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Kinderheilkunde

Dormicum zur Sedierung

von Unbekannt , 31.05.03 03:33
S.g. Cyberdoktorteam

Im Rahmen einer Kariesbehandlung soll mein Sohn (3 Jahre) das nächste Mal vor Behandlung das Mittel Dormicum als Saft zur Beruhigung erhalten. Können Sie mir sagen, was das genau für ein Mittel ist und wie das wirkt?

Gibt es hier Nebenwirkungen oder wird das gut vertragen? Wie verhalten sich die Kinder dabei/danach (schlafen sie ein?)???

Danke!

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Re: Dormicum zur Sedierung

von Cyberdoktor , 31.05.03 05:20
Liebe/r Cyberdoktor-Nutzer/in,

Dormicum (Wirkstoff: Midazolam) gehört zu der Gruppe der Benzodiazepine, also der Beruhigungs- und Schlafmittel. Es wird vor allem vor und während chirurgischen und diagnostischen Eingriffen eingesetzt sowie zur Narkoseeinleitung und -aufrechterhaltung gegeben.

Die Wirkung ist dosisabhängig. Man kann mit Midazolam sowohl "nur" beruhigend einwirken, als auch eine komplette Narkose einleiten. Midazolam wirkt beruhigend (sedierend), angstlösend (anxiolytisch), entkrampfend (antikonvulsiv) und muskelentkrampfend (muskelrelaxierend). Als Nebenwirkung steht - wie bei allen Schlafmitteln - die Atemdepression im Vordergrund (in einem solchen Fall müsste das Kind bis zum Abklingen der Wirkung oder der Gabe eines Gegenmittels beatmet werden). In Einzelfällen können Kinder auch paradox reagieren, d.h. es kommt zu aufgeregten Zuständen (in der Regel harmlos). Prinzipiell wird Midazolam aber gut vertragen und und wird häufig in der Zahnmedizin zur Behandlung bei Kindern eingesetzt, der Arzt muss aber in der Lage sein, bei Problemen adäquat reagieren zu können (Beatmung). Das Mittel hat zudem den angenehmen Nebeneffekt, dass die Kinder in der Regel während des Eingriffs ansprechbar sind, sich aber im Anschluss an die Untersuchung etc. an nichts erinnern können.

Alles Gute wünscht
Ihr Cyberdoktor-Team

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Re Dormicum zur Sedierung

von Unbekannt , 24.04.09 10:26
Also die Art uns Weise, wie hier leichtfertig mit Mittel bei Kindern umgegangen wird, lässt mich erschaudern. Ich kann nur davon abraten, Dormicum bei Kindern einzusetzen. Evtl. Nebenwirkungen werden hier bei der Antwort überhaupt nicht angesprochen. Gerade bei einem Kind sollte man doch umfassend über Vor- und Nachteile informiert werden. Unverantwortlich, so eine einseitige Antwort.

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Re: Re Dormicum zur Sedierung

von Cyberdoktor , 24.04.09 11:12
Hallo,

"Also die Art uns Weise, wie hier leichtfertig mit Mittel bei Kindern umgegangen wird, lässt mich erschaudern."
von leichtfertig kann keine Rede sein, wir schildern hier nur, was aktuelle anerkannte Vorgehensweise ist: Midazolam (Dormicum) wird zur leichten Sedierung und während chirurgischen und diagnostischen Eingriffen eingesetzt sowie zur Narkoseeinleitung und -aufrechterhaltung gegeben.

Dies spiegelt sich auch in der aktuellen Fachliteratur wieder:

"Für die leichte Sedierung eigenen sich insbesondere auch wegen der anxiolytischen und anterograden amnestischen Effekte die Benzodiazepine und hier besonders das wasserlösliche Midazolam" (aus: "Therapie in der Kinder- und Jugendmedizin", Veröffentlicht von Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 2008). Häufig wird das Mittel sogar als "Goldstandard" (=am besten geeigneter Wirkstoff) für die Prämedikation (so nennt man die vorbereitende Gabe von beruhigenden bzw. schmerzstillenden Medikamenten) bezeichnet ( Franz-Josef Kretz, Karin Becke 2007, Anästhesie und Intensivmedizin bei Kindern, Seite 102 ).

" Ich kann nur davon abraten, Dormicum bei Kindern einzusetzen."
man fragt sich, auf welche Fachliteratur Sie diese negative Meinung stützen, wir haben für unseren Standpunkt ja oben eine seriöse Quelle genannt.

"Evtl. Nebenwirkungen werden hier bei der Antwort überhaupt nicht angesprochen."
wir zitieren aus unserer unserer Antwort oben:

"Als Nebenwirkung steht - wie bei allen Schlafmitteln - die Atemdepression im Vordergrund (in einem solchen Fall müsste das Kind bis zum Abklingen der Wirkung oder der Gabe eines Gegenmittels beatmet werden)."
damit haben wir die wichtigste Nebenwirkung bzw. den in der Praxis wohl bedrohlichsten Zwischenfall genannt: es kann dazu kommen, das der Patient mehr aus eigener Kraft atmen kann. Alle anderen Nebenwirkungen haben im Vergleich dazu eher geringe Bedeutung, daher schreiben wir ja auch "steht im Vordergrund".

" Gerade bei einem Kind sollte man doch umfassend über Vor- und Nachteile informiert werden. Unverantwortlich, so eine einseitige Antwort."
wir haben die Vorteile genannt, und auch die grösste Gefahr: eine Atemdepression. Eine genaue Beratung erfolgt unabhängig von unserer kurzen Antwort ohnehin vor jeder Narkose durch den Arzt, nicht in einem Internetforum, wir müssen daher hier nicht erschöpfend wie ein Narkosearzt alle Aspekte erschöpfend beleuchten, sondern können uns auf die Eckpunkte in unserer Antwort oben beschränken und betonen, dass der Einsatz dieses Mittels durch einen erfahrenen Arzt grade bei Kindern in vielen Fällen äusserst sinnvoll ist.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re Re Dormicum zur Sedierung

von Unbekannt , 12.08.09 09:03
Für die leichte Sedierung eigenen sich insbesondere auch wegen der anxiolytischen und anterograden amnestischen Effekte die Benzodiazepine und hier besonders das wasserlösliche Midazolam aus Therapie in der Kinder- und Jugendmedizin, Veröffentlicht von Elsevier, Urban Fischer Verlag, 2008).

WER HAT DIES VERÖFFENTLICHT??? ELSEVIER IST LEDIGLICH DER VERLAG - WIE SPRINGER UND CO., ICH HABE BEREITS VIELE FORSCHUNGSBERICHTE GELESEN DIE AUCH BEI DIESEN RENOMIERTEN VERLAGEN VON FEHLERN DURCHSETZT GEWESEN SIND. ANDERE FACHBEITRÄGE EBEN PUBLIZIERT VON DIESEN VERLAGEN SPIEGELN WIEDER, DAS SPEZIELL IN DER PÄDIATRIE VORSICHT GEBOTEN IST.

WENN SIE SICH CYBERDOKTOR NENNEN, DANN BESCHREIBEN SIE BITTE ALLE VOR- ABER AUCH NACHTEILE UND VERSCHWEIGEN SIE NICHT DIE NEBENWIRKUNGEN - DAS IST NICHT RICHTIG UND ZEIGT LEDIGLICH WIE UNSERIÖS DIESER SERVICE IM ALLGEMEINEN IST

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Re: Dormicum zur Sedierung

von Cyberdoktor , 12.08.09 11:16
Hallo,

"WER HAT DIES VERÖFFENTLICHT??? ELSEVIER IST LEDIGLICH DER VERLAG -"
Mit den Angaben "Therapie in der Kinder- und Jugendmedizin" (Titel) und Verlag (Elsevier) können Sie dieses Fachbuch bei jedem Buchhändler bekommen. Um Ihren Rechercheaufwand auf Null zu bringen, liefern wir gern noch den Herausgeber nach:
Wieland Kiess. Alle Autoren zu nennen ist bei einem Multi-Autoren-Buch nicht nötig.

Es finden sich dutzende weitere seriöse Fachbücher, die eine Verwendung von Midazolam stützen. Siehe z.B. das 2008 bereits in der 7. Auflage erschienene Fachbuch "Kinderanästhesie" (Jöhr, Martin (Hrsg.), Elsevier), Zitat: "Midazolam rektal ist die ideale Prämediaktion im Vorschulalter".

"ICH HABE BEREITS VIELE FORSCHUNGSBERICHTE GELESEN DIE AUCH BEI DIESEN RENOMIERTEN VERLAGEN VON FEHLERN DURCHSETZT GEWESEN SIND."
darum handelt es sich bei unserer Quellenangabe ja auch um ein Fachbuch, um Sekundärliteraur, nicht etwa einen einzelnen Forschungsbericht in einem Magazin.


" ANDERE FACHBEITRÄGE EBEN PUBLIZIERT VON DIESEN VERLAGEN SPIEGELN WIEDER, DAS SPEZIELL IN DER PÄDIATRIE VORSICHT GEBOTEN IST. "
daher sollte man stets auch Sekundärliteratur sichten, nicht nur die aktuellen Fachbeiträge in Magazinen. Es ist jedem Arzt klar, das auch Fachbücher Fehler enthalten können. Hoffentlich ist Ihr Beitrag nicht so zu verstehen, dass Sie Fachliteratur generell ablehnen.

"WENN SIE SICH CYBERDOKTOR NENNEN, DANN BESCHREIBEN SIE BITTE ALLE VOR- ABER AUCH NACHTEILE UND VERSCHWEIGEN SIE NICHT DIE NEBENWIRKUNGEN"
bitte Themenblöcke gründlich durchlesen, wir schreiben oben klipp und klar: "Als Nebenwirkung steht - wie bei allen Schlafmitteln - die Atemdepression im Vordergrund (in einem solchen Fall müsste das Kind bis zum Abklingen der Wirkung oder der Gabe eines Gegenmittels beatmet werden).". Wir erwähnen damit eine ganz dramatische Nebenwirkung, eine Atemdepression bzw. einen Atemstillstand. Es ist nicht unsere Aufgabe, alle Vor- und Nachteile darzustellen, dieses Forum ersetzt nicht das Gespräch mit dem behandelnden Arzt (und auch nicht die Fachliteratur, daher ja die Quellenangaben), wir werden nicht müde darauf immer wieder zu verweisen.

Übrigens: Ihr Beitrag wird von uns und den anderen Lesern auch ohne festgestellte Grossschreibetaste wahrgenommen. Im Internet entspricht ein ganz in Grossbuchstaben geschriebener Beitrag dem Niederschreien des Gesprächspartners...

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Dormicum paradoxe Wirkung

von Unbekannt , 19.08.09 17:30
Mein Sohn, 6 Jahre, 1,35 cm, 32 Kg,
hatte gestern eine Schiel OP. Nun geschah vor dem OP folgendes
ER war ruhig, müde und sah dem OP ganz gelassen entgegen. Er bekam 12 mg Dormicum Saft als Vorbereitung. Ca.10 Min nach Gabe, sage er zu mirMama da ist was in meinem Hals Ich schaute ihm in den Mund, und es sah in meinen Augen) ein wenig geschwollen aus. Dann konnte er nicht mehr richtig sprechen, es waren nur noch unverständliche Laute. Ich sage zu ihm Schatz ich verstehe deine Worte nicht, versuche es langsam noch mal, langsam und deutlich Ich versuchte Blickkontakt zu gekommen, aber wie soll ich sagen, das war plötzlich nicht mehr mein Kind. Er hatte einen ganz fremden Gesichtsausdruck und einen Blick, als wäre er betrunken. Ich läutete nach der Schwerster. Als nächstes fing er an zu schlagen und zu treten. Ich versuchte ihn, mit mehr oder weniger Erfolg, festzuhalten. Er hatte eine Kraft wie ein Stier. Er schlug nur so um sich, stieß mit dem Kopf sehr fest gegen die Wand, zeigte aber keinerlei Schmerz Empfinden. Da kam endlich die Schwester. Sie hat die Situation wohl falsch eingeschätzt, und versuchte so auf ganz lieb mit ihm zu reden. Mein Kind ließ von mir ab, und schlug und trat nun auf die Schwester ein. Entsetzt lief sie davon. Mein Sohn schrie noch unverständlich weiter, trat und schlug. Ich versuchte so gut wie möglich,seine Schläge und Tritte, ins nichts zu leiten, damit er sich nicht verletzt. Das ganze dauerte bis dahin schon ungefähr eine gute halbe Stunde. Ich habe wieder nach der Schwester geläutet. Von meinem Zeitempfinden dauerte es ewig, bis sie sich wieder blicken ließ. Nun waren sie zu zweit. Ich habe zu ihnen gesagt, holt endlich einen Arzt, das ist eine Reaktion auf das Medikament. Ich kann ihn nicht mehr halten Die eine Schwester verschwand, die 2. wollte mir helfen meinen Sohn irgendwie zu beruhigen. Aber sie holte sich nur blaue Flecken, und verschwand. Mein Sohn hörte nun mit dem treten und schlagen langsam auf. Ich konnte ihn dadurch loslasen und er saß nun im Bett. Seine Sprache wurde deutlicher aber, was da nun aus seinem Munde kam, möchte ich nicht wiederholen. Bösartige Dinge und eine Fekalsprache, die ich vorher von ihm noch nie hörte. Da kam nun endlich ein Arzt. Ich sagte was los war. Aber ich merkte gleich, dass dieser Arzt wohl erst noch eine Menge lernen muß. Er versuchte mit ihm zu reden. Fragte Junior Was möchtest du? Jr. RAUS, HUNGER, BROT MIT HONIG UND WASSER Arzt Ja, das bekommst du jetzt alles, hör aber auf zu schreien Mein Junior ging sofort auf Angriff über und schlug und trat auf ihn ein. Er rechnete nicht damit und somit alles Volltreffen. Dieser Arzt, wohl auch mit der Situation überfordert, schaffte es meinen Jungen an den Handgelenken zu halten. Und sagte zu ihm Ich bin Arzt, und du hast mich nicht zu schlagen, hier ist ein Krankenhaus, und Menschen die ihre Ruhe brauchen. Also hör auf Mein Kind interessierten seine Worte nun gar nicht, und er schrie in weiter an. Ich sah dass die Hände meines Kindes blau wurde. Ich sagte zum Arzt Und sie Herr Doktor, lassen sofort meinen Sohn los Er versteht sie doch gar nicht, er ist gar nicht Anwesend Er ließ ihn los und sagte der OP ist abgesagt, gehen sie nach hause, behandeln sie ihn erst auf ADS
Er drehte sich um und ging. Mein Sohn wollte ihn verfolgen, konnte sich aber gar nicht auf den Beinen halten. Ich konnte ihn grad noch auffangen. Ich rief diesem Arzt nur noch hinter her Das ist eine Reaktion auf die Droge, die ihr ihm gegeben habt, und kein Erziehungproblem. Mein Sohn ist nicht Hyperaktiv oder so was Versucht nicht uns die Schuld in die Schuhe zu schieben, sondern helft ihm gefälligst Da stand ich nun, allein mit meinem Kind. Ich schaffte es irgendwie, ihn ins Bett zu legen. Er war nur ein wenig ruhiger. Diese Droge ließ wohl langsam nach. Bis hier hin waren ca. 1,5 Stunden vergangen. Da kam dieser Arzt wieder in Begleitung des Arztes der meinen Jr. operieren sollte. Ich habe meine letzte Kraft zusammen genommen, und habe ihm erzählt was los ist. E sagte Das ist ein Paradox-um eine Reaktion die ins Gegenteil um schlägt, wir werden ihn operieren Er wendete sich meinem Kampfpanzer zu, fing sich auch ein paar ein, aber mehr verbaler Art. Nun trauten sich wieder die Schwestern rein, und es hieß ab in den OP.Laut fluchend, lies es mein Sohn zu. Im Keller angekommen, warteten 3 Anestesisten auf uns. Mein Sohn sah sofort Feinde in ihnen, und schrie sie an. Fast mich nicht an, ich bestimme über mich, kommt näher und ich schneide euch die Kehle durch, ihr Wi... Ar..... Ich wäre am liebsten ihm Erdboden versunken. Ich fragte meinen Sohn Schatz woher hast, hast du solche Räubersprache? Er Im Kindergarten gelernt,ich weiß noch viel mehr, W...,A...H...., ... Ok, die Jungs nahmen es locker und sagten, das kommt vom Dormikum, die Dosis könnte zu gering gewesen sein. Während ich mir in meiner Unwissenheit, die Wirkung von einer höheren Dosis vorstellte, verschwanden sie mit meinem wild fluchendem Sohn. Und sagten was von Maske. Da stand ich nun allein, Körperlich und Seelisch fertig. Ich schaute auf die Uhr 11Uhr. Ok, der OP ungefähr eine 34 Stunde, dann aufwachen und ich bekomm ihn wieder. Ich bin erst mal raus an die frische Luft, ich schätze ich hatte so was wie einen Nervenzusammenbruch. Ich heulte wie ein Schoßhund,und konnte eine Stunde damit nicht aufhören. Meine Gefühlswelt war durcheinander von Angst, über Panik bis Hass, alles kam in mir hoch. Irgendwie hab ich mich gefangen, bin hoch ins Zimmer und wartete. Und wartete und wartete. Dann bin ich ins Schwesterzimmer und fragte Wisst ihr wann ich meinen Sohn wieder bekomme. Er ist nun schon 3 Stunden weg. Die Antwort, kurz und knapp Die rufen uns an Ich Bitte könnten sie mal nachfragen, ob denn alles in Ordnung ist, mehr möchte ich nicht wissen. Ich habe große Angst, bitte Die Antwort Ich sagte doch, die rufen an
Normalerweise hätte ich darauf bestanden, aber bei denen waren wir so unter durch, und mir war auch klar, dass ich meine Kräfte noch brauchen werde. Ich bin ins Zimmer zurück und wartete weiter. Um 15 Uhr, brachten sie ihn rein. Sagten nur alles OK. Er schlief so friedlich und fest. Um ca. 17 Uhr wurde er wach. Und tobte sofort los, wollte unbedingt das Pflaster vom Auge und die Nadel aus seiner Hand loswerden. Das konnte ich ja nun nicht zulassen, also fest halten. Er war nicht wirklich ansprechbar. Erklärungen fruchteten noch nicht. Das dauerte noch weiter 30 Minuten, dann kam er so langsam zu sich. Ich erkannte mein Kind wieder Sein Verhalten war aber den Rest des Tages immer noch nicht ganz normal. Verbale Ausrutscher, und Aggressivität kamen immer wieder mal durch. Eine weitere Schwester bekam eine Faust ins Gesicht, bei dem Versuch ihm etwas gegen die Schmerzen zu geben. Heute endlich wieder zu hause, hoffe ich nun, dass er er bald wieder mein kleiner lieber Junge ist. So ganz ist er es nämlich noch nicht.
Wie lange kann dieses Dormicum ihn noch beeinflussen? Oder bleibt ein Schaden?

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Re: Dormicum paradoxe Wirkung

von Cyberdoktor , 19.08.09 19:43
Hallo,

" 6 Jahre, 1,35 cm, 32 Kg,... Dormicum Saft als Vorbereitung.
plötzlich nicht mehr mein Kind. Er hatte einen ganz fremden Gesichtsausdruck und einen Blick, als wäre er betrunken. Ich läutete nach der Schwerster. Als nächstes fing er an zu schlagen und zu treten."
es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie hier eine seltene Nebenwirkung dieses ansonsten wirklich gut verträglichen Wirkstoffs miterlebt haben: der Patient wird nicht ruhiger, sondern extrem aufgeregt (paradoxe Reaktion). Zu den paradoxen Wirkungen zählen eine Agitiertheit, unwillkürliche Bewegungen, eine gesteigerte Aktivität, Feindseligkeit, Zorn, Aggressivität und durchaus auch Tätlichkeiten. Mehr oder weniger das, was Sie erlebt haben.

Leider kann man unmöglich sagen, welche Patienten so reagieren werden, es macht auch keinen Sinn, auf andere Mittel auszuweichen, da auch dort bei einigen Patienten paradoxe Reaktionen drohen. Daher ist es so wichtig, dass das Personal auf derartige Zwischenfälle vorbereitet ist, und nicht so hilflos inkompetent wie im Fall Ihres Sohnes reagiert.

" Entsetzt lief sie davon....Die eine Schwester verschwand, die 2. wollte mir helfen meinen Sohn irgendwie zu beruhigen. Aber sie holte sich nur blaue Flecken, und verschwand."
offensichtlich schlecht geschultes Personal, man kann Eltern in so einer Situation nicht allein lassen. Absurd.

"Dieser Arzt, wohl auch mit der Situation überfordert, schaffte es meinen Jungen an den Handgelenken zu halten. Und sagte zu ihm Ich bin Arzt, und du hast mich nicht zu schlagen, hier ist ein Krankenhaus, und Menschen die ihre Ruhe brauchen. Also hör auf Mein Kind interessierten seine Worte nun gar nicht"
kann er auch nicht, er ist ja nicht bei Sinnen.

"Er ließ ihn los und sagte der OP ist abgesagt, gehen sie nach hause, behandeln sie ihn erst auf ADS
Er drehte sich um und ging."
erneut kaum zu glauben, es wäre durchaus gerechtfertigt, dass Sie sich über den Arzt beschweren.

" Diese Droge ließ wohl langsam nach."
richtig.

" sagte Das ist ein Paradox-um eine Reaktion die ins Gegenteil um schlägt"
endlich jemand, der über das eingesetzte Mittel informiert ist.

"die Dosis könnte zu gering gewesen sein."
Diese Reaktionen treten unter hohen Dosen und bei rascher Injektion auf, aber auch bei zu geringer Dosierung und in einigen Fällen auch einfach aus unbekannten Gründen. Übrigens meist bei Kindern oder älteren Menschen.

"Ok, die Jungs nahmen es locker und sagten, das kommt vom Dormikum,"
es ist gut, dass zumindest die Anästhesisten in dieser Klinik wissen, wovon sie reden.

"Ich erkannte mein Kind wieder Sein Verhalten war aber den Rest des Tages immer noch nicht ganz normal. Verbale Ausrutscher, und Aggressivität kamen immer wieder mal durch."
klar, die Narkosemittel sind noch nicht ganz aus dem Körper, ausserdem war er ja grossem Stress ausgesetzt.

"Heute endlich wieder zu hause, hoffe ich nun, dass er er bald wieder mein kleiner lieber Junge ist. So ganz ist er es nämlich noch nicht.
Wie lange kann dieses Dormicum ihn noch beeinflussen? "
man kann davon ausgehen, das ihm jetzt immer besser geht und die Sache in den nächsten Tagen vergessen ist.

"Oder bleibt ein Schaden?"
keine Sorge, derartige Reaktionen halten nur für kurze Zeit an und hinterlassen keine Schäden. Die Reaktion des Personals auf diesen Narkosezwischenfalls ist aber gewiss kein Ruhmesblatt für die Klinik.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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Re Dormicum paradoxe Wirkung

von Unbekannt , 20.08.09 21:57
Hallo,
danke erst mal für die Antwort. Heute ist mein Junior zu 98 Prozent, wieder der alte.
Nun komme ich, so ganz für mich, zu folgender Meinung. 1. Bei dem Vorgespräch, mit dem Anästhesisten, war nicht die Rede von der Möglichkeit einer solchen Reaktion auf ein Mittel. Hm, OK, die Palette von Nebenwirkungen ist zu groß, um sie dem Patienten alle aufzuzählen. Kann ich noch verstehen, und nachvollziehen. 2. Als ich das erste mal nach der Schwester klingelte, und ihr sagte, dass mein Junge über einen geschwollenen Hals klagt und er nicht mehr richtig sprechen kann, und nicht mehr zu halten ist, hätte sie anders reagieren müssen. Sie hätte meiner Meinung nach sofort einen Arzt holen müssen. Eine Schwester sollte oder muss doch wissen, welche Nebenwirkung ein von ihr gegebenes Mittel hat. Wenn sie es nicht weiß, dann muss sie sich informieren, nachlesen, jemanden fragen der Ahnung hat. Aber auf nimmer wiedersehen zu verschwinden? Den tobenden Patienten zurücklassen, und einfach nichts tun, ist unverantwortlich. Nach dem 2. Klingeln, kam sie mit Verstärkung, schön für was? Sieh dir mal das ungezogene Kind an Meinst du wir sollten vielleicht doch einen Arzt holen? Ich glaube darum ging es, die 1. wollte von der 2. ein OK, damit sie vielleicht keinen Anschieß bekommt, weil sie einen so beschäftigten Arzt vielleicht unnötig stört. Also dann an alle Ärzte, nicht meckern wenn ihr einmal zu viel gerufen werdet
3. Der Arzt, der sich blicken ließ. Auch wenn er von sich behauptet Arzt zu sein, vielleicht ist er es noch nicht ganz. Das war ja in der Universitäts Augenklinik Bonn. Also ist er ein ausgebildeter Arzt, dann sollte er mal ganz schnell mit dem Schubladen denken aufhören, und anfangen zuzuhören, nachzudenken, dann handeln. Seine Arroganz ablegen, und vielleicht selbst aufhören Drogen zu nehmen. Sorry das ist vielleicht gemein, aber meine Meinung. Sollte er noch in der Ausbildung sein, gilt das Gleiche. 4. Nach dem OP hätte man mir sagen müssen, dass mein Kind vielleicht genau da weiter macht, wo er aufgehört hat. Aber nein er wurde reingestellt und fertig. 5. Die Orthopistin und der Arzt der operierte, haben ihren Job, soweit ich das beurteilen kann, wirklich gut gemacht. Die beiden kann ich nur empfehlen.

Nun bleiben doch noch ein paar Fragen offen
Wird mein Kind nun immer auf dieses Dormicum, so reagieren? Also besser nie wieder?
Fällt das unter Nebenwirkung oder Allergie gegen den Stoff? Ist der Wirkstoff auch in anderen Medikamenten „versteckt“ worauf ich achten muss?
Wird mein Junior, nach so einer Erfahrung, jemals wieder so gelassen einem anderen OP gegenüberstehen können?
Ich habe ihn heute gefragt an was er sich erinnern kann. Er weiß, dass sein Hals geschwollen war. Er sagte es fühlte sich an wie bei einer Mandelentzündung. Ich fragte ihn, ob er gemerkt hat, dass seine Sprache nicht mehr verständlich war. Er sagte, wieso die war wie immer. Und auf meine Frage ob er weiß, was er so erzählt hat, antwortete er Ja, aber ich konnte nicht anders, ich war einfach so wütend. Meine Frage wiederum, weißt du was dich so wütend gemacht hat? Seine Antwort, nein einfach nur so. Und mein Schatz, wie hast du dich gefühlt? Seine Antwort
Ich fühlte mich wie ein Esel, der nur um sich tritt.

Viele Grüße und Danke für Eure Zeit

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Re: Dormicum paradoxe Wirkung

von Cyberdoktor , 21.08.09 00:10
Hallo,

"1. Bei dem Vorgespräch, mit dem Anästhesisten, war nicht die Rede von der Möglichkeit einer solchen Reaktion auf ein Mittel. Hm, OK, die Palette von Nebenwirkungen ist zu groß, um sie dem Patienten alle aufzuzählen."
hätte man aber erwähnen können, da diese Nebenwirkung zwar selten ist, die Vorabinformation betroffenen Eltern wie Ihnen aber sehr helfen kann. Da es aber ernstere Nebenwirkungen gibt, können Sie das dem Anästhesisten evt. nachsehen.

"2. Als ich das erste mal nach der Schwester klingelte, und ihr sagte, dass mein Junge über einen geschwollenen Hals klagt und er nicht mehr richtig sprechen kann, und nicht mehr zu halten ist, hätte sie anders reagieren müssen. Sie hätte meiner Meinung nach sofort einen Arzt holen müssen."
selbstverständlich. Wir sehen da viel Potential für eine Beschwerde bei der Klinikleitung, sowohl über das Pflegepersonal als auch den ersten Arzt.

". Nach dem OP hätte man mir sagen müssen, dass mein Kind vielleicht genau da weiter macht, wo er aufgehört hat. Aber nein er wurde reingestellt und fertig."
auch das ist nicht gut gelaufen.

"Wird mein Kind nun immer auf dieses Dormicum, so reagieren? "
diese Möglichkeit besteht. Kann aber auch an einer nicht angepassten Dosis oder nicht ausreichender Wartezeit gelegen haben. Sie müssen unbedingt bei allen zukünftigen Ops die Anästhesisten informieren.

"Also besser nie wieder?"
der Arzt kann in der Tat prüfen, ob andere Mittel eingesetzt werden (die natürlich wieder ganz eigene Nebenwirkungen haben können), bzw. wenn eine erneute Verabreichung vorgenommen wird, müsste man das unter guter Überwachung und gut angepasster Dosierung durchführen.

"Fällt das unter Nebenwirkung oder Allergie gegen den Stoff?"
die paradoxe Reaktion ist eindeutig eine Nebenwirkung im Bereich des Zentralnervensystems, das Immunsystem hat damit nichts zu tun. Ernster würden wir die Beschwerden im Rachenbereich sehen, besonders darauf muss man bei bei folgenden Narkosen die Anästhesisten hinweisen.

" Ist der Wirkstoff auch in anderen Medikamenten „versteckt“ worauf ich achten muss?"
nein, der Wirkstoff Midazolam wird Ihnen nicht einfach so in die Hände fallen, er ist also nicht z.B. in Hustensaft.

"Wird mein Junior, nach so einer Erfahrung, jemals wieder so gelassen einem anderen OP gegenüberstehen können? "
ja, problematisieren Sie das Ganze nicht, kauen Sie das bloss nicht en Detail durch, er wird das dann vergessen bzw. wird nicht unterscheiden können, was Traum und Wirklichkeit war.

"Ich habe ihn heute gefragt an was er sich erinnern kann."
wie auch bei kindlichen Albträumen mit nächtlichen Panikanfällen: man sollte das nicht wieder aufwärmen, sondern ad Acta legen, wenn Sie den Vorfall zu ausführlich besprechen, wird sich seine Erinnerung daran eher verfestigen. Versichern Sie ihm lieber, dass alles gut gelaufen ist, er nichts falsch gemacht und das meiste geträumt hat.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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