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Frauenheilkunde

Re: polyzystische Ovarien, PCO (häufige Fragen)

von Unbekannt , 03.04.12 13:44
Hallo liebes Ärzteteam,

im rahmen meiner jährlichen Krebsvorsorge ist nun vor einem Monat herausgekommen, dass ich vermutlich am PCO Syndrom leide. Ich habe im Juni letztes Jahr meine Pille nach 10 Jahren abgesetzt und habe seitdem meine Periode im 50-75 Tage Rythmus bekommen, meistens kommt sie alle 2 Monate. Hatte es bis dato noch auf das Pillen Absetzen geschoben. Zudem habe ich häufig Unterleibschmerzen und starken Haarausfall. Ich soll nun bei meiner nächsten Periode am 3. Tag zur Blutabnahme kommen. Der Frauenarzt teilte mir mit, dass ich ein untypischer Kandidat für ein PCO Syndrom wäre. Mit einem BMI von 18,2 tendiere ich eher zum untergewicht, trotz normaler Essgewohnheiten, habe keine erhöhten Zuckerwerte und ein männliches Erscheinungsbild habe ich bis dato auch nicht.

Der Arzt sagte mir, es wär nix um was ich mir nen Kopf machen müsste, erst wenn Kinderwunsch eine Rolle spielt. Er wollte, dass ich wieder die Pille nehme, ich sehe da aber aktuell keinen Anlass zu, weil ich Single bin und mich nicht unnötig mit Hormonen vollpumpen möchte.

Bevor ich die Pille gemommen habe vor 10 Jahren bekam ich meine Periode auch nur alle 3 Monate, da war aber von einem PCO Syndrom nie die Rede, kann es sein, dass sich diese Störung von jetzt auf gleich mit dem Alter von fast 30 Jahren entwickelt?

Muss ich nun damit rechnen, dass ich plötzlich zunehme und männliche Behaarung bekomme? Oder können diese typischen kleinen Zysten (ich hatte mehr als 12) auch am Eierstock vorhanden sein, ohne dass ein PCO Syndrom vorliegt? Zumal ich im Oktober wohl auch noch keine Zysten hatte? Wobei die Zyklusstörung + Haarausfall wohl tendentiell schon eher für das Vorliegen des Syndroms liegt, oder?

Vielen Dank für die Antwort.

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PCO erst nach Schwangerschaft?

von Unbekannt , 24.10.12 13:12
Guten Tag

Ich habe vor 10 Monaten meinen Sohn bekommen und danach 5 Monate vollgestillt. Seither ist es kontinuierlich weniger geworden, jetzt trinkt er nur noch nachts. Jetzt war ich zur normalen Vorsorge bei meiner Frauenärztin und sie hat im Ultraschall viele gleichzeitig heranreifenden Follikel in den Eierstöcken gesehen. Zur Abklärung (Testosteron) hat sie Blut abgenommen. Bis zum Erhalt der Ergebnisse mache ich mir natürlich Sorgen, was dies genau bedeuten kann.

Meine Frage: Kann man auch erst nach einer Schwangerschaft PCO erwerben, wenn man vorher keins hatte? Oder können dies noch Nachwirkungen der Hormonumstellungen im Rahmen der Schwangerschaft und des Stillens sein, die sich von selbst wieder zurückbilden? Wenn nicht, kann ich trotzdem wieder schwanger werden?

Anmerkung dazu: Vor der Schwangerschaft hatte ich (leicht) erhöhte Prolaktinwerte und einen unregelmäßigen Zyklus (vermutlich durch Stress), nach Abklärung anderer Ursachen und der Einnahme von Bromocriptin bin ich dann nach kurzer Zeit (einigen Monate) schwanger geworden. Die Testosteronwerte waren zwar vorher auch leicht erhöht, so dass meine FA kurzzeitig an PCO dachte, der Ultraschall zeigte dann aber keine Hinweise daauf.

Herzlichen Dank für Ihre Hilfe

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Re: PCO erst nach Schwangerschaft?

von Cyberdoktor , 26.10.12 10:22
Hallo,

"Ich habe vor 10 Monaten meinen Sohn bekommen"
Glückwunsch!

"und danach 5 Monate vollgestillt. Seither ist es kontinuierlich weniger geworden, jetzt trinkt er nur noch nachts."
prima, da haben Sie dem kleinen Racker ja die optimale Start-Ernährung geboten.

"im Ultraschall viele gleichzeitig heranreifenden Follikel... Bis zum Erhalt der Ergebnisse mache ich mir natürlich Sorgen, was dies genau bedeuten kann."
zunächst kein Grund zur Sorge, ein Ultraschallbild mit mehreren vergrösserten Follikeln findet sich in der Praxis auch bei Gesunden, z.B. wenn der Körper nach einer Schwangerschaft und Stillzeit langsam aber sicher wieder ein neues hormonelles Gleichgewicht bildet, kann mehrere Monate bis ein Jahr anhalten.

"Meine Frage: Kann man auch erst nach einer Schwangerschaft PCO erwerben, wenn man vorher keins hatte? "
nicht ausgeschlossen, z.B. bei geänderten Ernährungsgewohnheiten. Wäre aber auch kein Anlass zur Panik, viele Frauen haben Eierstöcke mit multiplen Zysten und sind beschwerdefrei. Auch kann sich der Befund nach einiger Zeit ändern.

"Oder können dies noch Nachwirkungen der Hormonumstellungen im Rahmen der Schwangerschaft und des Stillens sein, die sich von selbst wieder zurückbilden? "
sehr wahrscheinlich.

"Wenn nicht, kann ich trotzdem wieder schwanger werden?"
ja. Sie haben bereits eine erfolgreiche Schwangerschaft hinter sich, dann sind die Aussichten positiv. Polyzystische Ovarien schliessen die Verwirklichung eines Kinderwunsches nicht aus.

"meine FA kurzzeitig an PCO dachte, der Ultraschall zeigte dann aber keine Hinweise daauf."
die Eierstöcke können phasenweise Zysten zeigen und nach einigen Zyklen liegt dann ein normaler Befund vor. Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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Pco und Hyperinsulinismus

von Chris8685 , 29.08.14 10:54
Hallo Zusammen,

Bei mir (29 Jahre) wurde nach langem Leidensweg und in Zusammenarbeit mit meiner FA und meiner Endokrinologin eine milde Form der PCO und ein damit verbundener Hyperinsulinismus festgestellt. Da ich schon seit meiner Kindheit nicht wirklich schlank gewesen bin (1,76 m, Anfang August 90,5 kg,derzeit 86,1 kg) hat mir meine Endokrinologin daraufhin empfohlen meine Ernährung auf die Montignac Methode umzustellen und meine sportliche Aktivitäten so weiterzubehalten (3 mal die Woche, insgesamt ca. 5 - 6 Stunden die Woche). Weiterhin riet sie mir, das ich mir von meiner FA die Pille verschreiben lassen soll. Grundsätzlich habe ich einen Kinderwunsch, habe derzeit aber keinen Partner, daher meinte Sie das ich unbedingt die Pille (Valette) nehmen soll. Da ich kurzfristig keine Termin bei meiner FA bekommen habe, habe ich aber zumindest damit angefangen meine Ernährung umzustellen und siehe da ich habe innerhalb von ca. 3 Wochen 5,5 kg abgenommen (und das ohne zu hungern). Und ich habe seit einer Ewigkeit mal wieder meine Tage pünktlich nach 30 Tagen bekommen.

Seit 3 Tagen (heute ist Tag 4) nehme ich jetzt Valette und habe in diesen 3 Tagen ungefähr 1 Kilo wieder zugenommen, bin launisch, habe Stimmungsschwankungen ohne Ende (mal ist es ok und in der nächsten Sekunde bin ich schon wieder an heulen und in der nächsten bin ich ohne Grund plötzlich total aggressiv (da ich im Dienstleistungsbereich tätig bin und direkt mit Kunden arbeite, wirkt sich das natürlich auch auf meine Arbeit aus und ich weiß nicht wie lange meine Vorgesetzten das noch mitmachen), bin nur noch müde, lustlos, habe Kopfschmerzen, mein Hautbild hat sich verschlechtern (und das Problem hab ich seit meinen Teenagerjahren nicht mehr) und habe ständig Hunger. Meinem Kreislauf geht es auch beschissen (sorry für das Wort, aber so ist nun einmal) und obwohl ich beim Sport wirklich einen normalen Sportpuls (120 bis max 133 Schläge⁄Minute) hatte, ging es mir so schlecht das ich kurz vor dem umkippen stand bzw. mir war so schlecht hat das ich kurz vor dem Übergeben stand (und ich bin ein Mensch der sich selten Übergeben muss). Außerdem habe ich Unmengen Wasser insbesondere in den Beine eingelagert, obwohl ich früher damit nie Probleme hatte (außer unter Einnahme von L-Thyroxin 50, da hat sich unglaublich viel Wasser einlagert, aber das hat sich ein paar Monate nach dem Absetzen wieder gelegt). Ich habe in diversen Foren jetzt schon gelesen das bei einer Pco es nicht unbedingt notwendig ist die Pille zu nehmen bzw. das über eine Gewichtsabnahme sich sowas auch wieder von alleine wieder normalisieren kann.

Da ich eigentlich nicht unbedingt ein Fan der Pille bin und ja momentan auch keine Notwendigkeit der Verhütung habe stellt sich mir die Frage ob es wirklich notwendig ist die Pille zu nehmen, da die Nebenwirkungen für mich wesentlich schwerer Wirken als der dadurch entstehende positive Effekt das ich regelmäßig meine Tage hab, vorallem weil ich durch die Gewichtsabnahme ja auch einen anfänglichen regelmäßigen Zyklus hatte.

Was sagen Sie dazu?

Vielen Dank für Ihre Antwort

Gruß
Christin

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Re: Pco und Hyperinsulinismus

von Cyberdoktor , 02.09.14 18:19
Liebe Christin,

"Bei mir (29 Jahre) wurde nach langem Leidensweg und in Zusammenarbeit mit meiner FA und meiner Endokrinologin eine milde Form der PCO und ein damit verbundener Hyperinsulinismus festgestellt."
ein recht häufiger Befund, in Mitteleuropa sind bis ca. 8% der Frauen betroffen ( Christoph Keck 2013, Kinderwunschbehandlung in der gynäkologischen Praxis, Seite 171 ). Übrigens haben recht viele junge Frauen polyzystische Ovarien, das ist aber nicht automatisch mit einem PCO-Syndrom gleichzusetzen.

"1,76 m, Anfang August 90,5 kg,derzeit 86,1 kg...Ernährung...umzustellen...sportliche Aktivitäten"
Übergewicht hat einen sehr grossen Einfluss auf diese Erkrankung, in Amerika liegen die PCOS Zahlen wesentlich höher (es werden ca. 40% genannt).

"Weiterhin riet sie mir, das ich mir von meiner FA die Pille verschreiben lassen soll."
kann die Situation bei einem PCO-Syndrom stabilisieren.

"meinte Sie das ich unbedingt die Pille (Valette) nehmen soll."
ist eine der möglichen Pillen, in der Regel wird ein Mittel mit einer antiandrogenen (gegen männliche Hormone gerichtet) Komponente verordnet.

"habe innerhalb von ca. 3 Wochen 5,5 kg abgenommen"
das ist eine Menge, setzen Sie nach Absprache mit dem Arzt lieber langfristige Ziele, die man dann auch hält, z.B. über ein Jahr langsam 10 Kilo abbauen.

"Und ich habe seit einer Ewigkeit mal wieder meine Tage pünktlich nach 30 Tagen bekommen."
klasse, das kann in der Tat bereits ein Effekt des Gewichtsabbaus sein.

"Seit 3 Tagen (heute ist Tag 4) nehme ich jetzt Valette und habe in diesen 3 Tagen ungefähr 1 Kilo wieder zugenommen, bin launisch, habe Stimmungsschwankungen ohne Ende"
kann bei Antibabypillen vorkommen, in der Regel wartet man einige Zyklen ab, bis sich der Körper an die Hormone gewöhnt. Eine nennenswerte Gewichtszunahme ist in der Regel nicht zu erwarten (siehe auch unser Themenblock Pille und Gewichtszunahme ).

"habe in diversen Foren jetzt schon gelesen das bei einer Pco es nicht unbedingt notwendig ist die Pille zu nehmen"
korrekt, ist nicht zwingend notwendig, oft reicht auch ein Gewichtsabbau.

"ob es wirklich notwendig ist die Pille zu nehmen, da die Nebenwirkungen für mich wesentlich schwerer Wirken als der dadurch entstehende positive Effekt"
wenn Sie bei schweren Nebenwirkungen nicht abwarten wollen, sollte mit dem Frauenarzt besprochen werden, dass die Pille abgesetzt wird. Es spricht nichts dagegen, zunächst sonstige Massnahmen zu testen. Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen (oft melden sich die Fragesteller bei einer Besserung leider nicht mehr).

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Re: Pco und Hyperinsulinismus

von Unbekannt , 03.09.14 00:54
Liebes Ärzteteam,

Danke für ihre Antwort. Ich habe zwischenzeitlich auch nochmal mit meiner Fa gesprochen, die die geschilderten Symptome und meine Unsicherheit diesbezüglich leider ziemlich harsch als Unsinn abgetan hat (Jetzt stellen Sie sich nicht so an, das bilden Sie sich eh alles ein, Sollten sie diese Symptome wirklich haben, was ich nicht glaube, dann kommt das mit Sicherheit nicht von der Pille). Ich muss sagen ich war sehr geschockt über das Verhalten meiner FA und werde sie jetzt nach immerhin 6 Jahren (ich war bislang sonst eigentlich ganz zufrieden mit ihr) wechseln. Leider ist mir meine Endokrinologin auch keine große Hilfe, sodass ich jetzt die Pille zwar (mit einem mulmigem Gefühl) weiternehme, mir die Nebenwirkungen notiere und mein Gewicht genau im Auge behalten werde. Ich hoffe das ich zeitnah eine neue FA finde die mich nicht wie ein Bittsteller behandelt und sich auch ein wenig mit pco auskennt (und dann vllt auch zu dieser Diagnose kommt, oder vllt auch eben nicht …) und werde dann mit der neuen FA hoffentlich zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen. Zusätzlich habe ich mir jetzt auch noch einen Termin bei einer von der Endokrinologin empfohlenen Ernährungsberatung geholt, vllt kann sie mir noch ein paar Tipps geben gerade im Zusammenhang mit dem hyperinsulinismus und der Umstellung auf montignac.

Sollten sich die Nebenwirkungen nicht bessern werde ich vllt. auch auf eigene Faust die Pille absetzen, ich warte jetzt den ersten Monat ab und entscheide dann.

Aber ihre Antwort und auch etliche Beiträge hier im Forum haben mir Mut gemacht (und mir auch seelischen Stress genommen) das ich hier damit nicht so alleine bin wie meine Ärzte mich damit alleine gelassen haben. Also danke erstmal, ich werde weiterhin berichten wie es sich bei mir entwickelt.

Liebe Grüße

Christin

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Re: Pco und Hyperinsulinismus

von Cyberdoktor , 03.09.14 13:35
Liebe Christin,

Danke für die nette Rückmeldung, wir sind gespannt, gute Besserung!

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