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Reisemedizin

mit 10 Monate altem Sohn nach Südafrika

von clasy , 08.12.10 00:35
Hallo,

wir möchten mit unserem 10 Monate alten Sohn nach Südafrika, Kapstadt reisen. Er hat alle für sein Alter empfohlenen Impfungen bekommen. Sollten wir zusätzlich noch gegen etwas impfen?
Vielen Dank für eine Antwort.

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Re: mit 10 Monate altem Sohn nach Südafrika

von Cyberdoktor , 08.12.10 02:48
Hallo,

"wir möchten mit unserem 10 Monate alten Sohn nach Südafrika, Kapstadt reisen."
Fernreisen mit Säuglingen sollten wohlüberlegt sein, bitte den Themenblock Reisen mit Kindern gründlich durchlesen.

"Er hat alle für sein Alter empfohlenen Impfungen bekommen."
aber noch keinen vollständigen Impfschutz. Der Impfkalender sieht ja mit 11-14 und 15-23 Monaten noch die extrem wichtigen Masern-Mumps-Röteln-Impfungen vor.

Vor der Gabe der 2. Masern-Mumps-Röteln-Impfung (15. bis 23. Monat) kann man von einer Südafrika-Reise nur dringend abraten. In Südafrika besteht ein hohes Risiko für Masern-Infektionen, kein Vergleich mit den sporadischen Ausbrüchen in Deutschland. Reden Sie dringend mit dem Kinderarzt.

Zum Thema Malaria: Kapstadt gilt aber als malariafrei, keinesfalls sollten Sie mit einem kleinen Kind in Landesteile mit Malariarisiko reisen.

"Sollten wir zusätzlich noch gegen etwas impfen?"
Wenn er den Impfplan inklusive Masern-Mumps-Röteln komplett erfüllt hat: in der Regel nicht (ob besondere Impfanforderungen bestehen, z.B. bei Aufenthalten in ländlichen Gebieten, muss aber ein Arzt prüfen).

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juckender Stich Monate nach Fernreise

von Unbekannt , 15.01.11 19:44
Guten Tag

Ich war letztes Jahr Juli, August 2010)in KeniaTansania auf einer Camping-Safari und im Anschluss in Sansibar. Seither habe ich einen unauffälligen Mücken)-Stich am rechten Knöchel. Er sieht harmlos aus, juckt aber noch immer.
Sollte das abgeklärt werden?
Ich kratze ihn auch immer wieder auf, was sicherlich nicht förderlich für die Wundheitlung ist.

Was denken Sie?

Malaria-Medikament vorschriftsgemäss eingenommen, Gelbfieber-, Hepatits- und Tetanus-Impfungen gemacht)

Besten Dank für Ihre Antwort.

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Re: juckender Stich Monate nach Fernreise

von Cyberdoktor , 15.01.11 21:57
Hallo,

wir haben Ihre Frage in einen eigenen Themenblock verschoben und werden sie dort beantworten:
juckender Stich Monate nach Fernreise

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team



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mit 2 Monate altem Sohn nach Südafrika, Malariaschutz

von Stengis , 13.09.11 11:05
Ich bin Südafrikaner, wohne seit 20 Jahhre in Deutschland, wir reisen nach Südafrika ende Dezember, erwarten aber ein Kind ende Oktober.
Wir werden uns unvermeidlich eine Woche in Malaria gebiet aufhalten. If kenne alle Schutzmasnahmen, aber bei dem Alter kann ich das Baby physisch kein Prophylaxe geben - auch wenn es eine gäbe für eine Saügling. Wird die Prophylaxe der Mutter sich im Milch an das Kind übertragen? Besteht nach 2-3 Monate noch die schützende mütterliche Antikörper im Blut des Kindes?

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Re: mit 2 Monate altem Sohn nach Südafrika, Malariaschutz

von Cyberdoktor , 17.09.11 12:31
Hallo,

prima, dass Sie sich als verantwortungsvolle Eltern ausreichend lange vor der Reise Gedanken über den Schutzbedarf machen.

"Südafrika ende Dezember, erwarten aber ein Kind ende Oktober."
bereits in Hinblick auf die Mutter ein recht knapper Zeitplan, normalerweise sollte man einer Mutter nach der Geburt ausreichend Zeit für die Erholung und Anpassung an das Leben mit dem Säugling geben, Fernreisen könne eine erhebliche Belastung darstellen.

Noch schwerwiegender sind allerdings die Bedenken bezüglich einer Gefährdung des Neugeborenen.

Eltern mit Reiseplänen sollten wissen, dass Fernreisen und der Aufenthalt in tropischen Ländern mit belastenden Klimaverhältnissen für Säuglinge generell eine Stresssituation sind. Zu nennen ist z.B. die Umstellung auf das neue Klima und Zeitzonen, das bewältigen Erwachse leichter als Babys. Auch der Langstreckenflug ist für einen Säugling kein Vergnügen (Dauer, trockene Luft im Flugzeug).

Drohen am Zielort Tropenkrankheiten, wird normalerweise von einer Reise mit Säuglingen und Kleinkindern abgeraten (es gibt allerdings Einzelfälle, bei denen der Reisemediziner bei überschaubaren Risiken trotzdem grünes Licht gibt, ein Verwandtenbesuch wiegt z.B. schwerer als eine reine Spassreise), siehe auch Reisen mit Kindern .

"in Malaria gebiet aufhalten."
In dem WHO Report International travel and health rät die Weltgesundheitsorganisation eindeutig davon ab, Babies oder junge Kinder in Gebiete mitzunehmen, die ein Risiko für Malaria falciparum haben. Teile von Südafrika sind derartige Risikogebiete. Der Reisemediziner muss prüfen, ob das angepeilte Gebiet sicher ist, z.B. sind die grossen Städte malariafrei.

Aus ärztlicher Sicht drohen in Südafrika allerdings einige Gefahren, die mindestens so schwerwiegend wie das Malaria-Risiko sind.

Ist ein Säugling zum Zeitpunkt der Reise erst wenige Monate alt, besteht noch kein kompletter Schutz gegen diverse sehr gefährliche Kinderkrankheiten. Der Impfplan ist noch nicht erfüllt, in diesem Alter werden schützende Antikörper, die im Mutterleib an das Kind weitergegeben wurden, abgebaut.

In Entwicklungs- bzw. Schwellenländern sind aber genau diese Krankheiten meist wesentlich häufiger als in Deutschland, das Infektionsrisiko ist viel höher. Beispiel Masern: in Südafrika kommt es immer wieder zu Epidemien, dann können in recht kurzen Zeiträumen mehr als zehntausend Fälle auftreten.

Ihr frischer Nachwuchs hätte bei einer Reise im Dezember also keinen sicheren Schutz gegen diverse Kinderkrankheiten, siehe auch der Impfplan im Themenblock Impfen (häufige Fragen) .

Ihre Reisepläne sollten daher dringend mit Reisemediziner, Kinderarzt und - wenn die Reise kurz nach an der Geburt stattfinden soll - dem Frauenarzt diskutiert werden, wir sehen recht grosse Risiken (allgemeine körperliche Belastung plus Malariagebiet plus lückenhafte Immunität in einem Land mit erhöhten Fallzahlen für diverse Infektionskrankheiten).

Bitte verstehen Sie es als ein Zeichen dafür, dass wir Sie und Ihre Familie schützen wollen, wenn unsere Antwort Ihre Reisepläne kritischer sieht, als von Ihnen erwartet.

"Prophylaxe geben - auch wenn es eine gäbe für eine Saügling."
es gibt die Möglichkeit, dass ein erfahrener Arzt ein Medikament im sog. off-label use ausserhalb der üblichen Zulassung einsetzt, das ist z.B. bei dem Wirkstoff Atovaquon/Proguanil im Einzelfall ab einem Körpergewicht von 5kg mögich (gemäss der amerikanischen Regierungsbehörde Centers for Disease Control and Prevention, CDC Travelers' Health - Yellow Book: Malaria ), ein Säugling erreicht dieses Gewicht nach wenigen Monaten.

"Wird die Prophylaxe der Mutter sich im Milch an das Kind übertragen?"
kein Schutz über die Muttermilch. Die in der Milch zu findenden Spuren von Malariamedikamenten können eine Infektion des Kindes nicht verhindern.

"Besteht nach 2-3 Monate noch die schützende mütterliche Antikörper im Blut des Kindes?"
gegen Malaria gibt es keine schützenden Antikörper, Antikörper gegen sonstige Krankheiten werden langsam aber sicher abgebaut, daher ist vor einer Reise ein vollständiger Impfschutz sehr sehr wichtig, siehe oben.

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