Hallo,
Lymphknotenschwellungen können durchaus auch über Wochen oder Monate anhalten, dies wäre bei einem fortgesetztem Entzündungsgeschehen nicht ungewöhnlich.

Lymphknoten.
Bild: NCI
Generell gilt, dass jede länger fortbestehende Lymphknotenschwellung (über drei Wochen) hausärztlich kontrolliert und abgeklärt werden sollte, das haben Sie also richtig gemacht.
Eine Lymphknotenschwellung ist eine Reaktion insbesondere auf entzündliche bzw. immunologische Reize, zunächst ist sie Ausdruck einer gesunden und normalen Abwehr.

Lymphknotenanatomie: Kieferwinkellymphknoten und tiefe Halslymphknoten sind gelb markiert.
Eine lokale Lymphknotenschwellung spricht oft auch für eine lokale Entzündungsursache, so sind Lymphknotenschwellungen im Bereich des Kopfes / Halses z.B. häufig mit Atemwegsinfekten oder einer Mandelentzündung verbunden. Sehr groß anschwellende Halslymphknoten finden sich bei einem
Pfeiffer´schen Drüsenfieber (Mononukleose). Aber auch andere Ursachen, wie Zahnentzündungen, sind möglich.
"Theorie meiner Aerztin: durch das Druesenfieber schwellen meine Lymphknoten immer wieder leicht an. Ist das Plausibel?"
Durchaus möglich.
"Ich habe auch Heuschnupfen, kann das damit zusammenhaengen?"
Auch das ist möglich, es wäre ja eine Abwehrreaktion im Hals-Nasen-Ohren-Bereich.

Anatomie: Oberflächliche Halslymphknoten.
Wichtig ist, dass Ihr Arzt ernste Krankheiten per Untersuchung und Labor ausgeschlossen haben sollte, und sie weiter beobachtet.
Allgemeine Ursachen für Lymphknotenschwellungen sind:
· Durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze verursachte Infektionen
· Allergische Erkrankungen
· Erkrankungen des Immunsystems
· Bestimmte Stoffwechselerkrankungen
· Erkrankungen des lymphatischen Systems
· Bösartige Erkrankungen
Zur ursächlichen Abklärung von Lymphknotenschwellungen ist von Belang,
· ob es sich um eine krankhafte Lymphknotenschwellung handelt,
· ob die Lymphknotenschwellung zunehmend ist,
· ob es Anhaltspunkte für eine infektiöse Ursache gibt,
· ob zusätzliche Krankheiten oder Symptome vorliegen oder
· ob ein Verdacht auf eine bösartige Ursache besteht.
Beim Vorliegen einer zunächst als krankhaft zu wertenden Lymphknotenschwellung, ist insbesondere die Frage nach einer infektiösen Ursachen zu stellen, allerdings sollten andere potentielle Auslöser (s.o.) nicht außer Acht gelassen werden. Infektionen können sowohl lokal, als auch systemisch vorliegen.
Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion sollten lokale Abstriche entnommen und im Anschluss mikrobiologisch untersucht werden. Im Einzelfall kann eine Antibiotikatherapie auf Verdacht durchgeführt werden.
Sollten Lymphknotenvergrößerungen, nicht durch einfache Infekte erklärt werden können, ist eine sog. Basisdiagnostik durchzuführen. Hierzu gehört eine Blutuntersuchung mit den Parametern
· Blutbild mit Differentialblutbild
· C-reaktives Protein(CRP), Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)
· Virusuntersuchung für Cytomegalie, Eppstein-Barr
· Untersuchung auf Borrelien, Hepatitiserreger, HIV und ggf. TBC-Testung
· Ultraschalluntersuchung des Lymphknotens
Je nach Ergebnis und weiterem Verlauf wird zusätzlich eine erweiterte Diagnostik durchgeführt. Hierzu gehört
· HIV-, Toxoplasmosetestung (obligat)
· TBC-Testung (obligat)
· Röntgenuntersuchung des Brustraums, ggf. mikrobiologische Kultur des Speichels und/oder des Magensaftes
· Ultraschalluntersuchung des Bauchraums
Bei einem Fortschreiten der Lymphknotenschwellungen, wird mögicherweise eine Lymphknotenpunktion (Biopsie) notwendig, um durch die Diagnose sichern zu können.
"Habe ich AIDS? "
Ein HIV-Test gehört wie aus der Liste ersichtlich zur Diagnostik bei unklarer Lymphknotenschwellung, es sind aber andere Ursachen wesentlich wahrscheinlicher.
Wir vermuten aber, das Ihre Ärztin die Schwellungen erstmal weiter beobachten will?
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
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