Hallo,
"ich habe seit einem jahr das hormonimplantat implanon. Alles läuft gut, keine nebenwirkungen, keine zwischen blutungen. Aber seit ungefähr eine woche sind miene brüste deutlich groß geworden, und eine erst gelb und dann weiß sekret aus der brüste gehabt. Noch dazu habe ich schmerzen im unterbauch. "
eine Brustsekretion ist stets ein Grund für eine Kontrolle durch den Frauenarzt.
"Ich habe ein schwangerschaft test gemach, resultat: negativ.
Kann es doch sein dass ich schwanger bin oder es handel sich nur von ein hormonell ungleichgewicht??"
eine Schwangerschaft ist bei einer Implanon-Anwendung äusserst unwahrscheinlich, 100% sicher ist zwar kein Verhütungsmittel, insgesamt (mit Wechselwirkungen etc.) liegt die Häufigkeit für Implanon bei knapp einer Schwangerschaft pro eintausend Anwenderinnen (=Pearl-Index 0,1) in einem ganzen Anwendungsjahr. Hormonstörungen sind also wesentlich wahrscheinlicher.
Eine Studienanalyse mit fast eintausend Anwenderinnen (2-3 Jahre Anwendungsdauer) zeigte dann auch keine einzige Schwangerschaft bei korrekter Anwendung ("Safety and efficacy of a single-rod etonogestrel implant (Implanon): results from 11 international clinical trials.", Fertil Steril. 2008 Apr 17.
Eine australische Studie, die auch Anwendungsfehler berücksichtigte, kommt ebenfalls auf eine sehr gute Sicherheit: 218 Schwangerschaften bei 204.486 eingesetzten Stäbchen ("Unintended pregnancies with the etonogestrel implant (Implanon): a case series from postmarketing experience in Australia.", Contraception. 2005 Apr;71(4):306-8.), von diesen 218 Fällen waren 45 angesichts unzureichender Dokumentation nicht zu beurteilen, 46 Frauen waren schon vor Einsetzen des Stäbchens schwanger, 84 Schwangerschaften wurden durch Fehler beim Einsetzen verursacht, 19 Fälle durch einen falschen Einsatzzeitpunkt, 3 Fälle durch eine Abstossung, 8 Fälle durch Wechselwirkungen mit Medikamenten, 13 Fälle konnten keiner Ursache zugeordnet werden. Die Sicherheit ist damit höher als bei der Pille.
Wenn dem Arzt beim Einsetzen des Stäbchen ein Fehler unterläuft (dies darf nicht passieren, der Arzt muss entsprechend geschult sein), wäre ein Schwangerschaftsschutz allerdings nicht gegeben.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
(Aktualisiert im Mai 2008)
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