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Allgemeinmedizin

HBV infektionsgefahr Angehöriger infiziert

von sandras , 28.08.14 20:50
Liebes Cyberdoktor-Team,

Bei meinem Vater wurde früher Antikörper für Hepatitis B gefunden (vor ca 20 Jahren). Die Ärzte Haben ihm immer gesagt, dass er HBV hatte, aber jetzt wieder gesund und sogar immun sei. Letztens hat er sich diesbezüglich nochmals genauer untersuchen lassen, und es kam raus, dass er doch Viren im Blut hat, nämlich 61,9 IU⁄ml. Wie kann es denn sein, dass man einerseits Antikörper findet, und andererseits doch noch Träger ist? Waren die Teste vorher alle fehlerhaft?

Sein Arzt meinte bei dem Wert, dass dieser so niedrig ist, dass er nicht ansteckend sei. Stimmt das? Auch beim Blutkontakt?

Würde der Wert immer so niedrig bleiben oder kann er doch plötzlich so hoch steigen, dass mein Vater hochinfektiös wird?

Wir haben ein halbes Jahr altes Baby, dass erst mit einem Jahr gegen Hepatitis A und B geimpft werden soll. Sowohl der Arzt von meinem Vater als auch unser Kinderarzt halten es nicht für notwendig, unser Baby nun doch früher gegen HBV impfen zu lassen, bevor mein Vater uns besuchen kommt (er war bisher noch nicht da). Sie meinten, beim normalen haushaltskontakt besteht keinerlei Risiko. Ist es tatsächlich so? Müssen wir nicht doch auf irgendwas achten?

Es heißt ja, dass Speichel nicht so infektiös sei wie das Blut. Wäre im Falle von Paradontose eine Ansteckung möglich wenn Speichel auf Gegenstände (zB Spielzeuge) gelangt, und das baby das Spielzeug in den Mund steckt? Oder wenn Speichel auf Kratzwunde kommt? (ZB Kratzwunde auf der Wange beim baby Küsschen vom grossvater auf Wange). Wie verhält es sich bei verletzter Nasenschleimhaut und dann das Niesen auf Gegenstände?

Laut RKI: In der Frühphase der Infektion und bei HBeAg-positiven HBV-Trägern ist fast jedes Viruspartikel infektiös, in der Spätphase und bei HBeAg-negativen Trägern dagegen meist nur jedes 100ste bis 1.000ste Viruspartikel. Wenn genau dieses 100ste Partikel erwischt wird führt es dann gleich zur Infektion? Anders gefragt: reicht ein einzelnes infektiöses Viruspartikel für eine Infektion?

Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen.

Mit besten Grüßen,
Sandra

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Re: HBV infektionsgefahr Angehöriger infiziert

von Cyberdoktor , 31.08.14 22:23
Liebe Sandra,

"Bei meinem Vater wurde früher Antikörper für Hepatitis B gefunden (vor ca 20 Jahren). Die Ärzte Haben ihm immer gesagt, dass er HBV hatte, aber jetzt wieder gesund und sogar immun sei."
das ist je nach Einzelfall durchaus möglich, das Immunsystem kann die Viren überwinden, die Krankheit ausheilen. Allerdings können in seltenen Fällen unter besonderen Umständen die Erreger wieder aktiv werden. Viren bauen ihre Erbsubstanz in das körpereigene Erbgut ein, diese Virusbaupläne sind auch bei einer ausgeheilten Infektion nicht "gelöscht".

"nochmals genauer untersuchen lassen, und es kam raus, dass er doch Viren im Blut hat, nämlich 61,9 IU⁄ml. Sein Arzt meinte bei dem Wert, dass dieser so niedrig ist, dass er nicht ansteckend sei. "
im Rahmen zwischenmenschlicher Kontakte im Haushalt ist ein Infizierter bei dieser extrem geringen Viruslast in der Tat nicht als ansteckend anzusehen. Bei Blutspenden, wenn grössere Mengen Blut übertragen werden, wäre dagegen eine Infektion theoretisch möglich.

" Wie kann es denn sein, dass man einerseits Antikörper findet, und andererseits doch noch Träger ist? Waren die Teste vorher alle fehlerhaft?"
siehe oben: die Antikörper bewirken je nach Einzelfall nicht zwingend, dass gar keine Viruskopien entstehen, sondern unterbinden evt. nur eine weitere Vermehrung bzw. erneute Infektion von Körperzellen. Die Antikörper docken also so schnell an die aus Leberzellen ausgeschleusten Viren an, dass kein Schaden entstehen kann. Wenn vor 20 Jahren getestet wurde, waren die Tests evt. noch nicht genau genug.

"Sein Arzt meinte bei dem Wert, dass dieser so niedrig ist, dass er nicht ansteckend sei. Stimmt das? Auch beim Blutkontakt? "
für minimale Blutkontakte besteht kein realistisches Ansteckungsrisiko.

"Würde der Wert immer so niedrig bleiben oder kann er doch plötzlich so hoch steigen, dass mein Vater hochinfektiös wird?"
normalerweise bleibt es beim niedrigen Wert, ein erneuter Ausbruch wäre eine absolute Ausnahmesituation (z.B. bei einer Chemotherapie oder Immunkrankheiten).

"haben ein halbes Jahr altes Baby...Sowohl der Arzt von meinem Vater als auch unser Kinderarzt halten es nicht für notwendig, unser Baby nun doch früher gegen HBV impfen zu lassen, bevor mein Vater uns besuchen kommt"
das ist in der geschilderten Situation in der Tat normalerweise nicht nötig.

"Es heißt ja, dass Speichel nicht so infektiös sei wie das Blut."
richtig, hat eine wesentlich geringere Viruslast, siehe Hepatitis B Infektion Ansteckungsfähigkeit .

"im Falle von Paradontose eine Ansteckung möglich wenn Speichel auf Gegenstände (zB Spielzeuge) gelangt... Küsschen vom grossvater... Niesen auf Gegenstände?"
bei der genannten Viruslast sind dass keine realistischen Ansteckungswege, man sollte einfach weiter eine grundsätzliche Hygiene einhalten, d.h. Zahnbürsten und Rasierer sollten nicht geteilt werden.

"Anders gefragt: reicht ein einzelnes infektiöses Viruspartikel für eine Infektion?"
ganz theoretisch ja, das gilt für alle Infektionskrankheiten, das ist aber absurd unwahrscheinlich, praktische Bedeutung haben nur Viruszahlen, die eine realistische Ansteckungsdosis erreichen.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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HBV IU Viruskopien, Infektiosität

von sandrasteuer , 10.09.14 00:24
Liebes cyberdoktor-Team,

Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Ich habe hier noch ein paar Verständnisfragen:

Viruslast von 61,9 IU⁄ml bedeutet doch, dass mein Vater in dem Fall 61,9 Viren pro ml Blut hat? Sind alle diese Viren infektiös? Oder gibt es welche, die nicht schädlich sind?

Sie schrieben außerdem, dass theoretisch ein einzelnes Viruspartikel für eine Infektion ausreicht, dies aber absurd unwahrscheinlich ist. Wie kann man sich es grundsätzlich vorstellen? Denn selbst bei kleinster Blutmenge muss man doch auch immer damit rechnen, dass sich ein, zwei Viren darin befinden, die dann ja für eine Infektion ausreichen, wenn man diese unbewusst anfasst und sich anschließend die Augen reibt (Babies reiben sich ja sehr oft die Augen)? Oder verstehe ich hier was ganz falsch? Warum wäre dann eine Ansteckung erst bei einer Bluttransfusion realistisch?

Ist es dann mehr oder weniger eine Glückssache, ob in Speichel, Blut und sonstigen Flüssigkeiten nicht doch irgendein Virus darin steckt? Und beim Unglück könnte man sich dann auch über Speichel anstecken? Denn weniger bzw. Sehr geringe Anzahl von Viren heißt ja, dass darin trotzdem welche sind?

Wie Sie vielleicht sehen können, verstehe ich das Ganze doch noch nicht so ganz...ich hoffe Sie können mir weiterhelfen.

Viele Grüße,
Sandra

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Re: HBV IU Viruskopien, Infektiosität

von Cyberdoktor , 10.09.14 15:43
Liebe Sandra,

"Viruslast von 61,9 IU⁄ml bedeutet doch, dass mein Vater in dem Fall 61,9 Viren pro ml Blut hat?"
nein, die Viruslast in IU (international units, internationale Einheiten) pro Milliliter ist leider nicht 1:1 mit der Viruslast (Virusanzahl im Blut) gleichzusetzen. Je nach Messmethode muss man für die Umrechnung mit bestimmten Faktoren multiplizieren (von ca. 2,5 bis 6), 60 IU entsprechen also 150 bis 360 Viruskopien pro ml ( HCV-RNA Messverfahren und ihre Anwendung (Nr. 2, Dez. 2006) ).

Die Internationale Einheit (IU) für Hepatitis B Viren wurde in mittels einer Analyse von Referenzpräparaten festgelegt, sodass eine einheitliche Bewertung von Befunden möglich ist.

" Sind alle diese Viren infektiös? Oder gibt es welche, die nicht schädlich sind?"
nein, nicht alle Viruskopien sind infektiös, einige werden nicht perfekt produziert oder bereits kurz nach der Ausschleusung aus den Wirtszellen durch das Immunsystem beschädigt. Während in der frühen Krankheitsphase fast jede Kopie aktiviert und infektionsfähig ist, sinkt der Anteil in späteren inaktiven Krankheitsphasen (die aktuell vermutlich bei Ihrem Vater vorliegt), dann ist im Einzelfall nur jedes 100ste bis 1.000ste Viruspartikel infektiös ( Hepatitis B RKI-Ratgeber für Ärzte Infektionsweg ).

"Sie schrieben außerdem, dass theoretisch ein einzelnes Viruspartikel für eine Infektion ausreicht, dies aber absurd unwahrscheinlich ist. Wie kann man sich es grundsätzlich vorstellen?"
es ist einfach unwahrscheinlich, dass ein einzelnes Bakterium oder ein einzelner Virus den Weg zum Zielgewebe und der passenden "Andockstelle" findet, es müssen ausserdem die Hindernisse der Immunabwehr überwunden werden und schliesslich sind auch einige Erreger einfach kaputt. Kann man evt. mit dem Wettlauf der Spermien zur Eizelle vergleichen, für einen Erfolg müssen einige Dutzend Millionen Spermien auf die Reise geschickt werden.

"ein, zwei Viren darin befinden, die dann ja für eine Infektion ausreichen, wenn man diese unbewusst anfasst und sich anschließend die Augen reibt"
im Allgemeinen braucht man viele Kopien, damit zumindest ein paar Viren die Abwehr überlisten und zum Zielort durchkommen. Die Mediziner sprechen da von einer minimalen Infektionsdosis (MID, minimal infectious dose‚ auch minimale infektiöse Dosis), d.h. um eine Infektion auszulösen, ist ist eine Mindestanzahl an Keimen notwendig. Kann man z.B. in Tierversuchen ermitteln, ist kein extrem exakter Wert, hängt z.B. auch von der Abwehrlage bzw. dem allgemeinen Zustand des Wirtes ab.

"Und beim Unglück könnte man sich dann auch über Speichel anstecken?"
ist äusserst unrealistisch, daher gibt es, obwohl eine Hepatitis eine extrem häufige Krankheit ist, keine Fallbeschreibungen über Ansteckungen auf diesem Wege bei flüchtigen Alltagskontakten.

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allgemeines und spezifisches Abwehrsystem

von sandrasteuer , 10.09.14 21:06
Liebes Cyberdoktor-Team,

Herzlichen Dank für die Aufklärung, dank der mir einiges endlich klar wurde.

Nur noch ein letzte Frage, wo ich über eine Antwort sehr dankbar wäre: Sie schrieben: ...es müssen ausserdem die Hindernisse der Immunabwehr überwunden werden..., im Allgemeinen braucht man viele Kopien, damit zumindest ein paar Viren die Abwehr überlisten und zum Zielort durchkommen. Besitzt man diese Abwehr auch wenn man nicht gegen HBV geimpft ist? Und hat ein achtmonatiges und ungeimpftes Baby diese Abwehr auch? Ist es so zu verstehen, dass es sich um ein allgemeines Abwehrsystem handelt, das gegen alle Erreger mobilisiert wird? Was ändert sich daran wenn man dann zusätzlich noch geimpft ist?

Viele Grüße,
Sandra

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Re: allgemeines und spezifisches Abwehrsystem

von Cyberdoktor , 11.09.14 09:09
Liebe Sandra,

"Besitzt man diese Abwehr auch wenn man nicht gegen HBV geimpft ist?...Ist es so zu verstehen, dass es sich um ein allgemeines Abwehrsystem handelt, das gegen alle Erreger mobilisiert wird?"
genau, hier handelt es sich um das allgemeine unspezifische Abwehrsystem. Wird auch als angeborene Immunabwehr bezeichnet. Zunächst gibt es diverse Barrieren, z.B. bremsen Sekrete wie Schweiss, Magensäure, Speichel oder Tränen Erreger, nützliche Mitbewohner unserer Haut und Schleimhaut verdrängen schädliche Mikroorganismen (z.B. helfen in der Scheide die dort ansässigen Milchsäurebakterien). Weitere angeborene und daher bereits bei Babys aktive Abwehrstufen sind allgemeine Entzündungsreaktionen, Fresszellen und bestimmte markierende Botenstoffe (Komplementsystem).

"Was ändert sich daran wenn man dann zusätzlich noch geimpft ist?"
dann kommt das erworbenes Immunsystem (adaptive oder spezifische Immunabwehr genannt) ins Spiel. Einige Wochen nach dem Kontakt mit Krankheitserregern oder Impfstoffen werden Antikörper produziert, die auf Erregern "andocken" (auf diese Art sind Eindringlinge bzw. Giftstoffe schnell markiert und blockiert), auch können dann Abwehrzellen die bekannten Viren oder Bakterien nun gezielt sehr effektiv angehen.

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Re: allgemeines und spezifisches Abwehrsystem

von sandrasteuer , 25.09.14 14:52
Lieber cyberdoktor,

Eine fragliche Situation kreist noch in meinem Kopf, was Ansteckung über augenschleimhaut betrifft: mein Vater ist schon älter und hat manchmal rissige Finger, wo man nicht immer weißt, ob eventuell Blutpartikel sich daran befinden. Mein baby reibt sich gerne die Augen, wobei ich letztens gelesen habe, dass die Viren über die augenschleimhaut sehr leicht eintreten können - dies hat mich sehr beunruhigt.

Ist im Falle der geringen Viruslast dieser Übertragungsweg auch unwahrscheinlich, oder soll mein baby die Hände meines Vaters besser nicht anfassen?

Soll mein Vater eventuell auch keine Gegenstände anfassen, da das baby nachher diese anfasst und sich anschließend die Augen reiben könnte?

Wie sieht es mit Küsschen auf Wangen aus, wenn Speichelspuren ins Aug gerieben werden könnten?

Wie lange überleben HBViren auf Gegenstände wie Spielzeuge, Decke..etc.? Und wie kann man diese entfernen?

Letzte Frage: mein Vater lässt den Virus-DNA-Wert nochmals checken bevor er kommt. Sie sagten ja, dass der Wert in diesem niedrigen Bereich bleiben sollte (außer Ausnahmesituationen wie Chemotherapie). Kann ein leichter Anstieg somit noch als harmlos angesehen werden bzw. Bis welchem Wert können wir noch mit demselben geringen bis nicht vorhandenen ansteckungsrisiko im Haushalt rechnen?

Ich freue mich auf Ihre Antwort.

Mit besten Grüßen,
Sandra

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Re: allgemeines und spezifisches Abwehrsystem

von Cyberdoktor , 25.09.14 18:47
Liebe Sandra,

"Vater ist schon älter und hat manchmal rissige Finger... Mein baby reibt sich gerne die Augen"
kein realistisches Übertragungsszenario, der Opa darf mit dem Baby kuscheln.

"Soll mein Vater eventuell auch keine Gegenstände anfassen, da das baby nachher diese anfasst und sich anschließend die Augen reiben könnte?"
unnötig, man sollte einfach wie oben bereits angedeutet in einem Haushalt keine schneidenden oder aufspiessenden Gegenstände teilen, Alltagsgegenstände sind unbedenklich. Gemeinsame verletzungsträchtige Tätigkeiten sind zu vermeiden.

"Wie sieht es mit Küsschen auf Wangen aus, wenn Speichelspuren ins Aug gerieben werden könnten?"
normalerweise auch kein Problem, das Thema beschäftigt Sie stärker als nötig, reden Sie kurz mit dem Kinder- oder Hausarzt über Ihre unnötigen Ängste.

"Wie lange überleben HBViren auf Gegenstände wie Spielzeuge, Decke..etc.? Und wie kann man diese entfernen?"
Infizierte sind keine Virenschleudern, auf gewöhnlichen Gegenständen gibt es in der Regel keine Viren, die entfernt werden müssen. Nur wenn Blut aus einer Wunde austritt, besteht ein Risiko, dann könnte z.B. ein Rasierer auch noch nach dem Eintrocknen infektiös sein.

"mein Vater lässt den Virus-DNA-Wert nochmals checken bevor er kommt. "
ein Hepatitis B Infizierter muss nicht in Quarantäne, er darf auch weiter am Alltag teilnehmen, man hält einfach die Hygiene ein.

"Kann ein leichter Anstieg somit noch als harmlos angesehen werden bzw. Bis welchem Wert können wir noch mit demselben geringen bis nicht vorhandenen ansteckungsrisiko im Haushalt rechnen?"
das RKI sagt: "Bei Werten kleiner 10.000 IE/ml ist die Gefahr erfahrungsgemäß auf Übertragung großer Blutvolumina, z.B. bei der Blutspende beschränkt." ( Dauer der Ansteckungsfähigkeit (Hepatitis B RKI-Ratgeber für Ärzte) ). Ein leichter Anstieg ist normalerweise unbedenklich.

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Re: HBV IU Viruskopien, Infektiosität

von Unbekannt , 15.11.14 22:31
Liebes Cyberdoktor-Team,

Mein Vater (mit 61,9 IU⁄ml HBV-DNA) war nun vor ein paar Tagen zu Besuch. Es gab einen Zwischenfall der mich sehr verunsichert: er brachte viele Spielzeuge und Bücher als Geschenke mit. Nach der Übergabe habe ich ein kleine Wunde (punktgrösse) bei meiner Tochter auf der Hand entdeckt, die zwar nicht blutet, aber noch rot ist - solche Wunden,die eben oft bei Babys ihres Alters vorliegen. Die Geschenke waren zwar keineswegs spitz oder scharf, aber ich kann nicht ausschließen, dass sie eventuell beim zu hektischen hingreifen sich doch irgendwie verletzt hat.

Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, würde ich gerne wissen, ob meine Tochter sich bei der geringen Viruslast trotzdem anstecken könnte, wenn sich Körperflüssigkeit oder geringe Menge Blut (für bloße Augen nicht sichtbar) von meinem Vater (er hat z.B. immer etwas rissige Finger) genau an der Stelle, wo sie sich verletzt hat, befinden. Laut RKI heißt es doch, dass bei einer Viruslast unter 10000 die Ansteckungsfähigkeit nur bei Übertragung großer blutvolumina begrenzt ist. Kann man sich darauf verlassen?

Ist es notwendig, gegenüber den Kinderarzt diesen Zwischenfall bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung zu erwähnen?

Viele Grüße,

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Re: HBV IU Viruskopien, Infektiosität

von Cyberdoktor , 02.12.14 11:43
Hallo,

"habe ich ein kleine Wunde (punktgrösse) bei meiner Tochter auf der Hand entdeckt, die zwar nicht blutet, aber noch rot ist - solche Wunden,die eben oft bei Babys ihres Alters vorliegen."
spielt keine Rolle, auf durchschnittlich ca. 1,7 Quadratmetern menschlicher Haut wird man ständig kleine Defekte finden, im geschilderten alltäglichen Umgang mit einem nicht ansteckenden HB Träger besteht keine Gefahr.

"würde ich gerne wissen, ob meine Tochter sich bei der geringen Viruslast trotzdem anstecken könnte"
es handelt sich um ein völlig unrealistisches Szenario, so steckt sich niemand an, man muss aufpassen, dass Sie keine Phobie entwickeln. Wir haben nun mehrfach Entwarnung gegeben, das Thema lässt Sie aber nicht los, im Allgemeinen ist das ein Hinweis auf übersteigerte Ängste, reden Sie mit dem Hausarzt, Krankheitsbefürchtungen können sich sonst verselbständigen.

"Laut RKI heißt es doch, dass bei einer Viruslast unter 10000 die Ansteckungsfähigkeit nur bei Übertragung großer blutvolumina begrenzt ist. Kann man sich darauf verlassen?"
ja.

"Ist es notwendig, gegenüber den Kinderarzt diesen Zwischenfall bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung zu erwähnen?"
eher dem Hausarzt gegenüber, Fragestellung Phobie.

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