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Urologie

HIV Risko Oralverkehr für rezeptiven Partner mit Samenerguss in Mund

von Angsthase123 , 21.02.13 22:21
Wie hoch wäre den die Ansteckungswahrscheinlichkeit,wenn Frau oder Mann infiziertes Sperma schlucken würde?

Lg

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Re: HIV Risko Oralverkehr für rezeptiven Partner mit Samenerguss in Mund

von Cyberdoktor , 22.02.13 08:55
Hallo,

"Ansteckungswahrscheinlichkeit,wenn Frau oder Mann infiziertes Sperma schlucken würde?"
Bei einem Oralverkehr ohne Spermakontakt besteht wie gesagt für den rezeptiven Partner (der Partner, der den Penis in den Mund nimmt) normalerweise kein realistisches Ansteckungsrisiko (siehe auch HIV / AIDS Ansteckungsrisiko (häufige Fragen) , ein Risiko von Null kann man aber auch dann nicht zusichern). Dagegen sollte man bei einem Oralverkehr mit Samenerguss in den Mund von einem nennenswerten Risiko auf Seiten des rezeptiven Partners ausgehen.

Absolut exakte Zahlenangaben sind bei so komplexen Vorgängen wie einer HIV Infektion zwar nicht möglich (es spielen sehr viele weiter begünstigende Faktoren eine Rolle, die man nicht alle erfassen kann), wenn aber eine grobe Einordnung versucht wird, ergibt sich folgendes Bild: die gefährlichsten Sex-Variante, der rezeptiven Analverkehr hat ein ca. 10-20 mal höheres, der vaginale Verkehr ein ca. doppelt so hohes Risiko wie der Oralverkehr mit Samenerguss (jeweils für den rezeptiven Partner, dessen Körper Sperma aufnimmt), siehe Vittinghoff E et al. 1999: "Per-contact risk of human immunodeficiency virus transmission between male sexual partners." und aus dieser Studie die Übersichtstabelle Per contact risk of acquiring HIV . Schätzungen gehen davon aus, dass bei ca. 5 bis 15 % der Infektionen ein Oralverkehr mit Samenkontakt als Risikofaktor in Frage kommt ( Celum CL et al. 2001: "Early human immunodeficiency virus (HIV) infection in the HIV Network for Prevention Trials Vaccine Preparedness Cohort: risk behaviors, symptoms, and early plasma and genital tract virus load." , siehe Tabelle Hierarchical risks with HIV-positive or unknown serostatus partners in seroconversion period .

Dementsprechend sagt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: "Ein HIV-Risiko besteht, wenn [...] Sperma oder Menstruationsblut in den Mund der Partnerin oder des Partners gelangt" ( Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: HIV-Übertragung beim Sex (Oralverkehr) ), die Deutsche Aids-Hilfe rät: " [...] Anal- und Vaginalverkehr mit Kondom, beim Oralverkehr kein Sperma in den Mund kommen lassen." ( FAQ: Was ist Safer Sex? ).

In der Studie ( del Romero J et al. 2002: "Evaluating the risk of HIV transmission through unprotected orogenital sex." ) wurde das Risiko als äusserst gering eingeschätzt, bei mehrere Tausend orogentialen Kontakte wurde keine Infektion auf diesem Wege nachgewiesen.

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Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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