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Dermatologie

Re: zerstörtes Fettgewebe nach Cortison-Spritze?

von Unbekannt , 25.07.13 08:49
Ich bin zum Anwalt gegangen... die Sache laeuft und ich bestehe auf Schmerzensgeld.. Bin gerade mal 21jahre jung und finde sowas unter aller sau, dass die Arzthelferinnen so wenig Erfahrung mitbringen

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Dokumentation Aufklärung

von Unbekannt , 29.08.13 14:17
Hallo Unbekannt, (und auch Hallo an das Arzt-Team, da ich auch sehr interessiert bin, wie die Dokumentationspflicht in der Praxis aussieht...)

ich bin sehr daran interessiert, wie Deine Chancen stehen
Vor allem in Bezug auf mangelnde Risikoaufklärung seitens des Arztes.
Ich wurde auch nicht über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt. Im Gegenteil, ich habe sogar direkt nachgefragt und es wurde verneint Bei mir ging es um die konkrete Frage nach möglichen Sehnenschäden im Fuß bei Injektion in Schleimbeutel. Und nach mehrmonatiger Quälerei mit diversen Folgen der Spritzen (u.a.Gewebsnekrosen) jetzt der Super-GAU: Achillessehnenriss.
Aus einer heilen Sehne ist eine kaputte Sehne geworden

Die Frage ist, was in der Behandlungsakte dokumentiert wurde. Wenn Arzt einträgt, es sei aufgeklärt worden, ist es doch extrem schwierig für den geschädigten Patienten das Gegenteil zu beweisen... Oder?
Bei Dir wäre es Aufklärungspflicht gewesen, das Risiko des Gewebsuntergangs anzusprechen.
Nebenbei bemerkt sind diese Injektionen allgemein hoch riskant, da es zu deutlich mehr und dramatischen Infektionen kommt (das Kortikoid hemmt nämlich den gesamten Gewebestoffwechsel und nicht nur die Entzündung - ganz einfach ausgedrückt...) als bei normalen Spritzen.
Wusste ich auch nicht..

In diesem Sinne und viel Erfolg,

tiger

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Re: Dokumentation Aufklärung

von Cyberdoktor , 30.08.13 10:10
Hallo,

"Folgen der Spritzen (u.a.Gewebsnekrosen) jetzt der Super-GAU: Achillessehnenriss... Wenn Arzt einträgt, es sei aufgeklärt worden, ist es doch extrem schwierig für den geschädigten Patienten das Gegenteil zu beweisen... Oder?"
grundsätzlich muss der Arzt in Streitfällen belegen, dass aufgeklärt wurde. Geeignet wäre eine handschriftliche Zusammenfassung des Gespräches bzw. Nennung von wichtiger Risiken in der Patientenakte, ein Einwort-Eintrag wie "aufgeklärt" würde vor Gericht normalerweise eher nicht ausreichen.

Wenn befürchtet wird, dass Akten manipuliert werden, sollte Akteneinsicht verlangt werden, ohne konkret auf die Aufklärungsproblematik Bezug zu nehmen.

Im Falle von Kortikoid-Injektionen wird in der Literatur eine umfangreiche Aufklärungspflicht bejaht, insbesondere über eine Gewebeatrophie (Gewebeuntergang) und alternative Behandlungsmöglichkeiten ist der Patient zu informieren ( Holland, Christian 2012: "Septische und aseptische Komplikationen in Verbindung mit Kortikoid-Injektionen: Eine Auswertung von 278 einschlägigen Fällen der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Jahre 2005–2009" ).

Hat der Arzt die Aufklärung über mögliche Risiken der ärztlichen
Maßnahme unterlassen, ist die Voraussetzung für die Einwilligung des Patienten in die Behandlung nicht gegeben. Ausserdem steht im oben geschilderten Fall die Frage im Raum, ob zusätzlich ein Behandlungsfehler vorliegt, d.h. ein für den Injektionsort nicht geeignetes Mittel gewählt wurde. Sollte man mit Gutachterkommission und Anwalt klären.

"es zu deutlich mehr und dramatischen Infektionen kommt...als bei normalen Spritzen."
korrekt. Die örtliche Abwehrfähigkeit des Immunsystems wird gehemmt (Entzündungen sind ja Teil der Immunantwort).

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anhaltender Gewebeschwund an der Stirn nach Korti

von Nebel , 12.12.13 17:06
Sehr geehrte Damen und Herren
Ein renommierter Arzt in Bern⁄Schweiz hat mir über 8 Jahre lang eine Stirnnarbe korrigiert. Nach Injektion von Cortison hat sich das Gewebe verändert und ich musste einen grossen Gewebeschwund feststellen. Laut Dr. ist dies nicht auf das Cortison zurückzuführen (). Könnten Sie mir bitte helfen, ich bin sehr verzweifelt. Soll ich das fehlende Gewebe mit Hyaluronsäure aufspritzen lassen? Oder gibt es andere Möglichkeiten?
Vielen Dank
Nebel

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Re: anhaltender Gewebeschwund an der Stirn nach Korti

von Cyberdoktor , 12.12.13 19:56
Hallo,

"Nach Injektion von Cortison hat sich das Gewebe verändert und ich musste einen grossen Gewebeschwund feststellen."
leider kann eine Kortison-Injektion auch im Gesichtsbereich zu einem Gewebeuntergang führen.

"Laut Dr. ist dies nicht auf das Cortison zurückzuführen"
es ist uns schleierhaft, wie der Arzt das so kategorisch ausschliessen will, in der Literatur wird das als typische Kortison-Nebenwirkung genannt, siehe auch die Patientenbeiträge in diesem Themenblock.

"Könnten Sie mir bitte helfen, ich bin sehr verzweifelt."
holen Sie eine zweite ärztliche Meinung ein, im Zweifel auch bei einer Schlichtungsstelle der ärztlichen Standesvereinigung.

"Soll ich das fehlende Gewebe mit Hyaluronsäure aufspritzen lassen? "
in der Regel keine Lösung auf Dauer, wird abgebaut. Vor einer Therapie ist auch hier eine Zweitmeinung sinnvoll.

"Oder gibt es andere Möglichkeiten?"
evt. füllt der Körper den Defekt langsam wieder mit Binde-, Fett- oder Narbengewebe auf.

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Re: zerstörtes Fettgewebe nach Cortison-Spritze?

von Unbekannt , 26.04.14 07:39
Hallo

Bekam vor 2 Monaten eine Cortisonspritze in den Oberarm Alles rundherum wurde blau. Konnte 4 Nächte nicht auf dieser Seite liegen. Nun ist das blau langsam weg und es ist eine große Delle entstanden die bis zum Muskel runter geht. :-( hoffe sie wird nicht noch größer. Spüre auch manchmal wie das Gewebe zurück geht. Wirklich sehr traurig das ich nicht darüber aufgeklärt wurde. Dann hätte ich es bestimmt in den Po machen lassen
....

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Delle Oberschenkel nach Triam

von Unbekannt , 22.05.14 15:48
Habe gerade für das Forum geschrieben, wollte Sie als Ärzteteam auch noch befragen:
BEI MIR DAS GLEICHE: tiefe Delle am rechten Oberschenkel, ca. 2 cm mit Durchmesser von 10 cm was ist zu tun?

Wird dies noch fortschreiten? DANKE

Ich bin ebenfalls nicht aufgeklärt worden, habe diese (Triam) vor ca. 1 Jahr wegen Heuschnupfen gespritzt bekommen. Sehr erschreckend, diese Delle
VIELEN DANK

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Re: Delle Oberschenkel nach Triam

von Cyberdoktor , 23.05.14 09:19
Hallo,

"was ist zu tun?"
man kann normalerweise leider nur abwarten.

"Wird dies noch fortschreiten?"
nach so langer Zeit ist der Gewebeuntergang normalerweise gestoppt und es setzen mit etwas Glück evt. körpereigene Reparaturmechanismen ein (normalerweise kann sich Fettgewebe bei einem umfangreichen Defekt aber nicht komplett regenerieren).

"Ich bin ebenfalls nicht aufgeklärt worden"
Ihnen wurde ein Glucocorticoid verabreicht, da gibt es eine Aufklärungspflicht! Ist das unterblieben, könnten Sie sich an die Schlichtungsstelle der Ärztekammer wenden. Siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock.

Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Re: Delle Oberschenkel nach Triam

von Unbekannt , 27.05.14 00:44
Danke für Ihre Antwort. Ich gehe morgen zu diesem Arzt und werde ich erst mal darüber befragen, was er denn zu dieser Delle sagt. Dann sehe ich weiter, was möglich ist. Ich habe gelesen, dass KALIUM PHOSPHORICUM, sowohl als Schüssler- Salze (in Form von Pulver oder Tabletten) als auch als CREME helfen soll, bei Gewebenekrose zur Unterstützung des Gewebeaufbaus, sofern irgendwie möglich.
Werde es damit unterstützend versuchen. Ich schreibe wieder, sofern ich etwas mehr weiß.

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Re: Delle Oberschenkel nach Triam

von Cyberdoktor , 27.05.14 08:59
Hallo,

"Ich gehe morgen zu diesem Arzt und werde ich erst mal darüber befragen, was er denn zu dieser Delle sagt."
wird ein Fehler vermutet, kann es sinnvoll sein, das weitere Vorgehen vorab mit einem Anwalt zu besprechen, z.B. ob zunächst ohne Angabe von Gründen und ohne Gespräch Einsicht in die Patientenakte verlangt wird und man direkt eine Kopie anfertigt (z.B. Foto mit Smartphone), sodass die Möglichkeit ausgeschlossen wird, dass noch nachträgliche Änderungen in der Dokumentation vorgenommen werden (z.B. Aufklärungsvermerke).

"Ich habe gelesen, dass KALIUM PHOSPHORICUM, sowohl als Schüssler- Salze (in Form von Pulver oder Tabletten) als auch als CREME helfen soll, bei Gewebenekrose"
klingt aus ärztlicher Sicht leider nicht plausibel, entweder ist der Defekt so gestaltet, das der Körper das selbst langsam reparieren (auffüllen) kann, oder es bleibt bei einer Restdelle. Die genannten Mittel können ja kein Gewebe ersetzen.

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