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Dermatologie

Re: Delle Oberarm nach Cortison-Spritze

von Unbekannt , 22.05.12 08:23
Ich kann das nur bestätigen. Ich lasse mir jedes Jahr eine Kortisonspritze geben zur Heuschnupfenzeit. Und es hat sich jedesmal eine Delle an der Stelle gebildet. Aber keine Angst, diese verschwindet nach einem halben Jahr wieder. Der Körper braucht einfach nur zeit sich etwas zu regenerieren.

Wie gesagt habt keine Angst und lasst euch auf gar keinen Fall unters Messer legen. Notfalls 1-2 Kilo zulegen und nicht an der Delle rumm machen (also von massieren wirds nicht besser) ... abwarten und tee trinken.

Liebe Grüße

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Re: Delle Oberarm nach Cortison-Spritze

von Unbekannt , 25.09.12 10:14
Hallo,

ich habe im März diesen Jahres eine Cortisonspritze in Thailand bekommen, da ich einen stark entzündeten Moskitostich hatte. Im August nahm ich die bis dahin kleine Delle am Po wahr - diese ist jedoch in den letzten vier Wochen extrem groß geworden. Die Haut ist bläulich und ich bilde mir ein dort auch Schmerzen zu haben. Meine Frage ist nun

a)
wie lange dauert es in etwa bis der Prozess des Gewebeabbaus beendet ist?
von März bis September sind es ja nun schon 6 Monate)

b)
Können durch den Gewebeabbau Schmerzen entstehen ?

c)
Wie lange sollte man dem Körper Zeit geben ehe man über eine OP⁄Unterspritzung etc. nachdenkt (bin 41 J.)

Vielen Dank für die Info vorab und
viele Grüße

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Re: Delle Oberarm nach Cortison-Spritze

von Cyberdoktor , 26.09.12 17:09
Hallo,

"ich einen stark entzündeten Moskitostich hatte. Im August nahm ich die bis dahin kleine Delle am Po wahr"
wenn es sich um einen Untergang von Fettgewebe als Reaktion auf eine Cortisonspritze handelt, ist das nicht ungewöhnlich, der Schaden kann sich über Monate entwickeln.

Nach Injektion: Fettgewebsuntergang im Oberschenkelbereich.
(Vorschau, Bild ist mit grösserer Ansicht verlinkt). Falls das Bild nicht angezeigt wird, bitte später erneut versuchen (Server überlastet). Bild: DermAtlas


Übrigens wird der Gesässbereich gemäss der aktuellen Fachliteratur nicht mehr als geeigenter Ort für Routine-Injektionen angesehen ( Monatsschrift Kinderheilkunde Volume 149, Number 9, 954-964, Ist eine routinemäßige intragluteale Impfung heute noch angebracht? ). Vor einer Gabe an dieser Stelle sollte stets eine zweite ärztliche Meinung eingeholt werden.

"diese ist jedoch in den letzten vier Wochen extrem groß geworden. Die Haut ist bläulich und ich bilde mir ein dort auch Schmerzen zu haben."
bei einer Zustandsverschlechterung bietet es sich an, den Hautarzt kontrollieren zu lassen, er wird prüfen, ob allein die Cortisongabe dahinter steckt oder z.B. im diesem Bereich eine Fremdkörperreaktion abläuft (dabei reagiert das Immunsystem auf eingeschleppten Schmutz oder Fremdstoffe).

"wie lange dauert es in etwa bis der Prozess des Gewebeabbaus beendet ist? von März bis September sind es ja nun schon 6 Monate)"
6 Monate sind nicht ungewöhnlich, normalerweise verlangsamt sich dann aber der Abbau und die Delle erreicht ihre Endgrösse. In Einzelfällen kann es noch für einige Monate zu einer Vertiefung kommen.

"Können durch den Gewebeabbau Schmerzen entstehen ?"
meist schmerzfrei, wenn Fett- und Bindegwebe untergeht bzw. Narbengewebe einspriesst, können aber im Einzelfall Nerven irritiert werden (z.B. durch Zugkräfte im Defektbereich) und es kommt zu Schmerzen, eine Kontrolle ist bei neuen Beschwerden aber stets sinnvoll.

"Wie lange sollte man dem Körper Zeit geben ehe man über eine OP⁄Unterspritzung etc. nachdenkt (bin 41 J.)"
Wnen der Befund über längere Zeit stabil ist, kann man durchaus noch darauf hoffen, dass im Einzelfall durch körpereigene Reparaturmechanismen die Delle etwas ausgeglichen wird (kann durchaus ein Jahr dauern, siehe einige Patienenberichte oben im Themenblock). Eine Unterspritzung liefert nicht in allen Fällen befriedigende Ergebnisse, ausserdem muss die Behandlung normalerweise wiederholt werden. Eine OP kann zu neuen Komplikationen führen (z.B. Narben). Auf jeden Fall sollte vor einem Eingriff eine zweite ärztliche Meinung eingeholt werden.

Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Delle Gesäss nach Cortison-Spritze

von Unbekannt , 10.10.12 18:08
Hallo :-)

Gut zu wissen dass ich nicht alleine davon betroffen bin. Ich habe im Mai wegen Allergie eine Cortisonspritze in den Gesäßmuskel bekommen. Der Muskel wurde wohl verfehlt :-⁄
Vor 6 Wochen ist mir eine kleine Delle aufgefallen. Nun hat sie einen Durchmesser von gut 4 cm. Muss ich damit rechnen dass die noch größer wird?
Und hat die Größe dieser Delle etwas mit der Dauer des Heilungsprozesses zu tun?

Liebe Grüße :-)

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Re: Delle Gesäss nach Cortison-Spritze

von Cyberdoktor , 11.10.12 16:03
Hallo,

"Muss ich damit rechnen dass die noch größer wird?"
kann man leider auch Monate nach der Injektion noch nicht ausschliessen.

"Und hat die Größe dieser Delle etwas mit der Dauer des Heilungsprozesses zu tun?"
in einigen Fällen bessert sich der Hautzustand nach einiger Zeit (z.B. nach einem Jahr), bei vielen Patienten bleibt aber einer Heilung aus. Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Re: Delle Gesäss nach Cortison-Spritze

von Unbekannt , 11.10.12 16:32
Danke für die schnelle Antwort.

Ich werde weiter berichten :-)

Viele Grüße

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Gewebenekrose durch Cortison - auch am Fuß...

von tiger1000 , 24.05.13 00:39

Ich bin Ballettlehrerin und habe seit über einem Jahr Beschwerden im hinteren Sprunggelenk, Verdacht auf hinteres Impingement⁄ Entzündung der Schleimbeutel durch Muskeldysbalancen o.ä. (kein Os Trigonum)..., typische Überstreckung des Fußes sehr schmerzhaft. Habe 9 Monate Diclofenac 75 mg genommen, max 3x⁄Woche nach Bedarf und um unterrichten zu können.
Heilversuche durch Physiotherapie, Schmerztherapie nach Liebscher Bracht, Trainingsstopp seit 4 Monaten und weitestgehende Schonung beim Unterrichten, komplette Rolfing-Therapie beim Osteopathen. Alles ohne Erfolg.
Die konsultierten Ärzte waren mir alle zu Oberflächlich: Röntgenuntersuchung im Hinblick auf Fersensporn war negativ also keine weitere Untersuchung. Der zweite Arzt überredete mich zu einer Haglundferse (und einer aufwändigen OP), die ich aber laut Doc III gar nicht habe.
Diclofenac hat zwar prima die Schmerzen weggedämpft aber die Ursache nicht behoben. Habe ich also im Zuge der Rolfingbehandlung abgesetzt.
Doc II hatte als Alternative zur OP die Cortisonspritze genannt, die für mich in diesem Bereich des Fußes aus Angst vor Schädigung der Achillessehne zunächst gar nicht in Frage kam. Nach weiteren schmerzhaften Wochen und weiterem Arzttermin erhielt ich die Versicherung, dass die Injektion weit neben der Sehne verabreicht würde, Ziel: Schleimbeutel direkt hinter Talus, also NICHT ins Gelenk. Die Injektion erfolgte hinter dem Innenknöchel 1x quer durch und auf mehreren Ebenen und war sehr schmerzhaft.
Seit dem nächsten Tag Schmerzen bei bereits geringer Belastung. Diesmal Probleme beim Strecken UND Beugen Strahlt von Einstichstelle Richtung Wade hoch. Dort punktuelle stechende Schmerzen. Machmal ist ein einfaches Auftreten kaum noch möglich und selten ist ein Tag halbwegs beschwerdefrei. Wie gesagt: Ich bin Ballettlehrerin, selbständig mit 19 Kursen pro Woche Weiterer Arzttermin nach 2 Wochen: Termin für MRT zum Ausschluss einer Teilruptur der Achillessehne. Wochen später: Befund negativ, Schmerzen da. Wieder die Frage: OP oder Cortison. Ich war verzweifelt und nahm abermals das Cortison an. Gleiche Injektionstechnik. Keine Besserung - im Gegenteil.
3 Wochen später Termin bei Doc III, der über Diagnose und bisherige Therapie nur den Kopf schüttelte. Wieder Termin für MRT, um ursprüngliches Impingement zu untersuchen. Ab jetzt Zustand immer schlimmer: Hör- und spürbares Knirschen im Sehnenbereich bei jeder Fußbewegung, auch bei Berühren des Unterschenkels innen. Immer wieder Stechen in der Wade. Rötung an der Achillesferse, dort aber keine Schmerzen. Dünner transparenter werden der Haut um Einstichstelle und feines Ablösen der ersten dünnen Hautschicht.
Starkes Einsinken in diesem Bereich. Bereich um Sehne ist oberhalb der Ferse schon ganz dünn. Die Delle und alles drumherum ist sehr berührungsempfindlich. jegliches Tragen von Schuhen reibt unangenehm. Zeitweise muss ich sehr stark humpeln. Arbeiten wird immer schwieriger
Dazu kommt: Seit 2 Monaten (3 Wochen nach erster Injektion) Zyste am Eierstock und Dauerblutungen, kein Zyklus
Heute MRT-Besprechungstermin mit Doc III. Überreste der Cortisongabe im Bild erkennbar (etwaiges Impingement zur Zeit uninteressant...).
Diagnose: Gewebenekrose, kann man nichts machen. Er interessiert sich für das genaue Mittel und die verabreichte Dosis, meinte, dass man solch kristallines Cortison auf gar keinen Fall in Nähe einer Sehne spritzen darf Da gäbe es andere, flüssige Formen...

Lange Geschichte - kurze Frage: Alle schreiben hier über Fettgewebsnekrose. Kann der Gewebverfall auch auf andere Gewebearten übergehen, z.B: Bindegewebe Sehnen? Denn viel Fett gibt es dort ja nun gar nicht.
Was kann ich bloß tun?
Wieso spritzt ein Arzt so ein aggressives Cortison so dicht an meine Sehne?? Er kennt meinen Beruf Die Sehne ist sehr gefährdet.
Wenn ich nach dem genauen Mittel frage, ist es sicher, dass er mir die Wahrheit sagt oder gibt es die Möglichkeit, das zu verschleiern? Auch in der Akte, falls ich diese einfordere. Welche Schritte soll ich einleiten? Meine Existenz steht auf dem Spiel

Sorry für lange Geschichte, ist gerade alles so frisch...

Danke,

Tänzerin

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Re: Gewebenekrose durch Cortison - auch am Fuß...

von Cyberdoktor , 24.05.13 16:20
Liebe Tänzerin,

"Ballettlehrerin und habe seit über einem Jahr Beschwerden im hinteren Sprunggelenk"
typische Beschwerden in Ihrem Beruf, die Belastungen für den Bewegungsapparat sind ja beträchtlich.

"9 Monate Diclofenac... nach Bedarf und um unterrichten zu können."
wenn Sie in dieser Zeit das Gelenk trotz des Warnsignals Schmerz weiter beansprucht haben, würde das einer Besserung (bei Beschwerden, die nicht auf dauerhaften Schäden beruhen) im Wege stehen, bzw. den Zustand verschlechtern, auch bei nur gelegentlichen Belastungen.

"Physiotherapie, Schmerztherapie... Trainingsstopp seit 4 Monaten und weitestgehende Schonung beim Unterrichten... ohne Erfolg."
bei sehr hartnäckigen Symptomen muss man je nach Einzelfall nicht nur weitestgehend, sondern komplett schonen. In der Praxis benötigen Patienten mit durch sportliche bzw. berufliche Belastungen ausgelösten Beschwerden oft viel Geduld, d.h. der Heilungsverlauf kann sich über ein Jahr und länger hinziehen. Wenn konservative Massnahmen nicht helfen, wird der Arzt prüfen, ob eine Operation Abhilfe verspricht. Stecken allerdings irreparable Schäden (Abnutzung, d.h. ein Gewebeverbrauch, evt. auch so diskret, dass in bildgebenden Verfahren keine dramatischen Defekte zu sehen sind) hinter den Schmerzen, kann es in einigen Fällen durchaus sein, dass ein Punkt erreicht ist, wo eine komplette Heilung nicht mehr möglich ist. Dann würden bei neuen Belastungen wieder Missempfindungen auftreten (auch Operationen können keine Wunder vollbringen) und es muss versucht werden, einen weiteren Verschleiss zu meiden bzw. Strategien zur Schmerzbewältigung zu finden.

"Fersensporn negativ also keine weitere Untersuchung. Der zweite Arzt...Haglundferse... die ich aber laut Doc III gar nicht habe."
da gilt doch scheinbar wieder die alte Weisheit : drei Ärzte - fünf Meinungen. Ist den Ärzten aber nicht unbedingt vorzuwerfen, Ihre Beschwerden sind nicht spezifisch für eine einzelne Erkrankung, es kommen einfach viele Auslöser in Frage. Der betroffene Bereich ist extrem komplex, viele anatomische Strukturen spielen zusammen, eine einfach Zuordnung Schmerz - Einzelstruktur ist oft nicht möglich, es kommt oft vor, dass sich die Verdachtsdiagnosen dann ändern.

"Diclofenac hat zwar prima die Schmerzen weggedämpft"
darum ist es für die Betroffenen oft verlockend, weiter zu belasten.

"aber die Ursache nicht behoben."
wenn ein ernsteres Problem (z.B. Verschleiss) vorliegt: kann es nicht.

"Doc II hatte als Alternative zur OP die Cortisonspritze genannt"
die lokale Steroidinjektion gehört zum Standard-Programm bei derartigen Beschwerdebildern. Liegt nur eine belastungsbedingte Entzündung vor, kann Cortison sogar zu einer Heilung führen, stecken allerdings strukturelle Probleme wie ein Impingement dahinter, treten die Schmerzen weiter auf, dann hilft die Reaktion auf die Injektion dem Arzt aber evt. bei der Diagnosestellung Nikolaus Wülker, Michael Stephens, Andrea Cracchiolo 2009, Operationsatlas Fuß und Sprunggelenk, Seite 247 ).

"Injektion war sehr schmerzhaft. Seit dem nächsten Tag Schmerzen bei bereits geringer Belastung."
die Injektion ist oft mit deutlichen Schmerzen verbunden, das Gebiet ist gut mit sensiblen Nerven versorgt. In den Tagen nach dem Eingriff kann es auch zu zusätzlichen Schmerzen kommen, z.B. weil die Spritze zwangsläufig auf dem Weg zum Zielort umliegendes Gewebe verletzt, es kommt zu einer Schwellung, Nerven werden gereizt. Hält eine Zustandsverschlechterung aber länger an, muss nach den Ursachen gesucht werden, z.B. Fehler bei der Injektion.

"MRT zum Ausschluss einer Teilruptur der Achillessehne."
an diese Möglichkeit musst in der Tat ebenfalls gedacht werden. Wie gesagt: komplexe Gelenkstrukturen auf engem Raum, diverse Komponenten können geschädigt sein.

"Wieder Termin für MRT, um ursprüngliches Impingement zu untersuchen."
erstaunlich, dass diese Möglichkeit nicht bereits beim ersten Termin geprüft wurde.

"Rötung an der Achillesferse...Dünner transparenter werden der Haut... Starkes Einsinken in diesem Bereich."
Warnsignale, die eine Kontrolle und Dokumentation erfordern, die Schilderung passt zu einer Entzündung bzw. einem Gewebeuntergang nach fehlerhafter Injektion.

"Dazu kommt: Seit 2 Monaten (3 Wochen nach erster Injektion) Zyste am Eierstock und Dauerblutungen, kein Zyklus"
bei starkem Stress gerät der Zyklus sehr häufig durcheinander (siehe z.B. Starke Zwischenblutung trotz Pille. Stress? ), besprechen Sie mit dem Frauenarzt, ob Ihre erheblichen Belastungen als Auslöser in Frage kommen.

"Diagnose: Gewebenekrose, kann man nichts machen."
man muss dann in der Tat auf die Selbstheilung hoffen. Kann je nach Einzelfall auch noch nach 6-30 Monaten eintreten.

"meinte, dass man solch kristallines Cortison auf gar keinen Fall in Nähe einer Sehne spritzen darf"
es wird in der Literatur in der Tat diskutiert, dass Kortikoide in schwer löslicher Form zu Kristallablagerungen im Sehnenbereich führen können, dann könnte Sehne spröde werden und leichter reissen ( Shrier I et al. 1996: "Achilles tendonitis: are corticosteroid injections useful or harmful?" ), auch kann dann das umgebende Gewebe geschädigt werden. Wenn Kortikoide in Weichteile verabreicht werden, dann vorzugsweise in leicht löslicher Zubereitung ( PATRICIA J. PAPADOPOULOS 2009: "Soft tissue atrophy after corticosteroid injection" ).

"Kann der Gewebverfall auch auf andere Gewebearten übergehen, z.B: Bindegewebe"
ja. Es wird diskutiert, dass Kortison die Blutversorgung ändert, dann wäre auch Bindegewebe betroffen. Die Sehen selbst schrumpft aber eher nicht.

"Denn viel Fett gibt es dort ja nun gar nicht."
dort ist auch ein Fettpolster.

"Was kann ich bloß tun?"
Ihre Zweifel am bisherigen Behandlungsverlauf sind vermutlich nicht ohne Grundlage, Sie sollten den Fall unbedingt prüfen lassen. Lassen Sie den aktuellen Zustand dokumentieren, wenden Sie sich dann an eine Schlichtungstelle der Ärztekammer. Siehe unser Themenblock Patientenrechte, dort nennen wir Ansprechpartner und erläutern auch die Auskunftspflicht

"Wenn ich nach dem genauen Mittel frage, ist es sicher, dass er mir die Wahrheit sagt oder gibt es die Möglichkeit, das zu verschleiern?"
muss alles in der Akte eingetragen sein, der Arzt gefährdet seine Zulassung wenn er das manipuliert und macht sich strafbar. Verlangen Sie einfach Zugang zur Akte, ohne die spezielle Fragestellung zu erläutern, Sie müssen sich nicht auf das Kortison beziehen, kopieren Sie alle Dokumente.

"Meine Existenz steht auf dem Spiel"
dann sollte bereits jetzt zusätzlich zu den oben genannten Schritten ein Vorgespräch mit einem Anwalt gesucht werden. Es wäre schön, wenn Sie uns nicht vergessen und demnächst hier über den weiteren Verlauf berichten, wir wissen gern, wie es weiter geht und Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Gewebenekrose durch Cortison - auch am Fuß...

von tiger1000 , 25.05.13 12:50
Lieber CyberDoc,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Bevor ich diese erhalten hatte, rief ich schon in der Praxis an, um nach dem verabreichten Medikament zu fragen und die Auskunft durch Arzthelferin war problemlos. Wie Doc III befürchtet hatte, handelt es sich dabei tatsächlich um das Cortisonpräparat Triam 40 gemischt mit dem Lokalanästhetikum Scandicain 1%.
Da steht ja sogar im Beipackzettel, dass eine Verabreichung in Gewebe unbedingt vermieden werden sollte, es sei eher für die Injektion IN größere Gelenke geeignet.
Doc III war gestern nicht zu erreichen, da OP-Tag. Warte auf Montag.
In der Zwischenzeit habe ich schon Kontakt mit meiner Krankenkasse aufgenommen. Vielen Dank auch für Ihren Link zu den Patientenrechten. Habe auch schon einen Tipp bekommen für Anwälte, die sich auf diesem Gebiet auskennen... Mist

Tja, das Problem als selbstständige Ballettlehrerin ist, das ich (wie die meisten anderen Honorarkräfte auch) nur für tatsächlich geleistete Arbeit bezahlt werde... Logisch, würde man in die Zukunft blicken können und wüsste schon vorher, dass eine strikte mehrwöchige Pause mit Schienung des Fußes und 6 wöchigem völligen Verdienstausfall immer noch die beste Lösung ist, würde die Entscheidung dafür auch leichter fallen Vor allem in Anbetracht der jetzigen dramatischen Situation. Und auch die anteilige Honorarerstattung für die weitere Krankheitszeit durch die Krankenkasse ist mehr als lau. Leider sind die Kosten für eine bessere Versicherung als die Standartversicherung enorm hoch...
Da ist die Devise was nicht sein darf ist auch nicht für ne Weile einfacher und bisher habe ich auch alle Zipperlein mit Geduld gut überstanden. Die meisten lästigen Defekte heilten sich nach ca. 9 Monaten selber - komplett.

Heute sind die Schmerzen erträglich bis auf die Momente, in denen das Gelenk instabil wird oder blitzartige Schläge vom Innenfuß bis in den hinteren Oberschenkel oberhalb der Kniekehle ziehen. In etwa so, wie Ischiasbeschwerden nur von unten nach oben - sonderbar

Im zweiten MRT wurde auch noch etwas auffälliges gefunden, doch dieser Befund ist im Augenblick zunächst zweitrangig: Bandförmiges Ganglion dorsal um die Sehne des Musculus flexor hallucis longus und bis in den distalen Muskel hineinreichend, 3 cm lang und 0,7 cm breit.
Mittlerweile bemerke ich auch eine Beule ca. 5 cm von der Einstichstelle entfernt. Circa zwischen Innenknöchel und Längsgewölbe.
Kann das auch damit zu tun haben? Hatte zuvor nie Beschwerden und jetzt halt überall...

Desweiteren beginne ich eine homöopathische Ausleitungstherapie. Nutzen hin oder her - aber gar nichts tun zu können, machtlos zu sein ist auch schlimm vor allem für die Psyche.

Herzliche Grüße

Tänzerin

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Re: Gewebenekrose durch Cortison - auch am Fuß...

von Cyberdoktor , 28.05.13 12:34
Liebe Taenzerin,

"Cortisonpräparat Triam 40 gemischt mit dem Lokalanästhetikum Scandicain 1%...Beipackzettel, dass eine Verabreichung in Gewebe unbedingt vermieden werden sollte, es sei eher für die Injektion IN größere Gelenke geeignet."
dann ist der Einsatz in Ihrem Fall kritisch zu sehen.

"selbstständige Ballettlehrerin...nur für tatsächlich geleistete Arbeit bezahlt werde... strikte mehrwöchige Pause..."
Ihre Bedenken sind in dieser Situation gut nachzuvollziehen, leider kann der behandelnde Arzt den Erfolg dieser Massnahme nicht garantieren.

"Die meisten lästigen Defekte heilten sich nach ca. 9 Monaten selber - komplett."
da stimmen wir zu, nach Absprache mit dem Arzt kann man oft abwarten, wenn allerdings der Bewegungsapparat Warnsignale sendet, kann eine weitere Belastung gegen den Schmerz Schäden vergrössern.

"Bandförmiges Ganglion dorsal um die Sehne des Musculus flexor hallucis longus"
ein sehr häufiger Zufallsfund, ein Ganglion (auch Überbein, an Sehnen Sehnenscheidenhygrom genannt) entsteht oft bei Überbeanspruchungen der entsprechenden Gelenke bzw. Sehnen als Aussackung der Gelenkkapsel oder Sehnenscheide, kann an diversen Gelenken auftreten, siehe z.B. Knochenausbuchtung Handgelenk Ganglion? . Wird die Belastung reduziert, kann sich in einigen Fällen das Ganglion zurückbilden.

"Mittlerweile bemerke ich auch eine Beule ca. 5 cm von der Einstichstelle entfernt. Circa zwischen Innenknöchel und Längsgewölbe."
wenn der Arzt dort nicht gespritzt hat: Zusammenhang der Cortisongabe eher unwahrscheinlich (aber nicht auszuschliessen), evt. nur ein Zufallsfund, weil Sie jetzt ganz genau hinsehen. Muss sich der Arzt bei der Befunddokumentation ansehen.

"Desweiteren beginne ich eine homöopathische Ausleitungstherapie. Nutzen hin oder her "
warum auch nicht, einige Patienten fühlen sich anschliessend ja besser.

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