Hallo,
"die Insel soll tollwutfrei sein-"in der Tat liegt zum Zeitpunkt Ihrer Anfrage der letzte Tollwutfall schon einige Jahre zurück. Ausserdem versuchen die Behörden auf der Insel die Tollwutgefahr durch Impfkampagnen zu senken, z.B. werden wilde Hunde eingefangen und geimpft (in Thailand vermehren sich freilaufende Hunde recht unkontrolliert, da ein Einschläfern der Tiere aus religiösen Gründen auf Ablehnung stösst).
"ich wurde in einem Elephantencamp auf Phuket- von einem kleinen Affen am Arm gebissen. Der Affe war angekettet, lebte nicht im Freien, hat gesund ausgesehen"eine Tollwutinfektion ist bei einem Kontakt mit einem in Gefangenschaft lebenden Tier kaum vorstellbar.
"Der Arzt in Thailand hat mir gesagt, dass ich mich nicht impfen lassen muss, da die Bißstelle nicht blutete."das ist kein Kriterium, Wunden müssen nicht bluten und es ist trotzdem eine Infektion möglich. Allerdings sprechen die sonstigen Umstände nicht für eine Tollwutgefahr (bekanntes Tier, Gebiet ohne Bodentier-Tollwut). Der Arzt kann sich daher aufgrund dieser Umstände durchaus entschliessen, auf eine Impfung zu verzichten (den Tetanusschutz sollte er aber überprüfen).
"In Deutschland wurde mir aber gesagt, dass die Impfung doch nötig ist."vermutlich, weil es aus der Ferne nicht mehr möglich ist, die genauen Umstände des Vorfalls zu rekonstruieren, man möchte auf Nummer sicher gehen.
"Ich habe mich also mit Rabipur impfen lassen. Es war so TEUER, die Krankenkasse wollte die Kosten nicht übernehmen"da vermutlich, wie oben geschildert, kein realistisches Ansteckungsrisiko bestand.
"leider erst nach 26 Tagen..."sehr spät. Im Falle einer Infektion wäre für eine optimale Schutzwirkung eine frühe Impfstoffgabe wünschenswert, aber eine späte Impfung ist vermutlich besser als kein Schutz.
"Ich habe aber den Affen 9 Tage nach dem Biß lebend und gesund gesehen. Zusätzlich habe ich bereits aus Deutschland den Camp nach 15, 30 und 50 Tagen angerufen. In gebrochenem Englisch wurde mir gesagt, dass es dem Affen gut geht. "bestens, das spricht sehr gegen eine Erkrankung. Legen Sie das Thema nach Absprache mit Ihrem Arzt ad acta.
"Die Angst bleibt leider, alles wegen Recherchieren im Internet."Es ist ein bekanntes und häufiges Phänomen, dass dann nach einer Internet-"Recherche" unbegründete Krankheitsängste entstehen. Mittlerweile wurde für übersteigerte Ängste nach Webnutzung bereits der Begriff der Cyberchondrie geprägt. Machen Sie sich also nicht verrückt. Um unnötige Ängste zu vermeiden, sollte die Informationsrecherche am besten durch einen Besuch von ärztlich moderierten Foren wie Cyberdoktor und ein Gespräch mit dem Hausarzt ergänzt werden.
"Unruhig bin ich aber trotzdem... Habe ab und zu Kopfschmerzen und seit ca. 4 Wochen manchmal leichtes Pulsieren mal in Armen mal in Beinen es ist wahrscheinlich nur Panik."Sie beobachten verstärkt Ihren Körper, Beschwerden sind vorprogrammiert.
"Kann ich mich eigentlich schon beruhigen?"ja. Fragen Sie auch den impfenden Arzt.
"Bin ich außer Gefahr???"man darf bezweifeln, dass in der geschilderten Situation überhaupt eine Gefährdung bestand.
Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
Beste Grüsse
Ihr Cyberdoktor-Team
Antwort schreiben