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Arbeits- und Umweltmedizin

Einstellungsuntersuchung Lagerarbeiter erhöhter Blutdruck

von Unbekannt , 03.06.14 19:59
Hallo ich brauche dringend Rat. Ich habe die Zusage für eine Tätigkeit als Lagerarbeiter im Schichtdienst bekommen, vorausgesetzt ich bestehe die Einstellungsuntersuchung. Jetzt muss ich im Formular angeben, ob ich diverse Vorerkrankungen habe und hatte, u.a. auch ob ich behandlungsbedürftigen Bluthochdruck habe und Medikamente nehme. Nun ist es so, dass ich schon seit 15 Jahren leicht erhöhten Blutdruck habe und die schwächsten Beta-Blocker täglich nehme. Mein Blutdruck ist immer meist im grünen Bereich. Jetzt habe ich echt Panik, wenn ich das angebe und dafür eine Absage bekomme. Ich habe wirklich lange gebraucht um so weit zu kommen. War auch schon beim Hausarzt, der meinte einfach angegeben, es hätte ja schließlich jeder zweite in Deutschland Bluthochdruck. Bitte helfen Sie mir.

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Re: Einstellungsuntersuchung Lagerarbeiter erhöhter Blutdruck

von Cyberdoktor , 04.06.14 13:51
Hallo,

"seit 15 Jahren leicht erhöhten Blutdruck habe und die schwächsten Beta-Blocker täglich nehme. Mein Blutdruck ist immer meist im grünen Bereich... Lagerarbeiter... beim Hausarzt, der meinte einfach angegeben, es hätte ja schließlich jeder zweite in Deutschland Bluthochdruck."
der Hausarzt hat recht, derartige Volkskrankheiten sind für Alltagsberufe kein Hindernis, ein Mitarbeiter mit einem gut eingestellten Bluthochdruck ist normalerweise voll einsatzbereit. Es gibt keinen Anlass, eine leichte Druckerhöhung und die Medikamenteneinnahme zu verschweigen.

Bedenken wären dagegen möglich, wenn z.B. Fahrzeuge wie Stapler gesteuert werden und die Blutdruckmedikamente Reaktionszeiten verlängern.

"im Schichtdienst"
ein kontrollierter leicht erhöhter Blutdruck ist nicht automatisch eine Erkrankung, bei der die Schichttauglichkeit beeinträchtigt ist. Kritisch ist Schichtdienst eher für Patienten mit Schlafstörungen, schweren Blutzuckerstörungen (wg. Zeitabhängigkeit) oder Herzerkrankungen mit erheblicher Leistungsverminderung. Es ist daher nicht zu erwarten, dass der Betriebsarzt Bedenken äussert. Siehe auch Arbeitsmedizinische Untersuchung, Einstellungsuntersuchung Betriebsarzt (Häufige Fragen) .

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Metoprolol Staplerfahrer

von Unbekannt , 04.06.14 18:11
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Leider ist ein großer Teil meiner neuen Tätigkeit das Stapler fahren. Ich habe bei meinem letzten Arbeitgeber über 20 Jahre ebenfalls als Lagerist (incl. Stapler fahren) gearbeitet, und ob Sie es glauben oder nicht, ich war nicht einen Tag krank. Mein Blutdruck war nie ein Problem. Meine Reaktionszeiten sind wirklich sehr gut. Ich nehme ja auch nur eine halbe Metroprolol 50. Mein Blutdruck, den ich auch zu Hause messe, ist meistens sogar zu niedrig. Beim Hausarzt ist der aber komischerweise meistens etwas zu hoch.

Glauben Sie, ich werde mit Bedenken seitens des Betriebsarztes konfrontiert?

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Re: Metoprolol Staplerfahrer

von Cyberdoktor , 05.06.14 12:25
Hallo,

"Leider ist ein großer Teil meiner neuen Tätigkeit das Stapler fahren."
dann lässt es sich nicht vermeiden, dass Sie dem Betriebsarzt über die Medikamenteneinnahme berichten. Der Wirkstoff Metoprolol kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen ( Fachinformation Metoprolol ). Wäre allerdings normalerweise eher bei Dosisanpassungen, Therapiebeginn oder Präparatewechsel zu erwarten, auch im Zusammenspiel mit Alkohol ist Vorsicht geboten. Wenn Sie seit langer Zeit nur eine halbe Tablette nehmen, sollte der Arzt keine Bedenken haben.

"Blutdruck, den ich auch zu Hause messe, ist meistens sogar zu niedrig. Beim Hausarzt ist der aber komischerweise meistens etwas zu hoch."
das ist der berühmte Weisskitteleffekt, in der Praxis ist man aufgeregt und der Druck steigt.

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