Hallo,
"Ausser Fieber messen und schauen wie er drauf ist reicht doch? Oder gibt es noch andere Warnhinweise?"erfahrene Eltern haben mit den Jahren oft ein Gespür dafür entwickelt, wann das eigene Kind ernsthaft krank ist: Hinweise sind neben hohem Fieber z.B. deutliche Schlappheit, Müdigkeit, die Kinder spielen nicht, verändertes Ernährungs- und Trinkverhalten, ungewöhnliche Dauer (länger als drei Tage), starke Blässe, Atemprobleme, Schmerzen, anhaltendes Erbrechen, Kopfschmerzen bzw. Nackensteife, Schmerzen beim Wasserlassen, Ausschläge. Fieber das ohne ersichtlichen Grund (z.B. ohne Erkältung) auftritt, sollte ebenfalls kontrolliert werden. Einfach auch mit dem Kinderarzt über Warnsignale reden.
"Infekt hatte... AB bekommen hat....Er hatte noch etwas fieber (38) war aber wieder besser drauf. Die wollten uns dann stationär dabehalten wegen einem CRP von 8,8.....Woraufhin ich trotzdem nach Hause bin da das Fieber nicht mehr so hoch war und er besser drauf war. Der Arzt war richtig sauer"sauer sollte er nicht sein, im Krankenhaus kann man sich, anders als in häuslicher Umgebung, ja auch mit jeder Menge neuer Keime infizieren, ein Aufenthalt sollte auf unbedingt notwendige Fälle beschränkt sein. Ihre Schilderung klingt nicht dramatisch, es ist dann bei einer eindeutigen Besserungstendenz im Einzelfall in Ordnung (nach Absprache mit den Ärzten) die restliche Heilungszeit zu Hause zu verbringen. Übrigens kein spektakulärer CRP Wert, siehe
CRP und Entzündungswerte
.
"Am Ende war es natürlich richtig das ich nach Hause bin, da er stündlich besser wurde wie erwartet"wie gesagt: aufmerksame Eltern können ihr eigenes Kind gut einschätzen.
"Oft soll ich auch noch ne 2te Flasche Antibiotika nehmen vorsichtshalber..."eine einmal begonnene Therapie musss stets über die volle Dauer durchgehalten werden, man möchte ja keine resistenten Bakterienstämme züchten.
"denke ich, das er vollgepumpt wird aus lauter Vorsicht und Angst vor Komplikationen"im Säuglingsalter gehen die Ärzte in der Tat lieber auf Nummer Sicher, die Antibiotika schädigen aber weder das Immunsystem, noch sind anhaltende Nebenwirkungen zu erwarten. Kurzfristig können aber durchaus auch nützliche Bakterien im Darm beseitigt werden (Durchfall).
"Was ist für sie denn hohes Fieber für ein 15 Monatiges Kleinkind??? 38,3 sagt die Uniklinik.....Ich finde ab 38,8 wird er komischer........Normal hat er 36,3...."in der Fachliteratur wird in der Regel die Grenze bei 39°C gesetzt.
Höheres Fieber kann ein Warnsignal für ernstere Erkrankung sein (dabei ist aber auch dann nicht das sehr hohe Fieber selbst gefährlich, vielmehr die zugrunde liegende Infektion, siehe auch unser Themenblock
Fieber bei Kindern
). Aber auch Werte um 39 oder 40 Grad sind nicht ungewöhnlich, im Kleinkindalter bis 36 Monate haben bereits Kinder ohne besondere Grundleiden ca. 6 Fieberepisoden pro Jahr, meist bei Atemwegsinfekten, in knapp 20% der Fälle geht es sogar über die 40 Grad.
Die Empfehlungen in der Fachliteratur besagen, dass eine ärztliche Kontrolle erforderlich ist, wenn ein Kleinkind bis 24 Monate länger als 24 Stunden Fieber über 40°C hat (bei besonderen Warnsignalen auch schon früher, siehe oben), siehe
A. Sahib El-Radhi, James Caroll, Nigel Klein 2008, Clinical Manual of Fever in Children
. Für kleine Patienten mit einem Grundleiden (wie Ihr Söhnchen) kann diese Grenze auch niedriger angesetzt werden, z.B. bei 39°C, ob die von Ihren Ärzten genannten 38,3 Grad in diese Richtung angepasst werden können, sollten Sie mit den Medizinern diskutieren, nachdem Sie nun über einige Erfahrung verfügen, wäre das evt. möglich.
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