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Allgemeinmedizin

Re: nach Chemotherapie Risiko für andere Krebsarten?

von Cyberdoktor , 21.03.13 14:44
Hallo,

"Ist es nicht auch durch die Chemo wahrscheinlicher an anderen Krebsarten zu erkranken?"
eine Chemotherapie rettet vielen Patienten das Leben. Deshalb ist man bereit, die im Einzelfall ernsten Nebenwirkungen und auch Langzeitfolgen dieser Medikamente in Kauf zu nehmen (es lassen sich leider nicht nur gezielt Krebszellen ausschalten, auch gesundes Körpergewebe kann leiden). Akut kann diese Krebstherapie z.B. die Schilddrüsenfunktion und Fruchtbarkeit stören, langfristig wird in der Tat leider auch das Risiko für sonstige Krebsarten etwas erhöht (ca. 15% Risiko für eine Zweitneoplasie nach 20 Jahren, meist Schilddrüsenkrebs, Brustkrebs oder Blutkrebs, siehe Rolf Mahlberg, Annette Gilles, Anita Läsch 2012, Hämatologie, Seite 65 ). Die Chemotherapie Nutzen-Risiko-Rechnung fällt angesichts dieser moderaten Erkrankungszahlen ganz eindeutig zugunsten der Heilung der Ersterkrankung aus.

Übrigens: das auf eine Strahlentherapie verzichtet werden konnte, ist günstig, weil die Kombination Bestrahlung / Chemo höhere Raten von Zweittumoren nach sich zieht.

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Lebenserwartung Hodgkin Patienten nach Therapie

von Unbekannt , 24.03.13 18:16
Liebes Team

Ich bedanke mich wirklich sehr für ihre geduldigen und ausführlichen Antworten
Trotzdem bitte ich Sie mir nochmal eine Frage zu beantworten. Denn ich bin sehr unsicher, ich weiß einfach nicht wie ich dieser Krankheit in Zukunft gegenüberstehen soll
Ich habe versucht mich weiter über Spätfolgen und Lebenserwartung usw zu informieren, denn es lässt mir psychisch einfach keine Ruhe wenn ich nicht weiß was in der Zukunft auf uns zukommen KÖNNTE Ich möchte mich natürlich nicht auf ihre Antworten fixieren denn wie gesagt kann man ab nichts genau vorhersagen. Doch es geht mir viel besser wenn ich durch Information einfach unnötige Ängste ausschließen kann und weiß was ich in Zukunft hoffen kann. Gibt es denn keine Studien zur Lebenserwartung von Hodgkin Patienten im Vergleich zu normalen, gesunden Menschen?
Ich habe weiterhin versucht mich zu informieren und bin darauf gestoßen:
die guten Ergebnisse, die durch den Einsatz neuer Therapiestrategien bei den meist jungen Patienten mit Hodgkin Lymphom erreicht werden, ermöglichen eine annähernd normale Lebenserwartung. Ist diese Information richtig?
Ich kann einfach dicht einschätzen ob uns durch diese Therapie die so gut verlaufen ist nur ein paar Jahre Zeit gegeben wurde und mein Freund dann trotzdem sterben wird oder ob ich an ein normales Leben glauben kann. Gibt es Hodgkin Patienten die nach der Therapie einfach ein normales Leben gelebt haben?
Ich habe gelesen nach 5 Jahren leben noch immer 90-95%, ist das richtig?
Was kommt dann danach?
Natürlich weiß ich ich soll mich nicht an Studien festhängen aber es hilft mir einfach diese Krankheit leichter einzuschätzen. Ich weiß auch dass mir die Ärzte meines Freundes besser Auskunft darüber geben könnten aber ich treffe sie nur bei KontrollUntersuchungen mit meinem Freund und möchte uns ihm nicht nach sowas fragen..

Bitte bitte helfen sie mir ich fühle mich so unaufgeklärt was diese Krankheit und die Zukunft betrifft und ich kann nur lernen damit umzugehen wenn ich auch bescheid weiß

Danke für ihre Geduld
danach?

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Lebenserwartung Hodgkin Patienten nach Therapie

von Cyberdoktor , 05.04.13 10:47
Hallo,

"es lässt mir psychisch einfach keine Ruhe wenn ich nicht weiß was in der Zukunft auf uns zukommen KÖNNTE"
ein Internetforum ist nicht geeignet, Ihre Ängste auszuräumen. Wir haben in unseren Beiträgen oben ja bereits angesprochen, dass die Aussichten auf eine dauerhafte Heilung normalerweise sehr gut sind, nun müssen Sie bitte ein Beratungsgespräch mit den behandelnden Experten vereinbaren, das geht auch ausserhalb der Routine-Kontrolltermine, nur dann sind seriöse Aussagen zum konkreten Einzelfall möglich.

"Gibt es denn keine Studien zur Lebenserwartung von Hodgkin Patienten im Vergleich zu normalen, gesunden Menschen?"
um die Auswirkungen der aktuell eingesetzten Therapiekonzepte auf Folgeerkrankungen (Z.B. Herz-Kreislauf, Schilddrüse) und die Lebenserwartung abschliessend zu beurteilen, müssen die heutigen Patienten über mehrere Jahrzehnte beobachtet werden. Die vorliegenden Langzeitstudien geben daher nur einen Überblick über die langfristigen Aussichten für Patienten, die mit den vor ca. 30-40 Jahren üblichen Methoden behandelt und dann langfristig kontrolliert wurden. Die so erstellten Statistiken zeigen aber bereits für diese älteren Behandlungsansätze sehr gute Langzeitergebnisse, z.B. wurden in einer Studie bei der Mehrheit der ehemaligen Patienten auch noch nach 20 Jahren keinerlei Krankheitsereignisse verzeichnet, binnen 25 Jahren starben nur ca. 8% an einem Zweittumor, nur ca. 4% an Herz-Kreislauferkrankungen ( Hudson MM et al. 1998: "Increased mortality after successful treatment for Hodgkin's disease." ). Folgeerkrankungen kommen also vor, treten aber nur bei einer Minderheit auf. Für aktuelle Behandlungsansätze sind die Zahlen vermutlich noch besser (die Daten dazu können aber erst in einigen Jahrzehnten vorliegen).

"ermöglichen eine annähernd normale Lebenserwartung. Ist diese Information richtig?"
für viele Patienten vermutlich zutreffend, kann man abschliessend aber erst bei Vorliegen der Ergebnisse in einigen Jahren beurteilen.

"gibt es Hodgkin Patienten die nach der Therapie einfach ein normales Leben gelebt haben?"
in der oben genannten Studie über den Beobachtungszeitraum von einigen Jahrzehnten: die Mehrheit der Patienten.

"Ich habe gelesen nach 5 Jahren leben noch immer 90-95%, ist das richtig?"
je nach untersuchter Patientengruppe treffen diese Zahlen durchaus zu, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock.

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Sexualleben nach Chemotherapie

von Unbekannt , 17.04.13 08:34
Liebes Team

vielen dank dass Sie mir trotzdem so gründlich und geduldig geantwortet haben

Ich wollte Sie noch benachrichtigen dass bei der letzten Kontrolluntersuchung alles unauffällig ausgesehen hat. Desweiteren habe ich noch eine Frage in eine andere Richtung

Seit der Chemo hat mein Freund Probleme mit der Ejakulation. Sie war anfangs sehr flüssig, wässrig und durchsichtig. Ich habe das Gefühl dies hat sich jetzt mit der Zeit zwar gebessert, doch was sich leider noch nicht verändert hat ist, dass er seine Ejakulation nicht spürt. Wir verhüten mit Kondom und während des Geschlechtsverkehres bemerken wir oft ganz unerwartet dass das Kondom komplett gefüllt mit Flüssigkeit (Sperma?) ist?
Kann das von der Chemo kommen?
Wenn ja, was könnten wir dagegen tun?
Es ist doch wahrscheinlich ziemlich gefährlich mit einem vollen Kondom Verkehr zu haben, wenn wir es nicht merken, oder?

Vielen Dank für Ihre Hilfe

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Re: Sexualleben nach Chemotherapie

von Cyberdoktor , 24.04.13 09:21
Hallo,

"bei der letzten Kontrolluntersuchung alles unauffällig"
das sind gute Nachrichten, danke für die Rückmeldung!

"Ejakulation nicht spürt."
wenn die Samenmenge sehr gering ist, ist es möglich, dass der Mann das Ausstossen des Ejakulates nicht so deutlich bzw. nicht wahrnimmt, der Orgasmus ist von der Spermaproduktion aber unabhängig.

"oft ganz unerwartet dass das Kondom komplett gefüllt mit Flüssigkeit (Sperma?) ist?"
Bereits vor einem Orgasmus und einem Samenerguss können deutlich sichtbare Sekretmengen abgegeben werden, das sog. Präejakulat (Lusttropfen), die Absonderung spürt man nicht, siehe auch Lusttropfen, Schwangerschaftsrisiko (häufige Fragen) . Ihr Freund kann ja mal in Ruhe im Rahmen einer Befriedigung per Hand prüfen, ob es bei ihm beim Orgasmus auch zu einer Ejakulation kommt.

"anfangs sehr flüssig, wässrig und durchsichtig. Kann das von der Chemo kommen?"
ja. Die Spermaproduktion wird häufig gestört, es kommt dann aber meist langsam über einige Monate bzw. im Jahresverlauf zu einer Erholung.

"gefährlich mit einem vollen Kondom Verkehr zu haben"
Kondome fangen die beim Verkehr abgegebenen Sekrete auf und sollten ohne Material- oder Anwendungsfehler für die gesamte Dauer dicht bleiben, das gilt auch bei grösseren Präejakulat-Mengen. Nach dem Orgasmus sollte der Penis nicht in der Scheide belassen werden, sonst kann das Kondom bei nachlassender Erektion abrutschen.

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Leben nach Morbus Hodgkin

von Unbekannt , 23.06.13 22:13
Lieber Team

Von meinen obrigen Beiträgen kennen sie ja schon unsere Geschichte und auch den ungefähren Krankheitsverlauf meines Freundes. Seit seiner letzten Kontrolluntersuchung sind nun wieder fast 3 Monate vergangen und bald steht die nächste an. Trotzdem möchte ich mich auch nach Ihrer Meinung erkundigen
Denn mein Freund hatte ja vor der Chemo sehr viel abgenommen, also nur mehr 69 Kilo
E
Während der Chemo hat er sich wahnsinnig gut erholt und auch sehr sehr viel zugenommen Über 80 Kilo hatte er dann. Nun sind 2 Jahre seit der Chemo vergangen, doch mir ist aufgefallen das er im letzten Jahr wieder laufend abgenommen hat, was mir Sorgen bereitet. Bei seiner letzten Kontrolle hatte er 76 Kilo und jetzt 3 Monate später hat er sich privat einmal gewogen und nur mehr 73 Kilo Das hat mich sehr erschrocken
Ansonsten geht es ihm jedoch nach wie vor sehr gut
Wie kommt es zu einem solchen rasanten Gewichtsverlust?
Natürlich wurde das auch in seiner Klinik alles dokumentiert und die beobachten ja somit auch seinen Gewichtsverlust, jedoch ist bei der letzten Untersuchung vor 3 Monaten nichts auffälliges gefunden worden.. Kann das nun wirklich ein Anzeichen eines Rückfalls sein?

Auch hat mein Freude einen juckenden Ausschlag zwischen den Fingern, jedoch sonst nirgendwo am Körper
Den Ausschlag hat er auch schon ca. ein Jahr und auch die Klinik weiß davon. Was könnte denn dieser Ausschlag bedeuten?
Soll dies nun auch ein Anzeichen für einen Rückfall sein oder kann es auch eine Spätfolge der Chemo sein?
Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen

Wo kann ich eigentlich die Neuheiten der derzeit geführten Studien zu MH nachlesen und erfahren?

Danke für die Antwort

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Re: Leben nach Morbus Hodgkin

von Cyberdoktor , 03.07.13 13:53
Hallo,

"Denn mein Freund hatte ja vor der Chemo sehr viel abgenommen, also nur mehr 69 Kilo Während der Chemo hat er sich wahnsinnig gut erholt und auch sehr sehr viel zugenommen Über 80 Kilo hatte er dann."
derartige Gewichtsveränderungen sind nicht ungewöhnlich, nach einem Gewichtsverlust legt der Körper grosszügig Reserven an.

"das er im letzten Jahr wieder laufend abgenommen hat, was mir Sorgen bereitet. Bei seiner letzten Kontrolle hatte er 76 Kilo und jetzt 3 Monate später hat er sich privat einmal gewogen und nur mehr 73 Kilo"
wichtig ist, dass der Arzt zufrieden ist, es kommt oft vor, dass einfach bei entsprechender Aktivität nach und nach Überschüsse abgebaut werden.

"Kann das nun wirklich ein Anzeichen eines Rückfalls sein?"
bei unauffälligen Untersuchungen eine unbegründete Sorge.

"Auch hat mein Freude einen juckenden Ausschlag zwischen den Fingern, jedoch sonst nirgendwo am Körper... Was könnte denn dieser Ausschlag bedeuten?"
kann man leider aus der Ferne unmöglich sagen, die Ursachen sind vielfältig, von Stress über Unverträglichkeitsreaktionen bis zu einer Hautschädigung bei übertriebener Hygiene. Muss der Hautarzt klären.

"Wo kann ich eigentlich die Neuheiten der derzeit geführten Studien zu MH nachlesen und erfahren?"
es bietet sich eine Suche bei der Literatur Datenbank PubMed an ( PubMed ). Dort finden sich dann diverse aktuelle Studien (z.B. Eichenauer DA et al. 2012: "Advances in the treatment of Hodgkin lymphoma." , Fuchs M et al. 2006: "Current strategies and new approaches in the treatment of Hodgkin's lymphoma." oder Copeland A et al. 2012: "Current treatment strategies in Hodgkin lymphomas." , in der Regel gibt es jeweils einen Link zur Webseite des Journals, wo eine Kopie gekauft werden kann. In Uni-Bibliotheken können diverse Journals auch kostenlos eingesehen werden.

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Re: Leben nach Morbus Hodgkin

von Unbekannt , 17.07.13 13:10
Hallo liebes Team

Danke für die Antwort

Mein Freund hatte nun die letzte Untersuchung des 2 Nachsorgejahres. Es war eine Ultraschall Untersuchung bei der nichts auffälliges gefunden wurde.
Die Lymphknoten sahen alle unauffällig aus. Bei der Untersuchung waren auch Studenten dabei und der Arzt hat den Studenten erklärt dass eine Ultraschall Untersuchung nie garantieren kann dass da nicht doch ein Lymphom ist, auch wenn die Lymphknoten unauffällig aussehen. Das heißt er meinte, auch ein im Ultraschall unauffälliger Knoten könnte Morbus Hodgkin sein.

Das hat mich sehr verunsichert, denn wie kann man sich so sicher sein dass sich nicht doch etwas bildet?
Da er nun das 2 Nachsorgejahr hinter sich hat, hat er jetzt nur mehr Untersuchungen alle 6 Monate, nicht wie zuvor alle 3. Wieso genau wird das dann auf 6 Monate ausgedehnt?
Ist das nicht zu riskant?
Wie hoch liegt denn die Rückfallrate nach 2 Jahren noch?

Zuvor hatte er ja auch abwechselnd ct und mr Untersuchungen, die jetzt nach dem 2 Nachsorgejahr nicht mehr stattfinden, wieso denn das?
Jetzt kommen nur mehr Ultraschall Untersuchungen, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, da der Arzt ja gesagt hat das man im Ultraschall ja nicht sehen kann ob da nicht doch Krebs ist??
Wie kann ich das verstehen??

Danke für die Hilfe

Als Kind hatte mein Freund schon immer Probleme mit der Haut und Neurodermitis

Nun nach seiner Chemotherapie treten auch immer wieder Probleme mit der Haut auf. Oft hat er juckenden Hautausschlag zwischen den Fingern und rote juckende pitzelige Haut auf dem Bauch, ca unter den Rippen, um den Nabel und auch auf den Hanfrücken.

Kann es rein, dass diese Neigung zu Hautproblemen durch die Chemo wieder hervorgerufen wurde?
Oder gibt es damit keine Zusammenhänge?
Auch ist uns aufgefallen, dass er die juckenden Rötungen oft nach der Ultraschalluntersuchung bekommt. Kann dies vom Ultraschall kommen, oder vom Gel?

Lymphknoten die von Morbus Hodgkin befallen sind schmerzen doch nicht, oder?

Als kann man mit abtasten auf schmerzempfindlichkeit hin keine Anzeichen auf Morbus Hodgkin feststellen, oder?
Oder schmerzen diese doch bei Berührung?

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Re: Leben nach Morbus Hodgkin

von Cyberdoktor , 17.07.13 15:23
Hallo,

"letzte Untersuchung des 2 Nachsorgejahres. Es war eine Ultraschall Untersuchung bei der nichts auffälliges gefunden wurde."
super, wir gratulieren zu diesem tollen Befund.

"hat den Studenten erklärt dass eine Ultraschall Untersuchung nie garantieren kann dass da nicht doch ein Lymphom ist"
das hat der Arzt tatsächlich so vor Ihnen gesagt? Da hat er aber seinen Studenten direkt gezeigt, wie man sich nicht verhalten soll und wie wenig sensibel Ärzte sein können...

Schade, dass ihm nicht bewusst ist, dass Patienten bzw. Angehörige jedes Wort extrem aufmerksam registrieren und sich dann bei einer ungeschickten Wortwahl oft unnötige Sorgen machen.

Wichtig ist: ein unauffälliger Ultraschallbefund spricht sehr dafür, dass alles in bester Ordnung ist, ein erfahrener Untersucher kann im Ultraschall sehr wohl Warnsignale erkennen. Das es keine absolute Sicherheit gibt, ist eine Binsenweisheit, keine Untersuchung kann garantieren, dass kein neues Lymphom entsteht. In der Medizin gibt es keine perfekten Diagnosemethoden, die stets in allen Fällen absolut zuverlässig sind.

"Das hat mich sehr verunsichert"
betrachtet man die üblichen Verläufe bei dieser Krankheit, hat Ihr Freund eine sehr gute Prognose, das haben wir ja oben bereits ausgeführt. Lassen Sie sich nicht verunsichern, Sie sollten auch dringend aufhören, sich ständig mit der Krankheit zu beschäftigen, sonst landen Sie noch in einer Angstfalle, bei der Sie ständig neue Versicherungen benötigen, dass alles in Ordnung ist. Reden Sie bitte abschliessend mit den Ärzten, wenn dann trotz beruhigenden Aussagen die Gedanken weiter um die Krankheit kreisen, sollten Sie mit dem Hausarzt über Möglichkeiten der Angstbewältigung sprechen, viele Betroffene werden die Sorgen ohne professionelle Hilfe nicht los.

"Wieso genau wird das dann auf 6 Monate ausgedehnt?"
weil die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall immer weiter sinkt.

"Wie hoch liegt denn die Rückfallrate nach 2 Jahren noch?"
wie gesagt: hängt sehr vom Einzelfall ab, wir hatten oben ja bereits eine Studie zitiert, die feststellte, dass nach drei Jahren ohne Hodgkin nur noch knapp über 12-15% einen Rückfall erleiden. Andere Forschergruppen beobachteten die Patienten etwas länger als zwei Jahre, dabei sind bei knapp 200 Patienten nur 10 Rückfälle aufgetreten ( PET Can Strongly Predict Likelihood of Early Relapse in Hodgkin Lymphoma ).

"Zuvor hatte er ja auch abwechselnd ct und mr Untersuchungen, die jetzt nach dem 2 Nachsorgejahr nicht mehr stattfinden, wieso denn das?"
siehe oben: weil das Risiko immer weiter sinkt, man schiebt ja auch Gesunde nicht vorbeugend in ein CT.

"Neurodermitis Nun nach seiner Chemotherapie treten auch immer wieder Probleme mit der Haut auf."
Chemotherapeutika könne den Hautzustand verschlechtern, allerdings ist das normalerweise kein Langzeiteffekt. Man sollte aber auch daran denken, dass diese Krankheit häufig durch Stress verstärkt wird, bzw. einfach zufällig ein Schub auftreten kann.

"Auch ist uns aufgefallen, dass er die juckenden Rötungen oft nach der Ultraschalluntersuchung bekommt. Kann dies vom Ultraschall kommen, oder vom Gel?"
eine wichtige Beobachtung, in der Tat ist eine Reaktion auf das Gel möglich, einfach dem Arzt mitteilen.

"Lymphknoten die von Morbus Hodgkin befallen sind schmerzen doch nicht, oder?"
normalerweise nicht, können ausnahmsweise aber auch schmerzhaft sein.

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Re: Leben nach Morbus Hodgkin

von Unbekannt , 21.01.14 20:35
Hallo liebes Ärzteteam

Ich wollte Sie nur auf dem Laufenden halten

Mein Freund ist nur im 2 1⁄2 Nachsorgejahr und hatte gerade erst wieder eine Kontrolle

Er hat tolle Blutwerte und auch beim Sono war alles sehr unauffällig

Trotzdem leidet er zeitweise immer noch an juckendem Hautausschlag
Die Ärzte können uns dazu auch nichts raten, aber er hatte ja schon von Kind auf sehr empfindliche Haut
Meinen Sie trotzdem, es könne mit der damaligen Chemo oder Erkrankung in Verbindung stehen, dass es immerwieder zu Ausschlag kommt? Ich möchte mich auch nochmals für die immer wieder lieben und geduldigen Antworten bedanken

Herzliche Grüße

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