Lieber Daniel,
"ein großes Blutbild machen laßen, indem u.a. auch ein etwas erhöhter Wert von Antikörpern des Eppstein-Barr-Virus gefunden worden ist."
das wäre ein häufiger und meist harmloser Befund.
Epstein-Barr-Viren lösen das Pfeifersche Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose) aus, es zeigen sich in den meisten Fällen unspezifische Symptome wie Fieber, Halsentzündung mit geschwollenen Mandeln, Lymphknotenschwellung an Hals, Nacken, manchmal auch in den Achselhöhlen und am ganzen Körper, eine ursächliche Therapie gibt es nicht, diese ist aber auch nicht nötig.
Pfeifer-Drüsenfieber: Halsentzündung
Bild:
DermAtlas(Vorschau, Bild ist mit grösserer Ansicht verlinkt).
Die Übertragung des Epstein-Barr-Virus erfolgt meist durch Speichel.
Epstein-Barr-Viren: elektronenmikroskopische Aufnahme. Die Virus Partikel bestehen aus einem dunklen kreisrunden Capsid mit genetischem Material, umgeben von einer lockeren Membranhülle.Bild: PLoS Biology/Liza Gross
Creative Commons Attribution License.
Typisch sind ebenso Müdigkeit, Muskel- und Kopfschmerzen. Manchmal können auch Übelkeit und Oberbauchbeschwerden, die ein Zeichen für eine Milzvergrößerung sein können, sowie Lebervergrößerung und selten Gelbsucht (Ikterus) hinzukommen.
Fluoreszenz-Antikörper Färbung: Blutzellen, die das Epstein-Barr-Virus enthalten, leuchten grün.
Bild: CDC/Dr. Paul M. Feorino
Auch hier wird die Diagnose in der Regel anhand des Krankheitsbilds und der typischen Blutbildveränderungen (das Blutbild zeigt meist eine Leukozytose, also eine Vermehrung der weissen Blutzellen und nachweis von sogenannten Pfeiffer-Zellen) gestellt.
"Nun "leide" habe ich seit meiner Kindheit an STÄNDIG geschwollenen Lymphknoten am Hals."
das muss keinen Krankheitswert haben, nur die Kontrolle ist wichtig.
"Entlang der jugulären Gefäßstränge bds. recht große, aber längsovale
Lymphknoten erkennbar, mit einem Durchmesser bis zu 1,5cm."
1,5 cm = minimal über der Norm von 1 cm, längsoval = typische Form normaler (nicht aktiver ) Lymphknoten.
"Auch links supraclaviculär eine rundliche, etwa 1,5cm große RF
, die einem vergrößerten Lymphknoten entsprechen könnte."
RF=Raumforderung, rundlich spricht bei Lymphknoten für eine evtl. Aktivierung.
"Als Kind war ich als sechsjähriger alle zwei Wochen ständig mit fiebrigen Erkältungen (über 40 Grad Fieber) krank. Die Ärzte standen damals vor einem Rätsel. Ob ich allerdings damals schon geschwollene Lymphknoten hatte, weiß ich nicht, muß ich die Eltern fragen. "
oft hören sich solche Kindheitsgeschichten dramatischer an, als es tatsächlich war, Kinder scheinen oft "ständig" krank zu sein, tatsächlich liegen aber immer wieder einige Wochen (Monate) ohne Erkrankung dazwischen.
"Ansonsten machen sie mir zum Glück keine Beschwerden. Wollte nur abklären, ob das noch von einer evtl. Erkrankung wie einem vermutlichen Eppstein-Barr-Virus kommen kann?"
denkbar, bei einigen Patienten bilden sich Lymphknotenschwellngen auch nach banalen Erkrankungen wie einer Mononukleose mehr komplett zurück.
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