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Kinderheilkunde

Re: Mittelohrentzündung wann Druck weg?

von Cyberdoktor , 08.05.09 22:50
Liebe Jasmin,

Danke für die Rückmeldung.

"ich war am Mittwoch noch beim HNO Arzt. Er meinte normaler Verlauf."
Ihre Beschreibung klingt in der Tat nicht ungewöhnlich.

"Bei mir ist das Trommelfell nicht geplatzt sonder das Blut war von einem verletzten Blutgefäß."
das kommt in der Tat vor, das Trommelfell ist gut durchblutet.

" Der Druck ist noch immer da. Mein HNO meinte aber das es bei mir über einen viralen Infekt gekommen ist und ich mir keine sorgen machen brauche. Bis das abschwillt dauert seine Zeit. "
stimmt.

"Also sehe ich das richtig das kein Eiter hinterm Trommelfell ist oder? "
richtig, das Trommelfell kann auch ohne Eiter vorgewölbt sein, dies wäre ein Erguss ohne Bakterienbeteiligung.

"Aufgestochen wird sowieso nicht hat er gesagt."
es kommt auf den Einzelfall an, in bestimmten Situationen wird sehr wohl das Trommelfell eingeschnitten, um einen Eiterabfluss zu ermöglichen (Parazentese, auch Myringotomie genannt). Bei einer unkomplizierten Mittelohrentzündung ist das aber nicht nötig.

"Ich hab so Angst da die Mutter meiner Freundin an sowas gestorben ist. Sie hat zwar Wochenlang herumgetan aber bei ihr ist das Eiter irgendwann mal ins Gehirn gestiegen."
in extrem seltenen Fällen können sich Erkrankungen im Ohrbereich weiter ausbreiten. Die Antibiotikagabe verhindert dies aber.

" Bis dahin werden wohl keine Komplikationen auftreten."
richtig, ausserdem würden Sie ja bei einer Zustandsverschlechterung den Arzt aufsuchen.

" Wie gesagt, schmerzen habe ich ja keine aber der komische Druck."
ein Zeichen für die gestörte Belüftung bzw. den Erguss.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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Wärme bei Mittelohrentzündung?

von Unbekannt , 16.07.09 16:03
Hallo,
Ich habe seit fast zwei Wochen eine Mittelohrentzündung. Da die Schmerzen am Freitag einsetzten und ich eher schlecht Erfahrungen mit Notfallärzten gemacht habe, habe ich mit dem Arztbesuch bis Montag gewartet. Mir wurde Penicillin und Nasenspray verschrieben, das Penicillin ist inzwischen aufgebraucht. Dennoch kam weiterhin etwas Eiter und Blut aus dem Ohr und es schmerzt weiterhin leicht, besonders bei Berührung. Überhaupt sind die Schmerzen zwar zunächst fast ganz abgeklungen, haben aber nach mehreren Tagen wieder sehr stark eingesetzt, ehe sie nun wieder weg sind. Das und der Umstand dass die Krankheit so lange anhält macht mir Gedanken. Ich habe von Anfang an das Ohr mit einer Wärmelampe bestrahlt. Nun lese ich bei Wikipedia dass das die Entzündung schlimmer machen kann. War diese Behandlung richtig oder falsch? Liegt es vielleicht an der Wärme, dass ich immernoch Beschwerden habe?

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Re: Wärme bei Mittelohrentzündung?

von Cyberdoktor , 16.07.09 18:17
Hallo,

"Mir wurde Penicillin und Nasenspray verschrieben"
beide Massnahmen entsprechen der Standard-Therapie.

" das Penicillin ist inzwischen aufgebraucht. Dennoch kam weiterhin etwas Eiter und Blut aus dem Ohr und es schmerzt weiterhin leicht, besonders bei Berührung."
eine Mittelohrentzündung kann durchaus in einigen Fällen noch nach 2 Wochen Symptome zeigen.

" Überhaupt sind die Schmerzen zwar zunächst fast ganz abgeklungen, haben aber nach mehreren Tagen wieder sehr stark eingesetzt"
eine Wiederaufflammen der Beschwerden war ein guter Grund für die Kontrolle durch den Arzt.

" ehe sie nun wieder weg sind."
zeigt sich eine starke Besserungstendenz bzw. eine Beschwerdefreiheit, kann man normalerweise davon ausgehen, dass eine Otitis media (bald) ausgestanden ist.

"Ich habe von Anfang an das Ohr mit einer Wärmelampe bestrahlt. Nun lese ich bei Wikipedia dass das die Entzündung schlimmer machen kann."
ein Beispiel dafür, dass auch die Wikipedia-Artikel mit Vorsicht zu geniessen sind. Die Wikipedia ist eine tolle Sache, medizinische Beiträge sind aber meist nicht von einem Arzt geschrieben, man sollte Behauptungen, die nicht durch Quellenangaben belegt sind, daher kritisch sehen.

Dies gilt auch für die Frage der Wärmeanwendung bei einer Mittelohrentzündung.
Im Wikipedia-Artikel steht ohne Beleg: "Wärmeanwendung ist aufgrund der ohnehin entzündlichen Prozesse kontraindiziert.". Das kann man so pauschal definitiv nicht behaupten, es gibt diverse Entzündungen, bei denen Wärme eingesetzt wird, Wärme ist bei Entzündungen oder Infektionen nicht generell falsch. Auch bei Mittelohrentzündungen wird dieses Vorgehen als Begleitmassnahme, die dem Patienten Linderung verschaffen kann (symptomatische Therapie), in der entsprechenden Fachliteratur durchaus empfohlen.

Dementsprechend steht klipp und klar in den entsprechenden Leitlinien "Diagnosis and treatment of otitis media in children." (Institute for Clinical Systems Improvement (ICSI), Bloomington (MN), 2008 Jan.), siehe National Guideline Clearinghouse: Gabe von schmerzstillenden bzw. fiebersenkenden Mitteln, warme Kompressen auf das Ohr anwenden, Kopf hochlagern.

Wir haben daher den entsprechenden Wikipedia-Artikel geändert und die Warnung vor Wärme entfernt.

"Liegt es vielleicht an der Wärme, dass ich immernoch Beschwerden habe?"
nein, wenn die Beschwerden noch ungewöhnlich stark sind, sollte der Arzt kontrollieren. Berichten Sie uns bitte bei Gelegenheit über den weitern Heilungsverlauf.

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Re Wärme bei Mittelohrentzündung?

von Unbekannt , 22.07.09 15:59
Hallo,
Vielen Dank erstmal für Ihre Hilfe. Ich habe weiterhin die Wärmelampe benutzt und es hat mir starke Linderung verschafft. Inzwischen sind die Schmerzen beinahe völlig abgeklungen, allerdings fließt immernoch viel Eiter aus dem Ohr. Klar, zeitweise gelb. Ist das normal und wann kann ich damit rechnen, dass es aufhört?

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Re: Wärme bei Mittelohrentzündung?

von Cyberdoktor , 22.07.09 18:12
Hallo,

" Ich habe weiterhin die Wärmelampe benutzt und es hat mir starke Linderung verschafft."
das ist doch schön, wie gesagt bewirkt Wärme bei einigen Patienten eine Linderung. Der Wikipedia-Eintrag ist übrigens auch geändert, nun wird dort Wärme nicht mehr kategorisch ausgeschlossen.

"Inzwischen sind die Schmerzen beinahe völlig abgeklungen"
dies ist normalerweise ein gutes Zeichen.

" allerdings fließt immernoch viel Eiter aus dem Ohr. Klar, zeitweise gelb.
Ist das normal und wann kann ich damit rechnen, dass es aufhört?"
bei vielen Patienten fliesst auch noch nach ca. 2 Wochen ab Beginn der Erkrankung Sekret aus dem Ohr. Wenn sich dann aber gar keine Besserungstendenz zeigt, muss der HNO Arzt kontrollieren. Einige Patienten haben auch noch nach 1 Monat entzündliches Sekret im Ohr, schreiben Sie uns, wenn der Sekretfluss aufhört.

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Re Wärme bei Mittelohrentzündung?

von Unbekannt , 24.08.09 18:07
Hallo nochmal,
Nachdem nicht nur das Eitern des Ohrs kein Ende nahm, sondern auch Schmerzen, Jucken und Schwerhörigkeit dazukamen, habe ich noch einmal den Arzt aufgesucht. Mein Trommelfell war zwar verheilt, dafür war der Gehörgang entzündet. Die Ärztin hat mit antibiotischer Salbe behandelt, und nach einem Kontrolleuntersuch heute kann ich sicher sagen dass mein Ohr wieder ganz gesund ist. Na ein Glück.
Ich danke ihne nochmal vielmals für die Beratung.

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Re: Wärme bei Mittelohrentzündung?

von Cyberdoktor , 24.08.09 20:20
Hallo,

"Nachdem nicht nur das Eitern des Ohrs kein Ende nahm, sondern auch Schmerzen, Jucken und Schwerhörigkeit dazukamen, habe ich noch einmal den Arzt aufgesucht."
das war sehr richtig, wenn sich eine Zustandsverschlechterung (oder keine Besserungstendenz) zeigt, muss man stets zwecks Kontrolle zum Arzt.

" Mein Trommelfell war zwar verheilt, dafür war der Gehörgang entzündet."
das erklärt die neuen Symptome, Komplikationen dieser Art kommen leider vor.

" Die Ärztin hat mit antibiotischer Salbe behandelt"
das ist richtig.

" und nach einem Kontrolleuntersuch heute kann ich sicher sagen dass mein Ohr wieder ganz gesund ist."
prima. Danke für die nette Rückmeldung.

Beste Grüsse

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Trommelfellperforation mit Entzündung

von Unbekannt , 19.09.09 20:09
Hallo Ärzte-Team
SituationsschilderungIch bin 19-Jahre alt und habe eine Trommelfellperforation nach einem Aufschlag vom Sprungbrett ins Wasser. In der Medizinischen Hochschule haben Sie mir eine Schiene gelegt und AntibiotikaCotrim forte) zur Behandlung einer Infektion verschrieben, die ich erst am nächsten Tag besorgen konnte. Die Schiene hielt nur bis zum nächsten Tag und es floß etwas Eiter mit Blut. Trotz Perforation fließt kaum oder garnichts aus dem Ohr und ich befürchte,dass das Eiter sich staut.Habe ein seit morgens stärker werdendes Druck in den Ohren, aber keine Schmerzen. Meine Frage nunKann durch den Stau es sich verschlimmern undoder gibt es Möglichkeiten für mich das Eiter leicht raus zu bekommen?

Mit freundlichen Grüßen und Danke im Voraus

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Re: Trommelfellperforation mit Entzündung

von Cyberdoktor , 19.09.09 22:23
Hallo,

"Ich bin 19-Jahre alt und habe eine Trommelfellperforation nach einem Aufschlag vom Sprungbrett ins Wasser."
ein gar nicht mal so ungewöhnlicher Mechanismus für eine Trommelfellschädigung,
der auf das Ohr einwirkende Druck kann in dieser Situation recht gross sein.

"In der Medizinischen Hochschule haben Sie mir eine Schiene gelegt und AntibiotikaCotrim forte) zur Behandlung einer Infektion verschrieben, die ich erst am nächsten Tag besorgen konnte."
durchaus die richtige Therapie, nach einem traumatischen Trommelfellriss, insbesondere, wenn man davon ausgeht, das Schwimmbadwasser eingedrungen ist, gibt man vorbeugend (prophylaktisch) Antibiotika.

"Trotz Perforation fließt kaum oder garnichts aus dem Ohr und ich befürchte,dass das Eiter sich staut."
das muss nicht sein. Es ist doch sehr gut möglich, dass Sie, nicht zuletzt dank der Antibiotikatherapie, gar keine Infektion und auch keine Eiterbildung haben.

"Habe ein seit morgens stärker werdendes Druck in den Ohren, aber keine Schmerzen."
wenn der Druck zunimmt: kurz den Arzt kontrollieren lassen.

"Kann durch den Stau es sich verschlimmern"
es muss zu keinem Sekretstau kommen.

"oder gibt es Möglichkeiten für mich das Eiter leicht raus zu bekommen?"
nein, wenn eine Eiterableitung nötig ist, wird das der Arzt machen.

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Re Trommelfellperforation mit Entzündung

von 19-Jahre , 26.09.09 14:50
Hallo
Nach der Kontrolle bei einem Hno-Arzt wurde mitten in der Behandlung Cotrim forte abgesetzt und Ciprobeta500) und dazu CiloxanOhrtropfen) verschrieben.Der behandelnde Arzt hat gesagt,dass das Trommelfell zugewachsen wäre und nur noch die Entzündung bekämpft werden müsse.Mein Ohr ist wieder fast Gesund, ausser dem leichten Tinnitus. Danke für Ihre Antwort

MfG

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