Hallo,
"ich bin 18 Jahre alt und habe seit einigen Wochen einen deutlich tastbaren knoten in der linken brust, direkt hinter der brustwarze. "mit 18 Jahren gilt auch für Sie: kein Anlass zur Panik, in der Praxis sind derartige "Knubbel" dieser Grösse in Ihrer Altersgruppe häufig und in der Regel völlig harmlos, man lässt die Sache einfach durch den Arzt kontrollieren.
"versuche seit dem ein Termin bei meiner Frauenärztin zu bekommen"für einen kurzen Routine-Check, der Ihnen Ihre mit guter Sicherheit unnötigen Ängste nimmt, können Sie auch einen beliebigen anderen Frauenarzt aufsuchen, Sie wollen sich ja nicht wochenlang mit Sorgen plagen.
"auch nach zweimaliger regelblutung nicht verschwindet."eine ausbleibende Besserungstendenz wäre auch bei gutartigen Veränderungen nicht verwunderlich, wenn man z.B. die häufigste Ursache für Knoten in der Brust von jungen Frauen vermutet, d.h. ein harmloses Fibroadenom, ist eine Rückbildung in der Regel nicht zu erwarten, über einige Zeit kann es auch zu einer Grössenzunahme kommen. Auch ebenfalls gutartige Zysten können zunächst wachsen.
"Zusätzlich gibt es eine art sekret, welches aus der linken brustwarze kommt und diese ist eingefallen."bestimmt haben Sie im Internet zum Thema Brustsekretion wahre Schreckensmeldungen gefunden (vorsicht:
Cyberchondrie
), aber auch hier gilt: in der Praxis stecken in Ihrem Alter im Allgemeinen harmlose Auslöser dahinter, ernste Ursachen sind eine Rarität. Je nach Lage könnte z.B. auch ein Fibroadenom Seitenunterschiede im Brustwarzenbereich auslösen. Ständiges Quetschen und Abtasten kann übrigens eine Sekretion auslösen bzw. verstärken.
"Da ich aufgrund einer atypischen skoliose alle 6 monate geröngt werde und gehört habe, dass dies krebsfördernd sein kann"völlig unbegründete Angst, die Strahlenbelastung moderner Geräte ist klein, der Risikozuwachs für Krebs durch Wirbelsäulenröntgenaufnahmen absurd gering. Aktuell sterben in der Normalbevölkerung ca. 25.000 von 100.000 Personen an Krebs (25%), erhöht man die Strahlenbelastung der Bevölkerung um die beim Wirbelsäulenröntgen anfallende typische Strahlendosis von ca. 1 mSV (grosszügig aufgerundet), würden theoretisch 25.00
5 Menschen an Krebs sterben, d.h. ein statistisch völlig unbedeutender Zuwachs von 5 (
Heinz Brauer 1996, Handbuch Des Umweltschutzes Und Der Umweltschutztechnik: Band 1: Emissionen Und Ihre Wirkungen, Seite 672
). Diese ohnehin bereits sehr kleine Zahl ist übrigens vermutlich wesentlich zu hoch gegriffen, da bei geringen Strahlendosen die üblichen Schadensformeln eher nicht greifen, d.h. durch körpereigene Reparaturmechanismen dürfte der tatsächlich Anstieg der Krebsfälle wesentlich geringer ausfallen. Die Gefahren durch Röntgenaufnahmen werden von Laien meist drastisch überschätzt, siehe auch
Röntgen in der Schwangerschaft
mit Dosisbeispielen.
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