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Frauenheilkunde

Brustultraschall wie oft nötig?

von Unbekannt , 27.04.15 16:03
Hallo,
ich habe eine Angststörung und vor allem Angst vor Brustkrebs, daher taste ich meine Brust, die leider sehr dicht und knotig ist, oft ab. Heute habe ich wieder einige harte, auch schmerzende Bereiche gefunden. Ich hatte aber erst vor 6 Wochen einen Brustultraschall in einem Mammazentrum, da war alles o.k.. Wie schnell kann so ein Tumor ggf. wachsen? wie wahrscheinlich ist es, dass in kurzer Zeit ein Krebsknoten entsteht? Wie oft sollte ich - wenn ich sicher gehen will - eine Mammasono machen lassen?
Vielen lieben Dank.

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Re: Brustultraschall wie oft nötig?

von Cyberdoktor , 27.04.15 19:06
Hallo,

"ich habe eine Angststörung"
prima, dass Sie das so offen ansprechen, viele Patienten lehnen diese Möglichkeit ab, dabei lassen sich mit einer Psychotherapie Krankheitsängste oft gut in den Griff bekommen.

Wenn Sie in unseren Foren öfter Beiträge schreiben wollen, sollten Sie bitte einen einheitlichen Nutzernamen verwenden, dann erspart man Ihnen Wiederholungen bestimmter Ratschläge.

"Angst vor Brustkrebs, daher taste ich meine Brust, die leider sehr dicht und knotig ist, oft ab."
überflüssig ( Brustselbstuntersuchung ), mit solchen Zwangshandlungen wird die Angst auf Dauer eher gesteigert, das lernen die Patienten dann in der Psychotherapie.

"Ich hatte aber erst vor 6 Wochen einen Brustultraschall in einem Mammazentrum, da war alles o.k."
mittlerweile sind derartige Vorsorgeuntersuchungen recht umstritten, da viele gesunde Frauen durch falsch positive Befunde unnötige Folgeuntersuchungen erleiden müssen und nicht eindeutig belegt ist, dass die Früherkennung die Sterblichkeit an Brustkrebs effektiv vermindert( Gøtzsche PC et al. 2013: "Screening for breast cancer with mammography." und Brustkrebs-Screening: Ärzte wägen Nutzen und Risiken ab - Spiegel Online 14.09.2012 ).

"Wie schnell kann so ein Tumor ggf. wachsen? wie wahrscheinlich ist es, dass in kurzer Zeit ein Krebsknoten entsteht?"
völlig unwahrscheinlich.

Diese Information wird Ihre Ängste aber nicht auf Dauer beseitigen. Wenn Angstpatienten eine pseudosachliche Diskussion über Krankheitsmerkmale führen, wird einfach nur das typische Ritual einer Angststörung mit Erkrankungsphobie erfüllt:

Angst - Nachfrage - Entwarnung durch Arzt - Phase besserer Befindlichkeit - erneute Angst - usw.

Langfristig ist ist so leider eher eine Verfestigung der Ängste zu erwarten. Jede Entwarnung durch den Arzt ist eine Belohnung (Besserung der Gefühlslage). Es droht ein Teufelskreis: nach dem ersten Erfolgserlebnis (Angstminderung) entstehen dann bald neue noch grössere (oder häufigere) Ängste, mit dem Wunsch nach einer erneuten noch umfangreicheren "Belohnung" (z.B. noch intensivere Diskussionen). Durchaus verständlich, jeder empfindet Zuwendung als positiv, das lenkt auch prima von den den Ängsten zugrundeliegenden Konflikten ab. Auch hier im Forum haben Sie nun ja nicht nach den angstauslösenden Ursachen geforscht, sondern nur kurzfristig die Angst zurückgedrängt. Das verfestigt nur die Angstproblematik und steht einer Heilung im Weg.

"Wie oft sollte ich - wenn ich sicher gehen will - eine Mammasono machen lassen?"
Nur auf Anordnung eines Arztes. Sicherheit erreicht man so ohnehin nicht.

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