Liebes Cyberdoktor Team,
Ich war Ende 2014⁄Anfang 2015 in Vietnam, wo mich ein makake in einem Mangrovenwald in can gio angesprungen hat. Scheinbar hatte er es auf meine Wasserflasche abgesehen, und hinterließ mit seiner Pfote auf meinem Arm (auf den er gesprungen ist) einen oberflächlichen Kratzer (kein Blut). Die Wunde habe ich erst am Abend, also einen halben Tag später, ausgespült und desinfiziert.
Ich hatte vor meiner Reise die grundimmunisierung mit rabipur erhalten, die letzte der drei Impfungen war ca 5-6 Wochen vor Exposition. Blöderweise war es in der Impfberatung so rüber gekommen, als würde die grundimmunisierung als Schutz ausreichen.
Zurück in Deutschland ging ich vier Wochen und ein Tag nach Exposition zu meinem tropenarzt (wegen einer anderen Fragestellung), der dann meinte, man müsse sofort nachimpfen. Die zweite Nachimpfung war am 29.1.2015, vier Wochen und drei Tage nach Exposition. Ich war ziemlich geschockt, weil derselbe Arzt es bei der Impfberatung hatte klingen lassen, als sei mit der grundimmunisierung die Sache gegessen. Deswegen fiel es mir schwer, ihm zu vertrauen, als er sagte, mit den zwei Nachimpfungen sei die Sache jetzt gegessen und ich sollte gar nicht mehr dran denken.
Vor drei Tagen war ich erneut beim tropenarzt, allerdings einem anderen Arzt aus derselben Praxis. Ich wollte meine Ängste beilegen, dass die Nachimpfungen zu spät gegeben worden seien. Der zweite Arzt meinte, wenn ich angesteckt worden wäre, wär ich schon längst mausetot. Ich solle mir keine Sorgen mehr machen, das Szenario, dass ich trotz grundimmunisierung und Nachimpfung (spät zwar, aber wohl noch an der Grenze) immer noch nicht erkrankt sei, sei unrealistisch und ich mit meinen insgesamt 5 Impfungen auf der sicheren Seite. Man sollte eigentlich früher nachimpfen, andererseits gäbe es noch keinen Fall, wo jemand trotz grundimmunsierung, Exposition und fehlender Nachimpfung erkrankt wäre, der eine fall pro Jahr in Deutschland, der Reisende betreffe, betreffe ungeimpfte Personen.
Trotz all dieser Versicherungen werd ich das nagende Gefühl nicht los, dass die Nachimpfungen zu spät gegeben wurden und ich irgendwann doch noch erkranke. Fallen diese Ängste in den Bereich des realistischen, kann ich das Thema wirklich ad Acta legen? Habe ich die Grenze zur Phobie bereits überschritten?
Danke für eure wertvolle Hilfe.
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