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Dermatologie

Ausschlag: Röschen Flechte?

von Kay , 12.11.01 19:13
Hallo Doc Team,

ich habe seit 2 Wochen Ausschlag auf der Haut (Gesicht, Hals, Arme), erst sagte der Arzt es sein ein Pilz, dann eine Röschen Flechte. Meine Frage: WAs ist das? Wodurch entsteht sowas und wie lange dauert es, bis der Ausschlag verschwindet?

Vielen Dank für eine schnelle Antwort!

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Re: Ausschlag

von Cyberdoktor , 12.11.01 21:48
Lieber Kay,

Bei der Röschenflechte (Pityriasis rosea) handelt es sich um eine nicht ansteckende harmlose, sich selbst limitierende Hauterkrankung, von der vor allem junge Erwachsene betroffen sind. Die Ursache dieser Erkrankung ist bis heute nicht eindeutig geklärt, eine virale Ursache wird diskutiert, zumal die Röschenflechte häufig nach Virusinfekten auftritt, manchmal auch in Stresssituationen, Erkrankungsgipfel sind Frühjahr und Herbst. Nach Ablauf der Erkrankung besteht meist eine lebenslange Immunität.


Röschenflechte
Röschenflechte (Pityriasis rosea): grosses Primärmedallion im Bauchbereich.
Bild: GNU Freie Dokumentationslizenz


In der Regel beginnt die Erkrankung an einer Stelle des Stamms, der nach 7-14 Tagen viele kleinere Herde häufig von Juckreiz begleitet am Stamm folgen. Gesicht, Hände und Füße werden üblicherweise ausgespart. Es findet kein Organbefall statt, auch das Allgemeinbefinden- bis auf den evtl. Juckreiz- bleibt unbeeinträchtigt.

Die Herde heilen ohne weitere Behandlung innerhalb von 8-10 Wochen narbenfrei ab. Medikamente oder Salben können den Heilungsverlauf in der Regel nicht beschleunigen, bestenfalls ist symptomatisch die Gabe von sogenannten Antihistaminika bei sehr ausgeprägtem Juckreiz erwägenswert. Bei Wärmestau kann es zu einer Reizung der Röschenflechte kommen, was sich durch vermehrten Juckreiz und Entzündung der Herde bemerkbar macht. Daher sollten fette Salben, körperliche Anstrengungen sowie Schwitzen jeglicher Genese (z.B. Sauna, Solarium) vermieden werden.

Noch einige beachtenswürdige Tipps:

- meiden Sie schweißtreibende Sportarten
- nicht besonders lang oder heiß duschen
- keine enganliegende Kleidung tragen
- alles vermeiden, was die Haut zusätzlich reizt
- keine Sonnenbäder oder Solarienbesuche.

Gute Besserung wünscht
Das Cyberdoktor-Team

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Re: Ausschlag

von Kay , 13.11.01 19:56
Ich war ja beim Hautarzt. Der sagte mir, dass es eine Röschen Flechte sei. Meine Frage war nur, um was es sich hierbei genau handelt? Oder wissen Sie das auch nicht?

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Re: Ausschlag: Röschenflechte

von Cyberdoktor , 14.11.01 02:03
Hallo,

die genaue Ursache dieser Erkrankung ist, wie gesagt nicht bekannt.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor Team

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Re: Ausschlag

von Kay , 16.11.01 19:03
Vielen Dank für Ihre ausfürhlichen Infos!

viele Grüße

Kay

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Röschenflechte

von Unbekannt , 19.12.04 18:18
Hallo,
mein Mann hat seit einer Woche die Diagnose Röschen-Flechte. Er wird seither behandelt mit Kortison-Creme und UV-Bestrahlung. Die Flechte wird aber immer schlimmer, beginnt auch am Kopf und an den Füßen. Vom Juckreiz wird er beinahe wahnsinnig und kann nachts schon nicht mehr schlafen, weil der Druck auf die großen Entzündungsherde sehr schmerzt. Was kann man machen, vor allem gegen den Juckreiz? Soll man die Cortison-Creme nicht weglassen, wenn sie sowieso nichts hilft? Wie lange kann sowas gehen, der Hautarzt spricht von 4 Monaten (Hilfe!)?

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Re: Röschenflechte

von Cyberdoktor , 19.12.04 22:15
Hallo,

wenn Ihr Mann so stark unter Juckreiz leidet und zudem Schmerzen bestehen, sollte er sich unbedingt noch einmal mit seinem Hautarzt, bzw. auch seinem Hausarzt abstimmen.

Meist heilen die Herde wie gesagt ohne weitere Behandlung innerhalb von 8-10 Wochen narbenfrei ab. Medikamente oder Salben können den Heilungsverlauf in der Regel nicht beschleunigen, die Gabe von sogenannten Antihistaminika ist bei einem sehr ausgeprägtem Juckreiz - wie bei Ihrem Mann - erwägenswert. Auch bei Wärmestau kann es zu einer Reizung der Röschenflechte kommen, was sich durch vermehrten Juckreiz und Entzündung der Herde bemerkbar macht.

Alles Gute wünscht
Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Röschenflechte

von psychopax , 21.12.04 07:28
Ich gehe mal davon aus, dass die Diagnose Pityriasis rosea richtig ist und keine Verwechslung mit der Pityriasis versicolor vorliegt, die sehr ähnlich aussieht aber ganz andere Ursachen hat. Pityriasis rosea ähnlich Exantheme (erscheinungen auf der Haut) sind auch nach verschiedenen Medikamenten bekannt, z. B. Captopril,Clonidin und Gold.

Bork und Bräuniger, beide Uni. Hautklinik Mainz empfehlen in ihren Lehrbüchern: Therapie 1. Die Krankheit bildet sich auch ohne Therapie nach 3-6 Wochen spontan zurück. Am ehesten ist noch eine milde Lokaltherapie mit einer einfachen Zink-Lotio sinnvoll. 2. Bei gereizten Formen bewährt sich eine Glucocorticoid-haltige Schüttelmixtur wie Volon-A-Schüttelmix. 3. Weitere Maßnahmen wie Glucocorticod-Salben, heiße Bäder und häuifige Seifenanwendungen sollten vermieden werden, da sie wie auch das Tragen von Wolle zu einer Irritation führen und dadurch den Heilungsverlauf verzögern. Demzufolge wirft sich die Frage auf, ob die Verschlimmerung nicht durch die Anwendung der Salbe aufgetreten ist.

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Re: Röschenflechte

von Unbekannt , 03.01.05 20:53
Guten Tag!

Ich habe eine Frage zum Thema Röschenflechte;
im april 2004 bekam ich von meinem arzt die diagnose "Röschenflechte" oder
"Pityriasis rosea " welche innerhalb von 2 monaten wieder verschwand.
seit dem habe ich aber ständig SEHR trockene haut (vor allem im brustbereich). ausserdem ist mit aufgefallen,dass meine haut "depigmentiert" scheint, also an manchen (grossflächigen) stellen bin ich gut sichtbar "hell gefleckt".... ist das normal nach einer röschenflechte? sollte ich
erneut den hautarzt aufsuchen? habe grosse angst dass sich meine haut nicht mehr "normalisiert". bin froh um jede antwort!

liebe grüsse

sarah pfeuti

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Re: Röschenflechte

von Cyberdoktor , 09.01.05 04:49
Hallo Sarah,

wir würden Ihnen zu einer nochmaligen hautärztlichen Konsultation raten. Es wäre denkbar, dass die beschriebenen Veränderungen auf die vorangegangene Röschenflechte zurückzuführen sind. Hier z.B. ein sog. Leukoderm – eine fleckförmige Pigmentierungsstörung der Haut durch eine geschädigte Pigmentzellfunktion meist im Rahmen von entzündlichen Hauterkrankungen, bei einem atopischem Ekzem oder einer Hautpilzerkrankung. Hier insbesondere Pityriasis versicolor: eine meist erst nach der Pubertät auftretende sog. Kleienpilzflechte, ebenfalls mit Folge einer gestörten Pigmentzellfunktion.

Im weiteren Sinne wäre auch an eine Vitiligo (syn. Leucopathia acquisita, Weißfleckenkrankheit ) zu denken. Diese gehört zu den häufigen Hautkrankheiten, daher wahrscheinlich auch ihre Übersetzung: Vitiligo - lateinisch für Hautkrankheit. Dabei handelt es sich um weiße, pigmentfreie, allerdings meist in der Jugendzeit entstehende, langsam größer werdende Flecke im Bereich der Haut, seltener der Schleimhäute.

Eine Ursache dieser Hautpigmentierungsstörungen kann nicht benannt werden, eine kausale Therapie ist nicht bekannt. Diskutiert werden unterschiedliche Entstehungsmodelle, so z.B. eine autoimmune Genese, eine Selbstzerstörung der Pigmentzellen durch zelltötende Stoffwechselprodukte, oder auch eine Zerstörung der Pigmentzellen durch neurale Substanzen, bzw. eine Kombination der genannten Faktoren. In ca. einem Drittel der Fälle treten die Erkrankungsfälle familiär gehäuft auf. Häufig ist eine Verbindung mit anderen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Lupus erythematodes, und Schilddrüsenfunktionsstörungen, die daher hausärztlicherseits ausgeschlossen werden sollten.

Mit besten Grüßen,
Ihr Cyberdoktor-Team

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