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Urologie

Feigwarzen

von Unbekannt , 08.11.00 18:20
Hallo Cyberdoc.-Team!

ich habe hier über Feigwarzen gelesen, nun würde mich mal interessieren, wie sich diese Bemerkbar machen und woran man das erkennt und was man dagegen tun kann?

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Re: Feigwarzen

von Cyberdoktor , 09.11.00 01:50
Liebe/r Cyberdoktor-Nutzer/in,

bei Feig- oder auch Feuchtwarzen (Condylomata acuminata) handelt es sich um meist warzenartige Hautveränderungen (Warzen, Papillome, Kondylome), viraler Ursache. Die Viren gehören zur Gruppe der Papillomaviren, eine Virusgattung mit 85 Untertypen. Sie gelangen über Mikroverletzungen in die Haut, ihre Übertragung erfolgt insbesondere über Geschlechtsverkehr. Als Risikofaktoren für eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus gelten dementsprechend häufig wechselnde Sexualpartner, zusätzliche Infektionen mit sexuell übertragbaren Erregern (v. a.HIV) sowie Begleiterkrankungen wie z.B. eine Balanitis (Eichelentzündung), eine Phimose, eine Urethritis (Harnröhrenentzündung), bei vermehrtem Fluor vaginalis, bei Ekzemen und Hämorrhoiden. Entsprechend des Übertragungsmechanismus finden sich Feigwarzen überwiegend in der Anogenitalregion. Vorkommen können durch das Papillomavirus verursachte Veränderungen aber auch in anderen Hautarealen und im Bereich der Atemwege. Das Erscheinungsbild der Hautveränderungen ist vielfältig, wobei die Infektionen auch häufig unsymptomatisch sind. Aus stecknadelkopfgroßen Knötchen können blumenkohl- und/oder hahnenkammartige Wucherungen entstehen.

Als Inkubationszeit der Infektion gilt eine Dauer von vier Wochen bis zu mehreren Monaten. Statistisch ist etwa ein Prozent der sexuell aktiven Erwachsenen zwischen 15 und 49 Jahren von den warzenartigen Veränderungen im Anogenitalbereich betroffen. Das eigentliche Problem ist, dass ein Teil der Virusuntergruppen eine bösartige Veränderung der Hautwucherungen bewirken kann. Bei Frauen mit Gebärmutterhalskarzinomen kann in der überwiegenden Anzahl der Fälle eine Papillomavirusinfektion nachgewiesen werden.

An Therapieverfahren stehen neben einem mechanischen Verfahren (Ausschneidung, Kälte- und Laserverfahren), schonendere lokal-medikamentöse Verfahren mit Podophyllotoxin, Imiquimod, oder Interferon-beta-Gel zur Verfügung. Vor Anwendung der Therapieverfahren muss eine Bösartigkeit der Hautveränderungen ausgeschlossen werden. Und -ganz wichtig- die Partnerbehandlung nicht vergessen. Aufgeklärt?

Weitere Informationen finden Sie unter:

Hoc, Siegfried
Humanpathogene Papillomviren: Pharmakotherapie der Genitalwarzen
Deutsches Ärzteblatt 97, Heft 38 vom 22.09.00, Seite A-2478



Lästige Feigwarzen Nicht gleich zum Messer greifen Medical Tribune Kongreßbericht


Mit freundlichen Grüßen,
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