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Allgemeinmedizin

Fuchs überfahren Tollwut?

von Unbekannt , 22.01.15 22:38
Liebes Ärzteteam,

vor zwei Tagen bin ich auf einer Landstraße in Baden-Württemberg über einen toten Fuchs gefahren. Das Auto vor mir wirbelte dabei noch ordentlich Flüssigkeit und eventuell ja auch TW-Viren auf (es schneite). Zehn Minuten später kam ich bei der Arbeit an, schloss die eventuell kontaminierte Autotüre zu. Leider vergas ich mir die Hände zu waschen. Circa 20- 30 Minuten später rieb ich mir gedankenverloren die Augen bzw. kratzte auch an einer Wunde am Ohr. Irgendwie begann es mich dann zu beunruhigen und ich begann zu recherchieren. Hätte ich es mal besser gelassen... Ich weiss auch, dass es keine terrestrische Tollwut mehr in Deutschland gibt.
Erst das Studium Ihres Forum hier hat mich wieder etwas beruhigt. Insbesondere schrieben Sie an mehreren Stellen, dass das TW-Virus als nicht-infektiös betrachtet werden kann, wenn es trocken ist. “if it dries, it dies“. Jetzt wollte ich nur Ihrerseits nochmal die Bestätigung bekommen, dass ich es richtig verstanden habe:

Selbst wenn ich nach dem Anfassen der Autotüre infektiöse TW-Viren an meiner Hand gehabt haben sollte, so wären diese doch nach 20-25 Minuten schon abgestorben (da getrocknet)??? Hab ich das richtig verstanden?

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Re: Fuchs überfahren Tollwut?

von Cyberdoktor , 23.01.15 11:40
Hallo,

"über einen toten Fuchs gefahren...kontaminierte Autotüre...rieb ich mir gedankenverloren die Augen bzw. kratzte auch an einer Wunde am Ohr."
Sie konstruieren ein absurdes Szenario in dem nicht an Tollwut gedacht werden muss (siehe auch Tollwut überfahrene Tiere und Tollwut durch ggf. tote Tierreste? ), in der Regel sind derartige Gedankenspiele ein Hinweis auf übersteigerte Ängste. Wenn Sie weiter derartige Sorgen haben: diskutieren Sie mit dem Hausarzt, ob eine Angstproblematik vorlieget. Angststörungen werden ohne eine Behandlung in der Regel mit den Jahren schlimmer...

"Irgendwie begann es mich dann zu beunruhigen und ich begann zu recherchieren. Hätte ich es mal besser gelassen..."
siehe Cyberchondrie ...

"Ich weiss auch, dass es keine terrestrische Tollwut mehr in Deutschland gibt."
dann sollten Sie beim Anblick von Bodentieren nicht an eine Tollwutinfektion denken.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Fuchs überfahren Tollwut?

von Andreas R. , 23.01.15 12:34
Liebes Ärzteteam,

vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Ich weiss, Sie geben sich große Mühe bei der Beantwortung der Fragen. Nur haben Sie leider nicht auf die für mich wichtige Frage geantwortet. Nebenbei möchte ich anmerken,dass ich noch nie eine Frage bzgl. Tollwut oder anderen Krankheiten gestellt habe.Es hat mich aktuell aus gegebenem Anlass beschäftigt
Mag sein, dass ich mich in etwas hinein verrannt habe und ich übersteigerte Ängste diesbezüglich habe. Mag auch sein, dass Ihnen das Szenario so absurd vorkommt, dass Sie meine eigentliche Frage nicht mehr beantwortet haben:

Wenn ich andere Stellen im Forum richtig verstanden habe, dann ist das TW-Virus relativ wenig widerstandsfähig, sprich Wärme, UV-Strahlung, Austrocknung deaktivieren das Virus, d.h. TW-Viren an der Hand wären doch nach 20 Minuten oder schon früher abgestorben bzw. nicht-infektiös, da “dried-out“??? Habe ich das richtig verstanden?

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Re: Fuchs überfahren Tollwut?

von Cyberdoktor , 23.01.15 12:58
Hallo,

"Wenn ich andere Stellen im Forum richtig verstanden habe, dann ist das TW-Virus relativ wenig widerstandsfähig"
stimmt. Und es gibt keine Bodentiertollwut und es ist nur eine Ansteckung durch einen Biss zu befürchten, und, und, und...

Es lohnt daher nicht, Details zu diskutieren, wie gesagt: "ein absurdes Szenario in dem nicht an Tollwut gedacht werden muss". Wenn die Gedanken weiter kreisen und man sich mit Minutenangaben beschäftigt, ist an eine Phobie zu denken.

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Re: Fuchs überfahren Tollwut?

von Andreas R. , 23.01.15 14:13
Besten Dank LG

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Gefahr von Tollwutködern

von SourCrowd , 25.01.15 02:34
Hallo,

ich bin heute hobbymäßig, wie so oft, mit meinem Metalldetektor einen Waldweg absuchen gegangen, in der Hoffnung, schöne Dinge zu finden. Bei mir ist es usus, dass ich sämtliche Funde (auch Müll, der Umwelt wegen) zunächst in einen kleinen Eimer verfrachte und zuhause aussortiere. Dazu flute ich den 1 Liter Eimer mit Wasser und wasche mit den Händen erst einmal den groben Dreck heraus.

Jetzt zum eigentlichen Problem: Als ich die Funde gewaschen habe und den Müll nach und nach raussortierte, hatte ich auf einmal einen Blister in der Hand (der mir beim aufsammeln gar nicht auffiel), der aber schon geöffnet war. Ein kurzes Umbiegen der umgeknickten Alufolie gab mir dann die Information, dass es sich um einen Lebend Tollwutköder der Firma Dessau (Rabifox, vermutlich dieser hier :⁄⁄www.pharmazie.com⁄graphic⁄A⁄63⁄8-20163.pdf) handelt.

Auch wenn es schon viele Fragen zu ähnlichen Szenarien gab, gehen von solchen bereits geöffneten Packungen noch Gefahren aus? Ich habe den Köder zwar mit Handschuhen aufgesammelt aber ohne jeglichen Schutz mit bloßen Händen zuhuse abgespült. Leider weiss ich auch nicht, wie lange dieser Köder schon dort rum lag, vermutlich aber schon etwas länger (in Sachsen).

Bei einem Anruf in der Klinik in Leipzig wurde mir gesagt, ich könne beruhigt sein, da es ja derzeit keine Tollwut in Deutschland gibt.
Das sehe ich auch so, aber hier handelt es sich ja um den Köder, der ja offensichtlich sehr wohl (wenn auch inaktive) Viren enthält bzw. enthielt. Der Blister lag einige cm unter der Erdoberfläche und liegt dort auch schon vermutlich eine Weile.

Können Sie mir dazu bei dieser Gelegenheit auch kurz erklären, weshalb ein eigentlicher Impfstoff für Füchse eine Bedrohung für den Menschen darstellen kann, wenn es sich doch um deaktivierte Viren handelt? Das ist mir noch nicht ganz schlüssig. Im Internet liest man, dass der Kontakt mit einem Köder eigentlich einer anschließenden Behandlung mit Impfstoff bedarf, das ist das, was mir eigentlich Angst macht.

Es tut mir wirklich leid, wenn die Situation banal klingt. Da Tollwut aber nun mal unweigerlich in den Tod führt, ist mir im Moment jede Banalität egal.

Vielen Dank für Ihr Verständnis und die Antworten.

PS: Im Bezug auf die vielen banalen Fragen zu diesem Thema: Das liebe Internet macht einen tatsächlich total verrückt. Wenn man eine schlechte Neuigkeit für seine spezifische Situation finden möchte, dann findet man diese auch. Die Guten findet man auch, wenn man danach suchen würde ... Früher hatte man seinen Hausarzt und glaubte, was dieser sagt. Heute kann man durch das Internet alles in Frage stellen. Das macht die Arbeit der Ärzte nicht unbedingt leichter ...

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Re: Gefahr von Tollwutködern

von Cyberdoktor , 26.01.15 17:11
Hallo,

"Tollwutköder der Firma Dessau... "
keine Gefahr, der blosse Konktakt mit Impfködern ist - wie auch das Belecken intakter Haut durch ein Tier - kein Anlass für eine Impfung ( Kontakte mit Tollwut-Impfködern für Füchse: Risikobewertung und Behandlung (3 / 2004 Impf Dialog) ).

"Köder, der ja offensichtlich sehr wohl (wenn auch inaktive) Viren enthält"
enthält lebende Tollwutviren, die im Labor so verändert wurden, dass sie keine Tollwut auslösen können, vergleichbar mit dem Masernlebendimpfstoff.

"Können Sie mir dazu bei dieser Gelegenheit auch kurz erklären, weshalb ein eigentlicher Impfstoff für Füchse eine Bedrohung für den Menschen darstellen kann, wenn es sich doch um deaktivierte Viren handelt?"
stellt keine realistische Bedrohung dar, ganz theoretisch wird befürchtet, dass die Viren in Richtung der ursprünglichen Wildviren mutieren könnten, das ist aber ein absurdes Szenario. Tierversuche mit Affen sprechen gegen ein Risiko für Menschen.

"Im Internet liest man, dass der Kontakt mit einem Köder eigentlich einer anschließenden Behandlung mit Impfstoff bedarf"
stimmt so pauschal nicht, aussserdem dürften sich in geöffneten alten Verpackungsresten keine lebenden Viren mehr befinden ( Tollwutvirus Überlebensdauer Gegenstände ).

"Das liebe Internet macht einen tatsächlich total verrückt."
siehe Cyberchondrie .

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Re: Fuchs überfahren Tollwut?

von Unbekannt , 06.02.15 17:30
Wie ist es außerhalb von Deutschland mit dem Überfahren von Tieren? Hier kann Tollwut nicht ausgeschlossen werden und es wäre dann sicherlich möglich sich anzustecken wenn man durch das Überfahren Tierüberreste ans Auto bekommt und wenige Augenblicke später die kontaminierte Tür berührt (also genau in die Reste reinfasst). Wieso ist das unrealistisch, ist doch das selbe wie ein anfassen des toten Fuchs und später ein Fassen ins Auge Davor wird auch gewarnt.

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Re: Fuchs überfahren Tollwut?

von Cyberdoktor , 06.02.15 18:41
Hallo,

"Wie ist es außerhalb von Deutschland mit dem Überfahren von Tieren?"
Ihre Tollwutängste haben Sie weiter fest im Griff. Die ständigen Nachfragen helfen Ihnen nicht ( Tollwutphobie !). Tollwut wird durch Bisse übertragen. Siehe auch Tollwut überfahrene Tiere .

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tollwut durch kot kontakt

von Unbekannt , 21.05.15 12:15
Hallo habe bei einen wald Spaziergang unachtsamerweise in tierkot gepackt war durchfall . Habw
e meine hände mit limo gereinigt es war auch nur ein finger betroffen . Kann man sich anstecken an tollwut bei sowas wohn in deutschland und habe gelesen das das in seltenen fällen passieren kann . Bitte um hilfe.

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