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Dermatologie

Nach fast 4 Wochen blutet Wunde immer noch

von MissFistel , 21.04.13 20:26
Am Mittwoch werden es vier Wochen, dass meine zweite Steißbeinfistel-OP stattgefunden hat. Die erste hatte ich erst letzten November, doch leider bildete sich ein Rezidiv.

Ich bin bei einem Chirurg (hat mich nicht operiert) in Behandlung, der sich die Wunde alle zwei Tage anguckt und sie hierbei auch säubert. Ich selbst wechsele die Kompresse an dem Tag der zwischen dem Arztbesuch liegt, ebenfalls. Ich dusche nicht aus - das wurde mir im Krankenhaus zwar gesagt es täglich machen zu müssen, aber mein Chirurg meint, das müsse nicht sein. Es kommt immer ein Tropfen Lavasept in die Wunde. Das ist so denke ich in Ordnung?

Letzten Freitag meinte er, er wisse nicht weshalb es noch immer blutet. Das ist mein momentanes Problem. Beim Kompressenwechsel blutet es immer etwas, an der entfernten Kompresse ist doch auch immer noch etwas Blut. Es hat auch stark Wundwasser abgesondert (beides war bei der ersten OP nach einer Woche vorbei), was sich jetzt seit ein paar Tagen gebessert hat. Nur das Bluten hört nicht wirklich ganz auf.

Muss ich mir jetzt Sorgen machen? Woran kann das liegen?

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Re: Nach fast 4 Wochen blutet Wunde immer noch

von Cyberdoktor , 27.04.13 11:41
Hallo,

"leider bildete sich ein Rezidiv."
Rückfälle kommen leider ab und zu vor.

"dusche nicht aus - das wurde mir im Krankenhaus zwar gesagt... aber mein Chirurg meint, das müsse nicht sein."
normalerweise ist es sinnvoll, den Anweisungen der Ärzte folgen, die die OP durchgeführt haben. Das regelmässige Ausduschen gehört auch zur in der Fachliteratur ( Michael Stumpf, Reinhard Kasperk, Volker Schumpelick 2013, Operationsatlas Chirurgie, Seite 408 )genannten Standard-Nachsorge bei einem Pilonidalsinus (Steißbeinfistel).

"Tropfen Lavasept in die Wunde."
kann man so machen (ist ein antiseptisches, d.h. gegen Keime wirkendes Mittel).

"Beim Kompressenwechsel blutet es immer etwas"
ab und zu werden bei einem Wechsel der Wundauflage (oder alltäglichen Bewegungen) kleine Stücke der neuen oberflächlichen Zellschichten abgerissen, dann kann es etwas bluten. Der Wundbereich hat ja eine besonders gute Blutversorgung, bei der Heilung spriessen viele neue Blutgefässe ein.

"stark Wundwasser abgesondert...jetzt seit ein paar Tagen gebessert"
eine etwas länger anhaltende Wundsekretion ist bei einer ansonsten reizlosen Wunde nicht automatisch negativ, wichtig ist, dass der Arzt mit der Wunde zufrieden ist.

"Bluten hört nicht wirklich ganz auf. Muss ich mir jetzt Sorgen machen?"
reden Sie erneut mit dem Arzt, fragen Sie nach, ob es sich einfach um kleine Verletzungen oberflächlicher Blutgefässe handeln könnte. Es wäre schön, wenn Sie uns bei Gelegenheit hier über den weiteren Verlauf berichten würden, wir hören gern, wie es weiter geht, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Wundbehandlung

von freddy123 , 30.06.13 19:09
Hallo,

im Oktober 2011 wurde ich das erste mal wegen einer Steißbeinfistel operiert. Der Heilungsprozess verlief zunächst gut, jedoch wollte die Wunde sich nicht komplett schließen. Nach 1 1⁄2 Jahren erfolgloser Behandlung (u.a. mit Antibiotikum wegen Bakterien) sollte ich mich mal im Krankenhaus untersuchen lassen.

Der behandelnde Arzt erkannt auf den ersten Blick, dass sich dort wohl eine Rezidiv gebildet hat. Eine weiter Operation war unausweichlich und so kam ich am 29.05.2013 erneut unters Messer. Die Wunde war diesmal deutlich größer (6 x 3,5 x 1,5 cm), weshalb es mir auch ein Rätsel ist, wieso mein Chirurg, der die Wunde wöchentlich sah, diese neue Fistel nicht erkannt hat. Nach 3 Tagen im Krankenhaus durfte ich dann endlich nach hause.

Zu Beginn wurde die Wunde bis zu 5-mal täglich ausgeduscht. Als der Arzt jedoch im Urlaub war, verschrieb er mir Octenisept, das nach jedem ausduschen in die Wunde gedrückt wird. Da ich zwischenzeitlich auch bei anderen Ärzten zur Kontrolle war habe ich dementsprechend auch viele verschiedene Meinungen gehört. Meine Fragen wären:

1. Soll ich das Octenisept auch noch nach mehr als 2 Wochen anwenden? (Auf der Verpackung steht, dass man dies vermeiden sollte)

2. Ein Arzt riet mir zu Sitzbädern, ein anderer riet davon ab, da man dabei in seinen eigenen Keimen säße. Was meinen Sie?

3. Zurzeit klebe ich zum Duschen spezielle Duschpflaster aus der Apotheke über den Verband, da keine Seife in die Wunde gelangen soll. Reicht es nicht auch aus, wenn nur der Verband über der Wunde ist und nach dem Duschen die Wunde gründlich ausgespült wird? (Die Pflaster sind nicht grade die günstigsten)

Vielen Dank schonmal

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Re: Wundbehandlung

von Cyberdoktor , 02.07.13 17:24
Hallo,

"wegen einer Steißbeinfistel operiert... jedoch wollte die Wunde sich nicht komplett schließen. Nach 1 1⁄2 Jahren... Rezidiv"
wenn die Beschwerden über so lange Zeit anhalten und die Wunde sich nicht schliessen will, ist es in der Tat wahrscheinlich, dass ein Rückfall vorliegt, meist, weil bei der OP nicht das komplette Fistelgewebe entfernt werden konnte.

"Die Wunde war diesmal deutlich größer (6 x 3,5 x 1,5 cm)"
nicht ungewöhnlich, die Ärzte wollen diesmal ja weitere Rückfälle vermeiden.

"es mir auch ein Rätsel ist, wieso mein Chirurg, der die Wunde wöchentlich sah, diese neue Fistel nicht erkannt hat."
angesichts des langen Verlaufs in der Tat zu hinterfragen.

"Soll ich das Octenisept auch noch nach mehr als 2 Wochen anwenden?"
nach Anweisung des Arztes durchaus möglich, das Mittel wird unterstützend bei der antiseptischen Wundbehandlung auch bei chronischen Wunden (z.B. Dekubiti oder Abszess-Fisteln) eingesetzt, auch über wesentlich längere Zeiträume.

"Ein Arzt riet mir zu Sitzbädern, ein anderer riet davon ab, da man dabei in seinen eigenen Keimen säße."
ein Sitzbad mit einem geeigneten Mittel in einer sauberen Wanne ist bei der Heilung der Steissbeinfistel Standard und unbedenklich ( Eckhard Nagel, Dietrich Löhlein 2006, Pichlmayrs Chirurgische Therapie, Seite 163 ).

"Reicht es nicht auch aus, wenn nur der Verband über der Wunde ist und nach dem Duschen die Wunde gründlich ausgespült wird?"
normalerweise ist das nach Absprache mit dem Arzt völlig ausreichend. Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Wundbehandlung mal an der Luft heilen lassen?

von freddy123 , 06.07.13 18:27
Viele Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort

Mittlerweile sieht die Wunde immer besser aus und wir versuchen möglichst alle Haare um die Wunde herum zu entfernen, damit sich nicht noch einmal eine Fistel bildet.

Wetter bedingt habe ich jedoch nun noch ein paar weitere Fragen:

1. Ist es schlimm, wenn Schweiß in die Wunde gerät? Ich würde gerne das gute Wetter genießen, jedoch schwitze ich sehr schnell und somit wäre es unvermeidlich, dass die Wunde in Kontakt mit Schweiß kommt.

2. Welche Temperatur sollte das Wasser beim Ausduschen haben? Momentan dusche ich mit eher kaltem Wasser aus.

3. Ist ein kurzer, täglicher Spaziergang gut für die Wundheilung?

4. Sollte man die Wunde auch mal an der Luft heilen lassen (eventuell eine Kompresse drüber legen, damit keine Staub etc. hineingelangt)?

Liebe Grüße

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Re: Wundbehandlung mal an der Luft heilen lassen?

von Cyberdoktor , 09.07.13 10:39
Hallo,

"Mittlerweile sieht die Wunde immer besser aus und wir versuchen möglichst alle Haare um die Wunde herum zu entfernen, "
bitte nur nach Absprache mit dem Arzt und mit geeigneten Methoden, im Rahmen einer Körperhaarentfernung an Problemstellen wie Po oder Intimbereich können Hautinfektionen entstehen, siehe Haarentfernung: Intimrasur mit Folgen (Spiegel Online, 03.03.2013) .

"unvermeidlich, dass die Wunde in Kontakt mit Schweiß kommt."
spielt keine Rolle, kann man auch nicht vermeiden, ausserdem hat die Natur den Körper mit Reparaturmechanismen ausgestattet, die eine Heilung auch bei Hitze erlauben.

"Welche Temperatur sollte das Wasser beim Ausduschen haben? Momentan dusche ich mit eher kaltem Wasser aus."
ganz nach persönlichem Wohlgefühl: kalt oder lauwarm.

"Ist ein kurzer, täglicher Spaziergang gut für die Wundheilung?"
gemässigte körperliche Aktivität, die den Wundbereich keinen Spannungen oder sonstigen Belastungen aussetzt, ist stets wünschenswert und es sind im Allgemeinen positive Effekte (z.B. über eine gesteigerte Durchblutung) zu erwarten.

"Sollte man die Wunde auch mal an der Luft heilen lassen"
normalerweise ist es günstiger, wenn die Wundheilung in einem feuchten Milieu abläuft, siehe auch unser Themenblock Wunde feucht halten? .

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Frage zur operativen Versorgung (ambulante Narkose?)

von Unbekannt , 22.07.13 18:04
Hallo wertes Cyberdoktor-Team,

am Freitag wurde bei mir eine Steißbeinzyste festgestellt. Nachdem mein Chirurg mir eine Überweisung zum MRT gab (damit er weiß, wie stark die Ausdehnung unter der Haut ist), stellte er sofort klipp und klar fest, dass eine OP unumgänglich sei (womit ich nach vorheriger Recherche im Internet schon gerechnet hatte).

Was mich zunächst am meisten bedrückt ist die Frage der Anästhesie: kann man als Patient auf eine Vollnarkose⁄Allgemeinanästhesie beharren, auch wenn der Arzt nur eine Spinalanästhesie vornehmen möchte? Besteht bei einer ambulanten Operaion überhaupt die Möglichkeit einer Vollnarkose?

Ist es besser, die Operation in einem Krankenhaus durchführen zu lassen? Ich als Laie vermute, dass dort die Nachsorge in den ersten Tagen besser sein könnte, als bei einer ambulanten Behandlung, vor allem im Hinblick auf die Schmerzen?

Die dritte Frage betrifft den anatomischen Aspekt der Resektion: Das Gewebe wird ja bei solchen Operationen teilweise bis auf den Knochen entfernt...wird die verbleibende Höhle dann wirklich - wie in manchen Berichten steht - nur mit Narbengewebe ausgekleidet, oder regenerieren sich die entfernten Muskeln bzw. das Fettgewebe? Und wie sieht es mit Stuhlgang aus? Am Steißbein setzen (meines Wissens nach) einige Beckenbodenmuskeln an, kann es nach einer Operation u.U. zu Stuhlinkotinenz kommen?

Das wären erstmal meine wichtigsten Fragen...ich hoffe Sie können etwas aus diesem Riesenbeitrag herausfiltern :-)

Mit freundlichen Grüßen
A. Schmidt

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Re: Frage zur operativen Versorgung (ambulante Narkose?)

von Cyberdoktor , 22.07.13 20:17
Hallo,

"Steißbeinzyste...Überweisung zum MRT gab (damit er weiß, wie stark die Ausdehnung unter der Haut ist)"
es ist in der Tat sinnvoll, vor der OP die Ausdehnung mit einem MRT zu erfassen.

"stellte er sofort klipp und klar fest, dass eine OP unumgänglich sei"
wenn deutliche Symptome vorliegen, ist in der Regel meist eine OP angesagt.

"kann man als Patient auf eine Vollnarkose⁄Allgemeinanästhesie beharren, auch wenn der Arzt nur eine Spinalanästhesie vornehmen möchte?"
zwingen können Sie die Ärzte zwar nicht, es gibt aber durchaus die Möglichkeit, die Narkose für den Einzelfall anzupassen, z.B. wenn der Patient von übersteigeren Ängsten geplagt wird, reden Sie diesbezüglich einfach mal in Ruhe mit Ihrem Arzt. Allerdings ist das Narkoserisiko bei einer Vollnarkose höher.

"Besteht bei einer ambulanten Operaion überhaupt die Möglichkeit einer Vollnarkose?"
theoretisch ja, allerdings sollte die OP und Narkose unter Beachtung der grundlegenden Sicherheitsstandards durchgeführt werden, nicht jede kleine Praxis ist geeignet. Siehe z.B. Sicherheitsprobleme bei ambulanter Narkose . Im Zweifel wird man eine Vollnarkose lieber in einer Klinik durchführen lassen (durchaus auch ambulant).

"Das Gewebe wird ja bei solchen Operationen teilweise bis auf den Knochen entfernt..."
es wird je nach Einzelfall das Unterhaut-Fettgewebe bis zur abschliessenden Faszie (flächige feste Bindegewebshülle, grenzt z.B. Unterhaut von Muskeln ab) entfernt.

"wird die verbleibende Höhle dann wirklich - wie in manchen Berichten steht - nur mit Narbengewebe ausgekleidet, oder regenerieren sich die entfernten Muskeln bzw. das Fettgewebe?"
Muskeln werden normalerweise nicht entfernt, es wird Gewebe bis zur begrenzenden Faszie entnommen. Der Defekt wird aber in der Tat mit Binde- bzw. Narbengewebe aufgefüllt. Übrigens können sich weder Muskel- noch Fettgewebe in grösserem Umfang neu bilden.

"Am Steißbein setzen (meines Wissens nach) einige Beckenbodenmuskeln an, kann es nach einer Operation u.U. zu Stuhlinkotinenz kommen?"
diese Nebenwirkung ist normalerweise nicht zu erwarten, im üblichen Zystenbereich setzen keine für die Kontinenz zuständigen Muskeln an.

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Steißbeinfistel wo Operation mittels Laser

von XOX , 16.11.13 22:56
Bei meiner Freundin wurden Mitte 2011 auch Steißbeinfisteln festgestellt. Da lag jedoch eine Entzündung vor, sodass keine OP erfolgen konnte. Neuerdings hat sie wieder Schmerzen. Gibt es im Hamburger Raum auch Kliniken die die Operation mittels Laser durchführen? Konnte nur eine in Süddeutschland finden die es macht. Auch Pit Picking scheint in Norddeutschland, zumindest laut den Infos die ich finden konnte, eher selten praktiziert zu werden. Konnte da nur Dr Roehrig in Bremen finden. Wo bekommt man eine Ärzteliste und die entsprechenden Behandlungsmethoden?

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Re: Steißbeinfistel wo Operation mittels Laser

von Cyberdoktor , 17.11.13 10:34
Hallo,

"Wo bekommt man eine Ärzteliste und die entsprechenden Behandlungsmethoden?"
leider gibt es unseres Wissens keine Liste für spezielle Behandlungsmethoden, Sie müssen entweder in der Kliniken anfragen oder im Internet recherchieren.

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