leisten.

Ich glaube nicht,dass ängste bei mir das problem sind,da ja sonst auch die sehr positive Phase durch die ängste nicht möglich gewesen wäre.

ich war bereits bei meinem hausarzt und bei 2 verschiedenen urologen. mein hausarzt schrieb mir lediglich eine überweisung zu einem urologen und als ich ihn fragte ob wir einen allgemeinen gesundheitscheck machen könnten, meinte er dass es bei krankheiten immer deutliche symptome geben würde und da diese bei mir nicht auftreten es reine geldverschwedung wäre.

die beiden urologen sagten mir auch nach mehrfachen nachhaken meinerseits beide fast das gleiche. nämlich dass ich einfach den cannabiskonsum weiter unterlassen sollte und mich in geduld üben sollte. die beschwerden würde nach ein paar monaten schon verschwinden. auf nachfrage meinerseits meinten sie ,dass ich bei alkohol und zigaretten auch nicht übertreiben sollte. kann akoholkonsum z.b. einmal am wochenende trinken gehen und dabei ein paar zigaretten rauchen die regeneration komplett verhindern oder ist dieser effekt zu vernachlässigen ? einen der beiden urologen fragte ich ob es an der testosteronproduktion liegen könnte und er meinte nur dass wir einen test machen könnten wenn ich dies wünschte. eine wirkliche behandlung war also nicht gegeben mir wurde wie gesagt nur geraten kein cannabis zu mir zu nehmen und abzuwarten. dies tue ich ja nun auch seit fast 5 monaten, doch bis auf die eine mehrtägige phase ist keine große verbesserung zu beobachten. ich habe zwar manchmal wieder morgenerrektionen jedoch sind diese auch nicht 100%tig. ich bin bei der selbstbefriedigung immer nur für ein paar minuten erregbar und dabei baut sich auch nur eine leichte errektion auf. nach ein paar minuten bin ich dann gar nicht mehr für erregung empfänglich und nach einer kurzen pause geht dies wieder.

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Re: Cannabis absetzen, Erektionsprobleme

von Cyberdoktor , 04.06.13 18:37
Hallo,

"Eine Spende lässt meine momentane finanzielle Sitatution leider nicht zu, sonst würde ich dies sehr gerne machen, da sie wirklich gute arbeit leisten."
naja, es sind auch Kleinspenden ab ein Euro möglich, dann empfehlen Sie uns einfach weiter, machen Sie CD bekannt (z.B. über soziale Netzwerke wie facebook).

"glaube nicht,dass ängste bei mir das problem sind,da ja sonst auch die sehr positive Phase durch die ängste nicht möglich gewesen wäre."
doch, wäre trotzdem möglich, psychische Einflüsse können durchaus auch nur phasenweise einwirken.

"meinte er dass es bei krankheiten immer deutliche symptome geben würde und da diese bei mir nicht auftreten es reine geldverschwedung wäre."
spricht durchaus für den Arzt, bitte bedenken Sie, dass er, wenn keine weiteren Untersuchungen anordnet, auf Einkünfte verzichtet. Ein erfahrener Arzt kann am Allgemeinzustand des Patienten und nach einer allgemeinen körperlichen Untersuchung bereits gut einschätzen, ob eine ernste Krankheit vorliegen könnte.

"die beiden urologen sagten mir... fast das gleiche. nämlich dass ich einfach den cannabiskonsum weiter unterlassen sollte und mich in geduld üben sollte."
korrekte Empfehlung. Drei Ärzte haben ernste organische Erkrankungen ausgeschlossen, Sie sollten dieser Einschätzung vertrauen.

"die beschwerden würde nach ein paar monaten schon verschwinden. "
bzw. mit etwas Pech nach noch längerer Zeit.

"akoholkonsum z.b. einmal am wochenende trinken gehen und dabei ein paar zigaretten rauchen die regeneration komplett verhindern oder ist dieser effekt zu vernachlässigen ?"
nein, ist nicht zu vernachlässigen. Ein oder zwei kleine Gläser (nicht Flaschen) Bier am Wochenende sind kein Problem, grössere Mengen oder Rauchen aber sehr wohl. Ausserdem ist auf ausreichend Schlaf zu achten.

"ob es an der testosteronproduktion liegen könnte und er meinte nur dass wir einen test machen könnten wenn ich dies wünschte."
wenn der Arzt keinen Test anordnet: er wird dann keine Anzeichen für einen Mangel sehen.

"dies tue ich ja nun auch seit fast 5 monaten"
kann auch noch länger dauern, ausserdem sollte man nach wie vor die psychische Seite nicht verdrängen. Mittlerweile beschäftigen Sie sich ja sehr mit dem Problem und warten täglich auf eine Besserung, da geraten vielen Patienten in einen Teufelskreis aus banger Erwartung, Selbstbeobachtung, Leistungsdruck und weiteren Problemen.

"ich habe zwar manchmal wieder morgenerrektionen jedoch sind diese auch nicht 100%tig."
müssen sie auch bei Gesunden nicht sein.

"ich bin bei der selbstbefriedigung immer nur für ein paar minuten erregbar...nach einer kurzen pause geht dies wieder."
auch hier sieht man in der Praxis oft eine psychische Komponente.

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Cannabis absetzen, Herzrasen

von DerDennis , 20.06.13 21:59
Sehr geehrte Cyberdocs ,
Ich habe sicher 8 Jahre cannabis geraucht , mal mehr mal weniger ( für mein Verhältnis waren 2 Gramm am Tag sehr viel, oft nur 1,2 Joints mit 0,4 g cannabis)
Und da ich dies die letzten Monate sowieso eingeschränkt habe , nur noch abends einen Joint ...
Habe ich es jetzt ganz gelassen. 14 Tage auf den Tag genau ohne Grass , ohne bewusste Psyche Probleme , habe kein verlangen mehr , war vorher auch nur eher ein Genuss als suchtmittel ich trinke zb auch nur mal an Geburtstagen nen Glas bier ... Grass war da schon gechillter :)
Jetzt habe ich seitdem einige Symptome überstanden ... Hatte die erste Woche das Gefühl weniger Sehkraft zu besitzen , aber ist verflogen ,
Schlafprobleme , wenn ich nicht Grade nichts zu tun habe habe ich noch. Aber durch neurexan Tabletten komme ich auf mein täglichen Schlaf .... Was mich stört , ich habe des Öfteren herzrasen , wie ein Gärtner in Love :P
Mir wird warm um die Brust herum , und generell hitzewallungen ...
Ist das normal ?
Heute kamen noch Ohrenschmerzen hinzu ...
Ich muss außerdem dazu sagen ich hab den selben Zeitraum auch fast nur süße koffeinhaltige Getränke zu mir genommen und seit dem entzug komplett auf Wasser umgesprungen
Meist stilles aber auch kohlensäurehaltiges ... Wegen herzrasen kam meinem Arzt die Schilddrüse in den Kopf , was aber negativ getestet wurde bzw in meinem fall positiv da keine überfunktion besteht....
Ich war in der kiffzeit so gut wie nie krank ....
Muss mein Körper darauf jetzt erstmal klar kommen ? Ich entziehe ihm ja quasi alles ... Thc , Zucker , Koffein ....
Hoffe hab es verständlich beschrieben ...

MfG Dennis

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Re: Cannabis absetzen, Herzrasen

von Cyberdoktor , 22.06.13 12:26
Lieber Dennis,

"nur noch abends einen Joint ..."
auch ein auf den Abend beschränkter täglicher Cannabis-Konsum wäre aus ärztlicher Sicht bedenklich und kann nicht mehr als gelegentlich bezeichnet werden.

"2 Gramm am Tag...oft nur 1,2 Joints mit 0,4 g cannabis... eher ein Genuss als suchtmittel... Habe ich es jetzt ganz gelassen."
der Verzicht oder zumindest die deutliche Einschränkung war sinnvoll, generell gilt, dass Genuss und häufiger Gebrauch bzw. raue Mengen nicht zusammen passen, wenn konsumiert wird, dann mit Augenmass (das bei den von Ihnen genannten Mengen nicht mehr gegeben war).

"das Gefühl weniger Sehkraft zu besitzen , aber ist verflogen Schlafprobleme"
passt zum Entzug.

"habe des Öfteren herzrasen... Mir wird warm um die Brust herum , und generell hitzewallungen ... Ist das normal ?"
durchaus nicht ungewöhnlich, oft vermutlich Ausdruck psychischer Entzugseffekte, d.h. über eine Anspannung wird das Herz-Kreislaufsystem aktiviert. Um Ängste zu vermeiden ist es daher auch stets sinnvoll, den Entzug mit dem Hausarzt abzusprechen.

"Heute kamen noch Ohrenschmerzen hinzu..."
kein typisches Entzugssymptom, evt. ein Zufall, bei anhaltenden Ohrenschmerzen sollte der Arzt kontrollieren.

"fast nur süße koffeinhaltige Getränke zu mir genommen und seit dem entzug komplett auf Wasser umgesprungen"
na, dann haben Sie Ihrem Körper zusätzlich einen Koffein-Entzug zugemutet, hätte man auch entspannter in zwei Schritten machen können.

"Wegen herzrasen kam meinem Arzt die Schilddrüse in den Kopf"
eine wesentlich häufigere Erklärung als eine Schilddrüsenerkrankung ist in der Praxis eine funktionelle Störung, d.h. der Kreislauf reagiert bei Geseunden auf Stress oder Anspannung (siehe Herz-Kreislaufprobleme / funktionelle Beschwerden (Häufige Fragen) ). Beim Entzug zu erwarten.

"Muss mein Körper darauf jetzt erstmal klar kommen ? Ich entziehe ihm ja quasi alles ... Thc , Zucker , Koffein ...."
das ist sehr wahrscheinlich, ausserdem muss nicht nur Ihr Körper, sondern auch Ihre Psyche mit der radikalen Umstellung klarkommen. Es wäre schön, wenn Sie uns bei Gelegenheit hier über den weiteren Verlauf berichten würden, wir wissen gern, wie es weiter geht, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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