Hallo,
"Das Immunglobulin hat der Hausarzt mehr oder weniger auf mein Drängen hin bestellt. Von sich aus hätte er es nicht gemacht."leider können Patienten mit einem entsprechend besorgten Auftreten Ärzte zu überflüssigen Massnahmen drängen.
"dass durch Rabipur erst nach einigen Tagen ein Immunschutz langsam aufgebaut wird"richtig, der Körper muss dann erst eigene Antikörper produzieren, dass kann dauern.
"das Immunglobulin schneller wirkt."war aber zu spät, das Immunglobulin könnte zu diesem Zeitpunkt die Viren nicht mehr abfangen.
"sind Fälle ähnlich meinem bekannt, wo eine Tollwut nach verspäteter Impfung ausgebrochen ist?"ja. Wenn schlimme (tiefe, mehrfache) Bisse nahe dem zentralen Nervensystem (Gesicht)
zugefügt werden, kann es sein, dass das Immunsystem das Wettrennen mit den Tollwutviren verliert, d.h. die Erreger kommen im Gehirn an, bevor genug schützende Antikörper produziert werden konnten.
"sich ja verschiedene Angaben über den Zeitpunkt einer wirksamen PEP. Es ist von Stunden bis maximal drei Tagen die Rede"das stimmt nicht, für die aktive Impfung gibt es, anders als für die Immunglobulingabe, keine Zeitgrenze! Die Viren brauchen im Einzelfall Monate oder sogar Jahre für die Ausbreitung, dann kann auch eine späte Impfung noch rechtzeitig kommen.
"Ich habe definitiv Symptome, die nicht auf Einbildung beruhen können. Vor allem diese Muskelanspannungen⁄Muskelzittern hatte ich vorher noch nie."einfach vom Hausarzt abklären lassen, Tollwut kann das jedenfalls nicht sein. Nach dem ersten Auftreten von Tollwutsymptomen stirbt man wie gesagt binnen knapp einer Woche, Sie haben schon wesentlich länger Beschwerden, siehe auch
Tollwut durch Katzenbiss (Tier verhaltensauffällig)
.
"Normalerweise neige ich bei Krankheiten eher zum Verharmlosen als zum Dramatisieren. Bin bestimmt kein Phobiker."allerdings sind Sie bezüglich Tollwut nun doch in einer Angstfalle gelandet, Sie recherchieren ausserdem trotz ärztlicher Entwarnung munter weiter im Internet (siehe auch
Cyberchondrie
). Und Sie haben es sogar geschafft, den Arzt zu unnötigen Impfungen zu überreden.
"Kann es sein, dass sich die Symptome wegen der erfolgten Impfungen einfach nur über einen längeren Zeitraum entwickeln als es normalerweise der Fall ist?"nein. Der Infizierte ist nach dem Ausbruch ruck zuck tot. Legen Sie das Thema zu den Akten! Wenn die Gedanken weiter um Tollwut kreisen, entspricht das übersteigerten Ängste (die auch Personen treffen können, die sonst nicht an Sorgen leiden).
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Beste Grüsse
Ihr Cyberdoktor-Team
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