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Kinderheilkunde

6. Finger

von drea26 , 24.07.02 23:28
Ich weiß nicht genau, an wen ich mich wirklich wenden muß. Bisher konnte mir noch niemand eine genaue Auskunft geben. Als ich vor einem Jahr meinen Sohn entbunden hatte, habe ich erstmal einen Schreck bekommen. Als man ihn mir auf den Bauch legte, sah ich, daß er an jeder Hand 6 Finger hatte. Die 6. Finger waren mit häutiger Verbindung und wurden nach 2 Tagen entfernt. Woher kommt diese "Missbildung"? Ist das ein Gendefekt? Hat es etwas mit meinem negativen Rhesusfaktor zu tun? Muß ich bei einem 2. Kind auch mit Ähnlichem oder Schlimmeren rechnen? Diese Fragen beschäftigen mich sehr.

Andrea

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Re: 6. Finger

von Cyberdoktor , 26.07.02 20:04
Liebe Andrea,

bei der Vielfingrigkeit (med.: Polydaktylie) unterscheidet man zwischen der präaxialen Polydaktylie (überzählige Finger oder Zehen daumen- bzw. großzehenseits) und der postaxialen Polydaktylie (kleinfinger- bzw. kleinzehenseits).

Abhängig von der Lage des zusätzlichen Fingers ist die Beweglichkeit eingeschränkt.


Polydaktylie Daumen
Polydaktylie im Bereich des linken Daumens (27 J.). Der Extra-Finger hat kein eigenes Gelenk und ist daher unbeweglich.
Bild: GNU Freie Dokumentationslizenz



polydaktylie röntgenbild
Polydaktylie: Röntgenaufnahme der rechten Hand.
Bild: GNU Freie Dokumentationslizenz


"Hat es etwas mit meinem negativen Rhesusfaktor zu tun? "
nein.

Polydaktylie kann allein als eigenständiges Krankheitsbild (dann liegt meist eine Entwicklungs- oder Anlagestörung während der vorgeburtlichen Reifung vor, die sozusagen als „Zufallsstörung“ zu werten ist und für eine mögliche weitere Schwangerschaft keine wesentliche Rolle spielt) oder bei verschiedenen vererbbaren Syndromen (z. B. bei Ellis-Creveld-Syndrom, Goltz-Gorlin-Syndrom, Bardet-Biedl-Syndrom, Akrozephalopolysyndaktylie-Syndrom, Kurzrippen-Polydaktylie-Syndrom) in Zusammenhang mit anderen Fehlbildungen (z.B. Gesichts- oder Skelettfehlbildungen, Minderwuchs).

Zunächst sollten Sie also über Ihren Kinderarzt abklären lassen- wenn bisher nicht geschehen- ob die Polydaktylie Teilsymptom eines vererbbaren Syndroms darstellt. Sollte dies der Fall sein, wäre eine humangenetische Beratung durch einen Pränataldiagnostiker (in der Regel auf vorgeburtliche Schädigungen und Erberkrankungen spezialisierte Gynäkologen) empfehlenswert.

Normalerweise ist eine Polydaktylie aber völlig harmlos.

Alles Gute wünscht
Ihr Cyberdoktor-Team

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Re 6. Finger

von Loni , 08.04.08 23:44
Hallo Andrea

Auch wenns schon ne Weile her ist...

Mich beschäftigt dieses Thema auch noch. Mit meiner großen Tochter geb. Mai 2001) wars genauso. Und der Schreck nach der Geburt ebenfalls sehr groß Ihr wurden diese Fingeranhängsel auch zwei Tage nach der Geburt entfernt. Heute sieht man nur noch einen kleinen Buckel an Trennstellen. In der Verwandschaft ist nichts vergleichbares bekannt und wir haben uns damit zufriedengegeben, dass es wohl eine Laune der Natur gewesen sein muss...
Meine zweite Tochter ist ganz normal geworden Allerdings hat sie einen anderen Vater... Kannst mir ja mal mailen wenn Du magst...

LG Loni

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Re Re 6. Finger

von Unbekannt , 29.10.08 09:08
Hallo,

ich bin vor 30 Jahren selber mit jeweils einem sechsten Finger an kleinen Finger zur Welt gekommen. Wurde abgebunden und dann entfernt. Ging so schnell, dass es nicht mal Fotos davon gibt ... Die Trennstellen sieht man heute immer noch, ist aber ansonsten völlig unproblematisch. Keine Wachstumsstörungen, keine Lernschwierigkeiten oder sonstwas. Meine drei Geschwister, alle vom selben Vater, haben übrigens keinerlei Auffälligkeiten gezeigt. Auch meine zwei Kinder haben nur fünf Finger an jeder Hand. Insofern würde ich sagen, kein Anlass zur Sorgen, solange der Arzt sich deswegen auch keine Macht und nicht noch andere Faktoren hinzukommen.

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Re 6. Finger

von Unbekannt , 17.11.08 12:32
Hallo

ich bin vor 23 jahren mit 6 fingern an jeder hand und mit 6 zehen an jedem fuß geboren. zehen wurden mit 2 monaten und finger mit 6 monaten entfernt.

bei uns ist es aber eine erbkrankheit wobei jungs die überträger sind und mädchen diese finger und zehen bekommen.

mfg melli

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Re Re 6. Finger

von Unbekannt , 03.04.09 08:58
Ich hab das auch gehabt .Vrerbt von meiner Mutter .Meinen Kindern hab ich das auch weitergegeben bis auf einer haben es alle . Lg Risi

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Hexadaktylie

von Luca0707 , 16.08.09 14:56
Hallo

Ich bin am 07.07.2009 Mutter eines Gesunden Sohnes geworden. Allerdings stellte sich gleich nach der Geburt fest das mein Sohn ein sogenannten Hexadaktylie hat´. einen sechsten Finger.Zum glück nicht mit einem Knochen sondern der kleine Finger hängt zusätzlich am kleinen Finger an einem durchblutetem Gefäß was leider nur operativ in einer kurzen 10 minütigen Op aber mit VOLLNARKOSE gemacht werden kann.

Jetzt habe ich angst das mein Sohn die Narkose nich verträgt bzw nich mehr aufwcht

Können Sie mir die ANgst nehmen ist sie unbegründet oder gibt es trzd ein Risiko bei einem 7 Wochen alten Säugling?

Ich freue mich auf eine antwort

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Re: Hexadaktylie

von Cyberdoktor , 16.08.09 17:10
Hallo,

"Ich bin am 07.07.2009 Mutter eines Gesunden Sohnes geworden."

storch
Wir gratulieren!


"Allerdings stellte sich gleich nach der Geburt fest das mein Sohn ein sogenannten Hexadaktylie hat´.einen sechsten Finger.Zum glück nicht mit einem Knochen sondern der kleine Finger hängt zusätzlich am kleinen Finger"
wenn die Ärzte sonst zufrieden sind, ist das normalerweise kein Drama, dann kann man den Extra-Finger recht einfach entfernen (insbesondere, wenn er wie von Ihnen beschrieben, kein komplettes Knochengerüst hat) und später wird nur noch eine kleine Narbe daran erinnern, dass der Sohnemann mal ein Fingerchen zuviel hatte.

" an einem durchblutetem Gefäß was leider nur operativ in einer kurzen 10 minütigen Op aber mit VOLLNARKOSE gemacht werden kann."
klar, eine OP wird in Vollnarkose durchgeführt.

"Jetzt habe ich angst das mein Sohn die Narkose nich verträgt bzw nich mehr aufwcht "
für grosse Ängste gibt es bei einer derartigen Routine-OP keinen Grund, auch werden Vollnarkosen von Säuglingen normalerweise gut vertragen, ernste Narkoseprobleme sind extrem selten. Säuglinge haben allerdings im Vergleich zu Kleinkinden (=ab 12 Monate) aber in der Tat ein etwas erhöhtes Narkoserisiko, man kann daher mit den Ärzten besprechen, was gegen einen späteren Eingriff spricht (z.B. wird je nach Lage des überschüssigen Fingers in der Literatur auch der 12. Monat als durchaus möglich angesehen, siehe "Orthopädie und Orthopädische Chirurgie. Ellenbogen, Unterarm und Hand, Thieme, Stuttgart; Auflage: 1 (2003)). Schreiben Sie uns, was der Arzt dazu sagt, warum in dem speziellen Fall bereits jetzt operiert werden muss, oder ob man noch warten kann, wir freuen uns immer über eine Rückmeldung.

Lassen Sie sich durch die Ärzte ausführlich beraten, es kommt sehr auf den Einzelfall an, man sollte z.B. nicht zu spät operieren, wenn eine Zunahme der Deformität oder Funktionsstörungen zu erwarten sind. Ausserdem gibt es durchaus sog. flottierende Anhängsel am kleinen Finger, d.h. der kleine Extra-"finger" ist nur über eine kleine Gewebeverbindung mit dem Trägerfinger verbunden und "schlackern" sehr störend umher, dann kann man kurz nach der Geburt das Anhängsel ligieren (abbinden), der Fingerrest fällt dann wie ein Nabelschnurrest von alleine ab.

Man versucht, Fehlbildungen dieser Art recht früh zu operieren (Säuglings- oder Kleinkindalter), bei kleinen Kindern verheilen Wunden so ausgezeichnet, sodass ein früher Eingriff oft sehr sinnvoll ist, dann kommt es meist nur zu minimalen Narben. Ausserdem kann eine verzögerte Behandlung die Erlernung von Greifmustern stören.

"Können Sie mir die Angst nehmen ist sie unbegründet oder gibt es trzd ein Risiko bei einem 7 Wochen alten Säugling?"
jede Narkose hat ein gewisses Restrisiko, Säuglinge haben wie gesagt etwas mehr Komplikationen als Kleinkinder (Evidenzbasierte Anästhesie, Fleisher, Lee A. (Hrsg.), 2007, Elsevier, Urban & Fischer), reden Sie in Ruhe mit dem Anästhesisten, ernste Zwischenfälle sind aber sehr selten.

Berichten Sie uns bitte hier über den weiteren Verlauf.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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Polydaktylie-Reste

von womangirl , 13.09.09 18:07
Hallo,
auch ich bin vor 18 Jahren mit Fingeranhängseln zur Welt gekommen. Sie befindenbefanden sich an meinen kleinen Fingern. Nach der Geburt wurden sie abgeschnürt und fielen von selbst ab. Ich hätte paar Monate später auch operiert werden können, aber das wollten meine Eltern nicht. Ich hab es übrigends von meinem Vater geerbt. Meine Schwester nicht. Jetzt habe ich zwei unterscheidliche Reste. An der linken Hand befindet sich ein bissl größerer Hugel, der aber schön verbunden mit dem kleinen Finger ist. Der an der rechten Hand ist mehr so ein kleiner Punkt Durchmesser 3 mm. Hier schneide ich mich sehr leicht mit einem Papier und das tut dann höllisch brennen immer. Vor allem als Kind war das schlimm.
Ich überlege, ob ich mir alle beide Rest-Anhängsel noch wegmachen lassen soll, aber wird ja wahrscheinlich nicht gezahlt.
Ich persönlich weiß überhaupt nix über Fingeranhängsel, geschweige denn über meinen. Meine Eltern sagen immer nur dass da einfach nur was wegstand. Weiß somit gleich null.
Wobei es mir eigentlich wichtig wäre, da ich eh schon genetisch vorbelastet bin, da ich eine vererbbare Fehlstellung am Kiefer habe.

Mfg

womangirl

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Re: Polydaktylie-Reste

von Cyberdoktor , 13.09.09 20:20
Hallo,

" Nach der Geburt wurden sie abgeschnürt und fielen von selbst ab."
das kann man im Einzelfall so machen.

"Jetzt habe ich zwei unterscheidliche Reste... Hier schneide ich mich sehr leicht mit einem Papier...Ich überlege, ob ich mir alle beide Rest-Anhängsel noch wegmachen lassen soll, aber wird ja wahrscheinlich nicht gezahlt."
wenn Fingerreste die Funktion der Hand stören, häufige kleinere Verletzungen legen diesen Verdacht nahe, dürfte eine OP sehr wohl von der Kasse bezahlt werden. Sind die "Knubbel" aber lediglich Narbengewebe, macht eine OP evt. keinen Sinn, lassen Sie das einfach durch einen Handchirurgen prüfen.

"Wobei es mir eigentlich wichtig wäre, da ich eh schon genetisch vorbelastet bin, da ich eine vererbbare Fehlstellung am Kiefer habe. "
die meisten Menschen haben die eine oder andere körperliche Abweichung, oft ist dann auch eine gewisse Erblichkeit im Spiel. Man muss nicht automatisch davon ausgehen, dass Ihre Polydaktylie im Rahmen eines Syndroms, d.h. zusammen mit weiteren körperlichen Problemen auftritt (siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock). In seltenen Fällen besteht aber ein Zusammenhang zwischen Gesichtsfehlbildungen und einer Polydaktylie, ob das auf Sie zutrifft, können Sie durch einen Arzt für medizinische Genetik prüfen lassen.

Wenn es sich um eine sog. autosomal-dominant vererbte Polydaktylie handelt, werden theoretisch 50% der Kinder (bei einem betroffenen und einem gesunden Elternteil) eine Polydaktylie erben. Es ist aber, wie gesagt, gut möglich, dass bei Ihnen eine Neuerkrankung vorliegt, also keine Erblichkeit im Spiel ist.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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