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Urologie

Harnröhrenentzündung, Ursache unklar

von S080666 , 14.08.14 08:15
Seit Anfang Juli plage ich (männlich) mich mit einer Harnröhrenentzündung herum. Die Entstehungsgeschichte:

1. Ende Juli am späten Abend Analverkehr mit neuer Partnerin gehabt, ohne Kondom. Ich war auch nicht - wie sonst üblich - anschließend unter der Dusche sondern habe erst am nächsten Morgen nach dem Sport (10 km Lauf) geduscht. Evtl. spielt das ja eine Rolle...

2. 2 Tage später brannte meine Harnröhre, wiederum ein Tag später hatte ich es an der Blase (ständiger Harndrang ohne dass etwas kam...). Die Blasensymptome verschwanden am nächsten Tag, das Brennen der Harnröhre blieb.

3. Nach ca. einer weiteren Woche bin ich zum Urologen. Dort Entzündung im Blut festgestellt und Abstrich gemacht. Gleichzeitg für 5 Tage Cefixdura 400 verschrieben bekommen.

4. Abstrich ohne Befund, das Antibiotikum hat wohl dafür gesorgt dass im Urin keine Entzündungswerte mehr vorhanden waren...das Brennen blieb. Auch PCR Test auf Chlamydien war negativ, ansonsten nur reichlich Keime der Standortflora.

5. Vor kurzem erfolgte ein erneuter Abstrich (diesmal auch direkt vor der 1. Miktion morgens, war beim ersten Mal nicht der Fall), auf das Erfebnis warte ich noch. Gleichzeitig wurde mir Doxycyclin 200 für 10 Tage verschrieben, nehme ich seit gestern. Mittlerweile brennen auch meine Hoden...

Soviel zum Verlauf. Mein Urologe tendiert sehr stark Richtung Chlamydien, deswegen wohl auch das Doxy. Aber kann es nicht auch sein dass die normalen Keime die Ursache sind? Sprich: Staphylokokken, Streptokokken, E.Coli,...? Mein Arzt meint bedenkliche Werte bez. E.Coli würde das Labor auf jeden Fall finden wenn pathologisch... Ich hoffe ja dass der 2. Abstrich ein bisschen Licht ins Dunkel bringt und werde die Ergebnisse dann mal posten. Wobei: ist es normal dass in einem Laborbefund nicht die Anzahl der gefundenen Keime aufgeführt werden? Bei mir stand nur was von pathologischen Keime und ohne Befund. Keine Werte und keine explizite Auflistung der Keime.

Da habe ich mich verschrieben: die Entzündungswerte wurden im Urin festgestellt, nicht im Blut.

auch im 2. Abstrich nur vermehrt Keime der Standardflora. Und zum Ende der Doxycyclin-Therapie bekomme ich jetzt wieder heftige Schmerzen im Hoden- und Prostatabereich. Ist das ein Zeichen dass das Doxycyclin nicht wirkt?

Bin ratlos: Doxycyclin-Therapie verlängern? Auf gut Glück ein anderes Antibiotikum probieren? Blut und Sperma auch noch checken lassen?

Gruß Sebastian

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Re: Harnröhrenentzündung, Ursache unklar

von Cyberdoktor , 09.09.14 10:53
Lieber Sebastian,

"Ende Juli am späten Abend Analverkehr mit neuer Partnerin gehabt, ohne Kondom."
beim Analverkehr ohne Kondom ist das Risiko für Infektionen im Bereich der männlichen Harnwege erhöht ( Iser P et al. 2005: "Symptoms of non-gonococcal urethritis in heterosexual men: a case control study." ).

"war auch nicht - wie sonst üblich - anschließend unter der Dusche"
es wird diskutiert, dass die umgehende Reinigung des Genitals einen Schutzeffekt haben kann.

"brannte meine Harnröhre...Harndrang...Nach ca. einer weiteren Woche bin ich zum Urologen."
bitte nicht so lange warten, die Symptome haben ja recht klar auf eine Infektion hingewiesen.

"Abstrich gemacht. Gleichzeitg für 5 Tage Cefixdura 400 verschrieben bekommen."
sinnvoll, der Arzt verschreibt dann zunächst ein Mittel, dass breit gegen diverse häufige Keime wirkt.

"Abstrich ohne Befund"
kommt immer wieder vor. Evt. hat dann das Immunsystem bereits die Keime zurückgedrängt, oder der Abstrich war zu einem ungünstigen Zeitpunkt bzw. die Erreger sind schwierig nachzuweisen.

"Brennen blieb."
kann nach einer Infektion auch noch nach der Beseitigung der Keime für einige Wochen so bleiben, die Schleimhäute können irritiert sein.

"reichlich Keime der Standortflora."
finden sich auch bei Gesunden, ganz keimfrei sind die Harnwege selten.

"Gleichzeitig wurde mir Doxycyclin 200 für 10 Tage verschrieben,"
bei anhaltenden Beschwerden ist das auch ohne Erregernachweis je nach Einzelfall sinnvoll.

"Soviel zum Verlauf. Mein Urologe tendiert sehr stark Richtung Chlamydien, deswegen wohl auch das Doxy."
gut möglich, auch weil die Erreger sich nicht immer so einfach nachweisen lassen.
Siehe auch Chlamydien (häufige Fragen) .

"Aber kann es nicht auch sein dass die normalen Keime die Ursache sind?"
ja, aber die lassen sich leicht nachweisen.

"ist es normal dass in einem Laborbefund nicht die Anzahl der gefundenen Keime aufgeführt werden?"
oft wird nur in Kategorien eingeteilt. Halten Symptome an, kann der Arzt genauere Tests anfordern.

"auch im 2. Abstrich nur vermehrt Keime der Standardflora. Und zum Ende der Doxycyclin-Therapie bekomme ich jetzt wieder heftige Schmerzen im Hoden- und Prostatabereich. "
bleibt das so: erneute Kontrolle durch den Arzt. Siehe auch Chronische Prostatitis .

"Ist das ein Zeichen dass das Doxycyclin nicht wirkt?"
kein zwingender Zusammenhang.

"Bin ratlos: Doxycyclin-Therapie verlängern? "
muss der Arzt entscheiden, ist eine Möglichkeit, aber Beschwerden können wie gesagt auch nach Ende der Therapie anhalten, obwohl die Bakterien längst abgetötet sind.

"Auf gut Glück ein anderes Antibiotikum probieren?"
eher nicht ohne weitere Untersuchungen.

"Blut und Sperma auch noch checken lassen?"
das wird bei anhaltenden Beschwerden in der Tat früher der später so gemacht.

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Re: Harnröhrenentzündung, Ursache unklar

von seo , 24.09.14 23:32
Hallo Team,

ich hab im Januar 2013 ungeschützten GV gehabt und 5 Tage danach hat es beim Wasserlaasen angefangen zu brennen und der Harnröhrenausgang war gerötet.

Bin dann nach 1 Woche zum Urologen gegangen und hab dort Urin abgegeben. Der war sauber und ich sollte den Penis in lauwarmen Kamillentee halten, da es eine mechanische Reizung sei. Nach 1 Woche bin ich dann wieder hin und hab 10 Tage Doxy bekommen. Die Beschwerden waren danach nicht weg und ich bin erneut zum Uro gegangen, und hab einen Harnröhrenabstrich machen lassen. Der kam dann nach ein paar Taagen negativ zurück und so wurde ich als Gesund entlassen. Urologe Nr.2 hat dann die üblichen Test wie Ultraschall, Prostata abtasten, Urin untersuchen... gemacht und mir wieder 10 Tage Doxy verschrieben. Nachdem das auch nichts gebracht hat bin ich erneut hin und es wieder ein tiefer Harnröhrenabstrich gemacht, der aber auch wieder negativ war. Daraufhin hat man eine Harnröhrenspiegelung gemacht mit dem Befund: Ausschluss Urethritis. Richtung Sommer sind dann zu dem Brennen beim Wasserlassen und geröteter Harnröhrenausgang folgende Symptome dazu gekommen:

-ständiger Harndrang
-nachträufeln
-schwacher Urinstrahl
-das Sperma wurde geringer und spritzte nicht mehr raus
-gefühl eines Tropfns in der Harnröhrenspitze
-knallrote Eichel

Dann bin ich im Sommer 2013 zu einem Venerologen gegangen und dort wurde wieder ein Abstrich gemacht und Blut untersucht:

Chlam. trachomatis AU⁄ml <22.0 8.7
IgA

Clam. trachomatis Au⁄ml <22.0 6.8
IgG

Chlam. pneumoniae Au⁄ml <22.0 1.4
IgG

Clam. pneumoniae Au⁄ml <22.0 4.2
IgG

Chlam. pneumoniae Index <1.2 0.1
IgM

Neisseria gonorrhoeae-Kultur kein Nachweiß

Pilzkultur kein Nachweiß

bakteriol. Kultur (aerob) Bakterien der physiologischen Standortflora (mäßig vel) TPHA Titer <1:80 <1:80 Seriol. kein Hinweis auf eine Frische oder abgel...

Die sagten es wäre alles in Ordnung und man kann mir nicht helfen.

Im November 2013 bin ich dann erneut zu einem Urologen gegangen der die 3-Gläser-Probe und das Sperma untersucht hat. Die 3-Gläser-Probe war sauber aber im Sperma hat man enterococcus faecalis in geringer Keimzahl anzüchten können, pathologisch aber fraglich und ich solle versuchsweise Ampicillin nehmen.
Mit dem Befund bin ich dann zum Hausarzt gegangen und hab dort dann 10Tage Ampicillin, 1xDosis Azithromicin und 20 Tage Doxycyclin bekommen, nacheinander.
Ende des Jahres 2013 sind dann nachträufeln, ständiger Harndrang und das Gefühl eines Tropfens in der Spitze verschwunden, der Rest aber wie gehabt. Ich hab dann noch von einem anderen Urologen 20 Tage Doxy und 20 Tage Enoxacin bekommen und bin momentan bei einem neuen Urologen in Behandlung.

Dort wurde jetzt nochmals das Sperma untersucht und Chlamydien PCR Urin gemacht, aber wieder alles negativ.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Psyche ist total kaputt, mein soziales Umfeld schwindent dahin und solangsam hab ich Angst das sich die Infektion ausbreitet. Ich hab seit 1 1⁄2 Jahren keinen Sex⁄keine Patnerschaft und bekomme immer stärkere Depressionen.

Meine aktuellen Beschwerden:
-knallrote Eichel
-Sperma weniger und spritzt nicht mehr raus
-Die Harnröhre fühlt sich heiß an und schmerzt, verstärkt durch Masturbation
-brennen beim Wasserlassen
-Schambereich fühlt sich manchmal heiß an

-Seit der Ansteckung hab ich total häufig Halschmerzen. Früher grad mal bei einer dicken Erkältung, aber jetzt hab ich fast 1x im Monat Tagelang Halsschmerzen und ein ganz roten Rachen.

Folgenden AB hab ich durch:
-10 Tage Doxy
-10 Tage Doxy
-1xDosis Azi
-10 Tage Ampillicin
-20 Tage Enoxacin
-20 Tage Doxy
-20 Tage Doxy

Ich weiß nicht ob das jetzt nur noch eine Harnröhrenentzündung oder doch noch Prostatitis ist, ich weß langsam garnichts mehr. Ich habe zwar jetzt einen ganzen Roman geschrieben, aber ich hoffe dass das Team hier mit ein wenig Hilfe leisten kann. Ich wäre euch so dankbar...

Ganz liebe Grüße Seo

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Re: Harnröhrenentzündung, Ursache unklar

von Cyberdoktor , 25.09.14 10:48
Hallo,

"ungeschützten GV gehabt und 5 Tage danach hat es beim Wasserlaasen angefangen zu brennen und der Harnröhrenausgang war gerötet. Bin dann nach 1 Woche zum Urologen"
die Kontrolle durch den Arzt ist bei derartigen Symptomen stets sinnvoll, es muss ja eine Infektion ausgeschlossen werden.

"Urin abgegeben. Der war sauber und ich sollte den Penis in lauwarmen Kamillentee halten, da es eine mechanische Reizung sei."
in der Tat kann es auch durch Reibung und sonstige mechanische Effekte zu Beschwerden kommen.

"Nach 1 Woche bin ich dann wieder hin und hab 10 Tage Doxy bekommen."
das der Arzt abhängig von dem Krankheitsverlauf mehrere Diagnose- und Behandlungsstufen beschreitet, ist normal. Bei anhaltenden Beschwerden gibt man ein Antibiotikum, dass möglichst viele Erregertypen ausschalten kann, dann wird abgewartet, ob eine Besserung eintritt.

"erneut zum Uro gegangen, und hab einen Harnröhrenabstrich machen lassen. Der kam dann nach ein paar Taagen negativ zurück"
bleibt es bei Symptomen, können auch noch weitere Tests wie eine Untersuchung von Sperma bzw. Prostatasekret durchgeführt werden.

"Urologe Nr.2 hat dann die üblichen Test wie Ultraschall, Prostata abtasten, Urin untersuchen... gemacht und mir wieder 10 Tage Doxy verschrieben."
war einen Versuch wert, eine erneute Antibiotikagabe hilft einigen Patienten.

"Harnröhrenabstrich...negativ war... Harnröhrenspiegelung...Befund: Ausschluss Urethritis... Brennen beim Wasserlassen... ständiger Harndrang... gefühl eines Tropfns in der Harnröhrenspitze"
die diversen Untersuchungen zeigen bisher keinerlei Auffälligkeiten, Testversager sind angesichts der wiederholten Labortests so gut wie ausgeschlossen. Man muss dann bei den genannten Beschwerden auch an die Möglichkeit von funktionellen Beschwerden denken, d.h. es liegt keine Infektion vor, sondern die persönliche Empfindlichkeit in dem Bereich ist gesteigert (ausserdem kommt es vor, dass durch eine verstärkte Selbstbeobachtung Missempfindungen stärker wahrgenommen werden).

"-nachträufeln"
das mal noch ein Tropfen nachläuft wäre nicht automatisch als Zeichen einer Erkrankung anzusehen.

"-schwacher Urinstrahl"
könnte der Arzt objektivieren, ab und zu empfindet das nur der Patient als zu schwach.

"-das Sperma wurde geringer und spritzte nicht mehr raus"
kommt phasenweise auch bei Gesunden vor.

"geröteter Harnröhrenausgang... -knallrote Eichel"
wichtig ist, dass auch der Arzt eine bedeutsame Rötung sieht. Ausserdem sollte geprüft werden, ob die Rötungen bevorzugt nach mechanischen Belastungen (Verkehr, Selbstbefriedigung) auftreten, bitte Beschwerdekalender führen.

"zu einem Venerologen... Die sagten es wäre alles in Ordnung und man kann mir nicht helfen."
alles in Ordnung im Sinne von keine Infektion. Das kann man nach so vielen Tests durchaus glauben. Sie haben aber natürlich trotzdem belastende Beschwerden, es ist dann mit den Ärzten zu diskutieren, ob diese funktioneller Natur sind, d.h. Ihre Schleimhaut wird leichter gereizt, bzw. ist empfindlicher, dann kann es auch sein, dass man bei Belastungen und Stress Symptome stärker empfindet.

"im Sperma hat man enterococcus faecalis in geringer Keimzahl anzüchten können, pathologisch aber fraglich und ich solle versuchsweise Ampicillin nehmen."
wenn man Sie immer wieder untersucht, werden sich früher oder später einmal Darmkeime in Urin- oder Spermaproben zeigen, diese Bakterien finden zwangsläufig mal vereinzelt den Weg zum Genital, das Immunsystem wehrt sie aber normalerweise ab. Der Nachweis deutet daher nicht zwingend auf einen pathologischen Zustand.

"10 Tage Ampicillin, 1xDosis Azithromicin und 20 Tage Doxycyclin bekommen, nacheinander."
diese Therapie hätte Keimen aller Art den Garaus gemacht.

"der Rest aber wie gehabt."
also mit guter Sicherheit kein bakterielles Geschehen.

"von einem anderen Urologen 20 Tage Doxy und 20 Tage Enoxacin bekommen"
in so häufiger Folge normalerweise sinnlos. Sie sollten, wie hier im Forum, den Ärzten auch jeweils die komplette Behandlungsgeschichte vorlegen, so kann man überflüssige Doppelgaben von Antibiotika vermeiden.

"bei einem neuen Urologen... Dort wurde jetzt nochmals das Sperma untersucht und Chlamydien PCR Urin gemacht, aber wieder alles negativ."
es ist völlig überflüssig, dass Sie immer wieder neue Urologen aufsuchen, so verzögert man auch eine Diagnosefindung.

"Meine Psyche ist total kaputt"
hat einen grossen Einfluss auf die Wahrnehmung von Beschwerden. Ganz alltägliche Missempfindungen (die man normalerweise ignorieren würde) werden in Belastungszeiten wesentlich stärker wahrgenommen.

"-knallrote Eichel"
ganz ohne Infektion recht häufig. Es sollte wie gesagt der Arzt (Hautarzt) prüfen, ob ein dramatischer Befund vorliegt oder einfach individuell eine empfindlichere Eichel besteht.

"-Schambereich fühlt sich manchmal heiß an"
vorsicht, derartige Gefühle sind sehr häufig eine Selbstbeobachtung geschuldet (Sorgen - in den Körper hineinhorchen - Aufregung - Missempfindung).

"Angst das sich die Infektion ausbreitet."
das könnte ein Teil des Problems sein, diese Angst ist nach so vielen Antibiotikagaben aus ärztlicher Sicht nicht plausibel. Sie sollten dringend mit den Ärzten über die Möglichkeit sprechen, dass keine Infektion, sondern eine funktionelle Problematik vorliegt.

"Seit der Ansteckung hab ich total häufig Halschmerzen."
Sie reden von einer Infektion und Ansteckung, das ist nicht günstig, man sollte sich nicht auf einen bestimmten bestimmten Erklärungsansatz festlegen, zahlreiche Untersuchungen konnten ja keine Infektion nachweisen.

"aber jetzt hab ich fast 1x im Monat Tagelang Halsschmerzen und ein ganz roten Rachen."
kann der HNO Arzt prüfen, im Rahmen der Abwehr von Keimen darf der Rachen aber mal rot werden, wichtig ist, dass nicht ständig schwere Atemwegsinfektionen auftreten.

"Ich weiß nicht ob das jetzt nur noch eine Harnröhrenentzündung oder doch noch Prostatitis ist"
in solchen Fällen muss weder eine Harnröhrenentzündung noch eine Prostatitis vorliegen, es gibt auch Patienten, die einfach nur empfindliche Schleimhäute bzw. eine erhöhte Empfindlichkeit haben, zusätzlich möglicherweise auch eine verstärkte Symptomwahrnehmung bei erhöhter Selbstbeobachtung.

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Re: Harnröhrenentzündung, Ursache unklar

von seo , 25.09.14 18:18
Vielen lieben Dank Team für die rasche Antwort.

Ich muss gestehen, dass ich auch mittlerweile den Psychischen Aspekt nicht mehr ausser Acht lassen kann. Ich hab vor meiner Infektion 3 Jahre starke Depressionen gehabt, ausgelöst duruch eine Sportverletzung, die mir sehr zugesetzt hat. Es ist für den Patienten aber hoffnungsvoller, wenn man an Infektion mit dem richtigen Antibiotika ausheilen, festhalten kann.

Ich möchte aber doch nochmal auf den Aspekt Infektion durch Erreger zurück kehren.
Die Beschwerden traten 5 Tage nach ungeschüzten Verkehr mit einer fremden auf. Die beiden ersten 10 Tage Antibiotika Doxy bekam ich im Abstand von mehreren Wochen. Wenn man jetzt die Vermutung Chlamydia trachomatis äussert, die ja sehr schwer zu Diagnostizieren ist, kann es nicht sein das die ersten 10Tage zu wenig waren und sich somit eine Resistenz gebildet hat? Vorallem sollen die Biester sich ja auch in den Schleimhäuten⁄Organismus zurückziehen können. Die Antibiotika die ich ende des Jahres 2013 genommen habe, haben ja eine Besserung herbeigeführt, halt nur noch nicht vollständig. Das Brennen ist uverändert vor oder nach der Antibiotika Kur. Ausserdem ist mein Sperma immer noch viel geringer als früher und es fliesst mehr als das es denn spritzt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das es bei einem gesunden Mann sich so dauerhaft verändert. Bei dem Orgasmus spüre ich richtig wie der Schmerz mit einschiessendem Sperma in der Harnröhre mitgeht...

Ich bin eigentlich immer noch der Meinung, mir Chlamydien eingefangen zu haben. Habe aber selber nicht wirklich Lust ein neues Antibiotika zu nehmen, obwohl ja bei vielen Beiträgen in verschiedenen Foren unterschiedliche Antibiotika langanhaltende Beschwerden dann doch noch beseitigen.

Wie ist denn Ihre Meinung zu Chlamydien bei meinem Verlauf ?

Liebe grüsse Seo

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Re: Harnröhrenentzündung, Ursache unklar

von Cyberdoktor , 25.09.14 19:17
Hallo,

"Ich muss gestehen, dass ich auch mittlerweile den Psychischen Aspekt nicht mehr ausser Acht lassen kann...."
mit diesen Einsichten sind Sie aber wesentlich weiter und besser informiert als viele andere Leidensgenossen, das ist positiv, wenn tatsächlich funktionelle Beschwerden vorliegen, ist das bereits der erste Schritt in Richtung Besserung.

"Es ist für den Patienten aber hoffnungsvoller, wenn man an Infektion mit dem richtigen Antibiotika ausheilen, festhalten kann."
sehr richtig, daher sind viele Patienten nicht zufrieden, wenn Untersuchungsergebnisse ohne pathologischen Befund zurückkommen und würden es besser finden, wenn eine organische Erkrankung gefunden wird.

Im Genital- und Harnwegsbereich sind gibt es durchaus nicht-entzündliche Schmerzsyndrome bzw. funktionelle Beschwerden mit Missempfindungen (siehe z.B. Reizblase ), psychische Einflüsse sind dabei häufig.

"Die Beschwerden traten 5 Tage nach ungeschüzten Verkehr mit einer fremden auf."
gut möglich, dass es damals zunächst zu mechanischen Belastungen gekommen ist, oder eine banale Infektion vorlag, die längst überwunden ist.

"kann es nicht sein das die ersten 10Tage zu wenig waren und sich somit eine Resistenz gebildet hat?"
nein! Das ist eine von Laien oft geäusserte Fehleinschätzung. Resistenzen entwickeln sich nicht in einer Einzelperson, sondern über lange Zeit (viele Jahre bzw. Jahrzehnte) in der Bevölkerung, wenn millionenfach Antibiotika verordnet werden!

Chlaymdien sollten bei den diversen Behandlungen ausgeschaltet worden sein.

"Die Antibiotika die ich ende des Jahres 2013 genommen habe, haben ja eine Besserung herbeigeführt"
auch ein Zufall oder Plazeboeffekte sind möglich.

"Das Brennen ist uverändert vor oder nach der Antibiotika Kur."
eine Infektion ist dann sehr unwahrscheinlich. Wird wie gesagt oft durch eine erhöhte Empfindlichkeit ausgelöst und eine übermässige Beobachtung verstärkt.

"Ausserdem ist mein Sperma immer noch viel geringer als früher und es fliesst mehr als das es denn spritzt."
wie gesagt: das sind keine objektiven Kriterien, die Spermamenge und die Ejakulation kann sich je nach Lebensphase mal ändern. Im Zweifel kann ein Urologe das Sperma analysieren.

"Ich bin eigentlich immer noch der Meinung, mir Chlamydien eingefangen zu haben."
für diese Annahme gibt es nach den Behandlungen und negativen Tests keinen Anlass, reden Sie mit Ihrem Arzt, sonst geraten Sie noch in eine Chlamdien-Phobie.
Diskutieren Sie mit dem Mediziner den Einfluss der Psyche.

"obwohl ja bei vielen Beiträgen in verschiedenen Foren unterschiedliche Antibiotika langanhaltende Beschwerden dann doch noch beseitigen."
wenn man lange genug und immer wieder Antibiotika verordnet, kann das früher oder später zufällig mit einer Spontanheilung zusammenfallen, d.h. die Symptome hätten auch ohne eine Therapie nachgelassen und der Patient schreibt das fälschlicherweise dem Medikament zu.

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Re: Harnröhrenentzündung, Ursache unklar

von seo , 29.09.14 13:16
Hallo Team,

ich wollte nochmal etwas fragen, was mir am Wochenende aufgefallen ist. Ich hab am We alkohol getrunken und musste durch das Bier dann häufiger auf die Toilette. Ich hatte dann für so ca. 45min keine Möglichkeit auf die Toilette zu gehen, meine Blase wurde immer voller und es fing auch leicht an zu schmerzen in dieser Gegend. Als ich dann endlich auf die Toilette konnte, hab ich ca 5min gebraucht bis die Blase leer war. Ich musste stark pressen, der Strahl war total schwach und stoppte die ganze Zeit. Dann musste ich weider neu pressen und immer so weiter bis ich irgendwann leer war.
Bevor meine Probleme in diesem Bereich anfingen, hat das Wasserlassen mit einer vollen und lang angehaltenen Blase natürlich auch ein wenig länger gebraucht, aber mit Sicherheit keine 5min. Der Strahl war zwar auch schwächer, aber ich musste nicht pressen und vorallem floss der Harn zwar langsam aber stetig raus. Ich mach mir ein bischen Sorgen, warum das jetzt auch noch verändert ist.

Es wurde bei mir ja damals nur eine Harnröhrenspiegelung gemacht, aber leider nicht die Blase mit angesehen. Meinen Sie das ich das vielleicht auch noch nötig hätte ? Das vielleicht meine Probleme von der Blase ausgehen ?

Liebe Grüße Seo

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Re: Harnröhrenentzündung, Ursache unklar

von Cyberdoktor , 29.09.14 15:30
Hallo,

"Als ich dann endlich auf die Toilette konnte, hab ich ca 5min gebraucht bis die Blase leer war. Ich musste stark pressen"
als Einzelereignis im Allgemeinen kein Anlass zur Sorgen, treten häufiger Beschwerden auf: Kontrolle durch den Arzt.

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Re: Harnröhrenentzündung, Ursache unklar

von S080666 , 29.10.14 13:42
Liebes Cyberdoktor-Team,

erst einmal der aktuelle Stand:

Positiv ist dass Schmerzen beim Sitzen (Prostata?) und ein manchmal aufgetretenes Ziehen im Hodenbereich nicht mehr vorliegen. Auch das Brennen nach der Ejakulation ist weg. Ist das ein Zeichen dass das Doxycyclin geholfen hat?

Eine mittlerweile erfolgte Blutuntersuchung war auch ohne Befund.

So weit so gut...

Was mich allerdings immer noch plagt ist das Brennen im vorderen Bereich der Harnröhre. Ich trinke vermehrt und dann geht es mir auch ein bisschen besser, aber im Grunde genommen ist dieses Brennen immer präsent, mal stärker und mal weniger stark.

Kann es sein dass die Harnröhre immer noch - nach mittlerweile 4 Monaten nach dem ersten Auftreten bzw. 10 Wochen nach Beendigung der AB-Einnahme - gereizt ist?

Liebe Grüße, Sebastian

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Re: Harnröhrenentzündung, Ursache unklar

von Cyberdoktor , 29.10.14 13:43
Lieber Sebastian,

"Schmerzen beim Sitzen (Prostata?) und ein manchmal aufgetretenes Ziehen im Hodenbereich nicht mehr vorliegen. Auch das Brennen nach der Ejakulation ist weg. Ist das ein Zeichen dass das Doxycyclin geholfen hat?"
möglich, oder die körpereigene Selbstheilung hat endlich eingesetzt.

"Eine mittlerweile erfolgte Blutuntersuchung war auch ohne Befund."
war auch zu erwarten.

"Was mich allerdings immer noch plagt ist das Brennen im vorderen Bereich der Harnröhre... Kann es sein dass die Harnröhre immer noch - nach mittlerweile 4 Monaten nach dem ersten Auftreten bzw. 10 Wochen nach Beendigung der AB-Einnahme - gereizt ist?"
es ist in der Tat möglich, dass der Bereich noch gereizt ist. Oder Sie achten aktuell stärker als früher auf Beschwerden (die man sonst evt. einfach ignoriert hätte), das kommt nach längeren Erkrankungen häufig vor.

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