Hallo
die Herpes-simplex-Viren werden in die Typen HSV-1 (sog. oraler Stamm) und HSV-2 (sog. genitaler Stamm) unterschieden. Die Durchseuchung der Bevölkerung mit HSV-1 liegt bei über 90%, mit HSV 2 zwischen 30 und 50%. Bei einem Herpes genitalis handelt es sich um eine ansteckende Virus-Krankheit, ausgelöst durch Herpes-simplex-Viren (HSV) in aller Regel vom Typ 2. Da die Zuordnung der Herpesstämme zu den jeweils typischen klinischen Lokalisationen nicht obligat ist, kann auch eine oral-genitale und umgekehrte Infektion vorkommen, es werden durchaus auch HSV-1 im Genitalbereich und HSV-2 im Mundbereich gefunden.

Herpesviren: Elektronenmikroskopische Aufnahme.
Bild: CDC/ Dr. John Hierholzer
Die Viren können besonders gut per Oral- oder Geschlechtsverkehr übertragen werden, wenn Hautzeichen (Bläschen) sichtbar sind, zeigen sich keien Hautsymptome, ist das Infektionsrisiko eher gering.

Herpes labialis: typische Bläschen auf Unterlippe.
Bild: Metju12

Herpes genitalis: Hautausschlag am Penisschaft.
Bild: CDC/ Susan Lindsley
Das Gemeine an Herpesviren ist: hat man sie sich einmal eingefangen, begleiten sie einen in der Regel das ganze Leben. Zwischendurch verstecken sie sich in Nerven und kommen gelegentlich wieder zum Vorschein.
Die Ursachen für das Auftreten eines Herpes sind gut bekannt: eine Irritation der mit Herpesviren infizierten Nervenzellen, verursacht z.B. durch einen fieberhaften Infekt, nach Solarium/Sonnenlichtexposition (UV-B-Strahlung), bei Frauen durch die Menstruation, aber auch nach Verletzungen, bei Magen-Darm-Störungen, bei einer Schwäche des Immunsystems, durch hormonelle oder auch psychische Faktoren, kann es zur Ausbildung von Herpeseffloreszenzen kommen. Zu den psychischen Faktoren sind belastende Stresssituationen zu zählen, wobei diese sich letztlich wiederum in einer Schwächung des Immunsystems ausdrücken.
Vorbeugend gegen die Krankheitsausbrüche ist daher eine allgemein gesunde Lebensweise mit gesunder Nahrung, Sport, ausreichend Schlaf und Stressabbau. Bei starker Sonneneinstrahlung sollten die Lippen und Mund besonders mit Lichtschutzmitteln geschützt werden.
Die Diagnose kann oft nach Augenschein gestellt werden, wenn aber Zweifel bezüglich der Ursache Ihrer genitalen Hauterkrankung bestehen, d.h. nicht klar ist, ob Pilze oder Herpesviren verantwortlich sind, dann würde sich ein Virusnachweis anbieten, sobald die Krankheitszeichen wieder auftreten.
Bei Hautjucken sollten Sie wirklich auf Oralverkehr verzichten.
Alles Gute wünscht Ihr
Cyberdoktor-Team
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