Liebe Natascha,
die Lokalisation und das ständige Neuauftreten der Abszesse ist durchaus mit einer Acne inversa (früher Hidradenitis suppurativa genannt) zu vereinbaren. Hier zwei Beispiele, die Bilder sind jeweils mit einer vergrösserten Ansicht verlinkt:
Bilder:
DermAtlasDie Acne inversa ist eine Entzündung der Talgdrüsen und Haarwurzeln mit anschliessender Abszessbildung. Zunächst werden wie bei normaler Akne die Ausführungsgänge durch Mitesser verschlossen, dann folgt eine Abszessbildung.
Talgdrüsen: Sekretstau (Mitesser).
Bild: NIAMS.
Es kommt zu also nicht zu nach aussen gerichteten Pickeln, sondern zu Abszessen (Eiterhöhlen) in der Tiefe, die sich sogar zusammenschliessen können. Eine Bildung von Gängen und Eiterabfluss ist möglich.
Im Frühstadium erkennt man Riesenmitesser und tastet derbe, in der Hauttiefe gelegene erbsengroße Knoten. In voller Ausprägung zeigen sich dann grosse, dunkel verfärbte Hautgebiete, die von in der Haut befindlichen Knoten, Abszessen und Fistelgängen durchzogen sind.
Die Erscheinungen treten besonders oft im Achselbereich, den Leisten und im Genitalbereich auf.
Welche Rolle Streptokokken und Staphylokokken bei der Infektion spielen, ist noch nicht geklärt, wenn Sie schreiben, dass "keine Erreger zu finden waren", spricht das also nicht gegen eine Acne inversa. Vermutlich meinten die Ärzte auch, das keine besonderen Erreger zu finden waren, denn einige Bakterien finden sich immer. Auch die Möglichkeit, dass Störungen des hormonellen Gleichgewichts oder des Immunsystems die Krankheit verursachen, ist noch nicht ausreichend belegt.
Es gibt diverse BEhandlungsstrategien, z.B. konservative Maßnahmen, wie die Anwendung von Antibiotika und diversen anderen Medikamenten. Auch das Aufschneiden der Abzesse oder Fistelgangspaltungen sind möglich, bei schweren Fällen wird die komplette Entfernung des Hautgebietes, möglichst im Frühstadium, vorgenommen (Dt Ärztebl 2001; 98: A 2889–2892 [Heft 44]).
Unabhängig davon, ob bei Ihnen eine Acne inversa vorliegt, sollten Sie eine Universitäts-Hautklinik aufsuchen, die Behandlung und Diagnose der von Ihnen beschriebenen Hauterscheinungen erfordert eher Spezialisten.
Würden Sie uns bitte auf den Laufenden halten, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.
Beste Grüsse,
Ihr Cyberdoktor-Team
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