Hallo,
"Sohn, knapp zwei Jahre, hatte schwere Bronchitis. Im Anschluss auf einmal einen einseitig geschwollenen Halslymphknoten links. Wir bekamen vom Kinderarzt ein Antibiotikum, Cefaclor, das nicht anschlug, dann noch ein Antibiotikum. "der Behandlungsversuch war angemessen, nach einer schweren Infektion können weitere Erreger ausnutzen, dass der Körper noch geschwächt ist.
"Bei den regelmäßigen Ultraschallkontrollen durch diesen Kinderarzt ergab sich nach zehn Tagen eine beginnende Einschmelzung. Wir wurden sofort in die Klinik überwiesen und die Wunde wurde nach erneuter Ultraschallbegutachtung drainiert."die Lymphknoten sind eine wichtige Abwehrfront gegen Krankheitserreger, in seltenen Fällen verläuft ist der Abwehrkampf so heftig, dass lymphatisches Gewebe untergeht, dann kommt es zu einer Einschmelzung und es kann bei oberflächlichen Knoten eine offene Wunde entstehen.
"Der Abstrich ergab... atypische Mykobakterien. zur operativen Entfernung des Lymphknotens geraten... dass unser Sohn im Anschluss 6 Monate lang Antibiotika bekommen wird."diese Bakterien sind hartnäckig, je nach Einzelfall lassen sich eine Antibiotikagabe oder OP dann nicht vermeiden, siehe auch unser Themenblock
geschwollene Lymphknoten am Hals Mykobakterien
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"Bis zur OP wird die Wunde nun täglich ambulant gespült, damit sie sich nicht erneut entzündet."sinnvoll.
"fragen wir uns: Ist diese Diagnose absolut sicher? Es wurden außer Ultraschall und Abstrich keinerlei diagnostische Maßnahmen ergriffen"der Verlauf ist typisch (einzelner Lymphknoten, Auftreten beim gesunden Kind, Einschmelzung), da im Falle Ihres Sohne auch eine Fistel zur Hautoberfläche entstanden ist, liefert der Abstrich recht verlässliche Hinweise auf das Geschehen im Lymphknotenbereich.
"kein Blutbild."überflüssig, die Erreger wurde ja auf der Ebene des lymphatischen Systems gestoppt, wenn es dem Sohnemann gut geht, sind gewiss keine Bakterien im Blut und die Ärzte würden nur allgemeine Anzeichen einer Infektion finden.
"gelesen, dass man drei Abstriche machen muss, um Verunreinigungen des Abstrichs auszuschließen."es ist bereits zur Einschmelzung und offenen Wunde gekommen, dann muss man sich eher nicht mit wiederholten Abstrichen aufhalten, eine operative Sanierung des Einschmelzungsbereichs ist in der Regel angemessen.
"Lymphknoten ist ja seit noch nicht einmal drei Wochen geschwollen"es zeigte sich aber ein akuter und heftiger Verlauf, dann besteht Handlungsbedarf. Wir erklären in unseren Antworten bei einfachen Lymphknotenschwellungen stets, dass die vergrösserten Lymphknoten im Allgemeinen ein Zeichen einer normalen Abwehrreaktion sind und das man einfach unter ärztlicher Kontrolle abwarten kann, siehe die umfangreichen Themenblöcke
geschwollene Lymphknoten Kinder (häufige Fragen)
. Ihre Schilderung passt aber leider eher zu einer der seltenen Ausnahmen, wo das Immunsystem dann doch mal die Unterstützung der Ärzte benötigt.
Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Eltern (oft melden sich die Fragesteller bei einer Besserung leider nicht mehr).
Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
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