Start
>
Foren
>
Allgemeinmedizin

3 Ohrgeräusche mit u.a. Aneurysma

von Java , 13.01.14 17:29
Hallo, ich bin 27 Jahre alt und laufe bereits eigentlich schon seit 15 Jahren von Arzt zu Arzt. Ein paar Diagnosen hab ich dann auch bekommen, aber die meisten Symptome sind nie verschwunden. Derzeit rauben mir speziell meine Ohrgeräusche den Arzt. Drei verschiedene davon kenne ich:

1. Pulssynchron, das war als erstes da (seit 2,5 Jahren). Es ist ein richtiges Geräusch, klingt wie ein recht helles Wwwwww Wwww Ist sehr hartnäckig gewesen und nur auf dem rechten Ohr. Manchmal nur eine Nacht, dann wars wieder weg. Manchmal durchgehend ohne pause Wochenlang. Wenn man Halsschlagader abdrückt ist es wesentlich leider bis nicht mehr zu hören. Ohrgeräusch Nr. 1 ist seit etwa ein 3⁄4- Jahr weg, denn.... 2. Geräusch 1. wurde abgelöst von 2.: Pulssynchrones Blutrauschen. Man fühlt es richtig im Ohr. Eigentlich auch nur rechts, sehr selten aber auch sehr viel leichter links.
Meistens tritt es auf beim: Bücken, Hüpfen, Kopf zu einer bestimmten Seite drehen, Aufregung, und im Liegen (Stört den Schlaf enorm. Man muss sich in komische Positionen legen, ums zu vermeiden.) Wenn man die Halsschlagader leicht abdrückt ist es nicht mehr zu hören. Sehr oft gleichzeitig mit langanhaltenden Kopfschmerzen (Maximum: 2 Monate ohne Pause). Es war ca. 4 Monate fast weg, als ich wenig gezeichnet habe (Ich arbeite als Illustratorin) => Da ist meine Frage, ob ein verspannter⁄angespannter Muskel im Hals⁄Nacken-Bereich es verstärken kann? 3. Erst seit ca. einem Jahr gibt es Ohrgeräusch Nummer 3. Es kann parallel zu 2 auftreten und ist ausschließlich rechts. Es ist ein durchgehendes Geräusch wie eine Wasserleitung oder ein Heizungsrohr. Es hört nicht auf beim Abklemmen der Halsschlagader und ist eigentlich sehr leise, aber dafür _immer_ da. Es fällt aber nur beim Einschlafen auf. Kann anscheinend nicht vermieden werden.

Was hab ich deshalb also bereits getan?
Deshalb wurde gemacht: MRT und Hirnstrommessung und Hörtests.
Hirnströme sind völlig in Ordnung, höre auch gut, aber MRT hat ergeben: Aneurysma an der ACI unterhalb des Auges (rechte Seite), aber nur 0,3mm groß.
Ist es das? Wenn ja, wieso sind die Geräusche nicht immer da? Wovon ist das abhängig? Meine Hausärztin und der Neurochirurg bei dem ich mal war meinte es ist eigentlich zu klein für eine Geräuschverursachung.

Ich habe eigentlich immer niedrigen Blutdruck. Kann der sonst auch verantwortlich sein? Aber wieso nur rechts?
Liegt das an der Betätigung des rechten Arms vielleicht? (Veränderung des Blutdrucks durch Zeichnen, weil ein Muskel die Ader abdrückt? Gibts sowas?)

Oder könnte Geräusch 3. ein richtiger Tinnitus sein?

Ich habe mal was über eine Durafistel gelesen. Aber die müsste doch mit MRT entdeckt worden sein, oder? (Hab neulich einen Bericht gelesen über eine Frau, die auch ein MRT hatte, aber bei der erst bei einer einfachen Ultraschalluntersuchung die Durafistel entdeckt wurde. Wie kann sowas sein? -> Link: :⁄⁄www.spiegel.de⁄gesundheit⁄diagnose⁄wie-tinnitus-frau-hat-pulssynchrones-geraeusch-im-ohr-a-902759.html)

Ich hab schon ziemlich Angst um mich wegen dieser Aneurysma-Sache. Und die Schlafstörungen durch die Geräusche setzen dem ganzen noch die Krone auf. Ich überlege zur Zeit welche Ärzte ich nochmal zur Rate ziehen sollte.

- Orthopäde
- HNO
- nochmal Neurologe?

Ich bin übrigens auch mit Weiterem belastet:
- Hashimoto Thyreoiditis seit 10 Jahren
- Herzrhythmusstörungen
- Missempfindungen der Haut (kaltes Stechen⁄Kribbeln, fast Schmerz)
- Vestibular Adenitis (kein GV möglich),
- chronisches Ohrexzem (beide Seiten)
- Durst (3-7l am Tag, aber: Weder Nierenschäden noch Diabetes)
- oft trockene Haut, trockene Lippen, dünner Tränenfilm der Augen (sagt Kontaktlinsenfrau)
- bei Kälte⁄wenig trinken = Harnleiterbrennen
- ständig Lymphknotenschwellungen, aber nur Hals und verstärkt hinter linkem Ohr (seit 8 Wochen durchgehend)
- Monozytose seit 2 Jahren
- ständige Kopfschmerzen, aber auch schmerzender Nacken⁄Schultern
- Blutdruck im Schnitt: 95⁄65, Puls: 75.

Ich habe insgesamt im Laufe der letzten 10 Jahre sicher schon 15-20 Ärzte konsultiert. Viele sind ratlos. Die Diagnosen die ich bisher habe, erklären laut meiner Ärztin trotzdem einiges nicht.

Vielleicht kann mir hier irgendjemand helfen, einen Tipp geben, hat eine Vermutung, was ich noch haben könnte oder kennt einen Arzt, der sehr kompetent auf einem der genannten Gebiete ist?

Beste Grüße
Java

Antwort schreiben

Re: 3 Ohrgeräusche mit u.a. Aneurysma

von Cyberdoktor , 15.01.14 11:01
Hallo,

"Ohrgeräusche...Drei verschiedene"
wenn Patienten sehr unter einem Ohrgeräusch leiden, kommt es recht häufig dazu, dass ständig in den Körper hineingehorcht und auf weitere Symptome geachtet wird, dann kann es passieren, dass weitere Geräusche empfunden werden, die ohne die gesteigerte Aufmerksamkeit gar nicht über die Wahrnehmungsschwelle geraten wären.
Wurden ernste körperliche Ursachen ausgeschlossen, sollte unter Anleitung entsprechender Spezialisten besser versucht werden, die Konzentration auf Geräuschphänomene zu reduzieren, vielen Patienten gelingt das. Siehe auch unser Themenblock Pulssynchrones Ohrgeräusch .

"Ich habe insgesamt im Laufe der letzten 10 Jahre sicher schon 15-20 Ärzte konsultiert "
und zahlreiche Untersuchungen erdulden müssen, die keine dramatischen Befunde zeigten. Dann kann es sinnvoll sein, nach Absprache mit den behandelnden Ärzten zu versuchen, sich mit Beschwerden zu arrangieren, Verstärker zu meiden und evt. Entspannungstechniken zu erproben.

"Es war ca. 4 Monate fast weg, als ich wenig gezeichnet habe (Ich arbeite als Illustratorin) => Da ist meine Frage, ob ein verspannter⁄angespannter Muskel im Hals⁄Nacken-Bereich es verstärken kann?"
durchaus, ebenso Stress, das gilt sowohl für Kopfschmerzen als auch die Geräusche.

"ist eigentlich sehr leise, aber dafür _immer_ da. Es fällt aber nur beim Einschlafen auf."
also zu einem Zeitpunkt, wo man die ganze Aufmerksamkeit auf das Geräusch richten kann. Siehe oben: viele Patienten geraten in einen Teufelskreis aus Selbstbeobachtung, Krankheitsängsten, weiteren Geräuschwahrnehmungen.

"MRT hat ergeben: Aneurysma an der ACI unterhalb des Auges (rechte Seite), aber nur 0,3mm groß. Ist es das? "
unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen. In dieser Grösse sind kleine Gefässunregelmässigkeiten bei vielen Gesunden zu finden und in der Regel völlig harmlos.

"niedrigen Blutdruck. Kann der sonst auch verantwortlich sein? "
möglich. Ebenso geänderte Kreislaufverhältnisse bei Aufregung, Anspannung, Stress.

"Aber wieso nur rechts?"
der Bauplan des Gefässsystems und somit auch die Strömungsverhältnisse sind nicht exakt seitengleich.

"Liegt das an der Betätigung des rechten Arms vielleicht? (Veränderung des Blutdrucks durch Zeichnen"
möglich, die Körperhaltung kann einen Einfluss haben.

"Ich habe mal was über eine Durafistel gelesen. Aber die müsste doch mit MRT entdeckt worden sein, oder?"
normalerweise würden derartige Anomalien im MRT entdeckt. Es ist ausserdem kaum vorstellbar, dass über die Jahre die von Ihnen konsultierten Spezialisten allesamt gepennt haben...

"Ich überlege zur Zeit welche Ärzte ich nochmal zur Rate ziehen sollte."
es ist sinnvoll mit den Ärzten der Tinnitusambulanz einer HNO-Klinik zu diskutieren, ob nun langsam genug Diagnostik betrieben wurde und versucht werden sollte, die Geräuschwahrnehmung über geeignete Therapieansätze (Entspannung, Verhaltenstherapie) zu reduzieren.

"-Herzrhythmusstörungen -Missempfindungen der Haut (kaltes Stechen⁄Kribbeln, fast -Schmerz) -Vestibular Adenitis (kein GV möglich), -chronisches Ohrexzem (beide Seiten) -ständige Kopfschmerzen, aber auch schmerzender Nacken⁄Schultern"
in der Praxis werden derartige Symptome oft durch Belastungen oder Stress ausgelöst bzw. verstärkt.

"- ständig Lymphknotenschwellungen, aber nur Hals und verstärkt hinter linkem Ohr (seit 8 Wochen durchgehend)"
Lymphknoten schwellen im Rahmen der normalen Abwehr häufig an, auch über Wochen. Im Rahmen eines Ohrexzems sind anhaltende Schwellungen zu erwarten, über die verletzte Haut dringen Keime ein, die abgewehrt werden müssen. Siehe auch unser Themenblock Lymphknotenschwellung Erwachsene . Kann der Hausarzt kurz kontrollieren.

"- Monozytose seit 2 Jahren"
kommt je nach Umfang auch als Normvariante bei Gesunden vor ( Befund: Monozyten erhöht (Monozytose) ). Wichtig ist, dass der Hausarzt zufrieden ist.

"- Blutdruck im Schnitt: 95⁄65, Puls: 75."
normalerweise nicht bedenklich.

Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
  • twitter
  • facebook
  • facebook

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

Antwort schreiben

Re: 3 Ohrgeräusche mit u.a. Aneurysma

von Java , 16.01.14 15:29
Hallo

Vielen Dank für die Antwort

An Entspannungstechniken und sowas hab ich auch schon gedacht.

Was mich immer etwas stutzig gemacht hatte.. das erste Ohrgeräusch kam ja erst vor 2,5 Jahren. Und zwar von jetzt auf gleich. Mitten im Urlaub. Ich saß gemütlich rum, alles still - plötzlich als würde ein Schalter umgelegt werden Tagelang penetrant dieses Wwww Wwww laut auf rechts.

Ich seh gerade, ich hab einen Fehler eingebaut:
Das Aneurysma ist 0,3 cm, nicht 0,3 mm groß und sitzt eben direkt an der Außenseite der Kurve der dicken Ader (eben kurz unter dem rechten Auge).

Ich finde den Gedanken immer so furchtbar, dass das Ohrrauschen vom Aneurysma kommt.
Allerdings war es ja auch einige Monate, als ich gar nicht gezeichnet hab nahezu weg. Gut, wenn ich mich gebückt habe oder schnelle Kopfbewegungen gemacht habe, war das Rauschen wieder kurz da, aber es war beim Einschlafen nicht so aufdringlich. Kann der Blutdruck im Kopf wesentlich höher sein als am Arm, wenn ein belasteter Muskel (vom Zeichnen) auf die Adern in der Halsregion drückt?

Und da ich nächste Woche in den Urlaub fliegen wollte: Sind die Druckunterschiede im Flugzeug eigentlich irgendwie Aneurysma-fördernd? Ich will ja ungern, dass das Teil größer wird.

Ach und.. Die vielen von mir konsultierten Ärzte waren hauptsächlich wegen meiner Vestibular Adenitis, also wegen der großen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Gynäkologen und Dermatologen). Die Ohrengeschichte hab ich ja nicht mal drei Jahre. Ich war erst bei einem einzigen Neurologen und meine Hausärztin ist leider auch nicht sonderlich zufrieden mit mir (Die geschwollenen Lymphknoten sind auch immer nur hinter dem linken Ohr, nie hinter dem rechten, obwohl in beiden das Ekzem ist). Sie überlegt mich zu einem Hämatologen zu schicken. Ich habe sie gefragt ob die Monozytose nicht einfach von der Hashimoto Thyreoiditis kommen kann, immerhin ist es doch auch quasi eine Dauerentzündung. Sie war sich allerdings unsicher. Was sagen Sie dazu?

Ich bin momentan auch verstört, dass ich immer mehr trinke. Ich war schon immer ein Vieltrinker. 3 Liter Wasser (Ich trinke ausschließlich Wasser, rauche nicht und trinke auch nur selten Alkohol) mussten sowieso immer sein. Aber zur Zeit ist es bei 6-7 l am Tag - Mund ist trotzdem immer trocken, die Lippen rau, als würde das Trinken einfach durchlaufen. Aber Nieren sind gut, ebenso keine Diabetes. Auch meine Augen brennen und jucken ständig. Wegen des dünnen Tränenfilms sind Kontaktlinsen auch etwas unangenehm. Ist die Frage, wieso anscheinend kaum getrunkenes Wasser da ankommt, wo es hin soll.

Viele Grüße
Java

PS: Ich bin jetzt 28, nicht mehr 27. Habe heute Geburtstag. :)

Antwort schreiben