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Reisemedizin

Tollwutgefahr nach Affenbiss Bali

von micclau , 18.08.14 11:36
Hallo,
mein Freund wurde am 16.08.14 von einem Affen in Bali gebissen.
In der Nacht vom 17. auf den 18.08. traten folgende Symptome auf: Schwindel, Fieber, Appetitlosigkeit.
Wir sind darauf hin heute (zwei Tage nach dem Biss) ins Krankenhaus. Dort wurden ihm zwei Spritzen (VRA - vaccine anti rabies) verabreicht. Er soll sich in einer Woche, und dann in weiteren zwei Woche noch mal jeweils eine Spritze verabreichen lassen.

Vor dem Biss hatte mein Freund noch keine Tollwutimpfung.

Die Symptome sind immer noch da, sein Kopf glüht. (ein paar Stunden nach den beiden Spriten).

Sind die Spritzen nach zwei Tagen zu spät, oder passt das noch?
Müssen wir uns wegen den Symptomen sorgen machen?

Wir haben online gelesen, dass mehrere Spritzen nötig sind (mehr als die vier?)? Und auch eine passive Immunisierung neben der aktiven nötig ist?
Wir sind uns nicht sicher, ob das Vorgehen hier in Bali im Krankenhaus das Richtige war.

Vielen Dank vorab für Ihre Hilfe.

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Re: Tollwutgefahr nach Affenbiss Bali

von Cyberdoktor , 18.08.14 18:51
Hallo,

"mein Freund wurde am 16.08.14 von einem Affen in Bali gebissen."
und noch ein Affenbiss in der Urlaubssaison, daher erneut die Warnung: Tierkontakte in Risikoländern bitte meiden, siehe z.B. auch unser Themenblock Tollwut-Risiko ⁄ richtige Behandlung nach Kratzer durch Affe in Tahiland oder Tollwutimpfung nach Affenkratzer Indonesien .

"In der Nacht vom 17. auf den 18.08. traten folgende Symptome auf: Schwindel, Fieber, Appetitlosigkeit."
ist mit guter Sicherheit nicht einer Tollwutinfektion zuzuordnen, die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und ersten Symptomen) liegt im Bereich von mehreren Wochen bis Monaten.

"Wir sind darauf hin heute (zwei Tage nach dem Biss) ins Krankenhaus. Dort wurden ihm zwei Spritzen (VRA - vaccine anti rabies) verabreicht. Er soll sich in einer Woche, und dann in weiteren zwei Woche noch mal jeweils eine Spritze verabreichen lassen."
die übliche Postexpositionsprophylaxe (PEP), so nennt man die Notfallimpfung. Völlig angemessen, da Bali ein Tollwut-Risikoland ist.

"Die Symptome sind immer noch da, sein Kopf glüht. (ein paar Stunden nach den beiden Spriten)."
die Symptome haben gewiss andere Auslöser, entweder eine zufällig zeitgleich auftretende andere Erkrankung oder eine sonstige Infektion im Wundbereich, bitte mit den Ärzten klären.

"Sind die Spritzen nach zwei Tagen zu spät, oder passt das noch?"
passt bestens.

"Müssen wir uns wegen den Symptomen sorgen machen?"
tropisches Land, da sind Symptome stets ein Anlass für die Kontrolle durch den Arzt (Tollwut ist aber wie gesagt nicht als Auslöser zu befürchten).

"Wir haben online gelesen, dass mehrere Spritzen nötig sind (mehr als die vier?)?"
nein, Sie erhalten offenbar das 2-1-1 Schema, das sind drei Impftermine, ist also korrekt. Siehe Tollwutimpfung .

"Und auch eine passive Immunisierung neben der aktiven nötig ist?"
eine passive Immunisierung einen zusätzlichen Schutzeffekt und wäre normalerweise gemäss dem Impfschema in der geschilderten Situation. Je nach Einzelfall verzichten Ärzte auf diese Antikörpergabe (die schwerere Nebenwirkungen als eine aktive Impfung haben kann), z.B., wenn eine Infektion eher unwahrscheinlich ist, auch wird die passive Impfung in Entwicklungsländern meist nicht durchgeführt, da dort die Impfstoffe nicht ständig vorrätig gehalten werden können. Normalerweise sollte die aktive Impfung für einen Schutz ausreichen.

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Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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