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Kinderheilkunde

Re: Dormicum paradoxe Wirkung

von Unbekannt , 31.08.12 12:06
Sie sollten vom ganzen Herzen an ihn glauben.

Ihr Sohn hat intuitiv wahrgenommen, dass das angeblich Gute seinen Körper stark belastet, es sich in Wahrheit um eine toxische Substanz handelt.

Dementsprechend der adequate Versuch Ihres Sohnes sich gegenüber dieser Gewalteinwirkung seitens der Ärzte zu wehren.

SIE KÖNNEN STOLZ AUF IHREN SOHN SEIN

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Dormicum paradoxe Wirkung, Gabe unnötig?

von Unbekannt , 05.03.13 10:20
Unser Sohn, 10 Jahre, 139cm, 35 kg, bekam vor einer Nasen-OP ebenfalls Dormicum.

Die Wirkung war desaströs: Er benahm sich wie ein Mensch im Vollrausch: Lallte, lachte, und war vor allem kaum zu bändigen. Eine Schwester, mein Mann und ich hatten 90 Minuten alle Hände voll zu tun, um ihn wenigstens daran zu hindern, sich selbst weh zu tun, denn er hatte keine Kontrolle über seine Muskeln mehr.

Da sich die OP durch einen dazwischen geschobenen Notfall ebenfalls verschob, klang diese paradoxe Wirkung nach ca.90 Minuten ab. Bis dahin waren wir alle schweiß gebadet.

Im OP-Vorbereitungsraum wurde ihm aber dann nochmals Dormicum gegeben - obwohl ich den Arzt auf die paradoxe Wirkung aufmerksam gemacht hatte.

Der meinte nur: Das liege an der Dosis. Man müsse die eben erhöhen.

Wir machten also - diesmal mit OP-Schwester - nochmals 90 Minuten desselben Theaters durch, während derer der Narkosearzt immer wieder neu Dormicum in Nasentropfen-form verabreichte.

Meine Fragen:

1. Wenn die Symptome die eines Vollrausches sind, entspricht die Wirkung des Mittels dann auch einem solchen? Konkret: Hat das Gehirn unseres Sohnes jetzt 2mal die lustige Wirkung eines Rausches erlebt? Wird sein Gehirn solche Rauschzustände in Zukunft suchen?

2. Aus unserer Sicht war die Gabe von Dormicum vollkommen unnötig. Das eigentliche Narkosemittel wurde ihm intravenös verabreicht - laut Narkosearzt war es ein anderes. Dormicum habe unserem Sohn nur die Angst vor der Narkosespritze nehmen sollen. Warum wird dann den Eltern kein Gehör geschenkt? Unser Sohn hatte keine Angst vor der Spritze

3. Laut Narkosearzt sei eine solche paradoxe Wirkung HÄUFIG bei Kindern. Warum dann die Gabe? Geht man hier unnötige Risiken ein?

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Re: Dormicum paradoxe Wirkung, Gabe unnötig?

von Cyberdoktor , 10.03.13 12:08
Hallo,

"Die Wirkung war desaströs: Er benahm sich wie ein Mensch im Vollrausch: Lallte, lachte, und war vor allem kaum zu bändigen."
kommt leider ab und zu vor. In der Literatur werden für diese (für Eltern zwar sehr beunruhigende, in der Regel aber völlig harmlose) paradoxe Reaktion (Patient wird nicht beruhigt, sondern aufgeregt) Häufigkeiten von bis zu 5% genannt ( Franz-Josef Kretz, Karin Becke 2007, Anästhesie und Intensivmedizin bei Kindern, Seite 102 ).

"klang diese paradoxe Wirkung nach ca.90 Minuten ab."
typischer Zeitraum, nach ca. 2 Stunden ist die Wirkung des Mittels aufgehoben.

"Der meinte nur: Das liege an der Dosis. Man müsse die eben erhöhen."
es gibt mehrere Möglichkeiten, warum Midazolam nicht wie erwartet wirkt. Z.B. wurde bereits mit der OP-Vorbereitung weiter gemacht, ehe genug Zeit für einen Wirkungseintritt vergangen ist (man sollte ca. 10-20 Minuten mit weiteren Aktivitäten warten), es ist in der Tat auch nicht völlig ausgeschlossen, dass eine zu niedrige Dosierung gewählt wurde, oft kann man aber einfach nicht sagen, warum es im Einzelfall zu der paradoxen Wirkung kommt.

"Hat das Gehirn unseres Sohnes jetzt 2mal die lustige Wirkung eines Rausches erlebt? Wird sein Gehirn solche Rauschzustände in Zukunft suchen?"
völlig unbegründete Ängste, bei einer paradoxen Wirkung sieht man dem Patienten an, dass kein entspannter, angenehmer Rauschzustand durchlebt wird, vielmehr ist das Verhalten oft eher aggressiv nervös. So oder so verursacht das Mittel eine Amnesie, d.h. der Patient erinnert sich nicht an diese Episode.

"Unser Sohn hatte keine Angst vor der Spritze Aus unserer Sicht war die Gabe von Dormicum vollkommen unnötig."
je nach Einzelfall verzichten zwar einige Ärzte bei älteren Kindern und besonders günstigen Einzelumständen (z.B. besonders entspannter Atmosphäre mit genug Zeit und je nach Umfang der sonstigen Vorbereitungen) auf die Gabe von Dormicum ( Franz J. Frei, T Erb, Christer Jonmarker, Robert Sümpelmann, Olof Werner 2009, Kinderanästhesie, Seite 68 ), die Zielsetzung einer Prämedikation (so der Fachbegriff für die Gabe einer schmerzstillend und beruhigend wirkenden Substanz im Rahmen der OP- bzw. Narkosevorbereitung) geht aber über die Bekämpfung einer banalen Angst vor Spritzen weit hinaus: die betriebsame Atmosphäre in einem kühl-sachlichen OP-Vobereitungsraum mit den diversen flott durchgeführten Aktionen eines gut eingespielten Teams ist sogar für Erwachsene normalerweise alles andere als beruhigend, um (evt. unterbewusste) Anspannungen und Stressreaktionen zu vermeiden ist etwas medikamentöse Unterstützung wirklich äusserst hilfreich (und wird daher ja auch bei Erwachsenen vorgenommen). Diese Mittel verursachen ausserdem eine teilweise Amnesie, d.h. das Kind erinnert sich später nicht mehr an die evt. belastenden Umstände der Vorbereitung bzw. des Eingriffs. Nicht zuletzt vermindert sich so auch die Häufigkeit von Verhaltensstörungen beim Aufwachen nach der OP ( Dietmar Weixler, Klaus Paulitsch 2003, Praxis der Sedierung, Seite 156 ). Dementsprechend war - auch, wenn der Sohnemann keine Angst vor der Spritze hatte - eine Prämedikation gewiss vertretbar und absolut konform mit dem aktuellen med. Wissensstand.

"3. Laut Narkosearzt sei eine solche paradoxe Wirkung HÄUFIG bei Kindern."
kommt darauf an, wie man die genannte Zahl von bis zu 5% einschätzt. Liegt eigentlich im Rahmen der Nebenwirkungsraten anderer Mittel, ausserdem ist der oben erläuterte Nutzen so eindeutig, dass man gelegentliche unerwünschte Effekte in Kauf nimmt. Mit entsprechend guter Vorbereitung kann man die Zahl paradoxer Reaktionen ausserdem auch noch weiter senken (aber leider nie ganz verhindern).

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Re: Dormicum

von Didi102 , 06.05.17 09:00
Hallo, mein sohn 12 monate, 12kg kam mit verbrühung⁄verbtennung 2.grades am unterarm ins krankenhaus, nach 2tagen sollte unter sedierung die blasen abgetragen werden.wir kamen ins behandlungszimmer sollten draußen warten nach ca. 10minuten kammen der oberarzt und assestinzarzt raus und meinten ist fertig alles gut mussten aber nochmal was nachdspritzen undwir sollen unser kind itnehmen unndins zimmer gehen da wird er gleich wieder am monitor angeschlossen.während mein man ins zimmer lief merke er das unser sohn komiscch atmete das sageten wir dem noch neben uns steendem assistenzart der meinteur wir sollen ihn bisdchen massieren ud verschwand.dann merkten wir das seine lippen blau wurden und schrien, die krankenschwester schrie nach dem oberarzt undrannte mit unserem kind ins falsche zimmer ein andrer arzt nahm unser sohn und rannte ins richtige zimmer zurück legte ihn auf die seite und er fing wieder an zu atmen, anscheinen ist seine zunge nach hinten gefallen.ich kann ihnen den schock,die angst,die verzweiflung nicht beschreiben.wegen zeitmangel und nicht genügend zimmern sollten wir schnell wieder aus dem zimmer, er war wohl noch mitten in der kurznarkose wir wurden nicht aufgeklärt wie wir ihn tragen sollen,was passieren könnte,uns wurde nur gesagt das man sedieren muss,hätte es nicht gereicht nur ein normales beruhgingsmittel zugeben?mein kind konnte aufeinmal nicht atmen,für mich hört sich das nicht so ungefährlich,man kann die kinder doch nicht für alles ruhigstellen,beim nächsten verbandswechsel soll er dann ein beruhigungszäpfchen bekommen,was ich aufjedenfall abgelehnt habe und zum verbandswechsel zu meinem kinderarzt gehen werde.

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