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Kinderheilkunde

Nur 1 Hoden

von MaxiLem , 27.02.07 01:47
Hallo
mein Sohn ist letztens operiert worden, um 1 Hoden der angeblich noch nicht unten war herunter zu holen.Hierbei wurde ein Schnitt in der Leiste gemacht, und leider fetsgestellt,das da keiner ist.Lediglich die Bänder sind gefunden worden.Diese sind aber operativ entfernt worden.Jetzt müssen wir nochmal ins KH um den anderen fixieren zu lassen, damit er später fruchtbar ist, bzw. bleibt.Dann erzählte man uns was vonwegen Silicon Kugel einsetzen, so mit 7 Jahren und später in der pubertät nochmal nen größeren. Die ganze Sache macht mich ziemlich fertig, von sowas habe ich auch noch nie gehört.Gibt es im Net Informationen darüber, welche ich einlesen kann um mich zu beruhigen?
mein sohn ist übrigens 20,5 Mon.

Danke

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Re: Nur 1 Hoden

von Cyberdoktor , 27.02.07 02:00
Hallo,

"mein Sohn ist letztens operiert worden, um 1 Hoden der angeblich noch nicht unten war herunter zu holen."
ist gar kein Hoden zu tasten (Kryptorchismus genannt), kann es sich z.B. um einen Leisten- oder Bauchhoden handeln.

"Hierbei wurde ein Schnitt in der Leiste gemacht, und leider fetsgestellt,das da keiner ist...mein sohn ist übrigens 20,5 Mon."
die OP war sinnvoll. Wurde zuvor eine Hormonbehandlung durchgeführt (diese kann in einigen Fällen dazu führen, das ein Hoden doch noch absteigt)?

"Lediglich die Bänder sind gefunden worden."
Was sagen die Ärzte, ist bei Ihrem Sohn auf der einen Seite gar kein Hoden angelegt, oder wird nun ein Bauchhoden vermutet?

"Diese sind aber operativ entfernt worden.Jetzt müssen wir nochmal ins KH um den anderen fixieren zu lassen, damit er später fruchtbar ist, bzw. bleibt."
sinnvoll, wenn der andere Hoden ebenfalls dauerhaft zu hoch steht (Gleithoden, siehe unser ausführlicher Beitrag auf der ersten Seite dieses Themenblocks).

"Dann erzählte man uns was vonwegen Silicon Kugel einsetzen, so mit 7 Jahren und später in der pubertät nochmal nen größeren."
das wäre in der Tat sinnvoll, ist aber eine rein kosmetische Massnahme.

"Die ganze Sache macht mich ziemlich fertig, von sowas habe ich auch noch nie gehört."
Hodenlagestörungen (Hodenretention oder auch Hodenektopie genannt) sind nicht selten, siehe die anderen Beiträge im Forum. Mit 20 Monaten ist Ihre Sohn noch knapp im Zeitplan und die oben genannten Nebenwirkungen wie Fruchtbarkeitsstörungen dürften sich sicher vermeiden lassen. Für eine Zeugungsfähigkeit reicht auch ein gesunder Hoden.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Gleithoden noch einmal

von sabbel , 01.03.07 02:33
Liebes Cyberdoktor-Team,

nun habe ich gestern nicht nur eine dritte Meinung erhalten, sondern heute auch noch eine 4.!! Allerdings bin ich nun noch nicht so ganz von allem überzeugt. Der Urologe gestern war nach der Untersuchung auch der Meinung, dass es sich eher um einen Pendelhoden handelt. Netterweise hat er sich dann gleich noch mit dem Klinikum, wo die OP stattfinden sollte, in Verbindung gesetzt und mit dem Chefarzt der Urologie gesprochen. Dieser wollte dann heute auch nochmal untersuchen. Anscheinend ist es soweit wohl eindeutig. Eine OP braucht nicht erfolgen. Die Hoden sind zwar sehr verschiebbar, aber das spielt bei einem Pendelhoden wohl keine Rolle, auch wenn man sie eigentlich ganz wergschieben kann, so dass sie nicht mehr sichtbar sind. Sie 'rutschen' dann sehr, sehr langsam wieder ein Stück hinunter bis sie wieder zu sehen sind. Zieht man sie nach unten, verbleiben sie an dieser Stelle. Es ist auf jeden Fall weiter zu beobachten und eine erneute Vorstellung in der Urologie ist in drei Monaten wieder angeraten. Trotzdem (auch wenn ich es jetzt ja von 3 Ärzten mitgeteilt bekommen habe), weiss ich nicht warum es ok. ist, wenn die Hoden nicht ganz unten im Hodensack liegen (ich meine damit richtig ganz unten). Bei meinem Sohn ist es eben so, dass die Hoden manchmal sichtbar auf 'halber' Höhe hängen und der 'restliche' Teil des Hodensacks darunter eigentlich leer ist. Der Urologe gestern meinte dazu, dass sich die Hoden in der Pubertät nochmals weiter absenken können. Wären die Hoden aber nun ganz unten, so würden sie ja wohl auch nicht soweit verschwinden können, dass man sie nicht mehr sehen kann, oder irre ich mich da? So würden sie vielleicht nur bis zur Hälfte pendeln, bis dort wo die Hoden meines Sohnes teilweise sind. Wie gesagt, die Ärzte sagten, das macht nichts. Obwohl Zeichnungen im Querschnitt die Hoden immer ganz unten anzeigen, nie auf halber Höhe. Nach dem ganzen Hin und Her bin ich nun trotzdem nicht so ganz zufrieden. Sicherlich steht ja in einigen Monaten die Kontrolle an und mein Sohn war natürlich froh nicht operiert zu werden. Aber dazu habe ich noch eine andere Überlegung, die man vielleicht über kurz oder lang berücksichtigen sollte: Wie wird mein Sohn sich wohl mal fühlen, wenn er mit anderen schwimmen ist, oder nach dem Sport mal duscht und bei ihm sind keine Hoden zu sehen, sondern eigentlich nur ein fast leerer Hodensack? Sollte man darüber auch einmal mit dem Arzt reden?
Soviel erst einmal dazu. Auf jeden Fall haben mir die vielen Antworten auf meine Fragen sehr weitergeholfen und ich finde es sehr nett, dass sie auch immer so ausführlich geantwortet haben.
Bei meiner Tochter hat sich bisher noch nichts weiter ergeben. Ihre Leberwerte sind nicht ganz in Ordnung und die Anzahl der roten Blutkörperchen auch nicht. Erneute Blutuntersuchungsergebnisse stehen hier noch aus. Aber die Bauchschmerzen sind nach wie vor immer noch da, teilweise sogar mit einer Abneigung gegen Essen. Dazu werde ich mich aber bestimmt auch noch mal melden.

Viele Grüße von
Sabine

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Re: Gleithoden noch einmal

von Cyberdoktor , 04.03.07 23:51
Liebe Sabine,

"Die Hoden sind zwar sehr verschiebbar...wenn man sie eigentlich ganz wergschieben kann, so dass sie nicht mehr sichtbar sind"
das wäre bei entsprechendem Druck durchaus normal.

"Zieht man sie nach unten, verbleiben sie an dieser Stelle."
perfekt, bei einem Gleithoden wäre das ja anders.

"weiss ich nicht warum es ok. ist, wenn die Hoden nicht ganz unten im Hodensack liegen (ich meine damit richtig ganz unten)."
das müssen die Hoden nicht!

"Bei meinem Sohn ist es eben so, dass die Hoden manchmal sichtbar auf 'halber' Höhe hängen und der 'restliche' Teil des Hodensacks darunter eigentlich leer ist."
das macht nichts, hauptsache, die Hoden kleben nicht oben am Leistenkanaleingang fest.

"Der Urologe gestern meinte dazu, dass sich die Hoden in der Pubertät nochmals weiter absenken können."
stimmt!

"Wären die Hoden aber nun ganz unten, so würden sie ja wohl auch nicht soweit verschwinden können, dass man sie nicht mehr sehen kann, oder irre ich mich da?"
die Hoden manuell in den Leistenkanal zu schieben, wäre trotzdem möglich.

"Obwohl Zeichnungen im Querschnitt die Hoden immer ganz unten anzeigen, nie auf halber Höhe."
Abweichungen sind stets möglich, insbesondere bei Kindern.

"Wie wird mein Sohn sich wohl mal fühlen, wenn er mit anderen schwimmen ist, oder nach dem Sport mal duscht und bei ihm sind keine Hoden zu sehen, sondern eigentlich nur ein fast leerer Hodensack? "
wo nun diverse Ärzte Entwarnung gegeben haben, sollten Sie Ihrem Sohn möglichst eine Pause können, das ganze also bloss nicht problematisieren, er soll ja nicht den Eindruck bekommen, das etwas nicht stimmt. In der Pubertät ist ein starkes Hodenwachstum zu erwarten, dann dürfte sich ein deutlich anderes Bild bieten. Ausserdem sind je nach Wassertemperatur bei einer kälteren Dusche bei vielen Männern die Hoden nach oben gezogen bzw. der Penis deutlich kleiner, für Ängste gibt es da zunächst keinen Grund.

"Bei meiner Tochter... Erneute Blutuntersuchungsergebnisse stehen hier noch aus...Dazu werde ich mich aber bestimmt auch noch mal melden."
gerne!

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Nur 1 Hoden

von MaxiLem , 05.03.07 00:41
Hallo
der Arzt meinte der Hoden sei schon früher abgestorben oder verendet,auf jeden Fall stellte er während der OP fest,dass halt keiner am Samenstrang war. Was ist wen etwas an dem einen der noch I.O. ist passiert.Fruchtbarkeit ist dann dahin, wie sieht es mit der Errektion aus??

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Re: Nur 1 Hoden

von Cyberdoktor , 05.03.07 02:54
Hallo,

"Was ist wen etwas an dem einen der noch I.O. ist passiert.Fruchtbarkeit ist dann dahin, wie sieht es mit der Errektion aus?"
dann wäre die Hormonproduktion nicht mehr möglich, und es kommt zur Unfruchtbarkeit. Männer ohne Hoden müssen das männliche Geschlechtshormon Testosteron dem Körper künstlich zuführen. Alle Menschen, die bereits ein paariges Organ verloren haben, sind natürlich besonders auf das Verbliebene angewiesen.

Beste Grüsse, halten Sie uns auf dem Laufenden

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Re: Hodenhochstand / Gleithoden

von Unbekannt , 07.03.07 18:35
Hallo!
Es ist traurig, dass in der heutigen Zeit so etwas immer noch übersehen wird von den Ärzten. Bei meinem Freund wurde es vor 25 Jahren übersehen und zu spät behandelt. Jetzt muß er mit den Spätfolgen leben. Er hat minimale Spermienanzahl, eine Schwangwerschaft ist bei mir so gut wie unmöglich. Vor 2 Jahren wurde ein Hodentumor entfernt, zum Glück gutartig. Ein Gang zum falschen Arzt und man leidet ein Leben lang darunter!!!

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Re: Hodenhochstand / Gleithoden

von Cyberdoktor , 07.03.07 20:49
Hallo,

" Er hat minimale Spermienanzahl, eine Schwangwerschaft ist bei mir so gut wie unmöglich."
eine natürliche Befruchtung ist vermutlich schwierig sein, eine intracytoplasmatische Spermieneinjektion (ICSI) dürfte aber trotzdem möglich sein, dabei wird ja ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle gespritzt.


icsi
ICSI (intracytoplasmatische Spermieneinjektion): ein Spermium wird in die Kanüle gesaugt, die Eizelle fixiert und dann das Spermium direkt in die Eizelle eingespritzt.
Bild: Clinica e centro de pesquisa em reprodução humana Roger Abdelmassih


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Hormontherapie Leistenhoden

von Unbekannt , 18.03.07 01:14
Hallo,

unser Sohn ist inzwischen 14 Jahre alt. Mit 4 Jahren war nach einer erfolglosen Spritzenkur mit Hormonen ( 10 Injektionen) eine Operation des linken Leistenhodens notwendig. Vermutlich wurde der Hoden nicht fixiert, denn vor einem halben Jahr haben wir beim Baden durch Zufall festgestellt, daß der linke Hoden wieder hochgerutscht ist.Wie lange er schon wieder oben ist, können wir beide nicht sagen. Der Hausarzt behandelt unseren Sohn wieder mit Spritzen, er meint bei spätestens der zweiten Kur wird der Hoden wieder absteigen. Wir wollten eine zweite Operation machen lassen, der Arzt begründet die jetzige Hormontherapie damit, eine Operation sei in diesem Alter ohnehin viel zu spät. Er vermutet, daß der Hoden bereits geschädigt ist und evtl. entfernt werden muss. Wir hoffen, daß dies hoffentlich nicht der Fall sein wird und haben große Angst. Kann er später überhaupt Kinder zeugen ?
Sollen wir die Operation wirklich sein lassen ?
Bitte geben Sie uns einen Rat, herzlichen Dank und viele Grüße.

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Re: Hormontherapie Leistenhoden

von Cyberdoktor , 18.03.07 01:17
Hallo,

"war nach einer erfolglosen Spritzenkur mit Hormonen ( 10 Injektionen) eine Operation des linken Leistenhodens notwendig...der linke Hoden wieder hochgerutscht ist...Der Hausarzt behandelt unseren Sohn wieder mit Spritzen, er meint bei spätestens der zweiten Kur wird der Hoden wieder absteigen."
Diese ist vermutlich ein Missverständnis, denn der Arzt kann Ihnen keinesfalls den Erfolg garantieren, insbesondere, wenn bereits beim ersten Versuch der Hoden nicht abgestiegen ist. Bei inguinaler Lage (Leistenkanal) zeigt sich nach Hormontherapie in ca. 2 Dritteln der Fälle ein Erfolg. Eine weitere HCG-Kur nach 2 Kuren ist kein Standard.

Bei einem Leistenhoden (Retentio testis inguinalis) haben sich die Hoden zwar auf den Weg gemacht, hängen aber im Leistenkanal fest und können nicht in den Hodensack gedrückt werden. Siehe auch die Abbildung auf der ersten Seite dieses Themenblocks.

Eine Behandlung ist bei Leistenhoden bei ausbleibender Wanderung unbedingt nötig, es drohen sonst durch verstärkten Druck und erhöhte Temperatur eine Schädigung der Spermazellen, Unfruchtbarkeit und ein erhöhtes Krebsrisiko. Oft wird ein Therapieversuch mit Gonadotropin (einem Hormon, das die Reifung der kindlichen Geschlechtsorgane fördert) gemacht, hilft das nicht, wird operiert, mit Vollendung des 1. Lebensjahres sollte die Behandlung abgeschlossen sein.

"Wir wollten eine zweite Operation machen lassen, der Arzt begründet die jetzige Hormontherapie damit, eine Operation sei in diesem Alter ohnehin viel zu spät...Sollen wir die Operation wirklich sein lassen ?"
Wir können uns mit dieser Aussage nicht anfreunden, normalerweise wird bei älteren Kindern operiert, aber nicht mit Hormonen therapiert, wir raten zur Konsultation der Experten in einer Kinderklinik oder Urologie. Schreiben Sie uns, was die Ärzte dort sagen!

"Kann er später überhaupt Kinder zeugen ?"
dafür würde auch ein Hoden ausreichen.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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