Liebe Sarah,
"Bei mir wurde vor 4 Jahren ,also mit 21, das PCO-Syndrom diagnostiziert( anhand des US Befundes und Klinik mit Oligomenorrhoe"
Zyklusstörungen sind in der Tat beim PCOS häufig zu finden.
"Mein Problem ist , daß ich in den letzten 4 Jahren 30 kg(von 55kg auf nun 85 kg bei 1,72cm) zugenommen habe, ohne daß sich meine Lebensgewohnheiten geändert hätten"
Frauen mit PCOS leiden häufig an Adipositias (Übergewicht).
Ihr
Body-Mass-Index ist damit stark erhöht (28,7), zur Zeit sind Sie noch in der Kategorie "übergewichtig" (BMI = 25,0 - 29,9, gesteigertes Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen), wenn Sie noch etwas mehr zulegen, ist es bereits "Fettleibigkeit" (sehr hohes Risiko). Der Body-Mass-Index ist eine Verhältniszahl zur Beurteilung des Körpergewichts, es wird zur Berechnung das Körpergewicht in Relation zur Körperlänge gesetzt.
"ganz im Gegenteil, ich habe eher das Gefühl mich in dieser Zeit wesentlich bewußter ernährt zu haben."
dennoch gilt: eine Gewichtszunahme ist nur bei einem dem Verbrauch nicht angepassten Nahrungs(über)angebot möglich.
Prinzipiell ist das Körpergewicht das Produkt des Verhältnisses von zugeführter (Nahrung) und verbrannter Energie (Bewegung) gemessen in Joule/Kalorien (s.a. unser
Kalorien-Rechner). Beeinflusst wird das Körpergewicht ausserdem durch genetische Prägungen, in Ausnahmefällen können auch hormonelle Störungen Gewichtszu- oder Abnahmen (z.B. Schilddrüsenstörungen) bewirken.
Anzunehmen ist, dass auch Ihr Körpergewicht aus einem Mißverhältnis von zugeführter und verbrannter Energie resultiert. Um abzunehmen, müssen Sie bedenken, dass Sie Ihre Nahrungszufuhr nicht nur auf die erforderliche Kalorienzufuhr reduzieren, sondern darüber hinaus in eine Minusbilanz kommen müssen. Anzuraten ist eine regelmäßige körperliche Betätigung kombiniert mit einer Ernährungsberatung. Die letztere wird durchgeführt in Volkshochschulen (teils mit angeschlossenem Kochkurs), Krankenkassen oder in spezialisierten Arztpraxen. Adressen von Ernährungsberatern finden Sie beim
Deutschen Ernährungsberatungs- und -informationsnetz.
Angesichts des enormen Zuwachs von 30kg müssen Sie sich zunächst vom Hausarzt nach einer Untersuchung über Möglichkeiten der Nahrungsanpassung und sportlichen Betätigung beraten lassen, keinesfalls sollten Sie einfach von heute auf morgen eine Diät oder Sportart anfangen.
"Viel Bewegung kann ich leider nicht machen,weil ich Knieprobleme habe und daher nach Belastung Schmerzen auftreten."
es gibt diverse Möglichkeiten, trotz Knieproblemen zu trainieren, lassen Sie sich von einem Sportarzt bzw. Fitnesstrainer beraten, welche Trainingsformen für Sie geeignet sind.
"Ich versuche zumindest 4mal die Woche 30 Minuten meinen Heimtrainer zu benutzen."
löblich! Wenn Sie trotzdem nicht abnehmen, existiert aber immer noch ein Missverhältnis zwischen Energieverbrauch und -zufuhr.
"und vor allem um die Mitte konzentriert sich das Fett."
bei einem PCO kommt es oft zu einer Stammfettsucht, d.h. die betroffenen Frauen haben einen eher männlichen Fettverteilungstyp (Apfel), siehe unsere Onlineberechnung des
Taillen / Hüft Quotienten.
"Welche Art von Diät wäre in meinem Fall geeignet?"
Da beim PCO eine Insulinresistenz postuliert wird, dürfte eine zuckerarme Ernährung Sinn machen (keine gesüssten Getränke, keine Süssigkeiten, Zuckerersatzmittel nutzen), ansonsten gelten die üblichen Empfehlungen einer ausgewogenen Ernährung bei ausreichender Bewegung. Darüber hinaus gehende spezielle Diäten sind eigentlich nicht nötig.
"Ich würde mich gerne bezüglich Diabetes und Schilddrüse untersuchen lassen.
Kann ich zum Allgemeinmediziner gehen, und ihn Bitten, einen Glucosetoleranztest zu machen und im Blutbild auch Schilddrüsenhormone zu untersuchen"
selbstverständlich, oder einen Endokrinologen.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
Antwort schreiben