Hallo,
"Seit er mit 3 Jahren im Kindergarten ist, ist er alle zwei Wochen krank. Bronchitis, eitrige Mandelentzündung, Mittelohrentzündung, Lungenentzündung ect..."
zunächst ist das bei einem Kindergartenkind nicht ungewöhnlich, der Kindergarten ist die ideale Brutstätte für Kinderkrankheiten, in der Regel haben die häufigen Infektionen aber keine ernsten Auswirkungen, siehe
Kind ständig / häufig krank (Häufige Fragen).
"Seit 1 Jahr wurde bei ihm durch die vielen Infekte ein Asthma bronchiale festgestellt"
Infektionen lösen zwar Asthma Anfälle aus, sind aber nicht die eigentliche Ursache, es ist eher wahrscheinlich, dass der Sohnemann so der so die Anlage zu überempfindlichen Atemwegen / Asthma hat, die Bronchien (Atemwege) reagieren dann bereits auf leichte Reize (Infektionen) sehr stark. Die Abwehr ist durch die gereizte Schleimhaut und bedingt durch veränderte Belüftungsverhältnisse nicht optimal, dann kommt es als Folge dieser Veränderungen in den Bronchien häufiger zu Infektionen bzw. diese verlaufen schwerer und halten länger an.
" mit Gabe von Yunik Kortisonspray. Ich bin davon nicht begeistet,"
das geht in aber vermutlich Ordnung, man muss auch kleine Kinder früh und konsequent behandeln, so hat man gute Aussichten, dass die Erkrankung nachlässt und sich nicht verschlimmert.
" Ein Allergietest mittels Arm fiel bei allen Punkten negativ aus. Jetzt soll mittels Blut ein genaueres Allergiebild ermittelt werden."
sehr sinnvoll, man muss Allergien als Auslöser der Asthma-Symptome ausschliessen.
"Vor etwa drei Wochen war wieder eine eitrige Mandelentzündung im Gange, die aber ohne Antibiotika geheilt wurde."
prima, es wird auch nicht jede Mandelentzündung mit Antibiotika behandelt.
" Sein Körper baut wegen dem Koritson seine Abwehrkräfte ab"
das ist bei einer Anwendung durch erfahrene Ärzte (richtig Dosierung und Anwendungshäufigkeit) nicht zu befürchten.
" daher die erste Frage gibt es keine Alternative hierzu ?"
wenn die Diagnose Asthma gesichert ist, gehören je nach Schweregrad Kortikoide (dem Kortison ähnliche Stoffe) zu den Mitteln der ersten Wahl, bei leichteren Beschwerden werden evt. andere Medikamente eingesetzt, auch die Kombination mit Kortison ist üblich. Nach einiger Zeit wird dann die Therapie überprüft und man greift evt. auf Arzneimittel zurück, die für die nächste niedrigere Asthmastufe eingesetzt werden. Es kommt aber ganz auf den Einzelfall an.
"Zweitens sind seit der Mandelentz. seine Rachen- und Gaumenmandeln so stark vergrößert, dass er im Schlaf keine Luft durch die Nase bekommt und auch Aussetzer hat. Das hat er bisher noch nie gehabt. Die HNO-Ärztin meinte ich solle es noch 2 Wochen beobachten"
halten die Beschwerden an, sollte das Ausmass der nächtlichen Atemwegsblockade überprüft werden.
"hat mir da keine Entzündung vorliegt und die Ohren und Nase frei sind, Calcium iodatum Globuli verschrieben."
der Versuch schadet nicht, es gibt aber keine Wirksamkeitsbelege in Studien.
"Wie lange dauert es, bis sich evtl. eine Besserung ergibt und oder wird sich überhaupt dadurch eine Besserung einstellen ?"
unabhängig von den Gobuli (bei einer Infektion): evt. einige Wochen.
"Da ich eine Blutgerinnungsstörung habe Faktor 5 und der Kleine meine geerbt hat, habe ich Angst vor Blutverlust bei einer OP."
Wenn Sie eine Blutgerinnungsstörung im Sinne eine Faktor V Störung haben, sollten Sie mit dem Frauen- und Hausarzt klären, ob Ihre Gerinnung nicht
erhöht ist, das Blut also schneller als normal gerinnt, d.h. keine grössere Blutungsneigung besteht, schreiben Sie uns, was der Arzt sagt, es würde uns sehr interessieren, ob diesbezüglich ein Missverständnis vorliegt.
Sogar wenn doch eine Gerinnungsstörung im Sinne einer erhöhten Neigung zu Blutungen vorliegt: operative Eingriffe an den Mandeln sind trotzdem möglich ("Adenotonsillectomy in children with von Willebrand disease.", Allen et al., Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 1999 May;125(5):547-51.), erfordern allerdings eine besondere OP-Vorbereitung und Nachsorge.
"Ich habe gelesen, das andere mit den Atemaussetzer schon seit Monaten umgehen."
beobachten Eltern dauerhaft eine Mundatmung und häufige nächtliche Atemaussetzer (obstruktive Schlafapnoe genannt), könnte eine stärkere Verlegung der Atemwege bestehen und man sollte man nicht zu lange mit einer gründlichen Diagnostik warten, der behandelnde Arzt muss auch prüfen, ob eine schlafmedizinische Untersuchung (Polysomnografie) sinnvoll ist. Wird dann festgestellt, dass die nächtlichen Probleme noch im Rahmen sind, kann man allerdings oft zunächst abwarten, Rachenmandelschwellungen bilden sich ja häufig binnen drei Monaten zurück, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock.
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