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Frauenheilkunde

Schwangerschaft nach PAP III D Befund

von Anja A. , 16.09.06 20:02
Hallo, ich habe einen knapp 2-jährigen Sohn und mein Mann und ich planen ein 2. Kind. Ich hatte im Sommer 2005 bei der Krebsvorsorge (Bürstenabstrich) erstmals einen auffälligen Befund (PAP 2 W). Nach 6 Monaten hatte ich dann einen PAP III D, CIN 1. Nach weiteren 3 Monaten wurde ein weiterer Abstrich gemacht und eine HPV-Untersuchung. PAP Wert war da bei 1 bis 2 und der HPV-Test negativ. Nach weiteren 3 Monaten war der Krebsabstrich erneut in Ordnung. Meine Ärztin meint, wir gehen dann mal davon aus, dass alles okay ist. Das Labor empfahl in ihrem Bericht auch nur eine Routinekontrolle in 6 Monaten. Besteht ein erhöhtes Risiko für mich, wenn ich eine zweite Schwangerschaft "wage"? Sollte ich lieber noch einen weiteren Abstrich durchführen lassen (wir müssen sowieso aus anderen Gründen noch 3 Monate warten, bis wir "loslegen" können)? Und wodurch kann ein PAP III D verursacht werden, wenn keine HPV Viren da sind? Vielen Dank für eine Antwort!

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Re: Schwangerschaft nach PAP III D Befund

von Cyberdoktor , 16.09.06 20:25
Hallo,

"Nach 6 Monaten hatte ich dann einen PAP III D, CIN 1. Nach weiteren 3 Monaten wurde ein weiterer Abstrich gemacht und eine HPV-Untersuchung. PAP Wert war da bei 1 bis 2 und der HPV-Test negativ. Nach weiteren 3 Monaten war der Krebsabstrich erneut in Ordnung."
Ein schönes Beispiel dafür, dass sich ein PAPIIID oft zurückbildet und kein Grund zur Panik ist.

"Das Labor empfahl in ihrem Bericht auch nur eine Routinekontrolle in 6 Monaten."
völlig richtig, Sie sind dann wieder im Routine Überwachungsschema.

"Besteht ein erhöhtes Risiko für mich, wenn ich eine zweite Schwangerschaft "wage"?"
eine Schwangerschaft hat da keinen negativen Einfluss.

"Sollte ich lieber noch einen weiteren Abstrich durchführen lassen (wir müssen sowieso aus anderen Gründen noch 3 Monate warten, bis wir "loslegen" können)?"
nicht nötig. siehe oben.

Ob bei Ihnen die oben angesprochene HPV-Impfung sinnvoll ist, sollten Sie mit Ihrer Frauenärztin besprechen, in einer festen Beziehung und bei höherem Lebensalter ist das evtl. nicht nötig.

"Und wodurch kann ein PAP III D verursacht werden, wenn keine HPV Viren da sind?"
Schleimhäute sind empfindlich und können duch diverse Ursachen zu im PAP Abstrich sichtbaren entzündlichen Reaktionen angeregt werden, z.B. hormonelle Störungen oder häufige Infektionen mit anderen Erregern. Ein kurzfristiges Auftreten wäre aber wie gesagt nicht ungewöhnlich, auch z.B. an der Mundschleimhaut können sich nach Reizen Schleimhautveränderungen mit atypischen Zellen (Leukoplakien) zeigen, die sich dann wieder zurückbilden.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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PAP IVb - ich halt´s kaum aus vor Angst

von 123brigitte , 18.09.06 00:36
Bin total fertig, muß morgen ins KH nachdem ich am Freitag die Mitteilung "PAP VI b" erhalten habe. Seit Freitag stelle ich nun 1000 Dinge an mir fest, die mich darin bestärken, einen bereits fortgeschrittenen Krebs zu haben. Natürlich habe ich all das schon viel länger, aber nun macht es Sinn. War blöderweise 4 J. nicht bei der FÄ. Ist das nun meine gerechte Strafe? Bin einfach nur fix und fertig. Habe doch eine kleine Tochter, ´nen netten Mann und auch sonst alles. Ich kann hier noch nicht weg!!! Oh Mann...

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Re: PAP IVb - ich halt´s kaum aus vor Angst

von Cyberdoktor , 18.09.06 00:44
Hallo,

machen Sie sich bitte keine zu grossen Sorgen, lesen Sie den Beitrag weiter oben auf der ersten Seite dieses Themenblocks ("Pap IVb Beurteilung" ), dort berichtet eine Patientin über einen PAPIVb, der sich zu PAPIII zurückbildet.

In unserer Antwort hatten wir auch auf den Umstand verwiesen, dass ein PAP IV oder III noch lange nicht bedeuten, dass Sie Krebs haben, es handelt sich ja um Präkanzerosen, also Vorstufen, die auf ein erhötes Krebsrisiko deuten und angesichts einer gewissen Fehleranfälligkeit des PAP-Tests der Kontrolle durch weitere Untersuchungen bedürfen. Es sollte keine Konisation ohne diese Kontrollen durchgeführt werden. Wird eine Konisation notwendig, ist die Heilungsrate für bei PAP-Abstrichen festgestellten Präkanzerosen bei ca. 95%, also extrem gut.

Bitte melden Sie sich, wenn Sie weitere Infos haben!

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Re: PAP IVb - ich halt´s kaum aus vor Angst

von 123brigitte , 18.09.06 03:45
Ja, gelesen habe ich in den letzten 2 1/2 Tagen glaube ich alles was das Internet hergibt. Ich würde ja so gerne positiv denken, aber leider klappt das nicht. Meine FÄ hat mir ja auch irgendwie überhaupt keine Möglichkeit gelassen - Freitag die Mitteilung - ein paar Telefonate - und Montag schon ins Krankenhaus. Ich dürfte keine Zeit verstreichen lassen! - Was soll man denn da denken? Ich hätte eigentlich auch gern noch eine andere Meinung bzw. einen weiteren Test abgewartet... andererseits, wenn das echt so schlimm ist, dann muß es doch auch schnellstmöglich entfernt werden, oder? Wenn ich mir vorstelle, dass es sich schon irgendwo in meinem Körper verteilt hat und ich 4 J. nicht zur Kontrolle war,... und die Überlebensrate für 5 Jahre bei 70% liegt, dann kann ich mir ja ausrechnen, wieviel Zeit mir da noch bleibt. Nicht nur, dass ich mich völlig verrückt mache, mein Mann ist auch schon total erledigt. Unglaublich was so eine Nachricht in einem auslösen kann.- Ich fühle mich tatsächlich schon sterbenskrank. Na, mal sehen was es morgen im KH gibt. Drückt mir die Daumen. Danke!
Gruß brigitte

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Re: PAP IVb - ich halt´s kaum aus vor Angst

von Cyberdoktor , 18.09.06 05:52
Liebe Brigitte,

"Ja, gelesen habe ich in den letzten 2 1/2 Tagen glaube ich alles was das Internet hergibt."
Infos aus dem Internet sind nicht schlecht, aber nur der Arzt kann das für Sie auch in einen richtigen Zusammenhang setzten.

Ihre Ärztin hat Sie leider, wenn Sie sich so enorme Sorgen manchen, schlecht aufgeklärt, auch der Zeitpunkt Freitag vor dem Wochenende scheint nicht optimal bei potentiell beunruhigenden Nachrichten.

Man muss den Patientinnen genau erklären, was ein PAPIVb bedeutet, dass Sie sich jetzt solche Sorgen machen, ist nicht gut und gewiss durch eine mangelnde Aufklärung bedingt. Schade.

PAPIV bedeutet zwar schwere Zellveränderungen und einen Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs, das heisst aber noch lange nicht, das tatsächlich Krebs vorliegt oder gar der worst case einer Krebsinvasion stattgefunden hätte.

PAPIVb = KEIN Grund zur Panik, nur zu weiteren diagnostischen Massnahmen.
gemäss den aktuellen Leitlinien (Leitlinie für die Diagnose und Therapie von Cervikalen Intraepithelialen Neoplasien (CIN)und Mikrokarzinomen der Cervix uteri, Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2005; 23 (3)20-25) würden eine Kolposkopie (Lupenbetrachtung), dann eine Biopsie, eine Ausschabung oder ein weiterer PAP und erst am Ende je nach Ergebniss der Voruntersuchungen eine Konisation durchgeführt.

"Wenn ich mir vorstelle, dass es sich schon irgendwo in meinem Körper verteilt hat und ich 4 J. nicht zur Kontrolle war,... und die Überlebensrate für 5 Jahre bei 70% liegt, dann kann ich mir ja ausrechnen, wieviel Zeit mir da noch bleibt."
Das sind definitiv KEINE Zahlen für einen PAPIVb! Sie haben da bestimmt irgendwas zu fortgeschrittenem Krebs gelesen.

Beste Grüsse, halten Sie uns auf dem Laufenden

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Re: PAP IVb - ich halt´s kaum aus vor Angst

von 123brigitte , 18.09.06 06:10
Vielen lieben Dank für Ihre aufmunternden Worte! Ich hoffe sehr, dass ich noch einmal mit einem blauen Auge davon komme. Morgen geht´s nun ins KH, dort soll dann am Dienstag diese Konisation (heißt das so?) gemacht werden. Von mir aus können die Ärzte dort mich gerne "komplett leer räumen", wenn´s damit dann nur getan ist. Ich melde mich gerne wieder, wenn ich alles überstanden habe. Bis dahin vielen Dank erst einmal. Gruß brigitte

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PAP-Test: Wartezeit bis Kontrolle

von Unbekannt , 21.09.06 06:06
hallo liebes doktorteam
ich wollte fragen, warum man denn zwischen einem pap test un einem weiteren immer so lange warten muss? hat das was mit der zellregenerierung zu tun oder warum kann nicht am naechsten tag nach dem ergebnis, falls abnormal, schon den naechsten pap test machen lassen?

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Re: PAP IVb - ich halt´s kaum aus vor Angst

von 123brigitte , 22.09.06 00:23
Hallo liebes Cyber-Doktor-Team,
bin am Montag ins KH gekommen, am Dienstag operiert worden (Konisation) und heute (Donnerstag) wieder entlassen worden. Die OP war wirklich überhaupt nicht schlimm, es tut auch nichts weh oder so. Morgen werde ich nun das Ergebnis erhalten. So oder so, zumindest das Warten hat dann ein Ende. Zum Glück habe ich viel Unterstützung und Anteilnahme innerhalb der Familie und des Bekanntenkreises. Der Chefarzt hat sich ebenfalls sehr bemüht und mir Hoffnung gemacht, dass im schlimmsten Falle mit einer "Totaloperation" zu rechnen wäre. Na, sein Wort in Gottes Ohr! Ich erzähle euch wie´s weiter geht. Viele Grüße Brigitte

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Re: PAP-Test: Wartezeit bis Kontrolle

von Cyberdoktor , 22.09.06 01:39
Hallo,

"oder warum kann nicht am naechsten tag nach dem ergebnis, falls abnormal, schon den naechsten pap test machen lassen?"
Die veränderte Schleimhaut braucht einfach einige Zeit, um sich zu regenieren (wenn es z.B. zu einer Rückbildung von entzündlich veränderten Zellen eines PAPII zu einem PAPI kommen soll). Das geht nicht von heute auf morgen. Daher liegen meist mindestens drei Monate zwischen den Tests.

Beste Grüsse

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