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Ernährungsberatung

Milch in Mikrowelle erhitzen

von Unbekannt , 09.05.03 18:34
Hallo liebes CD-Team,

die Milch für meine Kinder erwärme ich immer in der Mikrowelle, jetzt hat mir jemand gesagt dass dort irgendwelche wertvollen Milchteile zerplatzen, da könne ich meinen Kinder ja auch den Kaba mit Wasser machen. Ist da was dran?

Vielen Dank schon im vorraus für Eure Antwort

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Re: Mikrowellen

von Cyberdoktor , 12.05.03 05:39
Hallo,

sorry - hat etwas gedauert, dafür aber eine klare Antwort. Man hört tatsächlich immer wieder davon, dass ein Erwärmen von Milch in einem Mikrowellengerät zu einem reduzierten Nahrungsgehalt der Milch führe. Insbesondere erhöhe sich die „rechtsdrehende Aminosäure“ (D-Prolin) gegenüber der auf einer Heizplatte gekochten Milch, was unter Umständen bei dauerhafter Einnahme sogar zu „neuro- und hepatoxischen“ Folgen führen könne, ja sogar Krebs auslösen könne. Ein weitverbreites Gerücht.

D-Prolin ist ein Abbauprodukt des Milcheiweißes, das in geringer Menge auch in anderen Lebensmitteln enthalten ist. Nach Auskunft des Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (aid) in Bonn, wurde die Milch in dem Experiment, auf dem die Mär der negativen Milchbeeinträchtigung basiert, nicht in einem haushaltsüblichen Mikrowellengerät, sondern unter Laborbedingungen in einem Druckgefäß vor einer Mikrowellenquelle auf über 170° C erhitzt.
Behauptungen, dass der Genuss mikrowellengegarter Nahrung eine bösartiges Tumorwachstum unterstütze oder gar auslöse, wurde von aid zurückgewiesen. Entsprechende Thesen können wissenschaftlichen Überprüfungen nicht standhalten. Mikrowellen haben ausschließlich eine wärmeerzeugende Wirkung.

Milch darf also sehr wohl in der Mikrowelle erwärmt werden, bei der Erwärmung von Babyfläschchen ist aber Vorsicht geboten: in der Flasche können sich einige extrem heisse Zonen bilden, während andere Stellen noch kühl sind, das Baby kann sich verbrühen, ausserdem kann die Milch beim rausnehmen aus der Mikrowelle wie bei einem Geysir schlagartig aus der Flasche schiessen. Die Milch also bitte einfach in einem geeigneten Gefäss erwärmen, nicht in der hohen und dünnen Flasche.

Muttermilch gehört keinesfalls in die Mikrowelle, dann können schützende Antikörper zerstört werden.

Alles Gute wünscht Ihnen und Ihren Kindern
Ihr Cyberdoktor-Team

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Warnung: Dieser Nutzer-Beitrag wurde vom Ärzteteam als "sachlich falsch" eingestuft, da er im Widerspruch zu den in der aktuellen medizinischen Fachliteratur vertretenen Lehrmeinungen steht. Grundlegende biologische Funktionen und Abläufe werden falsch dargestellt.

Mikrowelle zerstört Calcium

von Unbekannt , 01.01.09 19:30
Hallo,

unerwähnt sollte dabei nicht bleiben, das WärmeHitze das Calcium in der Milch zerstört, den Kinder besonders benötigen.

Bye

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Re: Mikrowelle zerstört Calcium

von Cyberdoktor , 01.01.09 21:44
Hallo,

"unerwähnt sollte dabei nicht bleiben, das WärmeHitze das Calcium in der Milch zerstört"
das ist falsch.

Calcium ist ein chemisches Element, ein Atom (Ca). Dieses Atom kann die Mikrowelle nicht "zerstören", das Gerät ist ja kein Atomkraftwerk.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re Mikrowelle zerstört Calcium

von Unbekannt , 04.03.09 17:05
Wenn die Mikrowelle also die guten Abwehrstoffe in der Muttermilch zerstört......was ist denn Kuhmilch anderes? Zur Erinnerung Dies ist die Muttermilch der Kühe, die eigentlich fürs Kälbchen gewesen wäre
Warnung:Der folgende, grau markierte Teil dieses Nutzer-Beitrags wurde vom Ärzteteam als "sachlich falsch" eingestuft, da er im Widerspruch zu den in der aktuellen medizinischen und naturwissenschaftlichen Fachliteratur vertretenen Lehrmeinungen steht.
Es ist immer besser, die Milch herkömmlich zu erhitzen .


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Re: Re Mikrowelle zerstört Calcium

von Cyberdoktor , 04.03.09 19:18
Hallo,

"Wenn die Mikrowelle also die guten Abwehrstoffe in der Muttermilch zerstört......was ist denn Kuhmilch anderes?"
ein Säugling profitiert nur von Muttermilch, Antikörper von einer Kuh in Kuhmilch hätten für das Baby keinen Nutzen, ausserdem ist für einen Säugling Kuhmilch wegen eines gewissen Allergierisikos ohnehin nur mit Vorsicht einzusetzen:

Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin spricht sich dafür aus, Kuhmilch und Kuhmilchprodukte im ersten Lebensjahr nur in sehr begrenztem Umfang und in denaturierter (erhitzter) Form im Rahmen dieses Getreide-Milch-Breis einzusetzen. Eine Einführung weiterer milchhaltiger Beikost wird nicht empfohlen. Die Vollmilch muss also bei der Breizubereitung gekocht werden, nur dann sind die Eiweisse so verändert, das das Allergierisiko minimiert ist.

Vollmilch in unerhitzter Form ist im gesamten ersten Lebensjahr also wegen eines gewissen Allergierisikos weder für die Nahrungszubereitung noch als Flaschenmilch zu empfehlen, ausserdem sind wichtige Nährstoffe nicht ausreichend enthalten. Als Faustregel könnte man sagen: nur ältere Kinder, die schon aus einer Tasse trinken können bekommen Vollmilch. Auch andere Milchprodukte (z.B. Quark, Joghurt), sollten im ersten Lebensjahr nicht gefüttert werden.

Nicht-gestillte Säuglinge erhalten also keine Kuhmilch aus dem Supermarkt, sondern
spezielle Säuglingsmilch (die man durchaus in der Mikrowelle erhitzen darf, man muss dabei aber stets das Verbrühungsrisiko beachten und geeignete Gefässe nutzen bzw. die Milch nach dem Erhitzen gut schütteln und die Temperatur prüfen).

"Es ist immer besser, die Milch herkömmlich zu erhitzen ."
stimmt nicht, es macht bei Kuhmilch keinen Unterschied. Wenn das Kind alt genug ist, um Kuhmilch zu bekommen, ist es völlig egal, mit welchem Gerät die Milch erhitzt wird.

Die im Supermarkt erhältliche Kuhmilch ist ohnehin bereits industriell bearbeitet und nicht etwa naturbelassen, d.h. sie wurde bereits homogenisiert und pasteurisiert (Erhitzt zur Keimabtötung).

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Mikrowelle Milch Moleküle

von Besorgter Papa , 09.05.10 09:40
Hallo CD-Team,

im Internet findet man die unterschiedlichsten Meinungen zum Thema Mikrowelle v.a. im Bezug auf Milch darin erwärmen

Was ist jetzt die Wahrheit? Aufgrund der Wellenlänge sollen die Mikrowellen ja nur die Wassermoleküe zum Bewegen und somit zum Erwärmen anregen. Unterschiedlichste Artikel behaupten allerdings, dass auch andere Moleküle getroffen und somit zerstört werden oder gar neue Verbindungen eingehen.

Auf Folgender Seite ist ein recht langer und in meinen Augen besorgniserregender Artikel zu finden

www.wahrheit... mikrowellen.html

Können Sie hierzu bitte Stellung nehmen?

MfG Patrick

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Re: Mikrowelle Milch Moleküle

von Cyberdoktor , 09.05.10 11:53
Lieber Patrick,

"im Internet findet man die unterschiedlichsten Meinungen zum Thema Mikrowelle v.a. im Bezug auf Milch darin erwärmen"
Sie sollten darauf achten, dass WWW-Informationsangebote ärztlich moderiert sind bzw. Gesundheitshinweise mit Quellenangaben belegt werden (Standard bei Cyberdoktor).

Wir haben uns zur Unbedenklichkeit der Mikrowellenanwendung oben bereits ausführlich geäussert.

"Unterschiedlichste Artikel behaupten allerdings, dass auch andere Moleküle getroffen und somit zerstört werden oder gar neue Verbindungen eingehen."
Mikrowellengeräte sind angesichts ihrer für Laien verblüffenden Funktionsweise (Speisen werden wie von Geisterhand erwärmt, es gibt keine Möglichkeit, die im Inneren wirkende elektromagnetischer Feldenergie zu sehen, zu hören oder zu spüren) offensichtlich auch Jahrzehnte nach ihrer Markteinführung immer noch prima für die Projektion von irrationalen Technikängsten geeignet.

Das Moleküle unter Energieeinwirkung ihre Struktur verändern und neue Verbindungen eingehen, ist nicht verwunderlich und das Grundprinzip vieler Koch-Aktivitäten.

Egal, ob Sie ein Ei in Wasser kochen oder Milch im Topf aufkochen bzw. in der Mikrowelle erhitzen: es kommt beim starken Erwärmen zu einer sog. Hitze-Denaturierung, d.h. zu einer chaotischen strukturellen Veränderung der (Milch)-Eiweisse, d.h. es bilden sich zufällige neue Molekül-Anordnungen (diese völlig chaotischen räumlichen Anordnungen werden auch random coils, zufällige Wicklungen genannt). Bedenken Sie: Wenn Sie einen Kuchenteig in den Ofen schieben, mit Mehl, Ei, Butter, haben Sie einen kleinen Reaktor gestartet, in dem unter Hitzeeinwirkung (Energiezufuhr) Moleküle zerschlagen und verändert werden sowie unzählige neue Verbindungen entstehen, und am Ende halten Sie einen leckeren Kuchen in den Händen und keine Angst, alles bis auf den letzten Krümel aufzufuttern.

Also: pauschale Ängste vor veränderten Molekülstrukturen oder -Verbindungen sind nicht gerechtfertigt. Warnungen vor Mikrowellen gehören in das Reich der Verschwörungstheorien und modernen Sagen.

Übrigens: wenn sich eine Internetseite, wie die von Ihnen genannte, das Wort "Wahrheit" gleich in den Domainnamen schreibt, sind die dort angebotenen Artikel von seriösen naturwissenschaftlich orientierten Informationen meist meilenweit entfernt.

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Mikrowellen Muttermilch

von Unbekannt , 06.01.11 14:40
Muttermilch gehört keinesfalls in die Mikrowelle, dann können schützende Antikörper zerstört werden.

das würde mich schon interessieren, wieso durch eine Mikrowelle Antikörper zerstört werden können?

DANKE

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Re: Mikrowellen Muttermilch

von Cyberdoktor , 06.01.11 16:54
Hallo,

"das würde mich schon interessieren, wieso durch eine Mikrowelle Antikörper zerstört werden können?"
nicht nur durch eine Mikrowelle, auch alle anderen Erhitzungsmethoden, bei denen die Milch zu heiss wird, verändern nützliche Moleküle in der Muttermilch. Antikörper (Immunglobuline) sind Eiweisse, werden diese zu grosser Hitze ausgesetzt, bildet sich eine neue räumliche Anordnung der Moleküle (die Faltung ändert sich, man nennt diesen Effekt auch Denaturierung) dann leidet die biologische Funktion, die Antikörper passen nicht mehr auf das zugeordnete Antigen (Teil eines Krankheitserregers).

Die Muttermilch enthält diverse Antikörper (Immunglobuline), meist gegen Krankheitserreger, die über den Magen-Darm-Trakt angreifen (Vaccine. 2003 Jul 28;21(24):3374-6., "Transfer of antibody via mother's milk.", Van de Perre).


antikörperklassen
Antikörper: hitzeempfindlich.
Bild: Martin Brändli, Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5 License


Ausserdem sind der Muttermilch übrigens (ebenfalls hitzeempfindliche) Enzyme enthalten, die bei der Verdauung helfen sollen (J Pediatr Gastroenterol Nutr. 1983;2 Suppl 1:S113-9., "Enzymes in mother's milk and their possible role in digestion.", Heitlinger).

Auch ein vorsichtiges Erhitzen in der Mikrowelle kann Schäden an nützlichen Molekülen vermutlich nicht komplett verhindern. Die Mikrowellenstrahlung wirkt zwar v.a. direkt auf Wassermoleküle in der Milch, nicht auf die Eiweisse, letztere werden eher indirekt durch das heisse Wasser miterhitzt, leider kann man aber nicht sicher sein, ob sich bei einer niedrigen Leistung nicht doch sog. Hotspots bilden, d.h. die Milch wird vom Gerät nicht überall gleichmässig erhitzt, an einigen Stellen bilden sich sehr heisse Flüssigkeitszonen, in denen Antikörper- oder Enzymstrukturen verändert werden.

Dementsprechend zeigte sich in einer Studie bereits bei niedriger Geräteleistung ein Verlust an Muttermilch-Schutzfaktoren ("Effects of microwave radiation on anti-infective factors in human milk.", Quan et al., Pediatrics. 1992 Apr;89(4 Pt 1):667-9.). Studienfazit: Der Mikrowelleneinsatz ist bei hohen Temperaturwerten kontraindiziert und auch bei niedrigen Temperaturen fragwürdig, da bereits zwischen ca. 20 und 50 °C negative Effekte auf bestimmte Enzyme und Antikörper festgestellt wurden.

Daher sollte auf den regelmässigen Mikrowelleneinsatz bei Muttermilch eher verzichtet werden. Ausserdem verweisen wir auf die Verbrühungsgefahr für das Kind, die Milch kann im oberen Flaschenbereich lauwarm, unten aber sehr heiss sein.

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