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Urologie

HIV AIDS Ansteckungsrisiko Lusttropfen

von Unbekannt , 09.02.10 15:55
Hallo erstmal.

Ich hatte vor ein paar Tagen zum ersten Mal Geschlechtsverkehr mit meinem neuen Freund, wir haben mit Kondom verhütet. Das erste Kondom ist nach kurzer Zeit gerissen und wir haben unmittelbar danach ein Neues genommen, dass auch beim Samenerguss heil blieb. Meine Frage ist nun, gibt es ein HIV-Ansteckungsrisiko durch einen Lusttropfen, der möglicherweise durch den Riss des Kondoms in mich gelangt sein könnte?

Noch eine weitere Frage, wir beide wollen demnächst Blut spenden gehen und dort wird das Blut ja auch zusätzlich auf HIV getestet. Wie lange würde die Benachrichtung dafür dauern?

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Re: HIV AIDS Ansteckungsrisiko Lusttropfen

von Cyberdoktor , 09.02.10 18:09
Hallo,

" zum ersten Mal Geschlechtsverkehr mit meinem neuen Freund, wir haben mit Kondom verhütet."
löblich. Paare, die bereits mit anderen Personen Verkehr hatten, sollten vor einem ungeschützten Verkehr mit dem neuen Partner stets einen HIV Test machen. Bis dahin Kondome einsetzen.

" Das erste Kondom ist nach kurzer Zeit gerissen und wir haben unmittelbar danach ein Neues genommen, dass auch beim Samenerguss heil blieb."
kein Drama, wir sehen dann kein realistisches HIV Ansteckungsrisiko, reden Sie mit Ihrem Arzt.

" Meine Frage ist nun, gibt es ein HIV-Ansteckungsrisiko durch einen Lusttropfen"
nur ganz theoretisch, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock, das Präejakulat enthält, wenn überhaupt nur sehr geringe Viruszahlen und die Flüssigkeitsmenge ist sehr sehr klein, eine Infektion ist kaum votstellbar.

"Noch eine weitere Frage, wir beide wollen demnächst Blut spenden gehen und dort wird das Blut ja auch zusätzlich auf HIV getestet."
stimmt.

Man sollte aber niemals einen Blutspendetermin als HIV Test-Gelegenheit nach Risikokontakten nutzen. Stellen Sie sich vor, Sie sind infiziert, der Test geht schief und es werden Menschen infiziert. Niemand sollte nach einer Risikosituation Blut spenden.

Wenn also Sie oder Ihr Freund nicht sicher sind, ob von früheren Sexualpartnern eine HIV Gefahr ausging: machen Sie einen Test beim Gesundheitsamt, der kostet nichts.

Es ist aber zu bedenken, das ein HIV Test erst ca. 3 Monate nach einem Risikokontakt sichere Aussagen zulässt. Ohnehin sehen wir bei der von Ihnen geschilderten Situation kein realistisches Risiko, fragen Sie auch den Hausarzt.

" Wie lange würde die Benachrichtung dafür dauern? "
meist einige Wochen.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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Re HIV AIDS Ansteckungsrisiko Lusttropfen

von Unbekannt , 10.02.10 15:24
Ich persönlich habe vor 1 Monat einen negativen HIV-Test gemacht und mein neuer Freund ist der einzige Sexualpartner danach gewesen. Auch 3 Monate vor dem Test war kein Risikokontakt. Sofern also die geschilderte Situation kein großes Risiko darstellt, sehe ich bei mir keine Bedenken für eine Blutspende. Problematisch ist bloß, dass ich keine Lust habe, noch einen HIV-Test nach so kurzer Zeit zu machen, aber meinen Freund da auch nicht im Stich lassen will. Werde nochmal mit ihm sprechen, wenn er sich ebenfalls keinen Risikosituationen ausgesetzt hat, kommt die Blutspende ja doch in Frage...

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Wahrscheinlichkeit einer HIV Ansteckung Analverkehr)

von Unbekannt , 04.03.10 15:28
Liebes Ärzteteam,
ich habe heute das Ergebnis der rt-pcr Untersuchung bekommen. es ist alles ok. Man kann sich also viel einbilden. Danke für Ihre Einschätzung.

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Re: Wahrscheinlichkeit einer HIV Ansteckung Analverkehr)

von Cyberdoktor , 04.03.10 16:00
Hallo,

"es ist alles ok.
Man kann sich also viel einbilden."
stimmt, schön das alles in Ordnung ist.

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Infektionsrisiko HIV positiver Partner

von Dummies , 17.03.10 05:03
Hallo,

ich bin maennlich und mein Freund ist seit 10 Jahren HIV positiv. Er nimmt seit ueber 2 Jahren Medikamente gegen den Virus und hat sonst keine weiteren Geschlechts-)krankheiten. Die Virusmenge in seinem Blut befindet sich unter der Nachweisgrenze.

Hinsichtlich des Ansteckungsrisiko meinte eine Schweizer Gesundheitsbehoerde, dass, wenn die oben genannten Bedingungen 6 Monate unter HAART Therapie, Virus unter Nachweisgrenze, keine Geschlechtskrankheiten) erfuellt sind, es zu keiner Ansteckung ueber den sexuellen Weg kommen kann. Wie bewerten Sie diese Aussage?

Fuer mich hoert sich das zwar ganz gut an, aber wir trauen der Sache nicht wirklich. Von daher benutzen wir bei Analverkehr immer ein Kondom.

Als wir uns allerdings kennen gelernt haben, hatten wir ebenfalls Sex. Ich war der aktive eindringende) Partner. Allerdings habe ich dummerweise beim Vorspiel kein Kondom verwendet und war mit meiner Eichel einige Male in seinem Anus bevor ich ein Kondom uebergezogen habe. 2 Wochen spaeter habe ich dann fuer 6 Wochen weichen Stuhlgang vereinzelt Durchfall gehabt. Wie gesagt fuer 6 Wochen. Andere Symptome waren nicht vorhanden. Ist das ein Zeichen einer HIV Infektion?
Soweit ich weiss, ist Durchfall ein moegliches Merkmal fuer eine Ansteckung.

Noch eine andere Frage. Ist die Darmschleimhaut ebenfalls ansteckend? Sprich, wenn ich mit seiner Darmschleimhaut beim Eindringen in Beruehrung komme, und kein Blut im Spiel ist, kann ich mich dann ebenfalls anstecken, oder sind in der Schleimhaut keine Viren? Ist nur das Verletzen der Schleimhaut gefaehrlich, da dann sein Blut auf meine Eichel kommen kann?

Vielen Dank fuer Ihre Antwort

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Re: Infektionsrisiko HIV positiver Partner

von Cyberdoktor , 17.03.10 07:16
Hallo,

"Die Virusmenge in seinem Blut befindet sich unter der Nachweisgrenze."
prima, dann besteht nur ein sehr geringes Infektionsrisiko.

"Hinsichtlich des Ansteckungsrisiko meinte eine Schweizer Gesundheitsbehoerde, dass, wenn die oben genannten Bedingungen 6 Monate unter HAART Therapie, Virus unter Nachweisgrenze, keine Geschlechtskrankheiten) erfuellt sind, es zu keiner Ansteckung ueber den sexuellen Weg kommen kann."
Vermutlich meinen Sie eine Stellungnahme der Schweizer Eidgenössischen Kommission für Aidsfrage (EKAF) aus dem Jahre 2008, dort wurde formuliert, das ein Infizierter unter bestimmten Bedingungen "sexuell nicht infektiös" ist.

" Wie bewerten Sie diese Aussage?"
Diese Aussage bietet eine falsche Sicherheit, und ist, wenn man sie pauschal versteht, eher fahrlässig, denn es kann unter verschiedenen Bedingungen (Therapieversagen oder Auftreten sonstiger Geschlechtskrankheiten) ja zu einer Änderung der Virusvermehrung kommen, die man bei einem fortgesetzten ungeschützten Verkehr (für den nicht infizierten Partner) zu spät bemerkt. Man kann nicht davon ausgehen, dass die Bedingungen, die zu einer Viruslast unter der Nachweisgrenze führen, für alle Zeit optimal bleiben.

Dementsprechend sagt die Deutsche AIDS-Hilfe, dass eine HIV-Übertragung unter den genannten Bedingungen “unwahrscheinlich” ist, also nicht ausgeschlossen, ausserdem verweist die DAH darauf, dass es auch aufgrund anderer Ursachen zu Schädigungen der Schleimhaut kommen kann, die das Risiko einer HIV-Übertragung erhöhen.

Es gibt Wissenschaftler, die eine drastische Zunahme der HIV Infektionen befürchten, wenn Betroffene, auf die die EKAF Kriterien zutreffen, auf Kondome verzichten würden ("Relation between HIV viral load and infectiousness: a model-based analysis.", David et al., Lancet 2008; 372: 314). Es wäre fahrlässig aufgrund eines einzelnen Positionspapiers nun auf Kondome verzichten, in der Geschichte der Medizin kommt es immer wieder zu Irrtümern, bei potenziell lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten sollte man lieber auf Nummer sicher gehen.

"Fuer mich hoert sich das zwar ganz gut an, aber wir trauen der Sache nicht wirklich. Von daher benutzen wir bei Analverkehr immer ein Kondom."
und das ist auch gut so. Keinesfalls gibt es unter Experten einen Konsens dafür, das Paare mit einem HIV-positiven Partner auf Kondome verzichten sollten.

"Als wir uns allerdings kennen gelernt haben, hatten wir ebenfalls Sex. Ich war der aktive eindringende) Partner. Allerdings habe ich dummerweise beim Vorspiel kein Kondom verwendet"
ein HIV Test ist sinnvoll, dass sollten Sie auch ganz ohne konkreten Anlass ohnehin regelmässig machen (wie alle sexuell aktiven Erwachsenen, die den Partner gewechselt haben oder mit einem HIV positiven Partner leben), der eine ungeschützte Verkehr ist unter den genannten Bedingungen gewiss kein Anlass zur Panik.

"6 Wochen weichen Stuhlgang vereinzelt Durchfall gehabt. Wie gesagt fuer 6 Wochen. Andere Symptome waren nicht vorhanden. Ist das ein Zeichen einer HIV Infektion? Soweit ich weiss, ist Durchfall ein moegliches Merkmal fuer eine Ansteckung."
viel wahrscheinlicher ist aber, dass es einfach eine ganz banale Verdauungsstörung war, fragen Sie Ihren Hausarzt, Sie machen sich unnötige Sorgen.

"Ist die Darmschleimhaut ebenfalls ansteckend? "
siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock: Auch ohne Blutungen finden sich in den Sekreten der Analschleimhaut grössere Mengen HIV-Viren: "Higher concentrations of HIV RNA in rectal mucosa secretions than in blood and seminal plasma, among men who have sex with men, independent of antiretroviral therapy.", Zuckerman R A et al., J Infect Dis 189: 156-161, 2004.

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Re Menstruationsblut und Kratzer HIV Angst

von Unbekannt , 26.03.10 08:31
Vielen Dank für eure Antwort
Das die Frau ihre Tage hatte war weder mir noch Ihr selbst bewusst. Ich werde dann in einigen Wochen einen ersten HIV-Test machen lassen.

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HIV AIDS Ansteckungsrisiko häufige Fragen)

von Nanni17 , 01.04.10 18:10
Hallo Cyberdoktorteam,
ich habe eine Frage bezüglich des Risikos sich mit HIV zu infizieren. Am vergangenen Freitag habe ich wie jede Woche am Tresen in einer Disccothek gearbeitet. Weil dort immer viel zu tun ist und wir jede Menge Flaschen mit Kronkorken öffnen ist mein rechter Mittelfinger an einer Stelle immer sehr rissig, zwar blutet er nicht aber ein bis zwei kleine Schnittstellen sind während einer Nacht fast immer zu vermerken. Am besagten Freitag war nun eine junge Frau Gast an meiner Theke, die sich mit einem Bekannten von mir unterhalten und heftig mit ihm geflirtet hatte. Diese Frau war nicht nur völlig volltrunken, sondern hatte auch noch das Bedürfniss sich mit Glasscherben in die eigene Hand zu schneiden und schmierte überall mit ihrem Blut rum. Die beiden verließen kurz darauf meinen Tresen und ich ging in den nebenanliegenden Raucherbereich für eine Zigarettenpause. Dort sah ich beide wieder und ich legte meinem Bekannten zur Bgrüßung meine Hand auf die Schulter. Kurz darauf entdeckte ich auf seiner Schulter einen verschschmierten Blutfleck auf seinem Hemd und nun habe ich große Angst, dass ich mich eventuell bei dieser Berührung angesteckt haben kann. Ich habe an meiner Hand zwar kein Blut festgestellt, also weder von dem Fleck und auch mein eigener kleiner Schnitt hat nicht geblutet, aber trotzdem weiß ich nicht ob etwas passiert sein kann und ich habe drei Tage später auf der Innenseite meiner Lippe eine kleine Aphte bekommen. Kann das damit zusammenhängen, oder mache ich mich einfach totl verrückt?
Eine Antwort wärw toll. Nanni

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Re: HIV AIDS Ansteckungsrisiko häufige Fragen)

von Cyberdoktor , 01.04.10 20:23
Hallo,

"...schmierte überall mit ihrem Blut rum.... legte meinem Bekannten zur Bgrüßung meine Hand auf die Schulter. Kurz darauf entdeckte ich auf seiner Schulter einen verschschmierten Blutfleck auf seinem Hemd"
eine wilde Geschichte, aber kein Stoff für Infektionsängste. Wir sehen keine Möglichkeit für eine Infektion, fragen Sie auch Ihren Hausarzt um seine Meinung.

" und nun habe ich große Angst, dass ich mich eventuell bei dieser Berührung angesteckt haben kann. Ich habe an meiner Hand zwar kein Blut festgestellt, also weder von dem Fleck und auch mein eigener kleiner Schnitt hat nicht geblutet"
so steckt man sich nicht mit HIV an.

"und ich habe drei Tage später auf der Innenseite meiner Lippe eine kleine Aphte bekommen."
Aphthen kommen und gehen, jeder kennt das, an HIV muss man dabei nicht denken: Hausarzt fragen, wenn der Arzt einmal gründlich aufklärt, macht man sich in Zukunft keine unnötigen Sorgen mehr.

"oder mache ich mich einfach totl verrückt?"
so ist es.

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