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Frauenheilkunde

polyzystische Ovarien, PCO (häufige Fragen)

von Unbekannt , 13.06.06 08:01
Was kann ich einnehmen, wenn ich polyzysthische Ovarien habe ? Wurde dieses Jahr (Februar) schon operiert, wegen einer Großen. Nun habe ich wieder das Gleiche. Vielen Dank

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Re: polyzystische Ovarien, PCO (häufige Fragen)

von Cyberdoktor , 16.06.06 19:21
Hallo,

hat bei Ihnen ein Arzt die Diagnose polyzystische Ovarien gestellt? Das Auftreten einer zweiten Zyste bedeutet nicht automatisch, dass Sie polyzystische Ovarien (PCO-Syndrom) haben.

Zysten finden sich oft auch bei Frauen ohne PCOS als Zufallsbefund bei einer Untersuchung. Die meisten Zysten bilden sich von ganz allein zurück. Zuerst wird die Zyste meist nur beobachtet (Ultraschall), kommt es nicht zu einer Verkleinerung bzw. wenn Beschwerden dazukommem, kann eine Behandlung durchgeführt werden.

Die häufigste Form der Ovarialzysten sind sogenannte Follikelzysten. Die Eierstöcke enthalten Follikel, das sind kleine Bläschen, die jeweils eine Eizelle beherbergen. Platzt das Follikel nicht (kein Eisprung), kann es sich stark vergrössern, es wird zu einer funktionellen Zyste.


uterus, ovar
Anatomie: Uterus und Eierstock (grün markiert).


Bei einem sogenannten PCO-Syndrom (polyzystische Ovarien), sind die monatliche Follikelreifung, der Eisprung und die Hormonspiegel (v.a. Androgene, männliche Hormone) gestört. Es wächst nicht nur ein grosses Eibläschen (Follikel) mit einer befruchtungsfähigen Eizelle heran, sondern viele, aber unreife Follikel. Beim PCOS soll die Androgenproduktion in den Eierstöcken durch eine zu starke Insulinausschüttung stimuliert werden.


ovar mit follikeln
Schnitt durch Eierstock. 9: sprungbereite Eizelle, 9a: Eibläschen (Follikel) nach Eisprung, die Eizelle hat das Follikel verlassen, 5-8: nicht sprungbereite Follikel mit Eizellen.


Das PCO-Syndrom zeichnet sich durch verschieden Symptome aus, die jedoch nicht alle vorhanden sein müssen. Neben den grundsätzlichen Symptomen wie vergrößerten, mit vielen Zysten (polyzystisch) versehenen Eierstöcken, die im Ultraschall durch girlandenförmig angeordnete kleine Follikel auffallen,


pco
Ultraschallbild: Eierstock bei PCOS..
Bild: Commons, GNU Freie Dokumentationslizenz


können Fruchtbarkeitsstörungen (74%), ein männlicher Behaarungstyp (etwa 70%), seltene oder ausbleibende Monatsblutungen (etwa 50%), Blutungsunregelmäßigkeiten (etwa 30%) und Übergewicht (etwa 30%) hinzukommen. Für ein PCO-Syndrom müssen laut Definition zwei der Kriterien

1.Polyzystische Ovarien
2.Eisprungstörung oder
3.Hormonerhöhung

gleichzeitig auftreten.

Zu einer Diagnose des PCO-Syndroms gehört neben einer ausgiebigen körperlichen Untersuchung immer ein Ultraschall und Hormonuntersuchungen. Meist sind polyzystische Ovarien mit einer Störung des Zuckerstoffwechsels (Hyperinsulinämie) verbunden. Neueste Studien haben gezeigt, dass der erhöhte Insulinspiegel für die hormonelle Störung mitverantwortlich gemacht werden kann. Hier wäre ggf. eine (Mit-)Behandlung durch einen Endokrinologen empfehlenswert.

Die Behandlung des PCO-Syndroms erfolgt z.B. durch Gabe von Östrogenen und Progesteron (Pille), evtl. zusätzlich einem "Zuckermedikament" (z.B. Metformin). Ausserdem MUSS bei übergewichtigen Patienten das Körpergewicht normalisiert werden. Darunter sollte es dann auf Dauer zu regelmäßigen Zyklen kommen.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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PCO, Anorexie, Bulimie

von Anne0704 , 29.11.06 19:00
Hallo,
ich habe vor fünf Jahren erfahren ,dass ich am PCO_Syndrom leide . Aufgrund meines damaligen starken Übergewicht,Akne und ungewollter Kinderlosigkeit. Ich habe jetzt gelesen ,dass bei der Diagnostik des PCO Syndroms auf die Pupertäre Entwicklung zurückgeschaut wird ,ob eine Fettsucht ,Bulemie oder Anorexie vorlag. Ich selbst war früher pumlig ,litt mit 14 dann an Anorexie mit folgender Bulemie .Nach einer Hormonbehandlung mit 21 wog ich mit 23 dann 87,6 Kilo jetzt 2,5 Jahre später wiege ich 56 Kilo und merke das ich wieder anfange Gedankengänge der Anorexie nicht mehr stoppen zu können. Daher ist meine Frage kommt das PCO durch die Anorexie oder kann es sein das sie durch das PCO S. in Erscheinung tritt,mir ist nähmlich bekannt das psychosomatische Störungen beim PCO nicht selten sind . Beschwerden die dem PCO zuzuordnen sind begannem mit dem 14 Lebensjahr(unregelmäßiger Zyklus,Akne besonders am Rücken ,starke Schmerzen stake Behaarung an den Beinen und Verdauungsprobleme).

Seit zweieinhalb Jahren habe ich gesund versucht abzunehmen kam aber trotz Sport nach 18 Uhr nichts mehr essen und gesunde Ernährung nie unter 67 Kilo wiege jietz 56 Kilo (1.68 groß) ,ich will noch ein wenig abnehmen oder es wenigstens halten ,gibt es Möglichkeiten auf gesunde Art ohne mein Körper weiter zu schaden mein Gewicht zu halten . (Nehme seit 2 Jahren auch Metformin ,hat anfangs gut geholfen ,habe das Gefühl das es nicht mehr so ist)Ich merke wenn ich eine weile gesund aber trotzdem bewusst esse nehme ich zu .Meine Ärztin hat mal zu mir gesagt es ist schön das ich abgenohmen habe,aber ich muss mich damit abfinden das ich auch bei gesunder Ernährung aufgrund des PCO S. immer etwas fülliger sein werde ,stimmt das?

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Re: PCO, Anorexie, Bulimie

von Cyberdoktor , 29.11.06 19:43
Liebe Anne,

"habe vor fünf Jahren erfahren ,dass ich am PCO_Syndrom leide . Aufgrund meines damaligen starken Übergewicht,Akne und ungewollter Kinderlosigkeit."
das sind typische Symptome bei einem PCOS.

" Ich habe jetzt gelesen ,dass bei der Diagnostik des PCO Syndroms auf die pubertäre Entwicklung zurückgeschaut wird ,ob eine Fettsucht ,Bulimie oder Anorexie vorlag. "
Frauen mit polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS) sollen gehäuft eine Bulimie entwickeln (McCluskey SE, Pearce JM, Evans C et al.: "Polycystic ovary syndrome and bulimia." Fertil Steril 1991; 55: 287–291. und "Polycystic ovary syndrome in bulimic women--an evaluation based on the new diagnostic criteria." Gynecol Endocrinol. 2006 Jul;22(7):388-94). Dieser Zusammenhang ist aber noch nicht komplett gesichert, eine andere Studie fand keinen Zusammenhang (Polycystic ovaries and eating disorders: Are they related?, Hum Reprod. 2001 Apr;16(4):765-9.). Eine Bulimie ist ein krankhafter Heißhunger (Esssucht), die Ursachen können auf organischer (z. B. bei Hypoglykämie, also zu niedrigem Blutzucker) oder psychischer Ebene(z. B. als Zeichen einer Anorexia nervosa) liegen. Ein Erklärungsansatz für das Auftreten der Bulimie bei PCOS wäre die appetitsteigernde Wirkung von Androgenen (männliche Hormone).

"Ich selbst war früher pumlig"
Adipositas (Fettleibigkeit)im Kindesalter soll ein Risikofaktor für die Entwicklung einer bulimischen Essstörung sein, bereits in der Pubertät können die für das PCOS typischen Hormonabweichungen (Hyperinsulinämie, Insulinresistenz, erhöhtes Testosteron, erhöhtes Androstendion) auftreten.

"Daher ist meine Frage kommt das PCO durch die Anorexie oder kann es sein das sie durch das PCO S. in Erscheinung tritt,"
Essstörungen wie Anoriexie und Bulimie entstehen nicht durch eine einzelne Ursache, die Medizinier sprechen von einer multifaktoriellen Entstehung, ein PCOS kann also nicht als einzelner Verursacher identifiziert werden.

"Seit zweieinhalb Jahren habe ich gesund versucht abzunehmen kam aber trotz Sport nach 18 Uhr nichts mehr essen"
wer hat Ihnen denn eine solch seltsame 18:00 Diät vorgeschlagen? Wir würden nur professionellen, vom Arzt abgesegneten Diätplänen trauen.

"und gesunde Ernährung nie unter 67 Kilo... und wiege jietz 56 Kilo (1.68 groß)... wiege jietz 56 Kilo (1.68 groß)"
67 Kilo war ein normaler Body-Mass-Index, es gab da keinen Grund, abzunehmen.
56 Kilo ist auch noch im Normbereich (untere BMI-Grenze: 18,5). Der Body-Mass-Index ist eine Verhältniszahl zur Beurteilung des Körpergewichts, es wird zur Berechnung das Körpergewicht in Relation zur Körperlänge gesetzt.

"Seit ein Jahr habe ich gedankengänge und Verhalten an mir die ich von der Anorexie her kenne...ich will noch ein wenig abnehmen"
das wäre völlig unnötig, Sie gehen bereits auf die untere Grenze zu, sind Sie bezüglich dieser Problematik in psychologischer Behandlung? Haben Sie Ihrer Ärztin von diesen Gedanken und Verhaltensweisen erzählt?

"Meine Ärztin hat mal zu mir gesagt es ist schön das ich abgenohmen habe,aber ich muss mich damit abfinden das ich auch bei gesunder Ernährung aufgrund des PCO S. immer etwas fülliger sein werde"
Ihr Body-Mass-Index ist normal, man kann nicht von füllig reden, ausserdem ist uns keine Studie bekannt, die diese von der Ärztin aufgestellte Behauptung stützen würde.

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Re: PCO, Bulimie

von Mia , 31.03.07 09:11
auch bei mir wurde vor 4 jahren PCOS diagnostiziert. meine damalige fraunenärztin riet mir, die pille zu nehmen und verschrieb mir die Belara.
An Bulimie leide ich nun seit ca. 7 Jahren. Als ich die Belara einnahm, hab ich innerhalb von 2 Monaten ca. 6kg zugenommen und daraufhin hat mir meine FA beim nächsten Besuch geraten, dringend abzunehmen und hat mir dinge gesagt, wie ein Apfel am Tag würde genügen und ich solle lieber mal ein stück altes brot kaufen, denn wenn ich frisches kaufe, würde ich ja automatisch mehr essen...sie hielt mir eine halbe stunde lang einen vortrag obwohl sie von meiner Essstörung wusste, was ich ziemlich daneben fand. Ich habe daraufhin beschlossen, den Arzt zu wechseln und habe auch auf eigene Faust die Pille abgesetzt. Das GEwicht ging wieder zurück. Mein nächster Frauenarzt sagte mir, es sei nicht dringend nötig bei PCOS die Pille zu nehmen, nur wenn in absehbarer Zeit ein Kinderwunsch bestehe. also hab ich weiterhin keine Pille genommen. Nun hab ich seit Dezember letzten Jahres einen festen Freund und habe mir deshalb und weil ich ca ein halbes Jahr meine Regel nicht mehr bekam und sie dann 3 wochen am stück hatte und eine Ausschabung machen lassen musste, mir wieder die Pille verschreiben lassen. Ich habe mir zunächst wieder die Belara verschreiben lassen, aber mit dieser haben sich meine Heißhungerattaken derart gehäuft, dass ich wieder innerhalb kürzester Zeit ziemlich viel zunahm. nun nehme ich seit einem Monat die Valette, am anfang dachte ich, es würde eine Besserung eintreten, aber nun habe ich schon wieder seit 2 wochen tägliche heißhungerattaken. ich habe seit dezember nun 8kg zugenommen, wiege nun 68kg bei einer größe von 1,58m. meine bulimie hat sich in der zeit so verschlechtert, dass ich einfach nur verzweifelt bin und nicht mehr weiter weiß. soll ich denn nochmal die Pille wechseln? ich Die Valette ist die sechste Pille, die ich ausprobiert habe. ich will unbedingt wieder abnehmen, aber ich schaff es einfach nicht. Meine Heißhungerattaken machen mich wahnsinnig!

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Re: PCO, Bulimie

von Cyberdoktor , 06.04.07 20:55
Hallo,

"Als ich die Belara einnahm, hab ich innerhalb von 2 Monaten ca. 6kg zugenommen"
es ist fraglich, ob die Gewichtszunahme wirklich durch die Pille verursacht wird, bei modernen hormonellen Kontrazeptiva kommt es eher nicht zu Veränderung des Körpergewichts, z.B. wurde in der Studie "Multicenter trial of two monophasic oral contraceptives containing 30 mcg ethinylestradiol and either desogestrel or gestodene in Thai women." (Contraception. 1995 Apr;51(4):225-9.) mit einer Teilnehmerzahl von einigen hundert (!) Frauen und einer der Belara vergleichbar dosierten Pille keine Tendenz zur Gewichtsveränderung beobachtet. Auch eine Auswertung von 42 Studien in "Combination estrogen-progestin contraceptives and body weight: systematic review of randomized controlled trials." (Obstet Gynecol. 2004 Feb;103(2):359-73.) konnte keine substantiellen Effekte auf das Körpergewicht feststellen.

Die Studie "The impact of oral contraceptives on the experience of perimenstrual mood, clumsiness, food craving and other symptoms." (J Psychosom Res. 1993;37(2):195-202. ) mit 276 Teilnehmern fand keine Erhöhung des Hungergefühls bei Pilleanwenderinnen.

Oft fällt ja die Entscheidung die Antibabypille zu nehmen in einen neuen Lebensabschnitt (z.B. neue Beziehung). D.h. es ist schwer zu sagen, ob die Gewichtszunahme durch die Pille oder andere, unmerklich geänderte Lebensgewohnheiten verursacht wird.

"und daraufhin hat mir meine FA beim nächsten Besuch geraten, dringend abzunehmen"
wenn das so einfach wäre...

"und hat mir dinge gesagt, wie ein Apfel am Tag würde genügen und ich solle lieber mal ein stück altes brot kaufen, denn wenn ich frisches kaufe, würde ich ja automatisch mehr essen...sie hielt mir eine halbe stunde lang einen vortrag obwohl sie von meiner Essstörung wusste"
das ist absurd, das war völlig daneben, und gewiss keine Ernährungsberatung, die Frauenärztin sollte das besser einem entsprechend fortgebildeten Arzt überlassen und sich auf ihr spezielles Fachgebiet konzentrieren.

"Mein nächster Frauenarzt sagte mir, es sei nicht dringend nötig bei PCOS die Pille zu nehmen"
stimmt.

"meine bulimie hat sich in der zeit so verschlechtert, dass ich einfach nur verzweifelt bin und nicht mehr weiter weiß. soll ich denn nochmal die Pille wechseln?"
Ständige Pillenwechsel halten wir für sinnlos. Sie wissen gewiss, dass Ihre Essstörung auch psychische Komponenten hat und einer psychotherapeutischen Behandlung bedarf, die Pille ist für eine Verschlechterung kaum verantwortlich. Eher kommen wie gesagt geänderte Lebensumstände oder psychische Belastungen in Frage.

"wiege nun 68kg bei einer größe von 1,58m."
Ihr Body-Mass-Index liegt damit bei 27.2, das ist über dem Normbereich (18,5 bis 24,9). Eine Gewichtsreduktion wäre wünschenswert, dies schaffen Sie angesichts der Bulimie am Besten mit Hilfe von auf die Behandlung von Essstörungen spezialisierten Ärzte und Ernährungsberater und gewiss nicht mit absurden Diätvorschlägen wie denen der Frauenärztin.

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Metformin+Pille:woher zu fruehe Periode

von Tanile , 06.04.07 20:56
Hallo,

bei mir wurde vor knapp 2 Jahren das PCOs festgestellt.Bis Februar 2007 hab ich taeglich 1000mg Metformin genommen.Seit Februar 1500mg pro Tag.Seit Ende Januar 2007 Nehm ich auch wieder die Pille.Ich weiss,Metformin kann helfen, dass meine Periode von selbst wieder bekommt.Ich hab beschlossen, dass ich diesen Monat keine Pillenpause machen will und nehm seit dem 1. Maerz die Pille ohne Pause.Ich hatte fuer ein paar Tage voll die Magenkraempfe und mir war uebel und so, aber ich hab mir nicht viel dabei gedacht.Jetzt hab ich gestern bemerkt , dass ich meine Tage bekommen habe?Woher kann das kommen?Kann ich durch die erhoehte Dosis von Metformin meine Tage bekommen haben?

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Re: Metformin Pille:woher zu fruehe Periode

von Cyberdoktor , 06.04.07 21:03
Hallo,

"bei mir wurde vor knapp 2 Jahren das PCOs festgestellt.Bis Februar 2007 hab ich taeglich 1000mg Metformin genommen.Seit Februar 1500mg pro Tag.Seit Ende Januar 2007 Nehm ich auch wieder die Pille.Ich weiss,Metformin kann helfen, dass meine Periode von selbst wieder bekommt."
richtig, Metformin hat einen positiven Effekt auf die Zyklusregelmässigkeit, Eisprünge und Schwangerschaftsrate bei Frauen mit PCOS ("Metformin therapy in women with polycystic ovary syndrome.", Int J Gynaecol Obstet. 2004 Dec;87(3):237-41.). Haben Sie positive Effekte durch die Metformineinnahme beobachtet?

Bei einem PCOS soll eine Insulinresistenz vorliegen und die daraus resultierenden erhöhten Insulinspiegel die Eierstöcke überstimulieren, Medikamente wie Metformin tragen dazu bei, die Insulinspiegel zu senken.


metformin
Metformin: 3D-Strukturformel.
Bild: Commons, GNU Freie Dokumentationslizenz


"Ich hab beschlossen, dass ich diesen Monat keine Pillenpause machen will und nehm seit dem 1. Maerz die Pille ohne Pause."
das geht. Es ist mit einer Mikropille (mit gleichbleibenden Östrogenanteil) problemlos möglich, einen sogenannten Langzyklus zu machen, d.h. einfach ohne Pause mit dem nächsten Monatsstreifen anzufangen und diesen bis zum Ende zu nehmen, Sie verpassen dann eine Periode (oder sogar mehrere, wenn Sie z.B. einen Langzyklus über vier oder sechs Monate machen, vorzugsweise nach Absprache mit dem Frauenarzt), der Körper braucht die Periode nicht zwingend jeden Monat. Am Ende der letzten gewünschten Packung folgt dann die Blutung und übliche Pause.

"Jetzt hab ich gestern bemerkt , dass ich meine Tage bekommen habe?Woher kann das kommen?"
auch bei einem Langzyklus kann es (selten) zu Zwischenblutungen kommen.

"Kann ich durch die erhoehte Dosis von Metformin meine Tage bekommen haben?"
denkbar, Metformin beeinflusst ja indirekt über eine Normalisierung des PCOS die Hormonwerte.

Zyklusstörungen sind nicht selten, meist liegt die Ursache in einer harmlosen kurzfristigen hormonellen Fehlsteuerung. Auslöser dieser Fehlsteuerung können z.B. exzessiver Sport, Belastungen durch Krankheiten, Stress, Medikamentenwechselwirkungen (vor allem Psychopharmaka, blutdrucksenkende Medikamente und Hormonpräparate, z.B. „Pille“) sowie starke Gewichtsveränderungen sein. Bei länger anhaltenden Störungen kommen auch eine vermehrte Bildung von Prolaktin (Hormon zur Milchbildung), Androgenen (männliche Sexualhormon), ebenso wie organische Ursachen (z.B. Fehlfunktionen der Nebennieren oder der Schilddrüse) in Frage. Bei länger anhaltenden Störungen sollten Sie zwecks Kontrolle den Arzt aufsuchen.

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PCO und Übergewicht

von sarah5 , 16.04.07 01:21
Guten Tag !
Ich habe einige Fragen bezüglich dem PCOS. Bei mir wurde vor 4 Jahren ,also mit 21, das PCO-Syndrom diagnostiziert( anhand des US Befundes und Klinik mit Oligomenorrhoe), ich kann mich aber erinnern, daß meine Regelblutung von Beginn an ( mit 15 Jahren) ohne Pilleneinnahme nie regelmäßig und selten war.(4 mal im Jahr)
Nachdem zum Zeitpunkt der Diagnose kein Kinderwunsch bestand , hat mir mein damaliger Frauenarzt "Diane Mite" verschrieben, die ich 4 Jahre lang genommen habe,bin nun auf "Yasminelle" umgestiegen. Mein Problem ist , daß ich in den letzten 4 Jahren 30 kg(von 55kg auf nun 85 kg bei 1,72cm) zugenommen habe, ohne daß sich meine Lebensgewohnheiten geändert hätten, ganz im Gegenteil, ich habe eher das Gefühl mich in dieser Zeit wesentlich bewußter ernährt zu haben.Viel Bewegung kann ich leider nicht machen,weil ich Knieprobleme habe und daher nach Belastung Schmerzen auftreten. Ich versuche zumindest 4mal die Woche 30 Minuten meinen Heimtrainer zu benutzen. Ich bin schon ziemlich verzweifelt,weil ich das Gefühl habe , aus allen Nähten zu platzen. Mein Gewebe verzeiht mir die ständige Zunahme auch nicht mehr, ich habe Dehnungsstreifen wie nach einer Schwangerschaft und vor allem um die Mitte konzentriert sich das Fett. Welche Art von Diät wäre in meinem Fall geeignet?
Noch eine Frage: Ich würde mich gerne bezüglich Diabetes und Schilddrüse untersuchen lassen. Kann ich zum Allgemeinmediziner gehen, und ihn Bitten, einen Glucosetoleranztest zu machen und im Blutbild auch Schilddrüsenhormone zu untersuchen ?
Mit freundlichen Grüssen
Sarah

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Re: PCO und Übergewicht

von Cyberdoktor , 16.04.07 01:51
Liebe Sarah,

"Bei mir wurde vor 4 Jahren ,also mit 21, das PCO-Syndrom diagnostiziert( anhand des US Befundes und Klinik mit Oligomenorrhoe"
Zyklusstörungen sind in der Tat beim PCOS häufig zu finden.

"Mein Problem ist , daß ich in den letzten 4 Jahren 30 kg(von 55kg auf nun 85 kg bei 1,72cm) zugenommen habe, ohne daß sich meine Lebensgewohnheiten geändert hätten"
Frauen mit PCOS leiden häufig an Adipositias (Übergewicht).

Ihr Body-Mass-Index ist damit stark erhöht (28,7), zur Zeit sind Sie noch in der Kategorie "übergewichtig" (BMI = 25,0 - 29,9, gesteigertes Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen), wenn Sie noch etwas mehr zulegen, ist es bereits "Fettleibigkeit" (sehr hohes Risiko). Der Body-Mass-Index ist eine Verhältniszahl zur Beurteilung des Körpergewichts, es wird zur Berechnung das Körpergewicht in Relation zur Körperlänge gesetzt.

"ganz im Gegenteil, ich habe eher das Gefühl mich in dieser Zeit wesentlich bewußter ernährt zu haben."
dennoch gilt: eine Gewichtszunahme ist nur bei einem dem Verbrauch nicht angepassten Nahrungs(über)angebot möglich.

Prinzipiell ist das Körpergewicht das Produkt des Verhältnisses von zugeführter (Nahrung) und verbrannter Energie (Bewegung) gemessen in Joule/Kalorien (s.a. unser Kalorien-Rechner). Beeinflusst wird das Körpergewicht ausserdem durch genetische Prägungen, in Ausnahmefällen können auch hormonelle Störungen Gewichtszu- oder Abnahmen (z.B. Schilddrüsenstörungen) bewirken.

Anzunehmen ist, dass auch Ihr Körpergewicht aus einem Mißverhältnis von zugeführter und verbrannter Energie resultiert. Um abzunehmen, müssen Sie bedenken, dass Sie Ihre Nahrungszufuhr nicht nur auf die erforderliche Kalorienzufuhr reduzieren, sondern darüber hinaus in eine Minusbilanz kommen müssen. Anzuraten ist eine regelmäßige körperliche Betätigung kombiniert mit einer Ernährungsberatung. Die letztere wird durchgeführt in Volkshochschulen (teils mit angeschlossenem Kochkurs), Krankenkassen oder in spezialisierten Arztpraxen. Adressen von Ernährungsberatern finden Sie beim Deutschen Ernährungsberatungs- und -informationsnetz.

Angesichts des enormen Zuwachs von 30kg müssen Sie sich zunächst vom Hausarzt nach einer Untersuchung über Möglichkeiten der Nahrungsanpassung und sportlichen Betätigung beraten lassen, keinesfalls sollten Sie einfach von heute auf morgen eine Diät oder Sportart anfangen.

"Viel Bewegung kann ich leider nicht machen,weil ich Knieprobleme habe und daher nach Belastung Schmerzen auftreten."
es gibt diverse Möglichkeiten, trotz Knieproblemen zu trainieren, lassen Sie sich von einem Sportarzt bzw. Fitnesstrainer beraten, welche Trainingsformen für Sie geeignet sind.

"Ich versuche zumindest 4mal die Woche 30 Minuten meinen Heimtrainer zu benutzen."
löblich! Wenn Sie trotzdem nicht abnehmen, existiert aber immer noch ein Missverhältnis zwischen Energieverbrauch und -zufuhr.

"und vor allem um die Mitte konzentriert sich das Fett."
bei einem PCO kommt es oft zu einer Stammfettsucht, d.h. die betroffenen Frauen haben einen eher männlichen Fettverteilungstyp (Apfel), siehe unsere Onlineberechnung des Taillen / Hüft Quotienten.

"Welche Art von Diät wäre in meinem Fall geeignet?"
Da beim PCO eine Insulinresistenz postuliert wird, dürfte eine zuckerarme Ernährung Sinn machen (keine gesüssten Getränke, keine Süssigkeiten, Zuckerersatzmittel nutzen), ansonsten gelten die üblichen Empfehlungen einer ausgewogenen Ernährung bei ausreichender Bewegung. Darüber hinaus gehende spezielle Diäten sind eigentlich nicht nötig.

"Ich würde mich gerne bezüglich Diabetes und Schilddrüse untersuchen lassen.
Kann ich zum Allgemeinmediziner gehen, und ihn Bitten, einen Glucosetoleranztest zu machen und im Blutbild auch Schilddrüsenhormone zu untersuchen"
selbstverständlich, oder einen Endokrinologen.

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