Hallo,
"bin in der 18SSW."Glückwunsch!
"Am Anfang ging es mir recht gut und habe auf diverse Muterschutzansprüche verzichtet."der Mutterschutz sollte nicht erst dann greifen, wenn eine Schwangere Probleme hat, sondern verhindern, dass man sich der Zustand von gut zu schlecht ändert, ein Verzicht auf die Anwendung der Mutterschutzregeln ist daher nicht sinnvoll (und ohnehin nicht erlaubt, der Arbeitgeber muss die Gesetzt von sich aus beachten).
"in einer Krankenhaus Großküche... Arbeiten vor 6:00, arbeite an Sonn- und Feiertagen, ich stehender viel."siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock, hier dürfte ein Konflikt mit dem Mutterschutzgesetz bestehen.
"Ich stecke Hebe und beuge mich ständig. Lasten von über 5 kg sind normal und unumgänglich zu heben. Arbeitet mit Chemikalien ( bodenreinigung), außerdem schiebe und ziehe ich schwere Essenswägen die von Station komme, diese reinige ich auch von innen."man könnte diese Arbeitsbedingungen als Beispiel in ein Lehrbuch aufnehmen, Sie nennen ja so gut wie alle für Schwangere verbotenen Arbeitsumstände. Es ist immer wieder erstaunlich, welche eklatanten Verstösse gegen die Schutzregeln von Arbeitgebern, die es besser wissen müssten, in Kauf genommen werden.
Hier greifen diverse gesetzliche allgemeine Beschäftigungsverbote, die der Arbeitgeber ganz ohne Arzt einhalten muss!
"hatte den Deal mit dem Küchenchef das es ein geben und nehmen ist. Ich mach was ich mir zumute dafür Ikone er mir entgegen wenn ich mal ein extra Pause benötige."absurd, eine Schwangere braucht den vollen Schutz, es kann da keine Deals geben, der Arbeitgeber hat auch keine Nachteile, er bekommt den Lohn erstattet.
"Am mittlerweile denke ich das dass alles mir und dem Baby schadet."das ist aus ärztlicher Sicht in der Tat zu befürchten.
"Ich habe Angst dass wenn ich jetzt zu meiner Ärztin gehe ich nicht ernst genommen werde"wenn wir Ihre Schilderung hören, klingt das alles sehr ernst, und der Bedarf für eine Beschäftigungsverbot ist offensichtlich. Es ist kaum vorstellbar, dass ein Arzt, der sich mit dem Mutterschutz auskennt, dass anders sehen könnte. Falls Ihr Mediziner kein Verständnis zeigt: einfach weitere Ärzte aufsuchen, andere Schwangere berichten oben im Themenblock, dass erst ein Arztwechsel zum Erfolg führte (nehmen Sie es nicht kritiklos hin, wenn ein Arzt, z.B. der Betriebsarzt, ein BV ablehnt).
"Soll ich mich evtl an den Betriebsarzt wenden"zunächst Arbeitgeber und Betriebsarzt ansprechen (nicht Verschleppen, machen Sie das direkt heute oder morgen), wenn dort kein Grund für ein sofortiges Beschäftigungsverbot gesehen wird: Frauenarzt (auch Hausarzt wäre übrigens möglich) aufsuchen, ebenfalls ohne VErzögerung, lassen Sie sich nicht mit TErminwartezeitendrucken Sie sich einfach eine Liste der Arbeitsumstände aus Ihrem Beitrag aus und nehmen diese mit zum Arzt dann haben Sie im Gespräch eine Gedankenstütze.
"Und habe ich überhaupt eine Chance auf ein Beschäftigungsverbot? "Die Beschreibung Ihrer Arbeitsplatzbedingungen ist so übel, dass sie dem Gesetzgeber als Vorlage für den Entwurf des Mutterschutzgesetzes gedient haben könnte, da wird ja so gut wie keine Gefährdung ausgelassen. Wir sehen nicht, wie ein Beschäftigungsverbot zu vermeiden ist.
"Ich hab mehrfach gelesen dass das heutzutage schwierig ist."überhaupt nicht, Beschäftigungsverbote sind in der Praxis sehr häufig, und das ist auch gut so. Das BV tut weder dem Arbeitgeber noch dem Arzt weh, Mutter und Kind werden geschützt, denken Sie dran: Sie sind keine Bittstellerin, Sie haben Rechte. Unabhängig von der Thematik raten wir auch dazu, dass Sie einer Gewerkschaft beitreten, dort erhalten Sie stets kostenlose Rechtsberatung. Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.
Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
Antwort schreiben