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Kinderheilkunde

Hämangiom

von Unbekannt , 08.05.01 07:28
Hallo, mein Kind kam zu früh und hat jetzt etliche Hämangiome über den ganzen Körper verteilt, das größte ist direkt über dem Bauchnabel. Wie entstehen diese Hämangiome? Können Sie irgendwie gefährlich werden? Haben das Frühgeborene häufiger? Sie hat auch eine leichte Hirnblutung erlitten, können die Hämangiome damit zusammenhängen?
Ich habe 24h vor der Geburt Wehenhemmer intravenös bekommen, die ich nicht vertagen habe, können die die Hämangiome begünstigen?
Danke für eine Anwort!

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Re: Hämangiom

von Cyberdoktor , 08.05.01 23:32
Liebe Cyberdoktor-Nutzerin,

erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihrer Tochter!

Unter einem Hämangiom (Blutschwamm) versteht man eine gutartige, angeborene, wahrscheinlich in der embryonalen Gefäßentwicklung (nicht vererbbare) Entwicklungsstörung. Die eigentliche Ursache ist noch unbekannt, wobei Frühgeborene eher zu Hämangiomen neigen (möglicherweise unvollständige Ausreifung?). Eine gewisse „Gefäßunreife“ wird als eine der Ursachen für Hirnblutungen bei Frühgeborenen angesehen. Die Wehenhemmer, die Sie bekommen haben, haben aber sicherlich keinen Einfluss auf die Entstehung der Hämangiome gehabt.

Hämangiome zeichnen sich durch ein anfänglich schnelles Wachstum (bis sechs Monate), einer Phase der Stagnation (sechs bis zwölf Monate) und eine Phase der Rückbildung (ein bis sechs, evtl. zwölf Jahre) aus.

Ganz selten bilden sich Hämangiome an nicht ungefährlichen Stellen (z.B. Auge, Luftröhre), so dass zumindest in den ersten sechs Monaten häufige ärztliche Kontrollen notwendig sind, um ggf. ein schnelles Eingreifen zu gewährleisten.

Die Behandlung sollte so früh wie möglich begonnen werden. Sie richtet sich nach der Größe, Lokalisation, Wachstumstendenz sowie Tiefe des Hämangioms.

Zur Therapie stehen neben „Abwarten“, was in manchen Fällen durchaus gerechtfertigt ist, mehrere andere Therapiemaßnahmen allein oder in Kombination zur Verfügung:
- Kryotherapie, eine Kältetherapie mit flüssigem Stickstoff als Kühlmittel.
- Lasertherapie, bei der unterschiedliche Laser zum Einsatz kommen können (z.B. Farbstofflaser oder Neodym-YAG Laser).
- Chirurgische Therapie.
- In seltenen Fällen auch Radiotherapie, Verödung, Interferon- und Cortisontherapie.



Alles Gute und viel Erfolg wünscht
Ihr Cyberdoktor-Team

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Hämangiom (Mann, 45 Jahre)

von Unbekannt , 11.06.09 10:25
Bei mir hat man ein Hämangion am 3 Brustwirbel festgestelt kann das für mich gefährlich werden ich bin 45 Jahre alr?

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Re: Hämangiom (Mann, 45 Jahre)

von Cyberdoktor , 11.06.09 12:38
Hallo,

"Bei mir hat man ein Hämangion am 3 Brustwirbel festgestelt kann das für mich gefährlich werden ich bin 45 Jahre alr?"
wenn wir Sie richtig verstehen, dass dieses Hämangiom nicht oberflächlich im Hautbereich, sondern in der Tiefe an der Wirbelsäule sitzt, könnten sich Probleme ergeben, wenn das Hämangiom Nerven einklemmt. Was sagen denn die behandelnden Ärzte?

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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Hämangiom Mann, 45 Jahre)

von Unbekannt , 17.06.09 18:12
Das Hämangiom ist 5,25 mm gr0ß und sitzt im 3 Brustwirbel sukortikal der Deckenplatte, habe eine überweisung zum Neurochirogen bekommen.

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Re: Hämangiom Mann, 45 Jahre)

von Cyberdoktor , 17.06.09 20:25
Hallo,

"Das Hämangiom ist 5,25 mm gr0ß und sitzt im 3 Brustwirbel sukortikal der Deckenplatte"
also nicht in der Haut, sondern im Wirbelkörper. Das Hämangiom ist klein (und macht vermutlich bisher keine Beschwerden, war das ein Zufallsfund?), es könnten sich bei einem Wachstum wie gesagt Einklemmungen von Nerven, eine Einengung des Spinalkanals mit Druck auf das Rückenmark oder Stabilitätsprobleme des Wirbels ergeben.

" habe eine überweisung zum Neurochirogen bekommen."
Schreiben Sie uns, was der Arzt sagt, wir freuen uns immer über eine Rückmeldung.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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Beta-Blocker bei Hämangiomen

von Unbekannt , 07.09.09 22:27
Hallo
Aus eigener Erfahrung ist die Therapie mit ß-Bloker Propranolol die erfolgreichste bei geringsten Nebenwirkungsrisiko Wehenhemmer sind i.R. Gegenspieler der ß-Blocker und könnten daher für die Hämangiomentstehung mitverantwortlich sein Es ist eine off Label Therapie mit sensationellen Resultaten. Einfach mal googeln

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Re: Beta-Blocker bei Hämangiomen

von Cyberdoktor , 08.09.09 00:40
Hallo,

" Aus eigener Erfahrung ist die Therapie mit ß-Bloker Propranolol die erfolgreichste"
in der Tat zeigen neue Studien eine sehr gute Wirksamkeit von Beta-Blockern bei einigen Patienten mit ausgedehnten Hämangiomen ("Propranolol for severe hemangiomas of infancy.", Léauté-Labrèze C, Dumas de la Roque E, Hubiche T, Boralevi F, Thambo JB, Taïeb A., N Engl J Med. 2008 Jun 12;358(24):2649-51. und "Propranolol for Severe Infantile Hemangiomas: Follow-Up Report.", Sans V, Dumas de la Roque E, Berge J, Grenier N, Boralevi F, Mazereeuw-Hautier J, Lipsker D, Dupuis E, Ezzedine K, Vergnes P, Taïeb A, Léauté-Labrèze C., Pediatrics. 2009 Aug 10.).

Propranolol wird eingesetzt bei grossen Hämangiomen und bei Blutschwämmen, die durch ihre Lage Probleme bereiten (Augen, Nase, Lippen, Ohren, Genitalbereich).

Der Therapiebeginn ist so früh wie möglich, d.h. bereits während der Wachstumsphase des Hämangioms.

" bei geringsten Nebenwirkungsrisiko"
bitte keine Superlative. Es gibt sehr wohl die Möglichkeit von Nebenwirkungen, Beta-Blocker wirken auf den Kreislauf und sind keine harmlosen Mittel, die man einfach nebenbei geben kann. Die Risiken sind aber angesichts der positiven Therapieeffekte akzeptabel.

Um schweren Nebenwirkungen vorzubeugen, geht man wie folgt vor: die kleinen Patienten werden bei Therapiebeginn stationär aufgenommen und für 48 Stunden überwacht. Später folgen Herzfrequenz- und Blutdruckkontrollen nach 1 und 4 Wochen, dann 8-wöchentlich.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Hämangiom 3BWK

von Unbekannt , 13.04.10 21:20
Seit 4. Dez. habe ich starke Probleme mit dem Rücken. Mir wurde während eines Kinobesuch schwindelig und ich hatte Beklemmungsgefühle dies hilt Tage an. Kreislauf war aber ok. Beschwerden kommen wohl aus dem Rücken. Daraufhin wurde ich 3 x eingerenkt. War kurze Zeit besser und ich konnte wieder frei Atmen und die Beklemmungen ließen nach. Orthpäde diagnostizierte Blockaden im Rücken. Krankengymnastik half mir vorrübergehend. Beschwerden waren aber nie ganz weg. Im Februar hatte ich dann einen Rückfall einen Tag nach dem ich im Yoga Schulterstand gemacht hatte. Meine linke Hand hatte drei Wochen Taubheitsgefühle und ich konnten nicht richtig zugreifen bzw. hatte keine Kraft Gegenstände festzuhalten. Daraufhin wurde MRT und Kapaltunnelsyndrom Untersuchung veranlaßt. Beim MRT wurde Bandscheibenvorfall ausgeschlossen. Aber ein im Durchmesser 1,8 cm messend. rundl. Raumforderung intraspongiös im BWK 3 festgestellt. Diese zeigt teils eine flüssigkeits- teils aber auch eine fettquivalente Signalgelb. Befund gutvasularisiertes Hämangiom. Kein weitere Kommentar vom Doc. Kapaltunnel wurde ausgeschlossen und nur Muskelverspannungen festgestellt. Meine Beschwerden halten nach wie vor an. Es ist ein dumpfer Schmerz etwa in Bh Höhe vom Rücken ausgehend. Weitergehend zur linken Brustseite an der Achelshöhle bizzelt es öfters, auch die linke Hand. Nach wie vor habe ich das Gefühl manchmal umzukippen. EKG wurde gemacht und Brust untersucht. Beides ok. Wenn ich die linke Hand seitlich ausstrecke ist es das Bizzeln stärksten. Die Ärzte sagen nun ich hätte zu viel Stress käme alles von der Psyche. Ich will das nicht recht glauben. Denke ich habe nicht mehr ProblemeStress als andere auch.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll? Können meine Beschwerden vom Hämangiom ausgelöst werden? Kann man das entfernen?

Vorab herzlichen Dank

Viele Grüße
Birgit

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Re: Hämangiom 3BWK

von Cyberdoktor , 13.04.10 23:33
Liebe Birgit,

" Daraufhin wurde ich 3 x eingerenkt. War kurze Zeit besser...Orthpäde diagnostizierte Blockaden im Rücken. "
Blockaden sind eine beliebte Diagnose, diese wird von vielen Ärzten aber durchaus kritisch gesehen, man sollte nicht davon ausgehen, das hinter Rückenschmerzen blockierte Gelenke stecken, oft muss man eine Verlegenheitsdiagnose annehmen, "da ist was blockiert" klingt für den Patienten schön plausibel und einige Griffe des Therapeuten geben dann das Gefühl der schnellen Hilfe, wer möchte nicht glauben, das sich die Blockade und damit der Schmerz auflösen lässt.

Leider bewirken ruckartige Einrenkversuche (an einem Rücken, wo meist nichts ausgerenkt ist) normalerweise (wie in Ihrem Fall) nur eine für kurze Zeit anhaltende Besserung, ausserdem droht eine ganz konkrete Gesundheitsgefahr: wiederholt der Therapeut die brachiale Therapie (ein einigen Fällen evt. in dem guten (Irr-)Glauben, so Schmerzen zu vermindern, oft aber auch einfach, um sein Einkommen zu erhöhen), kann ein Gelenk instabil werden, die Bänder werden überdehnt, bleibende Schäden und Beschwerden drohen.

Für viele Patienten ist es natürlich verlockend, per Handgriff schnelle Erfolge zu erzielen, wir müssen daher von häufigen Einrenkungen abraten und auf eher zeitraubende dafür aber nachhaltige und ungefährliche (für die der Patient aber Zeit aufwenden muss) Behandlungsmöglichkeiten verweisen: Rückenschule und Muskeltraining.

" Daraufhin wurde MRT und Kapaltunnelsyndrom Untersuchung veranlaßt."
sinnvoll.

" Befund gutvasularisiertes Hämangiom. Kein weitere Kommentar vom Doc."
evt. also ein Zufallsbefund und nicht der Auslöser der Symptome, das kommt vor, oben im Themenblock hat bereits ein anderer Nutzer über ein Hämangiom im Wirbelsäulenbereich berichtet.

"Bandscheibenvorfall ausgeschlossen. ... Kapaltunnel wurde ausgeschlossen und nur Muskelverspannungen festgestellt.... EKG wurde gemacht und Brust untersucht"
das ist doch prima, ernste Erkrankungen wurden ausgeschlossen.

"Mir wurde während eines Kinobesuch schwindelig und ich hatte Beklemmungsgefühle dies hilt Tage an.... Die Ärzte sagen nun ich hätte zu viel Stress käme alles von der Psyche. "
nehmen Sie diese Einschätzung der Ärzte ernst. Diskutieren Sie mit Ihrem Hausarzt, ob hier nicht einfach funktionelle Beschwerden vorlagen, ganz häufig führen z.B. Stress und sonstige Belastungen zu derartigen Symptomen, siehe Kreislaufprobleme / funktionelle Beschwerden (Häufige Fragen). Es wäre Ihnen doch gewiss nicht lieber, an einer ernsten organischen Krankheit zu leiden...

"Ich will das nicht recht glauben. Denke ich habe nicht mehr ProblemeStress als andere auch."
jeder Hausarzt wird Ihnen bestätigen, dass ganz viele Patienten, die an funktionellen Symptomen leiden, zunächst ausschliessen, dass es für Sie überhaupt Stress oder seelische Belastungen in nennenswertem Umfang gibt.

" Können meine Beschwerden vom Hämangiom ausgelöst werden?"
theoretisch können ungünstig gelegene Hämangiome auch einige der genannten Symptome auslösen, die Ärzte haben sich aber Ihre MRT Aufnahmen angesehen und wohl keine kritische Lage gesehen.

" Kann man das entfernen?"
kommt auf den Einzelfall an. Wichtiger ist die Frage, ob eine Entfernung überhaupt Sinn macht, die Ärzte sehen ja offenbar keinen Zusammenhang mit Ihren Beschwerden.

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