Liebe Veninda,
"Woran mag es liegen, dass ich (18 jahre) immer Schmerzen habe, wenn mein Freund in mich einzudringen versucht?"
Zunächst lohnt bei Schmerzen im Sinne einer Dyspareunie (das ist das Fachwort für Beschwerden dieser Art) eine Kontrolluntersuchung und Ursachenfindung durch den Frauenarzt, er muss z.B. Infektionen ausschliessen.
Als Auslöser kommen auch die Antibabypille oder andere hormonelle Verhütungsmittel in Frage. 5-10% der Anwenderinnen erleiden unter Pilleneinsatz als Nebenwirkung eine Atrophie (Rückbildung) der Scheidenschleimhaut, Ursache ist eine durch die Pillenhormone unterdrückte körpereigene Östrogenproduktion.
Zunächst führt das nicht unbedingt sofort zu Symptomen, kommen aber Pilzinfektionen dazu, leidet die Schleimhaut noch mehr und Schmerzen können auftreten. Eine Pilzbehandlung vernichtet die Pilze, kann aber die Schleimhaut nicht aufbauen. Als Folge der ausgedünnten Schleimhaut kommt es zu Missempfindungen (Brennen/Schmerzen) beim Geschlechtsverkehr.
Man sollte zunächst versuchen, den Östrogenmangel durch eine Lokaltherapie (Salbe) auszugleichen. Reicht die Maßnahme nicht aus, sollte die Anwenderin für mindestens zwei Monate die Pille aussetzen. (ÄP Gynäkologie / Jahr: 2007 / Ausgabe: 6 / Seite: 24).
Wenn ausgeschlossen ist, dass eine Entzündung, Medikamentennebenwirkungen (Pille) oder andere körperliche Erkrankungen vorliegen, können auch psychische Ursachen der Auslöser sein (vermutlich ist das die häufigste Quelle für Schmerzen, noch vor den oben genannten Ursachen). So kann z.b. eine mangelnde Stimulation eine unzureichende Sekretabsonderung der Scheide bewirken, dies führt dann beim Verkehr zu Schmerzen. Bei unerfahrenen Menschen oder einer neuen Beziehung kann die Aufregung dazu führen. Auch Probleme mit dem Partner und Stress kommen in Frage.
Mit der Zeit kann sich bei sehr lange anhaltenden Beschwerden auch eine Erwartungshaltung in Bezug auf die Schmerzen aufbauen, so dass man aus Angst nicht sexuell erregt werden können. In diesem Fall und bei Partnerschaftsproblemen kann ein Psychologe helfen.
Abhilfe schaffen könnten in einfachen Fällen z.B. ein längeres Vorspiel, Gleitcremes, feuchte Kondome, Stellungswechsel. Versuchen Sie mal verschiedene Stellungen, bei denen Sie sich wohlfühlen, denkbar wäre hier z.B. eine "Reitstellung", hier sitzt die Frau oben und kann die Geschwindigkeit, Rhythmus und Tiefe des Eindringens selbst bestimmen. Versuchen Sie nicht krampfhaft auf das Ziel "Eindringen" hinzuarbeiten, sorgen Sie für ausreichende Stimulation in angenehmer und entspannter Atmosphäre.
Sie können auch einmal versuchen, den klassischen Beischlaf für einige Zeit zu pausieren und andere Methoden zur gegenseitigen Befriedigung und sexuellen Erregung ausprobieren.
"Ist es möglich, dass der Penis "einfach zu groß" ist?"
nein, die Scheide hat auch für einen grossen Penis genug Platz, vergessen Sie nicht: da muss bei der Geburt sogar ein Baby durchpassen, da kann kein Penis mithalten.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
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