Hallo,

"sah ich an ihren haaren etwas nasses schaumiges. Es sah aus wie spucke... angst das sich meine tochter mit tollwut infiziert haben könnte"
in so banalen Alltagssituationen (nicht zuzuordnende Substanz an Kinderkörper, kein konkreter Tierkontak) ist es nicht gerechtfertigt, auch nur eine Sekunde Ihrer Zeit an Tollwutängste zu verschwenden! Kann man öfter Situationen nicht mehr realistisch einordnen, kann auch eine Angststörung vorliegen, siehe auch unser Themenblock Tollwutphobie .

"klingt es völlig irreal"
ist es auch...

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Hallo,

"Costa Rica, wo ich auch einige Nationalparks sehen möchte. Meine Frage ist nun, ob eine vorherige Tollwutimpfung vorab zu empfehlen ist?"
Tollwutfälle sind in Costa Rica extrem selten, nur ausnahmsweise sind Bodentieren infiziert. Es gibt daher keine generelle Impfempfehlung, eine Tollwutimpfung wird normalerweise nur für Reisende empfohlen, die an Aktivitäten teilnehmen, die einen direkten Kontakt mit Fledermäusen oder Wildtieren wahrscheinlich machen, z.B. Abenteuerreisende oder Höhlengänger ( CDC Health Information for Travelers to Costa Rica ).

Ein geführter Costa Rica Nationalpark-Ausflug auf breit angelegten befestigten Wegen in erschlossenen Regenwald-Randbereichen rechtfertigt nicht automatisch eine Impfung, komplett ausschliessen kann man Tierkontakte bei diesen Touren allerdings nicht (siehe auch unser Themenblock Waschbärbiss Costa Rica Tollwut? und Tollwut-Nachimpfung (Kratzer Affe Costa Rica) ).

Wird es abenteuerlicher und es geht in entlegenen Gegenden auf Pfaden über Stunden durch den Regenwald, sollte ein Impfschutz bestehen. Der Reisemediziner muss also prüfen, ob bei Ihren geplanten Touren im Einzelfall ein erhöhtes Kontaktrisiko besteht, sind die Tour-Details nicht komplett vorab bekannt, wird im Zweifel einfach geimpft, der Impfstoff wird in der Regel gut vertragen.

"Zudem teilte mir die Reisemedizinerin mit, dass es dort im Falle eines Bisses kein Immunglobulin gibt"
wie in vielen Entwicklungsländern, der Standard-Impfstoff ist verfügbar, zusätzlich Immunglobuline auf Lager zu halten, ist dagegen zu teuer und aufwendig.

Beste Grüsse

Dein Cyberdoktor-Team

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Hallo,

"Meine Freundin wurde in Ubud (Bali) von einem Affen in die Hand gebissen."
und noch ein Tier-Risikokontakt im Urlaub, das waren in diesen Ferien wieder viele Vorfälle. Touristen sollten einen grossen Bogen um Tiere in tropischen Ländern machen.

"Es war keine tiefe Bisswunde, aber es hat kurzzeitig geblutet."
eindeutig ein Vorfall in einer Risikokategorie (WHO Stufe III) mit Impfbedarf.

"Nach dem Biss bekam sie die aktive Immunisierung mit fünf Spritzen."
korrekte Vorgehensweise.

"vor Ort auf Bali keine passive Immunisierung (mit immunglobulin) durchgeführt."
in Entwicklungsländern häufig nicht angeboten (Vorratshaltung Passivimpfstoff nicht möglich, ausserdem reicht normalerweise die aktive Immunisierung).

"Stellen die Spritzen dennoch einen Schütz dar"
exzellenter Schutz! Die Passivimpfung ist nur eine ergänzende Schutzmassnahme.

"Müssen wir uns Sorgen machen?"
dafür gibt es nach Absprache mit dem Arzt keinen Anlass.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Hallo,

"in Kambodscha und mir wurde hier von einem Hund (dessen Besitzer wir kennengelernt haben) am arm abgeleckt. "
ist zwar ein Risikoland mit Bodentier-Tollwut, der Vorfall fällt aber in die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Risikokategorie eins, d.h. bei einem Hund ohne Verhaltensauffälligkeiten mit einem eindeutig zuzuordnenden Eigentümer wird in der Regel nicht geimpft, siehe auch unser Themenblock Tollwut wenn Hund Hand ableckt (Panama) .

"hatte allerdings einen Mückenstich an der stelle u d zwei Tage später war die stelle taub."
wahrscheinlichste Erklärung: der Mückenstich führte zu einer Entzündung, dann kann die Hautsensibilität eingeschränkt sein. Das Bakterien aus dem Hundespeichel über den Stich eingedrungen sind und so eine Infektion bzw. Entzündung ausgelöst haben, ist ebenfalls möglich, aber unwahrscheinlich. Nicht plausibel ist, dass Tollwutviren für die Symptome verantwortlich waren.

"zum Arzt und habe mir eine tollwutimpfung geben lassen"
man Ärzte mit entsprechendem Druck zu vielen Massnahmen drängen, normalerweise wäre aber in der beschriebenen Situation keine Impfung angesagt. Der Mediziner hat sich aber gewiss über die zusätzlichen Einnahmen gefreut.

"bekomme nun 5 Verorab Impfungen."
übliches Schema für eine Postexpositionsprophylaxe (nachträgliche Impfung nach Risikokontakt).

"Die erste hat mich in einem kleinen Krankenhaus nur 15 Dollar gekostet, nun sind wir in einer größeren Stadt und hier kostet dergleiche Impfstoff 60 Dollar. "
in Entwicklungsländern sind viele Medikamente und Behandlungen im Vergleich zu unserem westlichen Preisniveau sehr günstig, die erste Impfung war vermutlich einfach zum ortsüblichen Tarif, den auch Einheimische erhalten. Der höhere Preis für die Folgebehandlungen zeigt, dass Touristen für viele Dinge höhere Preise zahlen...

"auf der Seite des auswärtigen Amtes gelesen, dass es nicht mal eine wunde braucht, um sich zu infizieren"
normalerweise sind die Seiten des auswärtigen Amtes recht informativ, hier allerdings liegt die Behörde falsch, im Allgemeinen braucht man für eine Infektion sehr wohl eine (tiefere) Wunde, um die Tollwutviren in die Nähe von Nervenenden zu bringen, von dort wandern die Viren dann durch das Nervensystem.

"Die Ärzte haben mir ebenfalls versichert, dass mein Risiko gering ist"
korrekt, aus ärztlicher Sicht ist das kein realistisches Ansteckungsszenario!

"seit der drei Impfung habe ich Grippe Symptome (ist wohl normal) und verspüren immer mal wieder ein kribbeln in den Fingerspitzen."
vorsicht, mit einer verstärkten ängstlichen Selbstbeobachtung kann man viele kleine Beschwerden, die auch bei Gesunden im Alltag auftreten, verstärkt wahrnehmen oder sogar auslösen. Siehe z.B. Herz-Kreislaufprobleme / funktionelle Beschwerden (Häufige Fragen) . Nach einer Impfung sind allgemeine Symptome wie eine Abgeschlagenheit aber zu erwarten, das Immunsystem arbeitet.

Wenn die örtlichen Missempfindungen sehr lange anhalten oder schlimmer werden, sollte erneut ein Arzt prüfen, ob der Mückenstich zu einer anhaltenden Entzündung geführt hat.

"Gibt es denn viele Tollwutfälle in Kambodscha, also ist das Risiko sehr hoch?"
es gibt in Kambodscha leider viele Tollwutfälle ( Rabies Institut Pasteur in Cambodia ), das Risiko ist in der geschilderten Situation aber nicht sehr hoch, da der Hund einen Eigentümer hat und nicht auffällig geworden ist.

"würde gerne meinen restlichen Urlaub genießen können, "
können Sie nach Absprache mit dem Arzt ohne Bedenken!

"mochte nicht mehr im Internet recherchieren."
das sollten Sie in der Tat vermeiden, siehe Cyberchondrie . Vertrauen Sie Ihrem Arzt (auch die Ärzte vor Ort sind normalerweise sehr erfahren und gut ausgebildet) oder ärztlich moderierten Seiten wie Cyberdoktor.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Hallo,

"heute früh aufgewacht mit leichten Schmerzen an der Stelle des Stiches und nun fühlt sich mein Arm kalt an. Dieses Gefühl hatte ich bereits vor drei Wochen schon…"
es bleibt dabei: das sind keine typischen Symptome einer Tollwutinfektion und Sie hatten diese Missempfindungen auch schon zwei Tage nach dem Tierkontakt, daher muss man eher an einen Zusammenhang mit dem Insektenstich denken. Ausserdem ist das Belecken normalerweise kein Anlass für eine Impfung.

"beim Arzt zum Blutabnehmen und der testet die Tollwut Antikörper. Kann er auf diese Weise feststellen, ob ich infiziert bin oder nicht?"
bei Ungeimpften gelingt ein Antikörpernachweis normalerweise nur dann, wenn die Erkrankung ausgebrochen ist (Tollwutsymptome).

Sie aber wurden geimpft, es ist daher sehr wahrscheinlich, das Antikörper im Blut zirkulieren (Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff). Um eine Infektion nachzuweisen ist der Antikörper-Suchtest nach einer Impfung daher eher sinnlos, wäre interessant zu wissen, was der Arzt mit dem Test bezweckt.

"dass die Viren nicht durch einen aufgekratzten Mückenstich gelangen können? Es hat nicht geblutet..."
Eine frische Wunde, die abgeleckt wird, kann in eine Kategorie fallen, die eine Impfung erfordert (tiefer Kratzer, der über die oberen Hautschichten hinausgeht und vor Wundverschluss mit Speichel in Kontakt kommt). Sie hatten im Beitrag oben aber nicht von "aufgekratzt" gesprochen, sondern nur bereits bestehende Mückenstiche erwähnt. Wenn man sich mal nur einfach oberflächlich an einem Stich kratzt und die Haut unversehrt bleibt, ist keine Infektion möglich.

"Möglicherweise leide ich an einer Tollwutphobie…"
wären dann aber auch die Ärzte vor Ort schuld, die Sie in dieser Situation nicht beruhigt, sondern geimpft haben. Den deutschen Medizinern ist eher kein Vorwurf zu machen, die können im Nachhinein die Vorfälle nicht mehr beurteilen und gehen auf Nummer sicher.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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