Hallo,
der Bänderriss des Sprunggelenks (Aussenbandruptur) ist die häufigste Bandverletzung des Bewegungsapparats.
Sprungelenk: rissgefährdete Bänder sind grün markiert.
Die Diagnose erfolgt per Röntgenbild: Der betroffene Fuß wird in ein kleines Gestell eingespannt, dann wird mittels des Gestells vorsichtig die Aufklappbarkeit des Gelenkes geprüft. Dabei wird das ohnehin schon gereizte Gelenk kurzfristig zusätzlich belastet – daher die Berichte über die Schmerzhaftigkeit der Untersuchung. Wenn der Gelenksspalt im Röntgenbild über das Normalmaß hinausgehend aufklappbar ist, ist dies ein Zeichen für eine Bandverletzung.
Bis Anfang der 90er Jahre wurde den operativen Methoden der Vorzug gegeben. Studien haben gezeigt, dass die Ergebnisse nach operativer und konservativer Therapie langfristig ähnlich sind (ohne die Operationsrisiken). Bandrupturen werden heute überwiegend konservativ behandelt.
Ob eine konservative Behandlung durchgeführt werden kann, hängt allerdings von vielen Faktoren ab:
- dem Schweregrad der Verletzung sowie evtl. Begleitverletzungen (z.B. Syndesmosenruptur, d.h. Riss der Bandstrukturen zwischen Schienbein und Wadenbein)
- evtl. Voroperation(en) am betroffenen Kapselbandapparat
- dem Verletzungszeitpunkt
- dem Alter des Patienten
- den Begleiterkrankungen (z.B. Diabetiker) und Lebensumständen (z.B. Sportler) des Betroffenen
- und nicht zuletzt der Kooperation.
Hierbei erfolgt eine Ruhigstellung des Sprunggelenksfür ca. sechs Wochen mit sogenannten Sprunggelenksorthesen (Knöchelschienen). Dadurch soll ein Umknicken im Sprunggelenk verhindert werden. Anders als bei der Ruhigstellung des Fußes durch Gips ist hier in der Regel keine Thromboseprophylaxe erforderlich. Auch kann die Schiene für die Körperpflege abgenommen werden.
Nach Ruhigstellung, krankengymnastischen Übungsbehandlung und sportartspezifischem Training kann der Fuss dann wieder “normal” belastet werden. Der komplette Heilungsverlauf ist aber abhängig von der Ausdehnung des Bandschadens und ggf. weiteren Weichteilschäden. Er kann etwa drei Monate in Anspruch nehmen, leistungsbetonter Sport sollte daher erst nach drei Monaten gemacht werden. In den ersten vier bis sechs Monaten sollte vor Allem beim Sport ein geeigneter Gelenkschutz getragen werden.
Da Sie immer noch über Schmerzen klagen und eine Schwellung beobachten, sollten Sie auf jeden Fall erneut den behandelnden Arzt aufsuchen.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
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