Start
>
Foren
>
Urologie

Gefahren der Pille

von Alex , 18.10.00 19:15
Meine Freundin und ich suchen schon seit einiger Zeit eine sichere Verhütungsmethode die uns Sex ohne "Gummi" ermöglichen kann. Bei der Pille gibt es scheinbar die Gefahr einer Trombose, wenn man die Anlage dazu hat (und das hat meine Freundin).
Meine Frage: gibt es mittlerweile eine Pille, bei der die Gefahr nicht mehr besteht,
und zweitens: wir haben von eine neuartigen Spirale gelesen, die problemlos wieder entfernt werden kann (zum Kinderkriegen) und für einen Zeitraum von ca. 3 Jahren Anti-Baby-Hormone (weiss den Namen nicht) in die Gebährmutter abgibt. Was halten sie davon?

Antwort schreiben

Re: Gefahren der Pille

von Cyberdoktor , 19.10.00 03:49
Lieber Cyberdoktor-Nutzer,

hinsichtlich der Pille ist ein erhöhtes Thromboserisiko, bei anfänglich deutlich höherem Hormongehalt, seit Jahrzehnten bekannt. Seitdem gehören Thrombosen mit einer Gefahr daraus resultierender Embolien zu den bekannten möglichen Nebenwirkungen aller oralen Kontrazeptiva (Pille).
Das Risiko des Auftretens von Thromboembolien ist zwar gering ( thromboembolische Ereignisse treten bei bis zu ca. 6 von 10.000 pro Jahr Frauen mit oraler Kontrazeption auf, siehe Lidegaard Ø, Løkkegaard E, Svendsen AL, Agger C.: "Hormonal contraception and risk of venous thromboembolism: national follow-up study.", BMJ. 2009 Aug 13;339:b2890. doi: 10.1136/bmj.b2890. ), kann aber schwerwiegende Folgen haben. Uns ist zur Zeit kein orales Kontrazeptivum bekannt, dass ein solches Risiko nicht beinhaltet.

Zu Ihrer zweiten Frage: Es gibt seit einiger Zeit ein sog. Intrauterinsystem (IUS), eine Art moderne Spirale mit einem Hormondepot. Es besteht aus einem kleinen T-förmigen Kunststoffkörper, an dessen Längsschenkel ein Hormonzylinder angebracht ist, dadurch gibt es jeden Tag gleichmässig eine geringe Menge eines Sexuallhormones Gestagen) in die Gebärmutterhöhle ab.
Die empfängnisverhütende Wirkung des IUS beruht im Gegensatz zur Pille nicht auf der Unterdrückung des Eisprungs, sondern auf der lokalen Wirkung des Gestagens in der Gebärmutter. Ein im Gebärmutterhals enthaltener Schleimpfropf im (klingt ziemlich unerotisch) verdickt sich. Dadurch können die Samenfäden nur noch sehr schwer in die Gebärmutterhöhle vordringen. Samenfäden, die dennoch durchkommen, werden in ihrer Beweglichkeit und Vitalität gehemmt. Auch wird der monatliche Aufbau der Gebärmutterschleimhaut so stark vermindert, dass eine ausnahmsweise befruchtete Eizelle sich nicht einnisten könnte.

Das IUS wird vom Frauenarzt bzw. von der Frauenärztin eingesetzt und kann dann als langanhaltendes Verhütungsmittel bis zu fünf Jahren in der Gebärmutter verbleiben. Die empfängnisverhütende Zuverlässigkeit ist sehr hoch, ähnlich wie bei der Sterilisation.
Das IUS kann jederzeit entfernt werden. Der Vorgang ist einfach durchzuführen und wird von der Frauenärztin/ dem Frauenarzt vorgenommen. Eine Möglichkeit schwanger zu werden besteht nach der Entfernung prinzipiell wieder beim nächsten Eisprung.

Wie bei jeder Spirale existiert auch beim IUS die Gefahr einer aufsteigenden Infektion, in deren Folge eine spätere Schwangerschaft erschwert oder gar unmöglich werden kann. Daher der Einsatz einer Spirale jungen kinderlosen Frauen häufig nicht empfohlen.

Inwiefern diese Methode der Empfängnisverhütung für Sie und Ihre Freundin anzuraten wäre, können wir nicht beurteilen. Wenden Sie sich diesbezüglich bitte an den oder die betreuende/n Frauenarzt/ Frauenärztin.
Sollten Sie Informationen zu weiteren Verhütungsformen suchen, lesen Sie bitte auch die Nachrichten zum Thema
beste
Verhütungsmethode


Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktorteam

Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
  • twitter
  • facebook
  • facebook


Antwort schreiben