Liebe Maria,
Aphthen (gr. Mundausschlag) schmerzhafte erosive Schäden der Mundschleimhaut mit weißlichem Fibrinbelag (Fibrin ist ein Eiweiss, dass dem Wundverschluss dient). Im beginnenden Entzündungsstadium sehen die Aphthen wegen einer vermehrten Durchblutung rötlich aus.
Klassische sind die sog. benignen (gutartigen) Aphthen – diese allerdings ohne bekannte Ursache. Als Auslöser vermutet werden Immunreaktionen gegen Schleimhautgewebe, möglicherweise unterstützt durch bestimmte Hormone (z.B. im Rahmen des Menstruationszyklus – allerdings wohl kaum bei Ihrem Mann), Infektionen, Verletzungen (Zahnbürste) bis hin zu Nahrungsmitteln, bzw. sehr selten im Rahmen von Autoimmunerkrankungen, wie z.B. der rheumatoiden Arthritis.
Zu den Nahrungsmitteln: Verantwortlich gemacht werden unterschiedlichste Nahrungsmittel, ausreichende Belege in Studien gibt es nicht. Einmal sind es Nüsse, dann Zitrusfrüchte (zumindest brennen die ganz ordentlich bei Kontakt mit den Aphthen) oder auch glutenhaltige Lebensmittel, bis hin zu Konservierungsmitteln und Farbstoffen oder gar der Nahrungszubereitung in Aluminiumtöpfen.
Aber bewiesen ist nichts.
Auch ein Einfluss der psychischen Situation auf eine Aphthenentstehung wird – nicht zuletzt auch unter Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen Psyche und Immunsystem – vermutet.
Hilfe bei dieser Form der Aphthen kann das zweimal tägliche Zähneputzen mit einer enzymhaltigen Zahnpasta bzw. einer Zahnpasta auf pflanzlicher Basis (Inhaltsstoffe: Salbei, Pfefferminze, Nelke, Fenchel, Fluorid und Thymian) bewirken (Apotheker oder Hautarzt fragen). Zudem gibt es die Empfehlung von Gurgellösungen. In der Apotheke erhältlich sind fertig zubereitete Lösungen aus Salbei, Kamille, Eukalyptus, Pfefferminze, Nelke, Fenchel, Anis, Thymol und Menthol. Mittel mit Kamille scheinen besonders hilfreich. Je nach Art und Ursachen der Aphthen und der individuellen Veranlagung, kann ein Therapieerfolg nicht garantiert werden. Da muss man sich, bzw. da müssen Sie sich ggf. im wahrsten Sinne des Wortes „durchprobieren“.
Bei einem einzelnen Schleimhautdefekt kommen ja auch andere Ursachen in Frage, abgegrenzt werden müssen die o.a. aphtoiden Schleimhautläsionen von Gingivostomatitis herpetica - auch Stomatitis aphthosa: sog. Mundfäule: Mundschleimhautläsionen bei Erstinfektion mit dem Herpes-simplex-Virus (v.a. bei Kleinkindern), einer Gürtelrose (Herpes Zoster) und anderen selteneren Erkrankungen wie der Hand-Fuß-Mund-Krankheit, der Maul- und Klauenseuche und einem Morbus Behçet.
Viel Erfolg bei der Aphthenbekämpfung
wünscht Ihr Cyberdoktor-Team
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