Hallo,
"ich habe gehört dass das Risiko für einen Rückfall bei Kindern und Jugendlichen nicht so hoch ist, stimmt das?"Kinder haben bei Krebserkrankungen in der Tat meist bessere Heilungsquoten als Erwachsene.
"Wenn ja wieviel?"kann man so pauschal nicht sagen, kommt auf die Krebsarten, Stadien und Behandlungen an. All die Statistiken geben eher Anhaltspunkte, keine Garantien. Tendenz: jüngere Patienten haben eine bessere Prognose.
"Was würde einen Rückfall begünstigen? "ein wichtiger Risikofaktor ist das Lebensalter, wenn der Patient über 40 Jahre ist, steigt das Risiko.
"in einem sehr weit fortgeschrittenem Stadium seiner Krankheit, wie sie gesagt haben ist dann das Risiko auf einen Rückfall höher."wir haben gesagt, dass dann ein Risiko
etwas höher ist, die Heilungsaussichten aber nach wie vor
sehr gut sind.
"Ich mache mir unheimliche Sorgen"suchen Sie das Gespräch mit den behandelnden Ärzten. Die kennen den individuellen Fall ganz genau und können präzisere Aussagen machen.
"Kann ich diesen positiven Verlauf nicht einfach positiv werten"das sollten Sie.
"schließen das es auch in Zukunft so gut weitergehen wird?"gibt Anlass zu Optimismus, natürlich können die Ärzte aber leider keine Heilung garantieren.
"Hätte mein Freund einen Rückfall, wie hoch wären dann die Heilungschancen?"in der Regel nach wie vor sehr gut, da es sich um ein sogenanntes Spätrezidiv handeln würde, d.h. einen erstmaligen Rückfall nach mehr als einem Jahr. In einem Beobachtungszeitraum über mehrere Jahre blieben je nach Risikogruppe dann nach einer erneuten Behandlung mehr als 85% der Patienten ohne weiteren Rückfall (Literaturlink siehe oben).
"Kann ich dann trotzdem hoffen das er bis ins hohe Alter leben wird?"Die Hoffnung ist nicht unberechtigt, allerdings muss man auch offen sagen, dass es sich um eine ernste Erkrankung handelte, d.h. es gibt natürlich höhere Risiken als für Menschen ohne eine derartige Vorgeschichte.
"Ab wann spricht man nicht mehr von einem Rückfall sondern von einer Neuerkrankung?"wenn es wieder ein Hodgkin wäre, bleibt es ein Rückfall, auch nach vielen Jahren.
"Jetzt sind 1 1⁄2 Jahre seit der Chemo vergangen um wieviel sinkt das Risiko eines Rückfalls nach 2 Jahren in denen es ja am häufigsten zu Rückfällen kommt?"Spätrezidive sind sehr selten, konkrete Zahlen sind mit Vorsicht zu geniessen, da jeweils abhängig von dem Studiendesign, als Anhaltspunkte lassen sich aber z.B. folgende Studien nehmen: nach drei Jahre ohne Hodgkin droht nur noch knapp über 12-15% ein Rückfall (
Herman TS et al. 1985: "
Late relapse among patients treated for Hodgkin's disease."
), nach mehr als 5 Jahren nur noch ca. 3% der Patienten (
Gaudio F et al. 2011: "
Outcome of Very Late Relapse in Patients with Hodgkin's Lymphomas."
).
"gut erholt... Spricht dies nicht auch vielleicht gegen das hohe Risiko eines Rückfalls?"kein sicherer Zusammenhang, das Rückfallrisiko ist aber so oder so gering.
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