Hallo,
" keinen Zucker auch keine Süßigkeiten)"
aus ärztlicher Sicht ist dieser völlige Verzicht normalerweise nicht nötig.
" rauche nicht, trinke nur gelegentlich Alkohol, nehme nicht regelmäßig Mediakamente ein"
das ist allerdings vorbildlich.
" wird mein Problem wahrscheinlich der Gallenrückfluss sein. Ich meine mich zu erinnern, dass der Internist während der Spiegelung etwas von einem Reflux erwähnt hat."
das würde passen.
"Kann denn so eine chronische Magenschleimhautentzündung diese Luft im Magen begünstigen, oder woher kann diese kommen? Evtl. schlucke ich die Luft bereits während dem Essen, daher auch das sofortige Aufstoßen."
es ist gut möglich, dass Sie die Luft beim Essen schlucken (das wäre in gewissem Unfang durchaus normal,
Aufstossen und auch Blähungen sind zunächst einmal normale Gasentleerungen des "Kraftwerks" Mensch. Bei gesunden Menschen werden am Tag durchschnittlich 400-2000ml Gas über den Darmausgang "entsorgt"- dazu kommt je nach Ess- und Trinkverhalten auch noch jede Mange per Aufstossen entsorgtes Gas. Denn irgendwo muss die Luft ja hin. Das wussten bereits die Menschen im Mittelalter, siehe der Martin Luther zugeschriebene Spruch "Warum rülpset und furzet Ihr nicht? Oder hat es euch nicht geschmecket?".
Ursächlich entstehen die Darmgase wie gesagt durch Verschlucken, durch Bildung innerhalb von Verdauungsprozessen (Gärung) und durch Diffusion aus dem Blut in den Darm.
Viele Nahrungsmittel, insbesondere Hülsenfrüchte, tragen zu einer vermehrten Darmgasbildung durch schwer abbaubare Inhaltsstoffe (Kohlenhydrate) bei. Eine vermehrte Darmgasbildung findet sich, neben vielen anderen Ursachen (z.B. Darmdivertikel) vor allem bei Nahrungsaufnahme- und Verwertungsstörungen (Malabsorptionssyndrome) und bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms. Bei chronischen Entzündungen kann die Verdauung gestört sein, auch dann werden evt. vermehrt Gase gebildet.
Wurde krankhafte Ursachen ausgeschlossen, hilft es blähende Lebensmittel (z.B. Hülsenfrüchte, Zwiebeln) nicht in Mengen zu genießen. Im "Notfall" helfen Kümmel- und Fencheltees.
" Wenn ich das Aufstoßen nicht zulasse so habe ich das Gefühl, dass die Luft dann nach ein paar Stunden in den Unterbauch wandert und dort einen unangenehmen Blähbauch hervorruft."
klar. Luft wandert. Es macht keinen Sinn, das Aufstossen nicht zuzulassen.
"Sind diese Prokinetika frei von Nebenwirkungen"
durchaus nicht, daher sind die Mittel auch verschreibungspflichtig und sollten nur nach ärztlicher Anordnung eingenommen werden.
Prokinetika beschleunigenden die Magenbewegung / -Entleerung, indem sie den Druck im Bereich des unteren Speiseröhren-Schließmuskels und die Magenbewegung erhöhen, und sollen so einen Rückfluss der Galle in den Magen verhindern. Zu den Prokinetika zählen Wirkstoffe wie Metoclopramid oder Domperidon.
Für eine optimale Wirkung nimmt man Prokinetika bereits vor den Mahlzeiten ein (ca. 30 Minuten).
Zunächst sollte man ohnehin prüfen, ob Sie überhaupt noch eine Gastritis haben, die von Ihnen genannten Symptome (Völle-, Druckgefühl, Oberbauchschmerzen, Aufstossen) können auch funktioneller Art sein und kommen auch bei Patienten vor, bei denen sich keine Gastritis finden lässt.
" und können täglich eingenommen werden?"
nach ärztlicher Anordnung ist das möglich. Liegt keine Gastritis vor, können bei funktionellen Beschwerden auch pflanzliche Mittel helfen.
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